emulgieren richtig

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Moderator: Helga

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Dieses Unterforum richtet sich speziell an Rühreinsteiger und neue Mitglieder, die teilweise noch keinen Zugang zu spezifischen Unterforen haben. Damit wir Dich optimal unterstützen und mit Dir nach einer Lösung suchen können, sind einige Aspekte sehr wichtig.


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  • Bei Fragen zu einer Formulierung notiere bitte die gesamte Rezeptur in Prozent. Solltest Du aktuell nur Grammangaben haben, hilft Dir dieser Rechner die prozentualen Anteile der einzelnen Inhaltsstoffe auszurechen. Du hast Angaben in Tropfen oder ml? Mit hoher Wahrscheinlichkeit können wir anhand der genannten Rohstoffe eine geeignete Einsatzkonzentration in % vorschlagen.
  • Beschreibe bitte genau, wie Du bei der Herstellung vorgegangen bist. Dazu gehört auch, welches Rührgerät Du verwendet hast, bei welcher Temperatur gearbeitet wurde, wie lange welche Phase dauerte. Alle diese Details helfen bei der Einschätzung des Ergebnisses.
  • Bitte notiere die korrekte und vollständige Bezeichnung der Rohstoffe, so gut es Dir möglich ist. »Dermosoft« ist z. B. ein Handelsname, kein konkretes Produkt (Dermosoft® GMCY oder Dermosoft® 1388 eco wären konkrete Produkte). »Cranberry« kann alles mögliche sein, schreibe also »Cranberryöl« oder »Cranberryextrakt«. Gerne kannst Du die INCI-Bezeichnung für einen Rohstoff verwenden, wenn Du unsicher bist, da viele Händler aus markenschutzrechtlichen Gründen Phantasienamen verwenden. Die Nennung von konkreten Shops ist nicht erwünscht.
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  • Nutze ergänzend die von uns zusammengestellten Infos und Hilfen für Einsteiger im entsprechenden Bereich, vor allem Ressourcen der Mutterseite olionatura.de. Als Antwort wird oft auf diese Ressourcen verwiesen – nicht als Vorwurf, sondern weil da viele Dinge bereits beantwortet sind und man sie nicht immer wieder tippen muss.
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mala
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emulgieren richtig

Ungelesener Beitrag von mala »

hallo ihr,
ich bin gerade etwas verwirrt. vermutlich hat jeder so seine zaubertricks wie er/sie am liebsten emulgiert, aber als anfänger macht man sich da doch noch viele gedanken.
auf Olionatura.de steht dass je nach verwendetem gerät in einer 3-phasen- oder einer intervall-methode emulgiert wird.
aber ich kapier den unterschied nicht.
die quintessenz aus beiden methoden ist doch
1. anfangs hochtourig rühren
2. langsam rühren zum abkühlen, evtl sogar von hand
3. nach erkalten (evtl sogar erst 24h später) nochmals... ja was? bei dem einen steht mit spatel rühren, bei dem anderen hochtourig emulgieren.

kann mich bitte jemand für die schlußphase aufklären? :gruebel: bin schon ganz kribbelig, wenn die bestellung morgen ankommt gehts los :freufreu:
dankeschön
liebe grüße,
maike

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Wenn man kein Gerät hat, das sanft kalt rührt, kann man manuell mit Spatel rühren oder mit einem hochtourigen Gerät eben in kurzen Intervallen. Ist eine Alternative für alle, die keinen Laborrührer wie die IKA (oder einen einer anderen Firma) haben.

Kaltrühren erfolgt in der Regel bei niedrigen Scherraten, selten höher als 400 rpm. Du kannst nicht mit Stabmixer oder Blendia 10 Minuten kalt rühren - ergo: Intervall. :klimper:

Ist das verständlicher? :)
Liebe Grüße
Heike

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mala
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Ungelesener Beitrag von mala »

danke heike, du hast es nochmal gut zusammengefasst.
unklar bleibt:
bei der 3-phasen-methode steht "nach erkalten" nochmals hochtourig emulgieren
bei der intervall-methode steht nach "24h" nochmals mit spatel glatt rühren.
warum der unterschied bezügl. zeitpunkt und rührmethode?
da ich mit dem Proxxon 50/ E arbeiten möchte beginne ich bereits bei 5000 rpm, also kommt für mich die intervallmethode in frage. gehe ich wesentlich höher als 5000 rpm?
tut mir leid dass ich so nachfrage, am anfang hat man eben angst was falsch zu machen oder versteht manches nicht. danke für deine geduld!!
liebe grüße,
maike

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Ich habe irgendwann beobachtet, dass manche Emulsionen, wenn man sie nach dem völligem Erkalten (teilweise auch nach 24 Stunden) noch einmal hochtourig rührt, deutlich an Konsistenz gewinnen. Diese Methode habe ich der Einfachheit halber als 3-Phasen-Methode benannt – das 2. Rühren mit hohen Scherkräften am Schluss ist die 3. Phase.

Das Intervallrühren rührt ständig hochtourig – mit Pausen dazwischen. Das Noch-einmal-Umrühren-nach-24 Stunden empfelle ich grundsätzlich, ich zitiere mich selbst (Quelle):
Nach 24 Stunden Reifezeit empfehle ich noch einmal ein kurzes Rühren mit einem Spatel (was auch bei langsam kaltgerührten Emulsionen vorteilhaft ist, da sich innerhalb der folgenden 24–48 Stunden die Emulsionsgerüste festigen).
Liebe Grüße
Heike

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mala
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Ungelesener Beitrag von mala »

bitte nicht bös sein, aber das war nicht die eigentliche frage. :argverlegen:
mala hat geschrieben: bei der 3-phasen-methode steht "nach erkalten" nochmals hochtourig emulgieren
bei der intervall-methode steht nach "24h" nochmals mit spatel glatt rühren.
warum der unterschied bezügl. zeitpunktund rührmethode?
warum spatel wenn hochtourig nachemulgieren eine festere konsistenz gibt?
liebe grüße,
maike

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Luft rausführen, glatt rühren. Und noch einmal: Bei der Intervall-Methode rührst Du doch ständig, mit Unterbrechungen, hochtourig. Da ist das Hochtourigrühren am Ende, nach Erkalten, doch schon drin.

Ich weiß jetzt keinen Rat mehr, wie ich das noch anders erklären könnte. ;-) Aber vielleicht stehe ich auch auf dem Schlauch und verstehe Dich nicht.

Nach 24 Stunden noch einmal sanft umrühren macht in jedem Fall schöne, glatte, homogene Emulsionen, wenn man vorher vernünftig gearbeitet hat.
Liebe Grüße
Heike

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Violette
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Ungelesener Beitrag von Violette »

mala hat geschrieben:
mala hat geschrieben: bei der 3-phasen-methode steht "nach erkalten" nochmals hochtourig emulgieren
bei der intervall-methode steht nach "24h" nochmals mit spatel glatt rühren.
warum der unterschied bezügl. zeitpunktund rührmethode?
warum spatel wenn hochtourig nachemulgieren eine festere konsistenz gibt?
Mala, du darfst das 'nach Erkalten' und 'nach 24 Stunden' nicht in einen Topf werfen: "Nach Erkalten" ist SOFORT!
Bei der 3-Phasen-Methode :hochtourig, langsam kaltrühren, wenn die Emulsion kalt ist, noch einmal hochtourig
Bei der Intervall-Methode: da du die ganze Zeit hochtourig rührst, rührst du nur noch mit dem Spatel, wenn die Emulsion kalt ist.

Nach 24 Stunden: Spatel für beide
Heike hat geschrieben:
Nach 24 Stunden Reifezeit empfehle ich noch einmal ein kurzes Rühren mit einem Spatel (was auch bei langsam kaltgerührten Emulsionen vorteilhaft ist, da sich innerhalb der folgenden 24–48 Stunden die Emulsionsgerüste festigen).
@Heike: Ich hatte da wohl auch etwas durcheinandergebracht und habe nach 24 Stunden (Intervall) noch einmal hochtourig gerührt und die Creme hat an Konsistenz gewonnen. Ist etwas dagegen einzuwenden?
LG Petra

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Violette hat geschrieben: @Heike: Ich hatte da wohl auch etwas durcheinandergebracht und habe nach 24 Stunden (Intervall) noch einmal hochtourig gerührt und die Creme hat an Konsistenz gewonnen. Ist etwas dagegen einzuwenden?
In keiner Weise. :-) Ich bin einfach froh, eine Methode entdeckt zu haben, die Konsistenz bringt, ohne unerwünschte Konsistenzgeber wie Fettalkohole in höheren Anteilen nutzen zu müssen. Also: Nacht drüber schlafen und dann noch einmal ordentlich Rührpower! :attacke:
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Violette »

:gut: Und Danke für deine flotte Antwort
LG Petra

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mala
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Ungelesener Beitrag von mala »

ich danke euch ganz herzlich!! riesenriesendankeschön :knutscher:
liebe grüße,
maike

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