Ha, in dem Thema bin ich recht frisch drin, und wie immer, wenn mir was wichtig ist & Spaß macht, Neues zu lernen, dann so richtig.

Mal wieder viel Text, aber Input macht geteilt viel mehr Freude & vielleicht kann ja jemand von euch was damit anfangen.
Dass es alte und neue Sorten Dinkel gibt, wusste ich schon länger, an mir vorbei gegangen war tatsächlich (trotz all der Auseinandersetzung mit möglichst natürlicher, gesunder Ernährung

) lange Jahre, dass in die handelsüblichen Dinkelsorten zB ob Verbesserung der Klebeeigenschaften (höherer Gehalt bestimmter Formen von Gluten (Klebeeiweisse)) Weizen eingekreuzt wurde.
Mir bekannte Quellen für Urdinkel-Mehl:
Das einzige bei unserem Stamm-Bioshop erhältliche Urdinkel-Auszugsmehl liegt noch unangetastet hier, so oft backe ich mit Bioladen & Handwerksbäcker ums Eck & 2 Biobäckern aufm Wochenmarkt nicht, dann wär ich nur noch am Kauen als bekennende Backwaren-Suchtinette.

Meist backen in der Sippe zu Geburtstagen meine Ma, meine Schwester & ich was, wir drei Ökos.

Und sonst mal ein Blech Pizza mit Quark-Ölteig (Roggen & Dinkel) oder
Haferflocken-Teig (in gemahlen + Roggen

).
Das
Dinkelmehl 630 der Donath-Mühle habe ich hier, gibt es zu 1, 5 und 25kg, (Oberkulmer Rotkorn bzw. Ebners Rotkorn*). Das kommt nächsten Monat dann sicher zu nem Geburtstag zum Einsatz.
* Kein https, klappt deshalb nicht als URL-Code, Infos: http://biosorten.de/wiki/Ebners_Rotkorn
Achtung, Demeter-Siegel, mag nicht jeder kaufen, da Demeter sich auf Rudolf Steiner beruft. Mir ist das Siegel nicht wichtig, aber schnurz.
Vor einigen Jahren hatten wir mal Urdinkelmehl von
Chiemgaukorn (Naturland), fanden es etwas nussiger & sättigender als das handelsübliche Bio-Dinkelmehl (gekreuzte Sorte). Leider finde ich dort nichts darüber, welche Sorte, nur, dass aus „einer Urdinkel-Sorte“.
Letztes Jahr gabs ein Geburtstagspaket mit diversen Urgetreide-Mehlen für meine Mutter von der
Biomühle Eiling (Oberkulmer Rotkorn, Bioland), sie war total begeistert, kauft sonst handelsübliches Dinkelmehl & verträgt es zumindest besser als Weizenmehl.
Auch die Bäckerei Spiegelhauer führt
Mehl aus dem Oberkulmer Rotkorn. Haben u.a. auch tolle fertige Brote, etliche erschwingliche Sorten Backmalz etc.

(Demeter, s.o.)
Mir bisher unbekannte Anbieter für Urdinkel-Mehl
aus meinen Lesezeichen, alle aus der Sorte Oberkulmer Rotkorn:
Dinkelnudeln Moser (Bioland),
Gailertsreuther Mühle (Demeter, s.o.),
Hoferbauer (Naturland)
(Seit einiger Zeit schlemmen wir auch Nudeln nur noch aus einem anderen Ur-Getreide: Emmer, aus Auszugsmehl aber. Finden wir nochmal sättigender als Dinkel und erst recht als Weizen. Gefühlte 5 Nüdelchen, peng.

)
* Dinkel enthält sogar
mehr Gluten als Weizen, jedoch
nicht, jedoch nicht die gesundheitlich kritischsten Unterarten. Als das im Weizen kritische Gluten wird Omega Gliadin (speziell das Omega 5 Gliadin) angesehen.
An Input habe ich mir einiges „reingepfiffen“ vor Kurzem:
Ungesund ist Gliadin nicht nur für Allergiker und bei Intoleranzen, sondern für Jeden - darauf geht der Biologe Chris Michalk in seinem Blog-Artikel
Gliadin: Nach wie vor nicht verstandenein.
Achtung, Michalk schreibt so scharfzüngig wie hoch wissenschaftlich (mit einem wahren Katalog an Quellen) - und Inhalte, die wortwörtlich nicht jedem mit westlicher Ernährung schmecken. Ich finds total prima, dort im Blog ehrlich & unausgeschmückt den Spiegel vorgehalten zu bekommen zwecks Selbstreflexion, ein Bekannter nennt die Art „einnorden“.
Wer das nicht mag: nicht lesen!
Hier etwas zu Gluten an sich (leider kein https, siehe oben bzgl. Ebners Rotkorn; Quelle: http://umweltbuero-lichtenberg.de/umweltbewusst/archiv/zukunft-gestalten/591-dinkel-oder-weizen-was-hat-mehr-gluten.html%5D)
Gluten ist lateinisch und bedeutet Leim. Es ist ein Sammelbegriff für ein Stoffgemisch aus Proteinen, das im Samen einiger Getreidearten vorkommt. In Verbindung mit Wasser bildet Gluten so genanntes Klebeeiweiß. Dieses bildet das Teiggerüst für Brot und Gebäck. Dinkel ist eine eigene Getreideart, kommt aber aus der Gattung der Weizen. Den höchsten Glutenanteil hat tatsächlich Dinkel, dicht gefolgt vom Weizen.
In seinem ausführlichen Blog-Beitrag
Die Dinkel-Täuschung durch Handel und Hersteller erläutert der Molekularbiologe Frank Lewecke die Unterschiede zwischen Weizen & Dinkel und auch, weshalb Dinkel oft verträglicher ist.
Im letzten Drittel des Artikels gibt es
Listen mit zahlreichen reinen und verkreuzten Dinkelsorten.
Knapper ist es auf http://umweltbuero-lichtenberg.de/umweltbewusst/archiv/zukunft-gestalten/591-dinkel-oder-weizen-was-hat-mehr-gluten.html zusammengefasst (s.o., leider kein https):
Gluten ist jedoch nicht gleich Gluten ...
Im Grunde genommen ist Gluten eine Kombination aus verschiedenen Proteinen. Jedes Getreide, somit auch der Dinkel, enthält eine ganz eigene Proteinkombination.
Dabei besteht Gluten immer aus zwei Proteingruppen, hierzu zählen die Prolamine und die Gluteline, die sich je nach Getreideart unterscheiden. Im Weizen heißen die Gluteline Glutenin. Die Prolamine werden im Weizen als Gliadin bezeichnet, im Roggen als Secalinin und in der Gerste als Hordein.
Die Proteingruppen lassen sich noch weiter herunterbrechen.
Im Weizen gibt es zum Beispiel nicht nur ein einzelnes Gliadin, sondern auch noch Alpha-, Beta-, Gamma- und Omega-Gliadin. Und diese wiederum lassen sich in weitere Untergruppen einteilen. Beim Weizen ist das Omega-5-Gliadin verantwortlich für Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Im Dinkel fehlt das Omega-Gliadin, weshalb es im Allgemeinen besser vertragen wird.
Leider gibt es Kreuzzüchtungen zwischen Dinkel und Weizen, die zwar als Dinkel verkauft werden, aber das Omega-5-Giadin enthalten. Das sind bspw. die Getreidearten Rouquin und Hercule, die dann auch vermehrt Nahrungsmittelunverträglichkeiten auslösen können.
Machen und lassen genießen, sein. :-)