madeleine hat geschrieben: ↑Donnerstag, 29. März 2018, 14:48
ihr seid toll, ich danke euch!
das mit dem ethanol werde ich jedenfalls versuchen.
mich irritierte die beschreibung beim händler wonach es bereits die incas zur wundheilung verwendeten. da dachte ich, das müsste ja zumindest eine art paste sein - weit gefehlt
lieben dank euch!
lg,
madeleine
Die Inkas haben es halt auch als Tinkur verwendet oder vielleicht als Bestandteil einer Paste mit anderen Zutaten, erwärmt eingebracht

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Bei Duftkomponenten gibt es eigentlich alle möglichen Zustände: von dünnflüssig bis fest. Hier mal eine grobe Einordnugn verschiedener Duftkomponenten:
Wasserdampfdestillate (klassische
ätherische Öle) sind fast immer flüssig - es gibt aber auch hier Ausnahmen, z.B. die feste "Irisbutter", welche auch durch Wasserdampfdestillation gewonnen wird und sich aus Iron (als Duftkomponente) und vier freien Fettsäuren (ich glaub Myristin-, Palmitin-, Laurin- und Caprinsäure) zusammensetzt, oder Guajakholzöl. Das sind allerdings die einzigen mir bekannten Ausnahmen.
Absolues werden zumeist zweistufig gewonnen. Zuerst werden mit Hexan die fettlöslichen Bestandteile extrahiert, das Lösemittel abgedampft und man erhält eine halbfeste Masse (die Concrète). Aus dieser werden nun mit Ethanol die Duftstoffmoleküle erneut extrahiert, wobei Wachse etc. zurückbleiben. Der Ethanol wird ebenfallt abgetrennt und man erhält das Absolue. Absolues können sehr dünnflüssig sein, aber auch bis hin zu sehr zähflüssig.
CO2-Extrakte werden durch Extraktion mit überkritischem CO
2 gewonnen. Das ist Kohlendioxid, welches über einen bestimmten Druck und über eine bestimmte Temperatur gebracht wird und dann nicht mehr in einem definierten Phasenzustand vorliegt, sondern teils die Eigenschaften einer Flüssigkeit (gutes Extraktionsmittel für unpolare Stoffe) und teils die eines Gases (dringt sehr leicht in das Extraktionsgut ein) hat. Ein großer Vorteil dieses Verfahrens ist, dass das CO2 beim Entspanen, also wenn man den Druck wieder erniedrigt, rückstandsfrei verdampft. CO
2-Extrakte sind meist eher zähflüssig, können aber auch dünnflüssig, pastös oder sogar fest sein.
Zuletzt bleiben die
Resinoide, das sind feste (oder beinahe Feste) Substanzgemische. Heike hat in ihrer Soxleth-Extraktion der Vanille deren Resinoid erwähnt als nicht löslichen Feststoff, der auf dem alkoholischen Extrakt verbleibt. Wie genau ein Resinoid verfahrenstechnisch definiert wird, weiß ich allerdings nicht.
Achja, und natürlich die
Harze, die sind normalerweise fest.
Balsame wie Styrax-, Tolu- oder Perubalsam fallen aber auch mit in diese Kategorie, das sind Gemische aus Harz und ätherischem Öl, daher sind sie irgendetwas zwischen dünn- und äußerst zähflüssig (ist Tolubalsam z.B. auch, wenn auch seeeeeeeeehr zähflüssig).
Vielleicht hilft dir das ja in Zukunft etwas, wenn du wieder Duftstoffe kaufst

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