

Was mir – so meine ich zumindest – aufgefallen ist (und deshalb schreibe ich eigentlich dieses Posting), dass mir eine Pflege auf Basis von … ich nenne sie mal »weniger reaktiver« Ölen sehr gut zu tun scheint. Ich habe in meinen Rezepturen der vergangenen Wochen vermehrt auf eine Lipid-Basis aus (dem oft als langweilig verschrieenen) Jojobaöl, Phytosqualan und einem ölsäurebetonten Basisöl gesetzt, meistens Aprikosenkernöl. Wirkstofföle, die ich früher teilweise hochkonzentriert verwendet habe, tun mir nichts Böses, aber ich mische sie nun in weitaus geringeren Anteilen hinzu und habe den Eindruck: es reicht völlig. Im Urlaub hatte ich ein Tagesfluid und ein Nachtfluid nach gleicher Rezeptur mit, sie unterschieden sich nur dahingehend, dass das Nachtfluid statt des Aprikosenkernöls Granatapfel und Wildrose beinhaltete; Jojoba und Squalan blieben bei beiden gleich. Mein Eindruck ist, dass die Haut ruhiger geworden ist – und ich kann mir ausgezeichnet vorstellen, dass hierbei eben auch die oxidative Stabilität eine Rolle spielt. Zusammen mit meiner mittlerweile obligatorischen Dampfdrucktopfsterilisation, den dampfsterilisierten Hydroxyethylcellulose-Gelen, den stabileren Ölen scheinen mir Kosmetika zu gelingen, die in hohem Maße reizfrei sind. Auch der Blick auf Lichtstabilität bewährt sich: keine neuen Pigmentflecke, die alten scheinen weniger auffällig zu sein.
In mir formen sich Gedanken … Ölmischungen breit hinsichtlich der Fettsäurespektren, ja (aus kosmetischen, haptischen, emulsionstechnologischen Gründen usw.), die Basismischung jedoch möglichst wenig reaktiv halten. Ideal in meinen Augen: natives Jojobaöl, Squalan, ein Tick Unverseifbares. (Hier, in der Ölbasis, schockieren mich nicht einmal Anteile an (rückstandsgeprüften) raffinierten Ölen – vor allem wenn die eigene Haut gerne austickt). Dazu, aus besten Qualitäten stammend, in kleinen Chargen gekauft und frisch, moderate Mengen an wirkenden, aktiven, möglichst nativen Ölen. Ganz neu ist diese These nicht, nein, aber doch einen Gegenbewegung zum Trend der letzten Jahre, möglichst viele mehrfach ungesättigte Öle (Hanf, Johannisbeer, Granatapfel usw.) in konzentriertester Form zu verwenden. Der Geldbeutel wird auch geschont, reduziert sich doch die Öle-Flut auf die oxidativ stabile und lang haltbare Basis und einige wenige Wirkstoffölchen, die man häufiger mal neu kauft.
Als »Gegenbewegung« darf allerdings, so meine Erfahrung, der Gesamt-Fettgehalt sinken … und die Auftragsmenge drastisch reduziert werden. Mein jetziges Fluid weist 20 % Fettphase auf, und ich darf nicht mehr als einen Klecks halb so groß wie eine grüne Erbse nehmen, das reicht fürs Gesicht.
Eine reine These, nicht mehr, eher laut gedachte Überlegungen, bitte nicht als Dogma lesen– ich suche den Austausch. Für mich scheint sich diese Strategie zu bewähren. Wie sind Eure Erfahrungen?
Mixine, Du schreibst z. B. auch, dass Du sehr viel Squalan einsetzt, mit gutem Erfolg.
