Wenn man entöltes Reinlecithin in der Fettphase löst...

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Moderator: Helga

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Dieses Unterforum richtet sich speziell an Rühreinsteiger und neue Mitglieder, die teilweise noch keinen Zugang zu spezifischen Unterforen haben. Damit wir Dich optimal unterstützen und mit Dir nach einer Lösung suchen können, sind einige Aspekte sehr wichtig.


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  • Bei Fragen zu einer Formulierung notiere bitte die gesamte Rezeptur in Prozent. Solltest Du aktuell nur Grammangaben haben, hilft Dir dieser Rechner die prozentualen Anteile der einzelnen Inhaltsstoffe auszurechen. Du hast Angaben in Tropfen oder ml? Mit hoher Wahrscheinlichkeit können wir anhand der genannten Rohstoffe eine geeignete Einsatzkonzentration in % vorschlagen.
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pflanzenölscheich
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Wenn man entöltes Reinlecithin in der Fettphase löst...

Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

... wie lange dauert es, bis alles gelöst ist? Nicht nur, dass man die Temperatur nicht über 70° erhöhen darf, so scheint es auch eine viertel bis halbe Ewigkeit zu dauern, bis ein Zustand erreicht ist, in dem nach Verrühren keine Lecithinkörner mehr zu sehen sind. Der Vollständigkeit halber erwähne ich, dass ich Hansa-Lecithin verwende (das mir Ninella freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat :bussi:).

Meine eigentlichen Fragen sind nun diese:
1) Beim letzten Mal, als mir das Lösen in einem Öl gelungen ist, schien mir, dass sich die Lecithinkörner nicht vollständig auflösten, wie es bei WWA oder Bienenwachs der Fall wäre, sondern bloß zunehmend "wolkiger" wirkten, worauf ich das Becherglas von der Hitze nahm und den Inhalt kräftig verrührte, bis keine Körner mehr zu sehen waren. Ist das normal, oder hätte sich das Lecithin (bei entsprechender Geduld) auch auf dem Herd vollständig aufgelöst?
2) Wenn ich das Lecithin dermaßen lange erhitze, bis es sich wirklich endlich mit - in diesem Fall - Mandelöl verbindet, tue ich da nicht dem armen Mandelöl Gewalt an? Geschieht außer dem Tocopherolabbau dabei noch etwas Anderes? Die Prozedur scheint ja in der Tat sehr lange zu dauern... :nail:

Für Hilfe dankt wie stets, auch grüßt und winkt Euch jetzt
Harald - hartnäckiger Pflösch auf Beobachtungsposten beim Lecithinmikado (Das Korn, das sich zuerst auflöst, hat verloren :kichern:)

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

Hast du nicht schon mal bezueglich des Thema Frage gestellt? Deja vu? :lupe:

Im Hansa-Thread wurde MCT genannt - schon probiert?

Der wesentliche, unerwaehnte Teil des Aufgabe ist - wie sind die Anteile der 2 Ingredienzien? Verhaeltnis.
Denn wenn der Anteil des Oels zu niedrig ist, ist um so mehr schwerer das Lecithin darin zu losen. Saettigung.
Mechaniche Nachhilfe wie Crushen, Moersern oder Ruehren sollte dennoch sein, vor allem bei Hansa, da es sich um Presslinge handelt :wink: .

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Servus, Manuka! :)

Ja, in Neutralöl habe ich es damals ausprobiert und mit entsprechender Geduld auch geschafft, nur leider will ich kein Neutralöl in meiner Rezeptur. In Jojobaöl habe ich es ebenfalls schon geschafft, aber das habe ich diesmal auch nicht dabei. Das hitzebeständigste Öl in der nun zu rührenden Nachtpflege ist Mandelöl. Mandelöl:Hansa-Lecithin = 30:1. Dein Hinweis mit dem Mörser scheint mir aber neu und könnte der entscheidende Punkt sein. Danke schön dafür! :knuddel:

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Diese nicht-kosmetischen lebensmitteltauglichen Lecithine lassen sich alle etwas bitten. :-) Manuka-Bee sagt schon: man kommt ihnen am besten mit physischer Gewalt bei. Ich rühre, pickse und stampfe exzessiv mit meinem Glasrührstab im Becherglas :kicher: … aber Emulmetik® 320 ist viel williger. Da sind die Partikel eben staubfein.
Liebe Grüße
Heike

Della

Ungelesener Beitrag von Della »

Presslinge, sagst Du? Das ist was für eine elektrische Gewürzmühle, oder wie auch immer Ihr sagt zu einer Ex-Kaffeemühle, die es nun vor allem mit Mandeln oder mit Kümmel fürs Brot etc. zu tun bekommt. In sowas bekommst Du Presslinge zwar laut, aber ganz leicht und schnell zu staubfeinem Pulver. Alles was klebrig sein könnte (und da bin ich mir bei Lecithin jeder Art recht sicher) muss allerdings vorher ausführlich tiefgefroren werden.
Ich "mörsere" darin auch mein Urea, übrigens.

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Dann ist aber wieder einiges an Kontaminationen drin. :/ Auch wenn ich paranoid wirke: in einem Produktionsprozess, auf den unsere Konservierungsmittel ausgelegt sind, ist das Endprodukt nahezu steril. Jeder Rohstoff wird automatisiert in den Prozess eingebracht, ohne Handberührung, auch so keimarm wie möglich. In alles, was in wasserhaltige Emulsionen wandert, können wir nicht sauber genug arbeiten, das schließt die Rohstoffe mit ein.

Wir können diesen Standard im Leben nicht erreichen, aber alles unterlassen, was ein keimarmes Produkt mit anderen Oberflächen oder gar proteinhaltigen Produktresten in Berührung bringt. Jeder Fremdkeim ist eine Gefahr für unsere hauteigenen Keime.

Ich komme mir vor wie :gebete: . Es ist mir nur sehr wichtig … da kann ich den Mund nicht halten. :bussi:

Viele denken: die Umwelt ist doch auch nicht steril. Aber es geht nicht um Sterilität auf der Haut, sondern darum, keine Fremdkeime als Dauerbelastung auf die Haut zu schmieren. Was Schlimmeres kann man einem gut funktionierenden, ausbalancierten System wie unserer hauteigenen Flora nicht zumuten – wir machen uns unsere eigene wunderbare hauteigene Abwehr kaputt.
Liebe Grüße
Heike

Della

Ungelesener Beitrag von Della »

Liebe Heike, klar ist das wichtig :knuddel: , und natürlich sollten wir möglichst geringe Überschneidungen von "Küche" und "Rührküche" zulassen. Aber es würde ja die Möglichkeit bestehen eine solche Gewürzmühle rein für kosmetische Zwecke zu reservieren wie das bei einem meiner Mörser der Fall ist, und sie in jedem Fall vor Gebrauch nicht nur gründlichst zu reinigen, sondern auch in Alkohol zu baden. Keimärmer bringe ich ja sowieso nur Dinge hin, die sich auskochen lassen, sprich Glas und Porzellan. Aber mikroskopische Reste von etwa Mandeln sind natürlich ein Problem. Also, I stand corrected und formuliere meine Idee tentativ um: bei nächster Gelegenheit eine günstige elektrische Gewürzmühle kaufen und nur für kosmetische Zwecke verwenden? Wobei ich auch keine unsichbaren Lecithinreste drin haben wollte wenn ich beim nächsten Mal Urea mahle :gruebel:

Alkohol reicht nicht aus??? :hoff:

Jamina
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Ungelesener Beitrag von Jamina »

Lieber Pfösch, vielleicht gehört meine Antwort ehr in den Hansa-Thread rein, fällt mir gerade auf beim Durchlesen des Betreffs, da ich in Glycerin versucht habe zu lösen. Nichtsdeszutrotz anbei mein RL-Erfahrungsbericht.

Bei meinem letzten (Hansa)-RL-Einsatz habe ich auf des Rührküchen-Mitglieds letzten Hilfsmittel zurückgreifen müssen: Geduld. :nail:
Nachdem ich schon Emulmetik320 seit 20 Minuten am Herd hatte, Emulprot auch schon hinzugefügt war und sich das Reinlecithin immer noch nicht zum restlosen Auflösen entschieden hatte (ich hatte schon mit etwas Alkohol nachgeholfen) habe ich alles zusammen gerührt und über Nacht in den Kühlschrank noch etwas Bedenktzeit gegeben.
Ergebnis: Am nächsten Tag ließen sich die letzten RL-Krümel innerhalb von ein Paar Sekunden wegrühren und ich konnte endlich in die bereitstehenden Spendern abfüllen.
Liebe Grüße,
Jamina

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Oh tugendsame Jamina, Du hast Dich doch tatsächlich in der Tugend der Engelsgeduld geübt. :engel:
Ich hingegen führte vorhin einen Test durch, befolgte den brachialen Ratschlag mit dem Mörser und hatte in gut zehn Minuten ein vollständig gelöstes Hansa-Lecithin.
Jubel! :yeah:

Jamina
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Ungelesener Beitrag von Jamina »

pflanzenölscheich hat geschrieben:Oh tugendsame Jamina, Du hast Dich doch tatsächlich in der Tugend der Engelsgeduld geübt. :engel:
Es ist mir schwer gefallen, glaub mir. :ugly:
pflanzenölscheich hat geschrieben:Ich hingegen führte vorhin einen Test durch, befolgte den brachialen Ratschlag mit dem Mörser und hatte in gut zehn Minuten ein vollständig gelöstes Hansa-Lecithin.
Überredet! :nail:
Liebe Grüße,
Jamina

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Zu den zehn Minuten muss ich noch anmerken, dass ich dabei aber ungeduldig war und eine leichte Braunfärbung produzierte. Der kosmetischen Wirkung des Lecithins tat es erstaunlicherweise keinen Abbruch. Es könnte natürlich sein, dass die Wirkung etwas vermindert war, aber das war ja nur ein Test. In weiterer Folge habe ich dann ein komlexeres Rezept mit Hansa-Lecithin gerührt und diesmal peinlich darauf geachtet, dass keine Verfärbung auftritt. Das war schon deutlich langwieriger, vermutlich auch, weil ich keines von diesen praktischen Bratenthermometern habe, mit dem ich die Einhaltung der Maximaltemperatur von 70°C fortwährend überprüfen könnte.

Zerstampftes Hansa-Lecithin wird übrigens zu einer kompakten braunen Platte, von der man sich dann herunterschneiden kann, was man braucht.

Fazit: Die Verarbeitung ist mühsam, aber die Wirkung ist wohltuend. :ja:

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

Wenn es sich um reine Öl-Rezeptur handelt - ok, dann muss man schon ein wenig ackern.... :K
Aber, es geht auch leichter und zwar mit Glycerin. Glycerin-Lecithin Gemisch lässt sich auch schnell mit dem Öl verbinden und ist somit wasserfrei bzw. fast wasserfrei....

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Manuka-Bee hat geschrieben:Wenn es sich um reine Öl-Rezeptur handelt - ok, dann muss man schon ein wenig ackern.... :K
Aber, es geht auch leichter und zwar mit Glycerin. Glycerin-Lecithin Gemisch lässt sich auch schnell mit dem Öl verbinden und ist somit wasserfrei bzw. fast wasserfrei....
Panthenol hatte ich in meiner Rezeptur, aber da stellt sich eine prinzipielle Frage: Würde Lecithin in Glycerin oder Panthenol nicht eigentlich in dessen Verdünnungswasser quellen, dadurch hydrophiler und, wie Heike schreibt, weniger rückfettend werden als bei einer Auflösung im Öl? :lupe:

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

wenn man "100%es" Glycerin nimmt hat man kein Wasser drin, wodurch das Lecithin nur aufgeloest aber nicht hydriert wird, beim 85%en verdampft ein Teil des Wassers durchs Erhitzen und man hat somit fast wasserfreies Gemisch. Ich teste heute noch ein mal... bin mir aber ziemlich sicher, dass es geht.

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

hier sind die versprochene Bilder :D

Glycerin+Hansa Lecithin
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Kurz nach dem Hydrieren (20Min. + Minimixer), sieht wie kristallisierter Honig aus, opak
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Nach 1 Tag Ruhe, klarer Honig
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jetzt, nach 2 Tage Ruhe gibts auch keinen Schaum mehr bzw. das Opake ist komplett weg


Avocado (kosmetisch) + Lecithingel = Emulsion (leider nicht sehr stabil)
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Bild
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Schnabulinchen
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Ungelesener Beitrag von Schnabulinchen »

Ich liiiiiiiiiiiiebe Deine Tests und Fotos dazu, Manuka! Danke!
Liebe Grüße
vom Schnabulinchen

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

Danke Dir, Schnabulinchen! :knutsch:
Das Thema scheint eh schon durch zu sein...

Schnabulinchen
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Ungelesener Beitrag von Schnabulinchen »

Ich hatte bisher immer eine Wasserphase, in der ich RL quellen lassen konnte. Die Kombination aus RL und Öl hatte ich nicht auf meinem Radar. Aber vielleicht kommt das ja noch. Und dann werde ich mich an diesen Test erinnern, denn Bilder prägen sich bei mir einfach besser ein als "nur" Text.
Liebe Grüße
vom Schnabulinchen

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Danke schön, dass Du Deinen Versuch so anschaulich dokumentiert hast, Manuka! :gut:
Bei den Fotos fällt mir auf, dass Du das Hansa-Lecithin anscheinend nicht weiter vorbehandelt hast. Die Körner sehen so aus wie im Originalzustand - also nicht gemörsert oder sonst irgendwie zerkleinert. Du schreibst, dass die Emulsion nicht stabil war. Welche Mengenverhältnisse hattest Du genau, und wann trennte sich die Emulsion dann wieder?

Für mich ist noch die Frage offen, was nun die Schlussfolgerungen aus diesem Experiment sind. Du hast gezeigt, dass Hansalecithin innerhalb von 20 Minuten in reinem Glycerin quillt und mit Öl verbunden eine Emulsion ergibt, die allerdings, wie Du schreibst, instabil ist. Gerade diesen letzten Punkt verstehe ich eigentlich nicht, denn meine Rezepturen, wo ich das in Ölen natürlich vorkommende Lecithin zum Lösen von Glycerin und/oder Panthenol benutze, bleiben immer homogen, bis sie aufgebraucht sind.

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Mir machst Du mit diesen Visualisierungen auch sehr viel Freude. :-)

Schön wäre es, wenn sie auch blieben. ;-) Viele andere, aussagekräftige Bilder sind leider nicht mehr da. :cry:
Liebe Grüße
Heike

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

Heike hat geschrieben:Schön wäre es, wenn sie aucn blieben. ;-) Viele andere, aussagekräftige Bilder sind leider nicht mehr da. :cry:
Ich habe die noch alle :D Wenn Du willst, kann ich die wieder einstellen, diesmal aber auf imageshack,man muss jedoch die Threads editieren bzw. die Verlinkungen

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Ungelesener Beitrag von haselmaus »

Das ist wirklich interessant, besonders, dass die Lösung nicht opak bleibt. Das müsste unter anderem heißen, dass Lecithin wirklich gelöst vorliegt und nicht in lamellaren Stukturen.
Hast du mit dem Glycerin-Lecithin-Gel schon Emulsionen hergestellt (im normalen Fett/Wasserphsaenbereich)? Wie stabil waren die? Prinzipiell wären ja auch für normalsterbliche Reinlecithinbenutzer (momentan mein Hauptemu und ich glaube ich bin verliebt :love: ) ein Vorlösen interessant, sei es nun in Glycerin oder einem Alkohol-Wassergemisch. Ob Lecithin auch in Wasser gelöst durchsichtig wird? Ich würde ja annehmen, dass nicht...

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Ungelesener Beitrag von Heike »

In jedem Fall müsste es sich lange halten; mein Sucro-Gel ist nach Monaten einwandfrei (geruchlich, optisch und meinen nicht vorhandenen Hautreaktionen zufolge). Das Glycerin (bei Restwassergehalten – im Sucro-Gel ist ja welches) senkt sehr zuverlässig die Wasseraktivität. :ja:
Liebe Grüße
Heike

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

haselmaus hat geschrieben:Hast du mit dem Glycerin-Lecithin-Gel schon Emulsionen hergestellt (im normalen Fett/Wasserphsaenbereich)? Wie stabil waren die?

Ja, habe ich. Als Testemulsion - funktioniert genau so wie mit im Wasser vorgeloestem Lecithin, die Hydrierung entfaellt dabei, klar.
Die Emulsion ist stabil gewesen, wie immer. Ich sah keinen Unterschied.


Ich will noch weiter gehen und versuchen Emulgatorgel mit Emulmetik 320 herzustellen. Habe mir gedacht, 20% Emulmetik, 40% Wasser, nach der Hydrierung ad 100% Glycerin. Denke schon, dass es klappen wird, zumindest sehe ich da keine Nachteile, eher Vorteil, dass das "Gel" keine weitere Hydrierung braucht. Was meint Ihr dazu? :lupe:

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Manuka-Bee hat geschrieben:Ich will noch weiter gehen und versuchen Emulgatorgel mit Emulmetik 320 herzustellen. Habe mir gedacht, 20% Emulmetik, 40% Wasser, nach der Hydrierung ad 100% Glycerin. Denke schon, dass es klappen wird, zumindest sehe ich da keine Nachteile, eher Vorteil, dass das "Gel" keine weitere Hydrierung braucht. Was meint Ihr dazu? :lupe:
Das klappt, wie mit Sucrosestearat, nur brauchst Du eine höhere Temperatur zum Hydratisieren. :ja: Ich würde sogar weniger Wasser nehmen, damit die Haltbarkeit des Emu-Gels höher ist. 10 % Wasser sollte reichen.
Liebe Grüße
Heike

marielle

Ungelesener Beitrag von marielle »

Ich hab die Tests von Manuka grad gesehen. Shr interessant. Ich habe grad überlegt, dass ich so mein RL in Augenmakeup- Entferner verarbeiten könnte.

So sieht mein Rezept zur Zeit aus:
10gr Öl (8 g Jojoba, 2 g Rizinus
35gr Wasser
5gr LL
Paraben zum Konservieren

Also, ich würde das LL gerne gegen RL ersetzen, da ich vom LL trockene Stellen bekomme und RL besser vertrage. Aber bisher war mir die Herstellung immer zu umständlich.
Nun ist mir nicht ganz klar, wie ich das Glycerin- RL Gemisch richtig berechne, so dass die Konzentration noch stimmt. Könnt ihr da mal drüber gucken?
5 g RL mit 10 g Glyerin ?
Das fertige Gemisch dann mit den 10 g Öl und dann mit nur abgekochten (oder besser heißen?) 25 g Wasser mischen? Da erscheint mir der Glyeringehalt sehr hoch.
Das Gemisch würde ich auch auf Vorrat herstellen und dann im Kühlschrank lagern, dann wird es mit den Mengen sicher einfacher.

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

5g Lecithin gerechnet auf dein Rezept sind 10% auf gesamt
die erste Frage, die mir spontan einfaellt - wozu so viel Lecithin? :lupe:

marielle

Ungelesener Beitrag von marielle »

Weil Lecithin auch wie ein Tensid wirkt und das zum Abschminken gedacht ist.

Meinst du ich komme auch mit weniger aus?

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