Hydrophiles Öl und Entfettung

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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Heike
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Hydrophiles Öl und Entfettung

Ungelesener Beitrag von Heike »

Ich experimentiere seit Monaten mit verschiedenen Rezepturen herum, und mir ist ein seltsames Phänomen aufgefallen. Es geht um Gesichtsreinigungspräparate:

Wenn ich nicht geschminkt bin, reinige ich mein Gesicht mit purem lauwarmem, dann mit kaltem Wasser. Ich emulgiere das Wasser immer mit kleinen kreisenden Bewegungen auf meiner Haut mit den dort befindlichen Lipiden (hauteigene oder Reste der Pflege vom Vorabend). Die Haut ist danach subjektiv sauber, spannt aber je nach Wetter ein wenig.

Wenn ich wie gewohnt meine Reinigungsmilch nehme (in Varianten; ich habe ein bewährtes Grundrezept, das ich variiere), ist die Haut auch sauber; sie scheint aber sanfter als mit Wasser gereinigt zu werden. Nach dem Waschen spannt sie selten. Ich führe das auf die nur schwach emulgierenden hydrophilen Fette zurück (Cetylalkohol bzw. die Fettalkohole der Montanovs, die ich gerne verwende), die in richtiger Balance mit Sanfteen weder einen Film bilden noch austrocknen.

Nun nehme ich ein hydrophiles Öl, mit geringem Sanfteenanteil, ansonsten nur Fett. Nach dem Waschen bleibt ein spürbarer Fettfilm, aber die Haut spannt wie blöd. Das ist das Phänomen, das ich oben ansprach und das ich aus meiner Jugend kenne, als ich mir einmal das Azulen-Hy-Öl von Babor geleistet habe (und das mich zu diesem Produkttyp inspirierte): das Zeug trocknete aus. Gut, das waren sicher vorwiegend Mineralölderivate*, aber auch eine Reinigung mit Pflanzenöl löst effektiv Fette. Das ist meine Erklärung: die Fette lösen intensiv Fett und nehmen es mit – aus der Barriereschicht. Das zurückbleibende Fett liegt erst einmal oben auf … denke ich mir so. Abgesehen davon mag ich keine spürbaren Fettfilme, wobei hier zumindest tröstlich ist, dass es gute Fette sind. :-)

Kennt Ihr das Phänomen?

*Nachtrag: ich habe eben gegoogelt, es sollen (auch?) Pflanzenöle enthalten sein.
Liebe Grüße
Heike

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Pialina
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Ungelesener Beitrag von Pialina »

Ich glaube, ich weiß was Du meinst. Ich habe zuerst einige Wochen lang eine Sucro-Reinigungsmilch verwendet, nun seit gestern - eigentlich nur weil die Zubereitung einfacher ist - Öl mit Betain (nach Lenas Rezept.)
Bei der Sucro-Reinigungsmilch hat die Haut nie gespannt nach der Reinigung- und gestern habe ich nach der Reinigung mit dem Hy-Öl ein deutliches Spannen gespürt. Scheint also mehr auszutrocknen, als die Sucro-Reinigungsmilch.
Hm.
Betain+Öl - trocknet meine Haut etwas aus (die Haut spannt etwas, bei anderen scheint das besser zu klappen...)
Sanfteen+Öl+Sucrosestearat+Glycerin - trocknet nicht aus (die Haut spannt überhaupt nicht)
Heike hat geschrieben:Ich führe das auf die nur schwach emulgierenden hydrophilen Fette zurück (Cetylalkohol bzw. die Fettalkohole der Montanovs, die ich gerne verwende), die in richtiger Balance mit Sanfteen weder einen Film bilden noch austrocknen.
Sucrosestearat ist wohl auch schwach emulgierend (und feuchtigkeitserhaltend). Anscheinend wird mit einem Koemulgator (u.Glycerin, vielleicht ist es das?) die auswaschende Wirkung von Öl und Tensid allein gemildert.
Liebe Grüße,
Pialina

ambrosia
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Ungelesener Beitrag von ambrosia »

ich bin ja nur ein neuling.....

ich hab ne zeitlang regelmässig (also täglich) die oil cleansing method angewendet und es hat nichts ausgetrocknet. es hinterlies ein angenehm weiches samtiges gefühl... mein öl hatte ich mit avocado, aprikose und rizinusöl (trockene haut 10%, normale h. 20%, fettige h. 30%) angesetzt.
ich weiss jetzt nicht in wie fern man es mit euren reinigungslotionen vergleichen kann, aber vllt hilft es euch weiter....

ach ja und es kommt glaub ich auch auf die wasserhärte an. hartes wasser trocknet mehr aus als weiches wasser....

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Pialina
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Ungelesener Beitrag von Pialina »

ambrosia hat geschrieben: ach ja und es kommt glaub ich auch auf die wasserhärte an. hartes wasser trocknet mehr aus als weiches wasser....
Da sagst Du was interessantes... ja, hier in Berlin haben wir sehr hartes Wasser, dagegen kann ich wohl kaum etwas tun.
Liebe Grüße,
Pialina

ambrosia
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Ungelesener Beitrag von ambrosia »

Pialina hat geschrieben: Da sagst Du was interessantes... ja, hier in Berlin haben wir sehr hartes Wasser, dagegen kann ich wohl kaum etwas tun.
es gibt ja auch so wasserenthärter zum einbauen, aber frag mich net ob es sich rentiert...
bei den haaren hatte ich mit quellwasser die schönsten ergebnisse erzielt und meine tante wäscht sich nur mit quellwasser die haare, da reicht es dann auch ne ganze woche lang. mit dem wasser aus dem hahn muss sie dagegen öfters waschen.
was bei haaren auch hilfreich ist, ab und zu klären mit essig: ein teil essig und ein teil wasser (man kann den billigsten aus dem aldi nehmen), haare für ca. ne minute reinhängen und dann einfach mit lauwarmem wasser ausspülen....für den körper hab ich da keine tipps, ausser vllt so ne essigwaschung...

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Wir haben sehr weiches Wasser. :-)

Glycerin ist 14%ig dosiert, eben weil es die Irritations- und die austrocknende Wirkung von Tensiden mildert. Tja … warum ist das bei mir so?
Liebe Grüße
Heike

ambrosia
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Ungelesener Beitrag von ambrosia »

heike glycerin kann auch austrocknend wirken, allerdings weiss ich nicht ab welcher einsatzkonzentration...auch kann die einsatzkonzentration von haut zu haut variieren, weil eben jeder doch individiuell drauf reagiert...

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

ambrosia hat geschrieben:heike glycerin kann auch austrocknend wirken, allerdings weiss ich nicht ab welcher einsatzkonzentration..
Liebes, ich weiß, was ich tue, :knutsch: und den Mythos vom austrocknenden Glycerin habe ich persönlich auf Olionatura widerlegt. Es lohnt sich, das Portrait auf Olionatura zu lesen. :ja:

Die 14 % Glycerin sind gezielt in dem Produkt, gerade weil es das Austrocknen mindert; mit Wasser auf der Haut wird es noch einmal verdünnt.
Ich habe das reine Öl in Verdacht. Es tut etwas mit dem Tensid zusammen, und es tut das (bei mir) intensiver, als wenn Fettalkohole und milde Emulgatoren im Produkt sind.
Liebe Grüße
Heike

ambrosia
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Ungelesener Beitrag von ambrosia »

Heike hat geschrieben: Liebes, ich weiß, was ich tue, :knutsch:

ach süsse das weiss ich doch :knuff:

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Liebe Heike, mir fällt auf, dass Du jene beiden Versionen als spannend :kicher: beschreibst, die ohne Glycerin auskommen: Restlipide mit Wasser und Öl nur mit Tensid. Ich fabuliere jetzt einmal: Schaffst Du es vielleicht mit der reinen Wasserwäsche (und erst recht mit der Öl-Tensid-Variante), Deinen NMF auszuwaschen? Deine Haut mag es anscheinend nicht ohne Hydratisierer, und der "Beweis" meiner Vermutung wäre nun, wenn Öl+Tensid+Glycerin bei Dir ohne Spannen funktionieren würde.
:gruebel:

ambrosia
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Ungelesener Beitrag von ambrosia »

ähm ich muss mal bescheiden fragen ob ein tensid sein muss...ich hatte nie probleme mit der oil cleansing method das komplette make up ohne vorbehandlung restlos zu entfernen...

nixe1970

Ungelesener Beitrag von nixe1970 »

ambrosia hat geschrieben:ähm ich muss mal bescheiden fragen ob ein tensid sein muss...ich hatte nie probleme mit der oil cleansing method das komplette make up ohne vorbehandlung restlos zu entfernen...
Ich habe eher fettige Haut und bei einer Reinigung nur mit Öl (ich habe das auch schon versucht) entstehen dann Unreinheiten. Das Make Up geht auch bei mir mit Öl ab, aber es ist keine sehr gute Methode für meinen Hautzustand. Vielleicht geht es den Anderen ähnlich.

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

pflanzenölscheich hat geschrieben:Liebe Heike, mir fällt auf, dass Du jene beiden Versionen als spannend :kicher: beschreibst, die ohne Glycerin auskommen: Restlipide mit Wasser und Öl nur mit Tensid.
Nein, es sind 14 % Glycerin im hydrophilen Reinigungsgel. :-)
Liebe Grüße
Heike

nixe1970

Ungelesener Beitrag von nixe1970 »

Heike hat geschrieben: Das ist meine Erklärung: die Fette lösen intensiv Fett und nehmen es mit – aus der Barriereschicht. Das zurückbleibende Fett liegt erst einmal oben auf … denke ich mir so. Abgesehen davon mag ich keine spürbaren Fettfilme, wobei hier zumindest tröstlich ist, dass es gute Fette sind. :-)
Ja ich denke, dass die verbleibenden Fette aufliegen und bei mir diese Reinigungsmethode dann auch die Unreinheiten auslösten, weil meine Haut dieses aufliegende Fett einfach nicht verarbeiten konnte.
Dieses Spannen hatte ich bei der reinen Ölreinigung auch, trotz des Fettes.
Allerdings kann ich dies nur für die übrige Gesichtshaut sagen.
Meine Augenpartie mag zum Beispiel die Ölreinigung und spannt dann auch nicht, aber sie ist trockener wenn ich nur mit Öl reinige.
Meist reinige ich die Augen mit Öl vor und dann mit meiner Reinigungsmilch.

laggiu

Ungelesener Beitrag von laggiu »

Ich kram diesen Thread mal wieder aus.
Ich war heute bei der Kosmetikerin (Babor :| ) und die meinte ich sollte mein Gesicht "anders" reinigen, bzw meine Reinung wäre uneffizient (sehr sehr viele verstopfte Poren usw). Ich reinigte im Moment mit Wasser.

Eine Reinigungsmilch will ich nicht nehmen. Ich hab soviele Rezepte versucht, aber sobald Fettalkohole mit an Bord sind wirkt die Haut nach der Reinigung fettig. Ich glaub des weiteren dass ich mit der Zeit Pickel von den Fettalkoholen bekomme, allerdings ist das nur ein Verdacht, ich habs nie gründlich getestet.

Was bleibt mir zum Reinigen übrig? Ich hab an hydrophiles Öl gedacht (Öl, Glycerin, Zink Pca und 1%WAS oder sogar nur 0,5%).
Jetzt les ich hier dass das austrocknet... :ugly:
Ich hab fettige Haut (zuviel Talg, verhornt auch zu schnell) und sehr feuchtigkeitsarm. Soll ich es mit dem Hy öl wagen? Was wäre ne Alternative?

yg
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Ungelesener Beitrag von yg »

Eine selbst gesiedete, gegebenenfalls überfettete Seife ist ein ausgezeichnetes Reinigungsmittel. Sie säubert gründlich und schonend und hinterlässt im allgemeinen keine Spannungsgefühle.
(Vorausgesetzt, man hat keine generelle Unverträglichkeit gegenüber Seife)
Die Seifenfeen könnten bestimmt gute Ratschläge geben.

Freundliche Grüße
yg

Dana

Ungelesener Beitrag von Dana »

Heike hat geschrieben:
meine Erklärung: die Fette lösen intensiv Fett und nehmen es mit – aus der Barriereschicht. Das zurückbleibende Fett liegt erst einmal oben auf
Kennt Ihr das Phänomen?
Liebe Heike,

das ist ein uraltes Hausmittel man nennt es den Feind mit seinen eigenen Waffen schlagen.

Schmutziges Motorenöl an den Händen oder in kleidungsstücken lassen sich wunderbar mit
Sonnenblumenmargarine reinigen.

Mein Gesicht sieht zum Reinigen seit 25 Jahren nur Wasser und das, obwohl ich täglich Make Up auflege.

LG Marianne

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Dana hat geschrieben:Mein Gesicht sieht zum Reinigen seit 25 Jahren nur Wasser und das, obwohl ich täglich Make Up auflege.
Morgens ist das bei mir gleich, aber mein Make Up bekomme ich mit Wasser alleine nicht zufriedenstellend gelöst. Sie mag keine starke mechanische Beanspruchung (so könnte ja ein raues Handtuch die Reinigungswirkung von Wasser unterstützen), daher bleibt für mich nur eine Emulsion.

Ich finde das erstaunlich mit dem Reinigungsöl, aber es hat etwas Logisches, Du hast Recht. :-)
Liebe Grüße
Heike

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

hab erst jetzt den Thread entdeckt...

hm, sehr bekanntes Problem... ich komme mit den meisten Reinigungen nicht gut zurecht, Zuckertenside nur in ganz kleinen Dosen, Tonerden sind mir zu entfettend, mit Öl zu ungründlich, mit MF's wie Glycerin zu feucht und die Haut wir schnell unfrisch, wenn zu wenig drin ist spannt die Haut ; und Emulgatoren wie Sucro - jein, fehlt immer was

hab eigentlich alles ausprobiert, in vielen Variationen

die einzige Reinigung, die mir vom Gefühl her zusagt ist immer mit ultramilden Tensiden verbunden, auf Aminosäurebasis
sie konditionieren und befeuchten die Haut auf natürliche Weise, man hat immer ein Frischegefühl danach, die Haut sauber, kein Spannen, etc.

beispielsweise uns bekannter Ajinomoto

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

ich habe bereits folgende aminosäurebasierte Tenside durch:

Sodium Cocoyl Glutamate
Disodium Cocoyl Glutamate
Sodium Myristoyl Glutamate
Sodium Lauroyl Glutamate
Sodium Cocoyl Glycinate

Das Gute an diesen Tensiden ist ihre simple Anwendung, sie benötigen keine pH-Wert Regulatoren, in Verbindung mit Inulin, Sorbit, Xylit, Kaolin/Titandioxid und etwas Gelbildner entsteht so ein Pulvergemisch, mit etwas Wasser aufemulgiert und fertig ist die Reinigung on demand, es gibt auch gelöste Varianten mit NaLa, Glycerin etc.

Es gibt von Lavera neutral ein Reinigungsgel, die Rezeptur wurde verändert, statt Coco Glucoside werden 3 Tenside verwendet

Water (Aqua), Alcohol*, Sodium Lactate, Sodium Lauryl Sulfoacetate, Glycerin, Chondrus Crispus (Carrageenan), Sodium Cocoyl Glutamate, Disodium Cocoyl Glutamate

wäre da kein Sodium Lauryl Sulfoacetate, hätte ich mit dem Produkt kein Problem

Ninella

Ungelesener Beitrag von Ninella »

Manuka, :hallihallo:

darf ich mal fragen, woher du die Tenside bezogen hast?
laggiu hat geschrieben:Eine Reinigungsmilch will ich nicht nehmen. Ich hab soviele Rezepte versucht, aber sobald Fettalkohole mit an Bord sind wirkt die Haut nach der Reinigung fettig.
Laggiu, hast du schon mal eine Reinigungsmilch mit Ester de Sucre ausprobiert?
Anonsten kannst du es ja wirklich einfach mal mit einem Öl versuchen und berichten. :-a

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

Ninella hat geschrieben:Manuka, :hallihallo:

darf ich mal fragen, woher du die Tenside bezogen hast?
Die habe ich nicht als Rohstoff gekauft, sondern in einem Fertigprodukt.
Bis heute gibt es keine Quelle dafür. Habe tonnenweise Doku zu diesen Rohstoffen - Produktion, Wirkungsweise etc. - nur keinen Händler

Ninella

Ungelesener Beitrag von Ninella »

Oh, wie schade!

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

schau mal bei codecheck nach, präziser geht es, wenn du "Alternativen" auswählst und so nach Kombis suchst...

ich frage mich - sind die wirklich so teuer oder woran liegt es, wieso noch kein Händler dafür Interesse gezeigt hat?

Ninella

Ungelesener Beitrag von Ninella »

Manuka-Bee hat geschrieben:schau mal bei codecheck nach, präziser geht es, wenn du "Alternativen" auswählst und so nach Kombis suchst...
Hihi, das war das erste, was ich gemacht habe! :D
Manuka-Bee hat geschrieben:ich frage mich - sind die wirklich so teuer oder woran liegt es, wieso noch kein Händler dafür Interesse gezeigt hat?
Vielleicht mangelnde Nachfrage?

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Da ich gestern wieder ein Waschgel herstellte, das genau auf diesem Schema beruht (Lipide, Feuchthaltefaktoren, Tensid), kann ich aus aktuellem Anlass eine Erfahrung beisteuern, die ich mit meiner aktuellen Rezeptur abermals bestätigen konnte: Die mit dem Tensid verbundenen Lipide müssen gerade bei empfindlicher (lies: barriereschwacher) Haut solche sein, die schlecht oder wenigstens nicht sofort einziehen. Ich nahm Neutralöl und Stearinsäure, beide liegen normalerweise als schmieriger Film auf meiner Haut auf - pure Stearinsäure zieht irgendwann ein, Neutralöl scheint nicht tief genug in die Hornschicht vorzudringen und verbleibt an der Oberfläche. Für ein Hautpflegeprodukt sind die beiden nur begrenzt geeignet - reine Stearinsäure wegen der allzu kräftigen Abdichtung, Neutralöl wegen des inexistenten Heilungs-/Linderungspotentials und der langen Verweilzeit an der Hautoberfläche samt wiederkehrender Schmierigkeit beim Kontakt mit Wasser.

Für ein Reinigungsprodukt wiederum sind sie ideal, wie mir scheint, weil selbst die penetrationsverstärkende Wirkung des Tensides keine nennenswerte Interaktion der beiden Fette mit der Barriere erzeugt - im Rahmen der kurzen Zeitspanne bis zum Abspülen. Im Zusammenhang mit der Barriereschicht-Interaktion haben sich in meinen Versuchen (die meisten davon schon letztes Jahr) Fette mit großen Ölsäureanteil (Mandelöl zum Beispiel, aber auch Sheabutter, wiewohl sie reich an barriereschützender Stearinsäure ist) als nachteilig erwiesen. Linolsäure würde zwar auch die Barriere fluidisieren, aber hochempfindliche Haut erholt sich von Linolsäure anscheinend schneller als von der länger anhaltenden Penetrationsverstärkung durch Ölsäure. Bei mir war es jedenfalls so.

Ein sauer gepuffertes (0,5% Milchsäure, 2% Natriulaktat - auch gleichzeitig als Hydratisierer und Irritationsdämpfer wirksam) Waschgel mit Tensid, Glycerin, Neutralöl und Stearinsäure ist ekzemkompatibel, wie ich mittlerweile weiß, und erzeugt auch kein Spannungsjucken nach der Reinigung. Der Trick ist, dass die Fette nicht rückfetten sollen (was Interaktion mit der Barriere bedeuten würde), sondern sie sind dazu da, gleichsam als fettes Lösungsmittel zu dienen (wie oben in dem Beispiel mit dem Motoröl), die reibungsunterstützte Haftung des Schmutzes, der in Hautvertiefungen sitzt, durch ihre Glitschigkeit zu untergraben sowie für die Zeit des Waschens einen Schutzfilm übr die Haut zu legen, der sich mit dieser möglichst wenig verbinden sollte.

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

pflanzenölscheich hat geschrieben: [...]
Im Zusammenhang mit der Barriereschicht-Interaktion haben sich in meinen Versuchen (die meisten davon schon letztes Jahr) Fette mit großen Ölsäureanteil (Mandelöl zum Beispiel, aber auch Sheabutter, wiewohl sie reich an barriereschützender Stearinsäure ist) als nachteilig erwiesen. Linolsäure würde zwar auch die Barriere fluidisieren, aber hochempfindliche Haut erholt sich von Linolsäure anscheinend schneller als von der länger anhaltenden Penetrationsverstärkung durch Ölsäure. Bei mir war es jedenfalls so.
[...]
Hallo! :hallihallo:

Linolsäure fand ich auch immer leichter und unbelastender für die Haut in der Reinigungsprodukten für das Gesicht. Traubenkern- oder Sonnenblumenöl.

Ich benutzte seit Monaten von Weleda das Duschgel mit Sesamöl, das Öl hat ein ausbalanciertes Fettsäuremuster und scheint gut zu funktionieren, es ist auf eine Art rückfettend, aber zugleich auch leicht.

laggiu

Ungelesener Beitrag von laggiu »

Hm, also Manukas Tenside würden mich schon interessieren. Und danke auch an dich, Scheich, deine Beobachtungen sind sehr hilfreich.

Seife vertrage ich im Gesicht leider gar nicht...

Ich hab das hydrophile Öl getestet (ich verwende es jetzt seit einer Woche) und bis jetzt ist es mir nicht zu entfettend. Toi toi toi, vielleicht klappts ja auf Dauer...;)

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

Hallo laggiu! :hallihallo:

Da du bei Barbor-Kosmetikerin warst, hat Barbor ein Produkt (sind eigentlich 2 gleiche, komme nicht dahinter wieso), heisst Enzyme Cleanser (100g), für tägliche Anwendung...

Sodium Lauroyl Glutamate, Talc, Cellulose, Maltodextrin, Water (Aqua), Xanthan Gum, Ascorbic Acid, Subtilisin, Lipsase.

0.5% Ascorbinsäure ist drin, das weiss aus den Unterlagen

Auf jeden Fall ist der Reiniger sehr, sehr mild, man braucht davon sage und schreibe nur 0.05g (hab gemessen) pro Anwendung, das sind ca. 1000 Tage bei 2x pro Tag, macht einen Microschaum. Das Problem-die Cellulose löst sich nicht wirklich. Ich habe vor paar Monaten mir so ein Fläschchen gebastelt, mit Sieb als Verschluss, nun, Pulver ins Fläschen, ein wenig Wasser rein, kurz schütteln und durch den Verschluss das Gelöste in die Hand geben, aufschäumen... ehrlich, ich will keine andere Reinigung mehr ;-)

interessant ist noch, wie diese Lösung aufs Mixen reagiert, mit Milchschäumer geht es in 2 Sekunden und man hat einen schnittfesten Schaum, wie Eiweiss, aus ca. 8 ml werden 60 ml :schock:

und auch mit Schäumeraufsatz geht es auch bei sehr niedriger EK, genial...

der genannte Tensid oder einer aus der Liste könnte evtl. bald uns zur Verfügung stehen, Interesse ist auf jeden Fall da

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