Deine Liste sieht gut aus.

Hilfreich kann es sein, sich die einzelnen Wirkstoffe in Gruppen zu fassen, die mehr oder weniger die gleiche Funktion haben und die Auswahl darüber zu gestalten.
Cetylalkohol: gibt Konsistenz, packt sich, zusammen mit dem Emulgator, Wasser und lagert es zwischen sich und dem Emu ein. Dadurch wirken Emulsionen trockener, weniger fett, zumal Cetyl das Einziehverhalten fördert. Das kann auch kontraproduktiv sein, wenn man viel Feuchtigkeit braucht – und die möglichst direkt. Man kommt durchaus auch ohne ihn aus. Kein Muss. Mit Lecithinen wirkt er angenehmer als mit klassischen Emulgatoren. Alternative: Cetylpalmitat (Walratersatz, macht softere Konsistenzen, nicht wenige bevorzugen es). Ich konzipiere mittlerweile viele Cremes ohne (aus oben genannten emulsionstechnologischen Gründen), er fehlt mir nicht unbedingt. Da er sich jedoch lange hält, reicht sicher ein kleiner Beutel des einen oder anderen.
Blüten usw.: Bitte
nicht Pflanzen für den Tierbedarf kaufen, auch wenn sie noch so billig sind. Wir brauchen
rückstandskontrollierte, einwandfreie Ware für den innerlichen Gebrauch, und Rückstandsanalaysen kosten. Kräuter würde ich im (lettischen ?) Fachhandel kaufen. Bei billigen Drogen hast Du z. B. teilweise eben auch mehr Stängelanteil als Blätter (die die Wirkstoffe enthalten); es gibt immer gute Gründe für Preisunterschiede.
Lysolecithin (LL) ist vielseitig, macht Shampoos milder, ist in Haar-Leave Ins klasse und zaubert schöne Fluids, auch lässt er sich flexibel mit anderen Emulgatoren kombinieren und macht die Emulsionen im Auftrag »feuchter«, da er dafür sorgt, dass Wasser schneller frei gegeben wird.
Lipodermin: ein sehr, sehr pflegendes Lecithin, das sowohl Öle und Wirkstoffe liposomal verkapseln kann als auch als Wirkstoffzusatz in Cremes oder Ölgelen das Einziehverhalten beschleunigt. Mit Unverseifbarem (siehe einen Eintrag darunter) eine
der Säulen sinnvoller, hautphysiologischer Pflege. Für mich ein Basic, da es sich für jeden Hauttyp – je nach Formulierung des Rezepts – eignet. Es minimiert nachweislich Hautunreinheiten genauso wie es barrieregestörte Haut regeneriert. Hält sich leicht gekühlt um die 2–3 Jahre.
Unverseifbares, in Form von Unverseifbares der Avocado (Avocadin® oder Avocadon®)
oder Wollwachsalkohol (Pastillen)
oder Lanolin sind sinnvolle Zutaten gerade für den kommenden Winter. Sehr hautpflegend, weil barrierschicht-regenerierend. Du brauchst nicht zwingend alle.
Emulgatoren: Da gibt es viele Vorlieben und Abneigungen; böse sind sie alle nicht. Daher will ich mich hier nicht äußern.

Es ist sehr individuell, wie man sie auf der Haut empfindet.
Gelbildner: ich würde einen Gelbildner dazunehmen; sie verhindern Wässern von Emulsionen, helfen LL bei der Lotionsbildung, dicken Gele an, vermindern den transepidermalen Wasserverlust. Hyaluronsäure ist schön, aber teuer, Guarkernmehl leicht zu verarbeiten, schleimt etwas bei höherer Dosierung, Xanthan braucht manchmal etwas zum Auflösen und sollte auch nicht zu hoch dosiert werden, ist aber sonst auch nett.
Willst Du Shampoos und Duschgele machen? Dann würde ich Dir zu einem Tensid raten, z. B. Kokosglucosid.
