Umdenken (?): »Sanfte« Ölmischungen

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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Heike
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Umdenken (?): »Sanfte« Ölmischungen

Ungelesener Beitrag von Heike »

Ich sitze seit heute Morgen mit kleinen Pausen an einem großen Umorganisationsprojekt, lange geplant und immer vor mir her geschoben: einer Sichtung und »Modernisierung« meiner Rezepturen. Grund dafür ist, dass ich die letzten Monate als sehr intensiv erlebt habe, was mein Lernen und meine Erfahrungen mit (teilweise neuen) Rohstoffen, neuen bzw. fundierten Herstellungsmethoden und Erkenntnissen über Wirkungsweisen betrifft – dank vieler kritischer, phantasievoller und innovativer Mitglieder in diesem Forum, die mich inspirierten oder meine Ideen aufgegriffen und fortgeführt haben. Ich möchte an dieser Stelle wirklich »Danke sagen! :knutsch: Die Kehrseite ;-): All das macht eine Modernisierung meiner Rezepte unumgänglich, sei es die Kombination der Öle nach Lichtstabilität, sei es der Einsatz besserer Emulgatoren und effektiver Verarbeitungsschritte, die eine größere mikrobielle Stabilität ermöglichen. Ich durchforste meine Rezepturen und eleminiere meine kontaminationsanfälligen Irish-Moos-Gele, hohe Wildrosenöl-Konzentrationen in Körpercremes und in Gesichtsseren. Es tut irgendwie gut zu spüren, dass Lernen nie aufhört und dass es immer noch besser geht. Puuh … wird noch etwas dauern und war schon längst fällig. Aber es wird gut sein.

Was mir – so meine ich zumindest – aufgefallen ist (und deshalb schreibe ich eigentlich dieses Posting), dass mir eine Pflege auf Basis von … ich nenne sie mal »weniger reaktiver« Ölen sehr gut zu tun scheint. Ich habe in meinen Rezepturen der vergangenen Wochen vermehrt auf eine Lipid-Basis aus (dem oft als langweilig verschrieenen) Jojobaöl, Phytosqualan und einem ölsäurebetonten Basisöl gesetzt, meistens Aprikosenkernöl. Wirkstofföle, die ich früher teilweise hochkonzentriert verwendet habe, tun mir nichts Böses, aber ich mische sie nun in weitaus geringeren Anteilen hinzu und habe den Eindruck: es reicht völlig. Im Urlaub hatte ich ein Tagesfluid und ein Nachtfluid nach gleicher Rezeptur mit, sie unterschieden sich nur dahingehend, dass das Nachtfluid statt des Aprikosenkernöls Granatapfel und Wildrose beinhaltete; Jojoba und Squalan blieben bei beiden gleich. Mein Eindruck ist, dass die Haut ruhiger geworden ist – und ich kann mir ausgezeichnet vorstellen, dass hierbei eben auch die oxidative Stabilität eine Rolle spielt. Zusammen mit meiner mittlerweile obligatorischen Dampfdrucktopfsterilisation, den dampfsterilisierten Hydroxyethylcellulose-Gelen, den stabileren Ölen scheinen mir Kosmetika zu gelingen, die in hohem Maße reizfrei sind. Auch der Blick auf Lichtstabilität bewährt sich: keine neuen Pigmentflecke, die alten scheinen weniger auffällig zu sein.

In mir formen sich Gedanken … Ölmischungen breit hinsichtlich der Fettsäurespektren, ja (aus kosmetischen, haptischen, emulsionstechnologischen Gründen usw.), die Basismischung jedoch möglichst wenig reaktiv halten. Ideal in meinen Augen: natives Jojobaöl, Squalan, ein Tick Unverseifbares. (Hier, in der Ölbasis, schockieren mich nicht einmal Anteile an (rückstandsgeprüften) raffinierten Ölen – vor allem wenn die eigene Haut gerne austickt). Dazu, aus besten Qualitäten stammend, in kleinen Chargen gekauft und frisch, moderate Mengen an wirkenden, aktiven, möglichst nativen Ölen. Ganz neu ist diese These nicht, nein, aber doch einen Gegenbewegung zum Trend der letzten Jahre, möglichst viele mehrfach ungesättigte Öle (Hanf, Johannisbeer, Granatapfel usw.) in konzentriertester Form zu verwenden. Der Geldbeutel wird auch geschont, reduziert sich doch die Öle-Flut auf die oxidativ stabile und lang haltbare Basis und einige wenige Wirkstoffölchen, die man häufiger mal neu kauft.

Als »Gegenbewegung« darf allerdings, so meine Erfahrung, der Gesamt-Fettgehalt sinken … und die Auftragsmenge drastisch reduziert werden. Mein jetziges Fluid weist 20 % Fettphase auf, und ich darf nicht mehr als einen Klecks halb so groß wie eine grüne Erbse nehmen, das reicht fürs Gesicht.

Eine reine These, nicht mehr, eher laut gedachte Überlegungen, bitte nicht als Dogma lesen– ich suche den Austausch. Für mich scheint sich diese Strategie zu bewähren. Wie sind Eure Erfahrungen?
Mixine, Du schreibst z. B. auch, dass Du sehr viel Squalan einsetzt, mit gutem Erfolg. :lupe:
Liebe Grüße
Heike

Vergissmeinnicht

Ungelesener Beitrag von Vergissmeinnicht »

Hallöchen Heike,

schade, dass ich noch zu unerfahren bin um mich mit Dir auf diesem Gebiet auszutauschen und meine two cents dazu beizutragen :ja: Um es meinerseits ganz simple auszudrücken, weniger ist mehr? Hm......halte schon den Einkaufszettel gezückt und freue mich auf diverse "Eliminierungen" :D. Gefällt mir ausnahmslos gut Dein Beitrag mit Deinen für mich Sinn machenden Überlegungen. Danke Dir dafür recht schön. :)

Bist Du aus der Bretagne zurück Heike?

Liebe Grüße
Regina

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Heike hat geschrieben: Wie sind Eure Erfahrungen?
Mixine, Du schreibst z. B. auch, dass Du sehr viel Squalan einsetzt, mit gutem Erfolg. :lupe:
Ich bin zwar nicht Mixine :D – kann aber über Squalan auch nur Gutes berichten. Zur Zeit setze ich es mit 5% auf die Gesamtmenge meiner Emulsion ein. Kombiniert mit 1% Preiselbeersamenöl und 3% Traubenkernöl (die raff. Variante). Hinzu kommt Unverseifbares mit 1% auf die Gesamtmenge.
Für die kalte Jahreszeit habe ich auch nicht vor, viel daran zu ändern, außer der nativen Variante von Traubenkernöl, und dass ich die Fettphase leicht erhöhe.

Über die Kombination mit weniger Ölen und sparsam eingesetzten Wirkstoffölen kann ich nur gutes vermelden. Auch in meiner Nachpflege reichen mir 1% Granatapfelsamen- und Wildrosenöl auf die Gesamtmenge völlig aus.

Im allgemeinen bin ich auch sehr zurückgerudert, gerade im Hinblick auf z.B. Johannisbeersamenöl, größere Mengen von Preiselbeersamen- und Wildrosenöl, also diese ganz »aktiven« Öle. Viel hilft nicht immer viel.

Und ja, die Haut ist ruhiger und auch glatter geworden, definitiv. :ja:
Freundlich grüßt
Katharina

TaraFairy
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Ungelesener Beitrag von TaraFairy »

Hallo Heike,
ich kann Deine Beobachtungen aus meiner persönlichen Erfahrung nur bestätigen. :D
Seit einigen Wochen benutze ich ja nun dieses Rezept, das ohne viele Extravaganzen daher kommt. In meiner Nachtpflege werden Jojoba-, Traubenkernöl, Squalan & Shea lediglich noch durch etwas Nachtkerzenöl ergänzt. In meinem Gesichtswasser sind noch Niacin & Urea enthalten.
Und was soll ich sagen? Meine Haut ist herrlich beruhigt! :ja: Die Rötungen, mit denen ich sonst immer zu kämpfen hatte, sind merklich zurückgegangen.
Habe das letztens noch einmal bestätigt gesehen, als ich eine Nachtcreme für eine Freundin gerührt habe (hauptsächlich linolsäurebetonte Öle) & diese einige Tage selbst ausprobiert habe. Die Rötungen waren sofort wieder da.
Dann bleibe ich doch lieber bei den langweiligen Ölen, & den Geldbeutel freut`s auch... :lach:
Deine Erfahrung, was die geringere Fettphase betrifft, kann ich für meine Haut so nicht bestätigen, ich benötige 30% Fettgehalt, sonst treten trockene Stellen auf, aber das mag sicher auch mit der Psoriasis zusammenhängen.
Was das Irish-Moos-Gel anbelangt, werde ich Deine Anregung aufgreifen & beim nächsten Mal ein angedicktes Hydrolat ausprobieren.
Liebe Grüße,
TaraFairy :blume:
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The future belongs to those who believe in the beauty of their dreams.
Eleanor Roosevelt

Anemone

Ungelesener Beitrag von Anemone »

Heike, Du (und andere hier) bestätigst eigentlich auch das, was ich mehr oder weniger instinktiv schon längere Zeit tue (außer der Wildrosencreme für nachts oder bedecktes Wetter, nicht für täglich) eigentlich von Anfang an. "Simple" Grund-Öle (Mandel, Aprikose, u.a.), im Winter unraff. Avocadoöl, Jojoba, UdA, Shea, gelegentlich Squalan und/oder oft Lipodermin, immer aber Glycerin und D-Panthenol, sind meist Standards in meinen Formulierungen für Gesicht und Körper. Noch Winzmengen Nachtkerze oder Borretsch oder Wildrosenöl dran, da kommt für mich immer Gutes bei raus. Und meine Haut ist lieb zu mir und dankt's mit Ruhe und Zartheit. Ich freu mich wirklich über die Bestätigung meiner Annahmen. Brauchs halt altersgemäß etwas fettreicher. Damit würde ich gerne 100 werden.... :kicher:

vrana

Ungelesener Beitrag von vrana »

Heike hat geschrieben:Was mir – so meine ich zumindest – aufgefallen ist (und deshalb schreibe ich eigentlich dieses Posting), dass mir eine Pflege auf Basis von … ich nenne sie mal »weniger reaktiver« Ölen sehr gut zu tun scheint. Ich habe in meinen Rezepturen der vergangenen Wochen vermehrt auf eine Lipid-Basis aus (dem oft als langweilig verschrieenen) Jojobaöl, Phytosqualan und einem ölsäurebetonten Basisöl gesetzt, meistens Aprikosenkernöl.
ja, kann ich auch bestätigen- nur ich kann im sommer nicht mal aprikosenkernöl verwenden, weil ich an sonnenallergie leide :tot:
auch keine emulgatoren, aber ich vertrage jojoba und squalan !!! da bin ich echt froh, weil ich zwar keine trockene haut habe, aber ein bisschen fett brauche ich schon, sonst spannt meine haut...habe darum eine schüttellotion (sollte eigentlich auch ein hydrodispersionsgel sein :rolleyes: ) mit nur 8% jojoba/squalan, rest hydrolat und wirkstoffe in gebrauch...

Anemone

Ungelesener Beitrag von Anemone »

Na das geht doch auch in die Richtung, vrana. Was nimmst Du im Winter, tät mich mal interessieren? Übrigens ist meine Sonnenallergie so nach und nach je länger ich NK nahm / nehme, schlicht verschwunden. Allerdings geh ich auch nur noch in die Sonne, wenn ich muss (Garten, Einkauf), sonst nicht. Seltenst habe ich noch minimale Hautreaktionen an den Unterarmen, die verschwinden auch wieder von selbst und das war's!

NoaFleur

Ungelesener Beitrag von NoaFleur »

Interessant, was Ihr hier alles schreibt.

Als ich vor ungefähr 1,5 Jahren mit dem Selbstrühren anfing, habe ich vorsichtshalber erstmal die "langweiligen" Öle gekauft. Ich wollte so teure Öle nicht in den Müll werfen. Nach einigen Monaten bin ich dann umgestiegen und habe nach und nach auch die vielen anderen Öle ausprobiert - Wildrose, Cranberry, Granatapfel usw. usw. usw. Es hat sich dann aber rausgestellt, dass ich zuviel von diesen Ölen nicht vertrage, meine Haut regierte mit roten Flecken und Pickeln. Also habe ich schnell wieder auf meine ursprünglichen Öle umgestellt und setze die Wirkstofföle nur noch in Kleinstmengen ein. Ursprünglich dachte ich, dass es wohl an meiner empfindlichen Haut liegt, aber das scheint dann ja nicht der Fall zu sein. Vielleicht ist sie ja gar nicht so empfindlich sondern wurde früher einfach überpflegt!?

Seit dem ich selbst rühre kommt meine Haut auch tatsächlich mit weniger Creme aus. Ich staune immer wieder, wie lange ein 25 ml-Cremetiegel im Bad steht.

Einen schönen Tag Euch allen
Fleur

Kahmie

Ungelesener Beitrag von Kahmie »

Als ich Dein Posting heute früh gelesen habe war ich wirklich etwas erleichtert, Heike. In den letzten Wochen habe ich nämlich auch gegrübelt, was möglicherweise in höheren Dosierungen zu ‚aktiv’ sein könnte.

Ich habe eigentlich recht unempfindliche Haut und hatte mit meinen Rezepturen (oft an die Rahmenrezepturen oder Deine von Olionatura angelehnt) nie Probleme, im Gegenteil. So bin ich ja auch auf anderem Weg zum Selbstrühren gekommen als viele, die z. B. an Neurodermitis oder ähnlichem leiden und / oder die bestimmte Wirkstoffe nicht vertragen.

Bei meiner vorletzten Nachtcreme habe ich nun aus Versehen ca. das Vierfache der berechneten Menge des Granatapfelsamenöls im Becherglas versenkt (ich hatte nämlich vergessen, beim letzten Benutzen die Tropfenvorrichtung wieder einzusetzen, und so war ein genaues Dosieren natürlich nicht möglich). Na gut, dachte ich mir – und hab’s mit Scarletts Signatur gehalten. :D
Das Ergebnis war, dass ich vor allem am Kinn Unterlagerungen bekommen habe, die nicht nur ganz schön hartnäckig, sondern auch druckempfindlich waren und die sich nach meinen Schadensbegrenzungsversuchen auch noch entzündet haben. :motz:

Nun habe ich in der letzten Creme wieder hauptsächlich stabile Basisöle verwendet und nur eine sehr, sehr geringe Menge an Wildrosen- und Nachtkerzenöl zusätzlich verarbeitet, was ich seit dem Abheilen benutze. Resultat bis jetzt: Glückliche, zufriedene Haut.

edith
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Ungelesener Beitrag von edith »

Meine meistverwendeten Öle für die Tagespflege sind:
Traubenkernöl, Aprikosenkernöl, Kameliensamenöl, Squalan.
Als Wirkstofföle verwende ich je nach Lust und Laune mal Hagebutte, Centella, Sanddorn (ca. 1-2% auf gesamt)
Auf Sheabutter und auf UdA möcht ich nicht mehr verzichten.
Der Fettanteil hat sich im Laufe der Zeit immer mehr reduziert, zur Zeit verwende ich eine pumpspendertaugliche Creme mit 25% Fettanteil und das reicht mir bei Weitem.
Als Wirkstoffe hab ich nach wie vor Glycerin + Harnstoff, Vit.E-Acetat, Hyaluronsäure und Lipodermin, manchmal auch Aloe Vera.
Meine Lieblingsemus sind Kombinationen aus LL, die beiden Montanovs und Glycerinstearat SE.
Für den Körper bevorzuge ich Öl-Kombinationen mit Schwarzkümmelöl, da mir das gegen Juckreiz hilft.
Alles in Allem gesehen, hat sich auch bei mir die Anzahl der verwendeten Öle reduziert und ich bin zufrieden damit. :ja:
LG
Edith
Grüße aus Linz

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Martina
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Ungelesener Beitrag von Martina »

Hallo Ihr Lieben!
Ich muss auch mal meinen Senf dazugeben.
Ich bin seit Oktober letzten Jahres mit Naturkosmetik beschäftigt.
Und habe meine 1.Creme in der Weihnachtszeit gerrührt.
Ich musste natürlich immer mehr haben und hab viel auspropiert und mich auch ganz schön verzettelt.
Teilweise war ich sehr verzweifelt.
Hatte schlimme rote Punkte unter den Augen und auch bei den Nasiobalfalten.
Mittlerweile bin ich glücklich,dank diesem guten Forum und ich nehme Jojobaöl,Aprikose und mein geliebtes Avocadoöl und natürlich Squalan, Lipodemin undPanthenol.
Meine Augencreme besteht nur aus Jojoba und Squalan wenig Shea und Panthenol und endlich sind die roten Punkte verschwunden. Es hat sich gelohnt.
Also bis dann und liebe Grüsse Martina....

vrana

Ungelesener Beitrag von vrana »

Anemone hat geschrieben:Na das geht doch auch in die Richtung, vrana. Was nimmst Du im Winter, tät mich mal interessieren? Übrigens ist meine Sonnenallergie so nach und nach je länger ich NK nahm / nehme, schlicht verschwunden. Allerdings geh ich auch nur noch in die Sonne, wenn ich muss (Garten, Einkauf), sonst nicht. Seltenst habe ich noch minimale Hautreaktionen an den Unterarmen, die verschwinden auch wieder von selbst und das war's!
hallo, anemone- ja, an die sonne geh ich auch so gut wie nie, nur heuer wars extrem- schon spazierengehen,...hat gereicht, um mich in einen fliegenpilz zu verwandeln :<
sonst (im winter ) mach ich immer die gleiche creme, heikes basisrezept L2- mit lysolecithin als emulgator und aprikosen-und traubenkernöl, unraff. shea und uda. :ja: wirkstofföl wildrosenöl
diese creme mag ich einfach am liebsten :love:
was ich aber (natürlich ;D ) schon oft wechsle sind hydrolate als wasserphase und selbstgemachte tinkturen zum konservieren :ja:
und DA spüre ich eindeutig eine wirkung- seit ich hydrolate selbermache, brauche ich nicht mehr jeden neuen rohstoff und jedes angepriesene öl, inzwischen weiss ich, dass meine hydrolate sowieso besser wirken :mrgreen:

ps- das heisst jetzt nicht, das ich kein geld in div. rohstoff-onelineshops ausgebe... :mrgreen:ich brauch ja öle für selbstgemachte seifen, badezeugs,......

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Oh, das ist ja eine erstaunliche Resonanz. :-)

Ich habe eher damit gerechnet, dass viele von Unterlagerungen und Pickeln berichten, die drohen, sobald die Linolsäure-Öle reduziert werden. Jojobaöl, Squalan, die isolierten Phytosterole gelten ja eher als langweilig und »unlebendig«, zumindest als unspektakulär. Ich blicke gerade zurück: die Hobbythek hat vor allem auf raffinierte und stabilere Öle gesetzt (sicher auch aus Kostengründen), die Kosmetikindustrie tut es auch – hier spielen Stabilität und Kosten eine Rolle.

Mein Ansatz geht aber noch weiter; ich ziele auf eine Ölbasis, die tatsächlich primär auf extrem stabile Öle wie Jojobaöl (alternativ Meadowfoamöl) setzt, Öle mit einem spezifischen Fettsäuremuster, und Squalan als gesättigtes Lipid, das jedoch sehr mild ist und als pflanzliches Lipid erfreulich schnell spreitet und das etwas spreitunfreudige Jojobaöl fein ergänzt – das Ganze soll sich ja auch gut anfühlen. Was wir sonst noch als neutrale Lipide haben – Neutralöl z. B. – wäre für mich die 2. Wahl, aber für irritierte Haut als Basic nicht das Schlechteste. Ich löse gerade Feindbilder auf, wie ihr merkt. :kicher: Dann käme ein Ölsäureöl dazu (Mandel, Avocado, Aprikose usw.), und dann erst die zweifach und mehrfach ungesättigten Kandidaten. Gut, nachts kann das ja anders sein.
Kurz: Jojobaöl, Squalan, Ölsäure-betontes Öl, eventuell Butter, Wirkstofföl, Unverseifbares. In dieser INCI-Reihenfolge. Fettalkohole usw. habe ich weggelassen; das kommt auf die Rezeptur an, ob mit Emulgator oder ohne. Wachse sind per se stabil, habe ich hier auch nicht berücksichtigt.

Dass Wirkstofföle sehr aktivieren, war mir immer klar (Olionatura notiert als Orientierung 10–20 % an Wirkstoffölen), aber die realen Diskussionen tendierten doch zu sehr wirkungsvollen Kombis mit einem recht hohen Anteil an instabilen Ölen. Vielleicht brauchen wir mehr »neutrale« Lipide, Fette, die schützen, behüten, weniger anregen, weniger im Sinne eines Wirkstoffs wirken – und vor allem weniger oxidativ belastet sind. Das ist mein Fokus: ich glaube, Selbstrührer haben noch zu wenig im Blick, ihre Produkte mikrobiell und oxidativ nach strengeren Maßstäben zu konzipieren. Auch Herstellungsweisen sehe ich mehr und mehr kritisch: Kaltverarbeitung ist praktisch und schont zweifellos Inhaltsstoffe – aber ist es nicht sinnvoll, z. B. die Wasserphase für ein Shampoo, Duschgel, ein Serum gut abzukochen, auch wenn sich einige Moleküle im Hydrolat verflüchtigen? Ketzerisch, ich weiß. ;-) Nur: ich habe eben am eigenen Leib die Beobachtung gemacht, was Kosmetika bewirken, die »an der Grenze« belastet sind. Und ich war nicht schlampig oder unsauber, sondern habe so gearbeitet wie die meisten anderen auch. Ich war nahe daran, das Selbstrühren von Gesichtskosmetik an den Nagel zu hängen. Meine »neue« Verarbeitungsweise, die Bevorzugung stabiler Lipide hat für mich alles zum Guten gewendet.

Es gibt auch andere stark kontaminierte Ingredienzen: Hydrokolloide, Tonerden z. B. … ich finde es z. B. klasse, dass ich Hydroxyethylcellulose-Gele dampfsterilisieren kann, so eine keimarme Wasserphase bekommt man sonst nicht so leicht; hier ist die Grundkontamination bereits super gering. Ich glaube, mehr ist unter normalen Heimbedingungen kaum zu schaffen.
Liebe Grüße
Heike

Violet
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Ungelesener Beitrag von Violet »

Ich kann auch nur bestätigen, was bereits gesagt wurde. In meiner Euphorie hatte ich vor einigen Jahren auch Cremes mit ausschließlich (!) gaaaaaaaanz tollen Ölen gemacht: Granatapfelsamen, Nachtkerze usw. Ich dachte, war teuer ist, muss auch super für die Haut sein. Das Gegenteil war der Fall. Ich hatte mich viel zu wenig mit den Fettsäurespektren beschäftigt und erst nach und nach herausgefunden, dass manche der Öle z. B. trocknend wirken. (Damals hatte ich dann auch etwas die Lust am Rühren verloren.) Viele Zusammenhänge wurden mir erst hier klar. Seitdem verwende ich diese besonderen Öle nur noch in geringen Mengen. Nicht umsonst verwenden NK-Hersteller ja auch viele der "langweiligen", weil eben gut verträglichen Öle, wie Heike bereits festgestellt hat.

Zur oxidativen Belastung: es wäre toll, wenn Anbieter von qualitativ hochwertigen Ölen auch Kleinstabfüllungen von 10 ml oder 20 ml anbieten würden, denn selbst 60 ml Hanföl oder Traubenkernöl reichen bei mir eeeeewig. Oder wir müssten einen Weg finden, die Öle beim Aufbewahren zu stabilisieren. Früher habe ich das eigentlich gemacht, nach dem Öffnen sofort Vitamin E dazu gegeben. In letzter Zeit habe ich das vergessen. Ich meine mich aber zu erinnern, dass es dazu hier auch irgendwo einen Thread gab und diese Methode auch nur unter ganz bestimmten Bedingungen optimal ist. Toll wäre, wenn man das angebrochene Öl von Zeit zu Zeit auch mit einem Teststäbchen auf POZ-Zahlen testen können, so wie man den pH-Wert misst. Wer mag sowas erfinden? :mrgreen:
Liebe Grüße,
Violet

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Martina
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Ungelesener Beitrag von Martina »

Liebe Heike!
Was meinst Du mit neuer Verarbeitungsweise?
Reicht es nicht aus Dest.Wasser gut abzukochen?
Liebe Grüsse Martina...

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Heike hat geschrieben:Auch Herstellungsweisen sehe ich mehr und mehr kritisch: Kaltverarbeitung ist praktisch und schont zweifellos Inhaltsstoffe – aber ist es nicht sinnvoll, z. B. die Wasserphase für ein Shampoo, Duschgel, ein Serum gut abzukochen, auch wenn sich einige Moleküle im Hydrolat verflüchtigen? Ketzerisch, ich weiß. ;-)
Nein, gar nicht ketzerisch. Hydrolate koche ich per se ab, wen ich sie in einer Emulsion oder einem Shampoo verwenden möchte. V Selbstgemachte Pflanzengele kommen mir schon lange nicht mehr in den Tiegel oder das Shampoo. Abkochen ist oberstes Gebot, egal, was für ein wertvoller Wirkstoff dabei draufgeht, da ist mir ein gammelfreies Shampoo oder Duschgel wichtiger. Im Zweifel kann ich ihn sogar isoliert ersetzen. :) Und wenn nicht, egal, ich bin lange genug ohne ausgekommen. Ich mag auch kein gekauftes, vorkonserviertes Aloevera-Gel. Ich weiß nicht, ich fühle mich einfach nicht wohl dabei. :/
Es gibt auch andere stark kontaminierte Ingredienzen: Hydrokolloide, Tonerden z. B. …
Im zweifel koche ich meine Tonerde mit ab :kicher:


Aber zu Jojobaöl kriegt mich keiner. :mrgreen:
Freundlich grüßt
Katharina

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Katharina hat geschrieben:Aber zu Jojobaöl kriegt mich keiner. :mrgreen:
Es gibt gaaaaanz goldgelbes, einwandfreies, softes natives biologisches Jojobaöl. :klimper: Na gut. Ich liebe Disch trotzdem, Käferchen! :knutsch:
Martina hat geschrieben:Was meinst Du mit neuer Verarbeitungsweise?
Reicht es nicht aus Dest.Wasser gut abzukochen?
Mit »neu« meine ich die Sterilisation meiner Bechergläser und Pumpspender im Dampfdrucktopf. Sony hat irgendwann letztes Jahr die Idee der Dampfsterilisation aufgeworfen, und da habe ich es einfach zuhause mit meinem Dampfdrucktopf versucht – mit Erfolg. Seitdem ist dies der erste Schritt meiner Vorbereitungen, wenn ich rühre. Der Dampfdrucktopf musste auch daran glauben, als ich einem Hinweis des NRF (Neues Rezeptur-Formularium, eine Schriftensammlung für Pharmazeuten) folgte, dass Hydroxyethylcellulosen sich autoklavieren lassen – auch das klappt einwandfrei und gibt die Möglichkeit, sehr keimarm zu arbeiten, z. B. bei neurodermitischer Haut, bei Kosmetika für die Augenpartie oder wo immer Keimarmut besonders wichtig ist, weil die Haut sensibler auf Kontaminationen reagiert als gesunde oder intakte Haut.
Violet hat geschrieben:Zur oxidativen Belastung: es wäre toll, wenn Anbieter von qualitativ hochwertigen Ölen auch Kleinstabfüllungen von 10 ml oder 20 ml anbieten würden[…] Toll wäre, wenn man das angebrochene Öl von Zeit zu Zeit auch mit einem Teststäbchen auf POZ-Zahlen testen können, so wie man den pH-Wert misst. Wer mag sowas erfinden? :mrgreen:
Ich würde diese Teststäbchen sofort kaufen. ;-) Da ginge aber manches Öl direkt nach Kauf an den Händler zurück, befürchte ich. :kicher:
Liebe Grüße
Heike

Rena
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Ungelesener Beitrag von Rena »

Seit gut einem Jahr rühre ich nun auch schon selber und von anfänglichem: "MusshalleshabenundinmeineCremeseinarbeiten" habe ich nach dem Supergau um Weihnachten rum mit Preisselbeersamenöl total reduziert:
Übriggeblieben sind - Öle: Hanf, Traubenkern, Pflaumenkern und für nachts Wildrosenöl 5%. Butter/Wachs: Shea und Jojoba. Wirkstoffe: Allantoin, Urea, Sorbit, Nicotinamid. Beim Emulgator gefallen mir Reinlecithin, Emulsan und bisschen Cetylalk am Besten - fertig! Alle anderen Restöle wandern demnächst in ein Seifchen :wink:
Da ich keinen Dampfkochtopf besitze, gibt es eine adäquate Alternative zum Dampfsterilisieren?
Gruß
Rena :o)

Mixine

Ungelesener Beitrag von Mixine »

Heike hat geschrieben: Mixine, Du schreibst z. B. auch, dass Du sehr viel Squalan einsetzt, mit gutem Erfolg. :lupe:
:ja: ... ich bin allerdings etwas unspektakulär drauf gekommen :kicher: ... ich habe einfach geschaut wie die pflege von annemarie börlind aufgebaut ist, weil ich die sehr gut vertrage. Und diese besteht im wesentlichen aus squalan, glyzerin, jojobaöl und in minimengen aus unseren wirkstoffölen.

Ich setze seit ca. 2-3 monaten konsequent auf öle 50% und squalan 50% der fettphase. Wobei ich hier etwas anders vorgehe, jojobaöl oder andere "normalo" öle setze ich genauso reduziert an und den grossteil der fettphase stell squalan her.

Meine persönliche beobachtung: Ich vertrage seit dem meine cremes besser, diese "aktivierten" poren habe ich auch nicht mehr, die haut nimmt das ganze freiwilliger auf - für mich auch als tagescreme geeignet (früher musste ich eigentlich über nacht warten, bis das ganze von meiner haut aufgenommen und verarbeitet wurde ;))

Mit pigmenflecken habe ich ebenfalls keine probleme, wobei ich hier keinen richtigen vergleich habe - im letzten sommer habe ich vorsichthalber kauf-NK genommen ...

Meine aktuelle emulsion stellt sich so zusammen:

Fettphase 26,5% (hier rechne ich allerdings squalan dazu - ohne squalan komme ich auf 16% Fettphase)
Wasserphase 73.5%

Himbeersamenöl 1,0 2,1%
Preiselbeersamenöl 1,0 2,1%
Passionsfruchtsamenöl 2,0 4,2%
Jojobaöl 1,0 2,1%
Squalane 5,0 10,5%

Fettsäurezusammensetzung:

Bild

mein gesichtfluid davor (gilt das gleiche wie oben):
Avocadoöl 2,0 2,9%
Preiselbeersamenöl 2,0 2,9%
Haselnussöl 2,0 2,9%
Squalane 6,0 8,6%

Bild

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Mixine hat geschrieben: ... ich habe einfach geschaut wie die pflege von annemarie börlind aufgebaut ist, weil ich die sehr gut vertrage.
Mann o Mann, ich habe bestimmt 10 Jahre die Rosentau-Serie von Börlind genommen. :-) Und später das Liposomenfluid und die Ceramide … bis mein Geldbeutel sich strikt weigerte, diesen dekadenten Lebenswandel weiter zu finanzieren. Nach kurzem Laveré-Exkurs und kurz vor meinem finaziellen Totalruin war ich reif für Olionatura. :lach:

Ah, sehr schön. Ich bin nicht alleine. Wir sind viele. :love:
Liebe Grüße
Heike

Mixine

Ungelesener Beitrag von Mixine »

Heike hat geschrieben:… bis mein Geldbeutel sich strikt weigerte, diesen dekadenten Lebenswandel weiter zu finanzieren. Nach kurzem Laveré-Exkurs und kurz vor meinem finaziellen Totalruin war ich reif für Olionatura. :lach:
naaaja ... squalan ist auch nicht so ganz günstitsch :klimper:
Heike hat geschrieben: Ah, sehr schön. Ich bin nicht alleine. Wir sind viele. :love:
yep! ich handle meistens intuitiv ... und bekomme von dir dann immer die fundiert wissenschaftliche erläuterung die mir dat entweder bestätigt oder mich dann früher oder später wieder auf den rechten weg bringt :fred: ...

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Heike
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Mixine hat geschrieben:naaaja ... squalan ist auch nicht so ganz günstitsch :klimper:
Ja, da hast Du recht … aber gegen mein Ceramide-Fluid kann ich finanziell gar nicht anrühren. :kicher: Müsste mir eigentlich mal die die INCI ansehen, was mich all die Jahre so beglückt hat.
Liebe Grüße
Heike

ChrisC

Ungelesener Beitrag von ChrisC »

Hallo Heike,
Heike hat geschrieben: Was mir – so meine ich zumindest – aufgefallen ist (und deshalb schreibe ich eigentlich dieses Posting), dass mir eine Pflege auf Basis von … ich nenne sie mal »weniger reaktiver« Ölen sehr gut zu tun scheint.
nachdem ich jetzt seit 1 Jahr nix mehr gerührt habe, hab ich mich am Wochenende hingesetzt und meine Vorräte ausgemistet. Flasche nach Flasche ist in den Müll gewandert und dann hab ich zwei neue Bestellungen aufgegeben: Cetearyl Glucoside von Aromantic und Neutralöl sowie Aprikosenkernöl und Traubenkernöl (beide raffiniert) von behawe. Ein paar Kleinigkeiten noch dazu und fertig. Dann bin ich durch meine Rezepte und hab die wichtigsten überarbeitet und vereinfacht. Und jetzt les ich diesen Thread. :)

LG,
Christian

Cistrose
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Ungelesener Beitrag von Cistrose »

Diesen Thread lese ich mit Interesse mit. Im Moment bin ich stinkefaul mit Rühren, ich gebe es zu. Meine Haut fühlt sich in der momentanen feuchten Luft recht wohl und will nur ab und zu einen Hauch Creme. Die Mischung, mit der ich bisher gut gefahren bin, enthält in der Nachtvariante zwar Oele mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren, aber eher die sanfteren (Argan, Nachtkerze, Hanf) und das scheint ihr bisher gut getan zu haben. In der Tagesvariante habe ich nur Arganöl drin, und Jojobaöl und wenig Squalan um das Spreitverhalten zu steuern. Die anderen Oele sind ölsäurebetont. Und die Fettphase ist auch niedriger als bei der Nachtvariante. Vielleicht mal Zeit, die Rezeptur zu überarbeiten und mal mehr Squalan zu versuchen.. und mal wieder an die Rührtöpfe zu gehen.
Liebe Grüsse
Cistrose

Mariönsche

Ungelesener Beitrag von Mariönsche »

Na, dann reihe ich mich mal bei den "Langweilern" mit ein :kicher:. Meine Mischung besteht seit einigen Wochen aus Mandelöl, Jojoba, Avocado, Hanf und Borretschöl (oder Nachtkerze raff.)....und Squalan. Dazu noch etwas UdA, Natriumlaktat, Lipodermin, Glycerin (5% a. gesamt), Panthenol und Milchsäure (1 Tr. auf 30g Creme). Diese Mischung (o.k. ...man merkt das ich ein Zwilling bin und mich nicht entscheiden konnte bei der Ölauswahl ;D) bekommt meiner Haut super gut. Ich habe ja schon reduziert (im "Bestand" zu Hause) und werde wohl weiterhin beim Wirkstofföl mehr auf "Gamma" als auf "Alpha" setzen ...es bekommt mir wirklich besser. Granatapfelsamenöl bescherte mir letztens eine feuerrote Haut im Gesicht; ob ich es ganz einfach nicht vertrage (weil zu aktiv) oder etwas sonst nicht in Ordnung war (es war frisch gekauft), kann ich nicht sagen. Das Nachtkerzchen oder Borretsch reichen bei mir auch vollkommen aus. Mehr möchte ich auch nicht. Haut ist nun zufrieden....Mariönsche auch ;D.

Mia
Rührgeselle
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Heike, ich bin auch erleichtert... aber aus anderen Gründen. Ich konnte ja die vielen kostbaren Wirkungsöle noch gar nicht ausprobieren, ich nehme immer nur Jojoba, Avocado, Mandel und die anderen "langweiligen Öle". Über den vielen teueren Öle hört man eigentlich gar nicht in Ungarn (bis auf Sanddornfruchtfleischöl), und ich habe mir Sorgen gemacht, ob meine selbstgemachte Kosmetika - und spater auch die Kosmetika von anderen, denen ich ja die Rohstoffe verkaufen möchte - gut genug wird? Laut diesem Thread habe ich davor nicht zu fürchten... :wink:
Liebe Grüße
Mia - die Ungarin

"Zwei Dinge sollten Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel." Goethe

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Heike hat geschrieben:Es gibt gaaaaanz goldgelbes, einwandfreies, softes natives biologisches Jojobaöl. :klimper:
Naja, in Bodylotions und Fußcremes setze ich es schon ein. Es liegt mir quasi zu Füßen. :kicher: Aber im Gesicht :seufz: da ist es mir einfach nicht sympatisch. Ich weiß, dass dies keine objektive Sichtweise der Dinge ist, aber es nützt nichts, der Funke will nicht überspringen.
Heike hat geschrieben:Na gut. Ich liebe Disch trotzdem, Käferchen! :knutsch:
Das beruhigt mich immens. Eine Nacht ohne Schlaf, mich in Gedanken als Revoluzzer mit Che-Guevara T-Shirt verzweifelt an deine Türe klopfen sehen, reicht mir völlig aus. :hearts:
Mia hat geschrieben:Heike, ich bin auch erleichtert... aber aus anderen Gründen. Ich konnte ja die vielen kostbaren Wirkungsöle noch gar nicht ausprobieren, ich nehme immer nur Jojoba, Avocado, Mandel und die anderen "langweiligen Öle". Über den vielen teueren Öle hört man eigentlich gar nicht in Ungarn (bis auf Sanddornfruchtfleischöl), und ich habe mir Sorgen gemacht, ob meine selbstgemachte Kosmetika - und spater auch die Kosmetika von anderen, denen ich ja die Rohstoffe verkaufen möchte - gut genug wird? Laut diesem Thread habe ich davor nicht zu fürchten... :wink:
Ich denke als Rohstoffhändler sollte man sich eher Gedanken machen, dass die Ware einwandfrei und tipp topp in Ordnung ist.
Ob das Angebot exotisch genug ist dürfte dabei keine primäre Rolle spielen. :)
Freundlich grüßt
Katharina

Puppi

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Ich hab jetzt im Sommer 2 Varianten, eine Tagescreme 25/75 mit Amaranth-, Avocado-,Jojoba-, Squalan und Nachts Arganöl
Traubenkern-, Granatapfelsamen-, Nachtkerzen-, Wildrosenöl. Ich habe auch beobachtet dass meine zu POD neigende Haut sich beruhigt hat :) Ich habe keine Probleme mit mikrobieller Instabilität obwohl ich meine Bechergläser nur mit Alkohol desinfiziere. Ich hab fast alles in Pumpspendern. Diese abkochbare Gelbildner hab ich noch garnicht gesehen :lupe:, muss ich sofort nachholen!

Ich finde deine Überlegungen sehr spannend Heike. Was ich eigentlich trotz intensiver Recherchen noch nicht gefunden habe, ist ein wissenschaftlicher Zusammenhang zwischen mehrfach ungesättigten Fettsäuren und der Entstehung von Pigmentflecken. Was hast du denn da entdeckt? Hat das was mit dem Lipofuszin zu tun? :nixweiss:

Mixine

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Mia hat geschrieben: Laut diesem Thread habe ich davor nicht zu fürchten... :wink:
also das sehe ich persönlich etwas anders ;) zumindest meine haut ist auf dauer alleine mit jojoba, hanf, traubenkern, aprikose, madel & co. nicht gut bedient, ausserdem bewirken bei mir alleine oder überwiegend ölsäure betonten öle (jojoba ausgenommen) eine gewisse "überversorgung" zu viel schutz, zu viel abdichtung. Meine haut braucht eher etwas was sie atmen lässt und für leichte aufnahme sorgt. Das sollte nicht vergessen werden :) Da ist zb squalan eben sehr leicht aufzunehmen ... auch jojoba wobei ich für mich squalan zusammen mit glyzerin als hauptbestandsteil sehe.

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

@Mixine,
ich habe eine Frage zu deinen Rezepturen.
Warum setzt du Squalan isoliert, oder besser als Wirkstoff ein, und zählst es nicht zu den Lipiden - also der Fettphase? :lupe:
Freundlich grüßt
Katharina

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