Wenn ich nicht geschminkt bin, reinige ich mein Gesicht mit purem lauwarmem, dann mit kaltem Wasser. Ich emulgiere das Wasser immer mit kleinen kreisenden Bewegungen auf meiner Haut mit den dort befindlichen Lipiden (hauteigene oder Reste der Pflege vom Vorabend). Die Haut ist danach subjektiv sauber, spannt aber je nach Wetter ein wenig.
Wenn ich wie gewohnt meine Reinigungsmilch nehme (in Varianten; ich habe ein bewährtes Grundrezept, das ich variiere), ist die Haut auch sauber; sie scheint aber sanfter als mit Wasser gereinigt zu werden. Nach dem Waschen spannt sie selten. Ich führe das auf die nur schwach emulgierenden hydrophilen Fette zurück (Cetylalkohol bzw. die Fettalkohole der Montanovs, die ich gerne verwende), die in richtiger Balance mit Sanfteen weder einen Film bilden noch austrocknen.
Nun nehme ich ein hydrophiles Öl, mit geringem Sanfteenanteil, ansonsten nur Fett. Nach dem Waschen bleibt ein spürbarer Fettfilm, aber die Haut spannt wie blöd. Das ist das Phänomen, das ich oben ansprach und das ich aus meiner Jugend kenne, als ich mir einmal das Azulen-Hy-Öl von Babor geleistet habe (und das mich zu diesem Produkttyp inspirierte): das Zeug trocknete aus. Gut, das waren sicher vorwiegend Mineralölderivate*, aber auch eine Reinigung mit Pflanzenöl löst effektiv Fette. Das ist meine Erklärung: die Fette lösen intensiv Fett und nehmen es mit – aus der Barriereschicht. Das zurückbleibende Fett liegt erst einmal oben auf … denke ich mir so. Abgesehen davon mag ich keine spürbaren Fettfilme, wobei hier zumindest tröstlich ist, dass es gute Fette sind.
Kennt Ihr das Phänomen?
*Nachtrag: ich habe eben gegoogelt, es sollen (auch?) Pflanzenöle enthalten sein.




