Tolubalsam - Verarbeitung?

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Moderator: Helga

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madeleine
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Tolubalsam - Verarbeitung?

Ungelesener Beitrag von madeleine »

Hallo ihr Lieben!
Vielleicht kann mir von euch jemand helfen.
Ich habe mir bei der letzten größeren Bestellung von AÖ auch Tolubalsam dazugenommen, da er mich einfach angesprochen hat. Er riecht ja auch wirklich sehr gut :love:
Abgefüllt ist er in einer kleinen Plastikdose, aber steinhart?!? Ich hab mich wohl im Vorfeld etwas zu wenig darüber schlau gemacht :argstverlegen:
Könnte mir bitte jemand erklären, wie ich den am Besten aus der Dose bekomme? :flehan:
Verarbeitet hätte ich ihn in etwa wie auch ÄÖ.

GLG
Madeleine
Ganz liebe Grüße,
Madeleine

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Ungelesener Beitrag von Kraeutermann »

Das ist wirklich ein leckerer Duft, finde ich auch :).
Dir bleiben denke ich zwei Möglichkeiten, auch abhängig davon, wieviel du brauchst. Entweder du kratzt mit einem Spatel etwas davon heraus oder du erwärmst es vorsichtig (im Wasserbad) und kannst es gießen. Alternativ könntest du es natürlich auch einfrieren, dann dürfte es spröder werden und du kannst es evtl. leichter zerbröckeln.
Liebe Grüße,

der Kräutermann

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madeleine
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Ungelesener Beitrag von madeleine »

Danke dir Kräutermann für die schnelle Antwort!
Dann werde ich wohl rumkratzen müssen, denn im Kunststoffbehälter erwärmen widerstrebt mir dann auch wieder.
Weißt du vielleicht bzgl. der Verarbeitung irgendeine Fausregel, was die Menge betrifft?

LG
Madeleine
Ganz liebe Grüße,
Madeleine

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Ungelesener Beitrag von Kraeutermann »

In den üblichen PP- oder PE-Döschen (z.B. Salbendosen) ist Erwärmen kein Problem - sie enthalten keine Weichmacher, die sich dabei herauslösen könnten.
Zur Einsatzmenge kann ich dir leider nichts sagen. Als Duftkomponente kannst du es ja einfach mal probieren, als Wirkstoff weiß ich es wirklich nicht.
Achte aber darauf, dass du es verträgst, meines Wissens nach ist Tolubalsam ein potentielles Allergen.
Liebe Grüße,

der Kräutermann

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Ungelesener Beitrag von Rautgundis »

Hallo Madeleine,
ich vermute, du benötigst einen Lösungsvermittler für deinen Tolubalsam. Du kannst ihn in Ethanol lösen. Mit Benzoe Resinoid habe ich das ausprobiert. Obwohl es schon eine Art Paste war, hatte es sich in einer Lotion wieder auskristallisiert. Gelöst in Ethanol nicht.
Und ich würde auch erst in der Armbeuge testen, weil Tolubalsam ein hohes Allergie - Potential hat, wie Florian bereits geschrieben hat. :easteregg:
Es grüßt herzlichst Heike

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Ungelesener Beitrag von Kraeutermann »

Ja, eine alkoholische Lösung bietet sich hier an. Der Hager gibt hier 92,3 % für eine Tinktur mit einer Endkonzentration von ca. 80 % an, was ich etwas irritierend finde, aber ich denke mit >80 % Ethanol bist du auf jeden Fall gut dabei.
Liebe Grüße,

der Kräutermann

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madeleine
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Ungelesener Beitrag von madeleine »

ihr seid toll, ich danke euch!
das mit dem ethanol werde ich jedenfalls versuchen.

mich irritierte die beschreibung beim händler wonach es bereits die incas zur wundheilung verwendeten. da dachte ich, das müsste ja zumindest eine art paste sein - weit gefehlt 😅

lieben dank euch!

lg,
madeleine
Ganz liebe Grüße,
Madeleine

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Ungelesener Beitrag von Kraeutermann »

madeleine hat geschrieben:
Donnerstag, 29. März 2018, 14:48
ihr seid toll, ich danke euch!
das mit dem ethanol werde ich jedenfalls versuchen.

mich irritierte die beschreibung beim händler wonach es bereits die incas zur wundheilung verwendeten. da dachte ich, das müsste ja zumindest eine art paste sein - weit gefehlt 😅

lieben dank euch!

lg,
madeleine
Die Inkas haben es halt auch als Tinkur verwendet oder vielleicht als Bestandteil einer Paste mit anderen Zutaten, erwärmt eingebracht :wink:.
Bei Duftkomponenten gibt es eigentlich alle möglichen Zustände: von dünnflüssig bis fest. Hier mal eine grobe Einordnugn verschiedener Duftkomponenten:
Wasserdampfdestillate (klassische ätherische Öle) sind fast immer flüssig - es gibt aber auch hier Ausnahmen, z.B. die feste "Irisbutter", welche auch durch Wasserdampfdestillation gewonnen wird und sich aus Iron (als Duftkomponente) und vier freien Fettsäuren (ich glaub Myristin-, Palmitin-, Laurin- und Caprinsäure) zusammensetzt, oder Guajakholzöl. Das sind allerdings die einzigen mir bekannten Ausnahmen.
Absolues werden zumeist zweistufig gewonnen. Zuerst werden mit Hexan die fettlöslichen Bestandteile extrahiert, das Lösemittel abgedampft und man erhält eine halbfeste Masse (die Concrète). Aus dieser werden nun mit Ethanol die Duftstoffmoleküle erneut extrahiert, wobei Wachse etc. zurückbleiben. Der Ethanol wird ebenfallt abgetrennt und man erhält das Absolue. Absolues können sehr dünnflüssig sein, aber auch bis hin zu sehr zähflüssig.
CO2-Extrakte werden durch Extraktion mit überkritischem CO2 gewonnen. Das ist Kohlendioxid, welches über einen bestimmten Druck und über eine bestimmte Temperatur gebracht wird und dann nicht mehr in einem definierten Phasenzustand vorliegt, sondern teils die Eigenschaften einer Flüssigkeit (gutes Extraktionsmittel für unpolare Stoffe) und teils die eines Gases (dringt sehr leicht in das Extraktionsgut ein) hat. Ein großer Vorteil dieses Verfahrens ist, dass das CO2 beim Entspanen, also wenn man den Druck wieder erniedrigt, rückstandsfrei verdampft. CO2-Extrakte sind meist eher zähflüssig, können aber auch dünnflüssig, pastös oder sogar fest sein.
Zuletzt bleiben die Resinoide, das sind feste (oder beinahe Feste) Substanzgemische. Heike hat in ihrer Soxleth-Extraktion der Vanille deren Resinoid erwähnt als nicht löslichen Feststoff, der auf dem alkoholischen Extrakt verbleibt. Wie genau ein Resinoid verfahrenstechnisch definiert wird, weiß ich allerdings nicht.
Achja, und natürlich die Harze, die sind normalerweise fest. Balsame wie Styrax-, Tolu- oder Perubalsam fallen aber auch mit in diese Kategorie, das sind Gemische aus Harz und ätherischem Öl, daher sind sie irgendetwas zwischen dünn- und äußerst zähflüssig (ist Tolubalsam z.B. auch, wenn auch seeeeeeeeehr zähflüssig).

Vielleicht hilft dir das ja in Zukunft etwas, wenn du wieder Duftstoffe kaufst :wink:.
Liebe Grüße,

der Kräutermann

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Ungelesener Beitrag von madeleine »

der ist schon eher steinhart, was die festigkeit betrifft 😂

danke dir für die ausführliche erklärung! normalerweise setze ich mich auch vorher mit neuem näher auseinander, bevor ich mir etwas ins haus hole, aber die beschreibung über die wirkungsweise und dessen duft hat es mir zu sehr angetan.

ich bin jetzt mal am überlegen, wie ich den am besten für einen hustenbalsam verarbeiten kann, wofür er ja wirkungstechnisch gut geeignet wäre.
in erster linie für meine tochter (10).
Ganz liebe Grüße,
Madeleine

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Ungelesener Beitrag von Kraeutermann »

Ich würde dir raten, es in der Fettphase mit einzuschmelzen. So bekommst du ihn vermutlich am sinnvollsten unter.
Ich verwende bei Husten allerdings ein rein wässriges Gel mit ätherischen Ölen und Thymiantinktur zum Einreiben.
Liebe Grüße,

der Kräutermann

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Ungelesener Beitrag von madeleine »

ja, mal gucken, was draus wird. wir hatten bis jetzt auch immer einen balsam mit äth. ölen, der uns auch sehr lieb ist, aber ich versuch mich eben gern an neuem. danke dir! :-a
Ganz liebe Grüße,
Madeleine

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Ungelesener Beitrag von Kraeutermann »

madeleine hat geschrieben:
Freitag, 30. März 2018, 14:49
ja, mal gucken, was draus wird. wir hatten bis jetzt auch immer einen balsam mit äth. ölen, der uns auch sehr lieb ist, aber ich versuch mich eben gern an neuem. danke dir! :-a
Wird ja auch langweilig, wenn man nichts neues probiert :) .
Wobei es auch sehr spannend sein kann, Rezepturen immer weiter zu verfeinern. Ich hab meine Heilcremes- und Gele über Jahre immer mehr verfeinert - und sie wurden jedes Mal noch besser :yeah: !
Liebe Grüße,

der Kräutermann

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Ungelesener Beitrag von madeleine »

ja stimmt, so sehe ich das auch. genau das ist ja das schöne daran.

bei den heilcremes darf ich das nicht mehr, sonst quittieren mir meine beiden versuchskaninchen den dienst, was die naturkosmetik betrifft. wenn mal was passt, bloß nicht mehr abändern :superirre:
zumindest nicht offiziell ;-)
Ganz liebe Grüße,
Madeleine

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