Präzision beim Mischen ätherischer Öle

Sie duften, wirken, heilen – ätherische Öle. Hier ist Raum für intensiven Erfahrungsaustausch rund um die »Seele der Pflanzen«.

Moderator: Birgit Rita

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pflanzenölscheich
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Präzision beim Mischen ätherischer Öle

Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Oh ihr duften ;) Rührseelen, die Flut der Fragen kommt allmählich angeschwappt - aber keine Sorge: schön Tropfen für Tropfen. Und hier bin ich auch schon mitten im Thema, denn das Thema lautet "Das Wesen des Tropfens".

Wo unter Selbstrührern Duftmischungen erwähnt werden, liest man stets "x Tropfen von diesem, Y Tropfen von jenem" - ich aber frage Euch: Was gibt es Ungleicheres als die Menge eines Tropfens im Vergleich zur Menge eines Tropfens? Schwenke ich die Flasche stürmisch, kann er größer sein als jener, den ich behutsam ausgieße. Ist noch mehr Inhalt in der Flasche, so drückt sich beim Ausgießen mehr Flüssigkeit auf die Dosieröffnung und folglich einen größeren Tropfen heraus. Ich habe es am deutlichsten mit Milchsäure erlebt: Drei Tropfen aus einer randvollen Flasche senkten den pH-Wert messbar stärker als ebenfalls drei Tropfen aus einer so gut wie leeren.

Nun denn: Wie sorgt Ihr für die nötige Genauigkeit? Zählt Ihr wirklich nur die Tropfen Eurer ätherischen Öle? Und was macht Ihr bei sehr flüssigen Exemplaren wie zum Beispiel Grapefruit oder Blutorange, wenn die Flasche richtig voll ist? Wie verhindert Ihr, dass der obligatorische zweite Tropfen sich hurtig hinterherdrängt oder, wenn man schnell genug ist, "nur" über die Hand beziehungsweise die Flasche rinnt? Zuerst mit angesetztem Flaschenrand auf einen Mokkalöffel fließen lassen und erst von diesem in die Mischung tropfen? :lupe:

Ihr seht schon: Pflösch forscht und grübelt sehr. :gruebel:

Vielen Dank für Eure Hilfe und in jedem Fall einen wunderschönen Abend wünscht und winkt
Harald - Präzisionspflösch. :-a

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Texana
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Ungelesener Beitrag von Texana »

Das ist doch eine gute Frage Pflösch. Aufgefallen ist es mir auch schon. Aber Gedanken darüber gemacht... nein: :unknown:
Liebe Grüsse
Ursula

Wo es nichts zu fragen gibt, gibt es auch nichts zu lernen. Hubertus Halbfas

scarlett
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Ungelesener Beitrag von scarlett »

Ich hoffe du bekommst noch hilfreiche Antworten, ich bin ja leider auch von der "Schwuppsundreindamit"-Fraktion :kicher:
move your ass and your mind will follow

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

pflanzenölscheich hat geschrieben: Nun denn: Wie sorgt Ihr für die nötige Genauigkeit? Zählt Ihr wirklich nur die Tropfen Eurer ätherischen Öle?
Also ein ruhiges Händchen sollte man schon mitbringen.

In Emulsionen zähle ich Tropfen. Für das Mischen von Parfümbasen oder ätherische Ölmischungen für eine Seife ziehe ich bei Abschluss die Feinwaage mit Hilfe von Pasteurpipette oder Tropfpipette zu Rate. Die Tests auf den Riechstreifen verlaufen natürlich auch tropfenweise. Wenn mir ein Tropfen zu viel als geplant auf den Riechstreifen kullert, ist das Schicksal - je nach Laune wird der Vorgang dann mit einem neuen Riechstreifen wiederholt und der "danebengegangene" als Alternative zur Seite gelegt.

Sehr exakte Tropfendosierung für die Flüssigen ätherischen Öle ermöglichen dir wie schon erwähntTropfpipetten - die bekommst du passend in jeder Apotheke - oder so genannte Pasteurpipetten. Du bekommst sie u.a. bei Herrn Reike.

Bei zähflüssigen Komponenten wird es schon kniffliger. Davon sollte per se nicht so viel in einem Parfüm enthalten sein, da die Substanz sonst klebrig wird. Solche Komponenten (z.B. Tolubalsam, Storaxbalsam) entnehme ich mit einem Metallspatel und löse den Balsam mit etwas Weingeist in einem separaten Gläschen. Dann kann ich sie auch mit einer Pasteurpipette dosieren.

Grundsätzlich ist es aber so, dass bei der Naturparfümerie Erbsenzählen und pH-Wertgeschnackel absolut fehl am Platz ist. Das macht nämlich ziemlich unfrei - und wir wollen ja kreativ bleiben und Spaß haben. :D
Freundlich grüßt
Katharina

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Ich kann leider nicht viel beitragen auf diesem Gebiet, aber die Aromatherapeuten dosieren in »gtt.«, »guttae«, in Tropfen, wohlwissend, dass diese durchaus unterschiedliche Mengen beinhalten. Ich sehe das so wie Katharina und folge auch Scarlett in der Ansicht: locker bleiben. :knicks:
Liebe Grüße
Heike

yg
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Ungelesener Beitrag von yg »

Nicht immer haben Fläschchen mit etherischen Ölen Tropfer, die der Viskosität des Inhaltes angepasst sind.
In solchen Fällen empfinde ich ein Auswechseln des Verschlusses als hilfreich für das Tropfenzählen.
Verschlüsse mit Tropfern für ölige + dickflüssige Substanzen bzw. für alkoholische + dünnflüssige Substanzen sind für wenig Geld zu haben - und für mich zumindest außerordentlich nervenschonend.
Freundliche Grüße
yg

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Als ich noch gemischt habe gab es ja nur das Hobbythek Buch in dem empfohlen wurde
die ÄÖ' s auf 25% zu verdünnen, mit diesem kosmet. Basiswasser. So habe ich es auch gemacht.
Verdünnt liess es sich leichter dosieren, nicht nur die Tropfen aus der Flasche, sondern auch
das "abrunden".

Harald, hast Du schon eine bestimmte Richtung im Auge? Also eher in Richtung aquatisch oder
zitronig z. B.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Katharina hat geschrieben:Grundsätzlich ist es aber so, dass bei der Naturparfümerie Erbsenzählen und pH-Wertgeschnackel absolut fehl am Platz ist. Das macht nämlich ziemlich unfrei - und wir wollen ja kreativ bleiben und Spaß haben. :D
... und die Ergebnisse unserer Kreativität bei Bedarf wiederholen können - daher meine Frage nach der Genauigkeit. :D Ich will nicht mehr als die zur Herstellung von Duftmischungen sinnvolle und auch möglichst stressfreie Genauigkeit. Der Hinweis auf die Pipette hilft mir schon weiter. Danke dafür!

Dass die jeweils eigentümliche Viskosität der Substanz natürlich ihre Tropfen nicht mit den Tropfen einer anderen Substanz vergleichbar macht, ist mir schon klar, aber ich hatte eben Sorge, dass ich nicht einmal die Tropfen derselben Substanz mit einander vergleichen könnte - was sich hiermit erledigt haben dürfte. :)

@yg: Tropfeinsatz bei jeder Flasche gegen einen passenden auszutauschen, klingt nach etwas Mühe und nötiger Erfahrung, damit man immer exakt weiß, welcher Tropfer der Viskosität des Inhaltes angemessen ist.

@Helga: Aquatisch, zitronig... ja, diese beiden Kategorien sind meinem Vorhaben schon recht nah. Mein letzter Versuch, kommerziell etwas Brauchbares zu erwerben, endete mit einem Parfum, dessen Kopfnote sich frisch fröhlich mit zitronigem Hauche an meine Nase heranpirschte, dessen wenig später enttarnte Herznote sich in markanten Weihnachtsgewürzen erging und dessen dominanter Fond wie ein in Honig getunkter Butterkeks duftete. Das ist es wohl noch nicht so ganz... :kicher:

Ich vermute, dass ich statt der süßen lieber "grüne" Duftkomponenten gerochen hätte. :gruebel:

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splash
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Ungelesener Beitrag von splash »

pflanzenölscheich hat geschrieben:@yg: Tropfeinsatz bei jeder Flasche gegen einen passenden auszutauschen, klingt nach etwas Mühe und nötiger Erfahrung, damit man immer exakt weiß, welcher Tropfer der Viskosität des Inhaltes angemessen ist.
Ach, das ist gar nicht so kompliziert. Du müsstest dafür nur 1 Tropfen aus dem Fläschchen opfern und dann weißt du eigentlich ziemlich genau, welcher Tropfer passend ist. Zitrusöle - flüssig (zB), bei anderen (wie Benzoe) empfiehlt sich sogar eher ein Gießring als ein Tropfer. Es gibt ohnehin nur diese 3: Tropfer für flüssig, Tropfer für ölig und Gießring. Falls du dich mal für sowas entscheidest, kann ich dir gern einen Tipp geben, wo man das bekommt.
Liebe Grüße
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splash
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Ungelesener Beitrag von splash »

Weil es mir gerade einfällt: du hast unterschiedliche zu Hause auf deinen Fläschchen. Squalan hat einen Tropfer für Flüssiges (weil es ja tatsächlich sehr flüssig für ein Öl ist), Glycerin für Öliges, Milchsäure flüssig, Rokonsal ölig. Wenn deine Fläschchen leer sind, kannst du diese Tropfer im Geschirrspüler reinigen und dir ev. ein wenig ätherisches Öl in ein Extrafläschchen umfüllen und experimentieren...
Liebe Grüße
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cosmee
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Ungelesener Beitrag von cosmee »

Plösch, Du hast es mit Naturstoffen zu tun... Naturstoffe gleichen sich nie zu 100 %. So wird halt auch ein Naturparfum bei jeder Charge die Du mischst etwas anders duften. Z.b. weil Du bei deiner nächsten Mischung halt 2 gtt Bergamotte erwischt hast anstatt 1 gtt.

Und das ist gut so!!!

:hanf:
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Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

chhelga hat geschrieben:Als ich noch gemischt habe gab es ja nur das Hobbythek Buch in dem empfohlen wurde
die ÄÖ' s auf 25% zu verdünnen, mit diesem kosmet. Basiswasser.
Kosmetisches Basiswasser eignet sich aber nicht sonderlich gut, da es – durch das enthaltene Vergällungsmittel und Parfum – breits einen unverwechselbaren Eigengeruch hat und die Mischungen komplett verfälscht. Es ist billig zu haben - das ist aber auch schon alles. Weingeist, Wodka oder auch zB. Reisschnaps sind da immer vorzuziehen, da sie alle keinen eigenen Geruch außer dem charakterischtischen Ethanolduft, der ja verfliegt, mit bringen.
Die beiden letzten sind sogar ausnehmend praktisch, da du dann weniger Wasser zur Weiterverdünnung verwenden kannst.
cosmee hat geschrieben:.. Naturstoffe gleichen sich nie zu 100 %. So wird halt auch ein Naturparfum bei jeder Charge die Du mischst etwas anders duften. Z.b. weil Du bei deiner nächsten Mischung halt 2 gtt Bergamotte erwischt hast anstatt 1 gtt.
... oder die Ernte der Stammfrucht nicht so ergiebig war, der Vertreiber die Lieferfirma für das Destilliergut gewechselt hat usw. usw.
pflanzenölscheich hat geschrieben:.. und die Ergebnisse unserer Kreativität bei Bedarf wiederholen können - daher meine Frage nach der Genauigkeit. :D
Das ist übrigens auch der Grund, warum Parfumeure immer in sehr großen Mengen herstellen. :ja:
Freundlich grüßt
Katharina

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Pflösch schrieb: .... dessen wenig später enttarnte Herznote sich in markanten Weihnachtsgewürzen erging und dessen dominanter Fond wie ein in Honig getunkter Butterkeks duftete.
:kicher: Du süsser Du :wink:

Wenn Du Gelegenheit dazu hast, riech mal an Galbanum; es ist meist in "grünen" Düften
enthalten weil - sehr gering dosiert - ein "frischer grüner" Duft.

Rezepte hätte ich - aber leider nur mit den "Duft-Basen".
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

Della

Ungelesener Beitrag von Della »

Isch liiiiiiiiebe Galbanum!!!
Ich sage nur: Vent Vert, erste Version !!! (von Germaine Cellier 1942 für Balmain kreiert, seither 2mal relauncht und völlig kaputtverblümt, der erste relaunch war 1991, ich hatte den Originalduft in der Oberstufe noch... wenn ich mich mal an Parfums wage werde ich versuchen es nachzuahmen, ganz ganz große Duftliebe. Wenn ich das nächste Mal auf die WElt komme kaufe ich von den Düften die mir in meiner jugend so sehr ans Herz wachsen gleich je 5 Flaschen und lagere sie Jahrzehntelang in Weinkühlschränken. Je Reviens gibt es auch nicht mehr, detto Michelle von Balanciaga)

Aber das ist beside the point...
Harald, ich kann Deinen Wunsch nach reproduktionsfähiger Genauigkeit gut verstehen. Habe aber ausser abwiegen (und das würde erst klappen wenn Du in mutigen Mengen mischst) auch keine Idee - und dass ÄÖs von Charge zu Charge nicht nur unterschiedliche Viskositäten haben können sondern auch leichte bis erstaunlich Unterschiede im Duft ist auch meine Erfahrung.

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Je Reviens gibt es auch nicht mehr
doch - ich habe es voriges Jahr gekauft, als Eau de Toilett und
Body Lotion. Gab es auch bei Douglas. Enttäuschend, sage ich Dir.
Roch wie ein dumpfes Oma-Parfüm. Kein Vergleich. Das war total
für den Hugo, damit konnte man nicht ausser Haus gehen.

Es ist mir oft passiert, dass ich Lieblingsdüfte jahrelang gekauft habe, aber diese
"verloren" haben. Entweder haben sie das Rezept geändert oder es werden Konzentrate
hergestellt, die im Laufe der Jahre sich verändern und dumpf werden :(
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

Della

Ungelesener Beitrag von Della »

Ich fürchte das ist auch ein Relaunch-Opfer. Zu meinen wohlgehüteten Schätzen gehört ein 3mm-Rest in einem kleinen Je Reviens-Flakon, einem von den flach-runden, der immer wieder mal beschnuppert und gelegentlich auch eingesetzt wird.
Und eine große Flasche Michelle, die wirklich noch genauso riecht wie sie soll, also auch nicht merklich gealtert ist - die hab ich mal vor drei Jahren in ebay ersteigert. Eine Flasche Vent Vert hab ich auf die Art auch ergattert, aber das war offenbar schlecht gelagert, riecht nur noch wie eine entfernte Erinnerung.

Ich hasse Parfum-Relaunches. Ich finde wenn sie was ändern wollen, sollen sie es anders nennen.
der letzte der mich sehr verärgert hat war vor ca zehn Jahren ein Kenzo-Duft (Kenzoki Energisant), der so wunderbar nach frisch gemähter Wiese geduftet hat. Kaum hatte ich eine Flasche durch und ging mir eine neue kaufen, hatten sie gefühlte 50% Maiglöckchen dazugeschüttet, und weg war alle Frische.

Aber Vent Vert schlägt für mich alles, für Vent Vert würde ich einen Meisterdieb engagieren, mir aus einem vermutlich eh schon vergessenen Balmain-Safe die Originalrezeptur zu holen :monsieur:

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Ungelesener Beitrag von cosmee »

Della hat geschrieben:Ich fürchte das ist auch ein Relaunch-Opfer. Zu meinen wohlgehüteten Schätzen gehört ein 3mm-Rest in einem kleinen Je Reviens-Flakon, einem von den flach-runden, der immer wieder mal beschnuppert und gelegentlich auch eingesetzt wird.
Und eine große Flasche Michelle, die wirklich noch genauso riecht wie sie soll, also auch nicht merklich gealtert ist - die hab ich mal vor drei Jahren in ebay ersteigert. Eine Flasche Vent Vert hab ich auf die Art auch ergattert, aber das war offenbar schlecht gelagert, riecht nur noch wie eine entfernte Erinnerung.

Ich hasse Parfum-Relaunches. Ich finde wenn sie was ändern wollen, sollen sie es anders nennen.
der letzte der mich sehr verärgert hat war vor ca zehn Jahren ein Kenzo-Duft (Kenzoki Energisant), der so wunderbar nach frisch gemähter Wiese geduftet hat. Kaum hatte ich eine Flasche durch und ging mir eine neue kaufen, hatten sie gefühlte 50% Maiglöckchen dazugeschüttet, und weg war alle Frische.

Aber Vent Vert schlägt für mich alles, für Vent Vert würde ich einen Meisterdieb engagieren, mir aus einem vermutlich eh schon vergessenen Balmain-Safe die Originalrezeptur zu holen :monsieur:
ok, bei solchen Parfum-Junkies versteh ichs dann schon wieder, wenn überlegt wird, wie man einen halben Tropfen Cistrose verdünnt 10:90 am besten dosieren kann!!! :bia:
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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

kleinen Je Reviens-Flakon, einem von den flach-runden,
ich erinnere mich :-) der Flakon war dunkel und steckte in einem schwarzen Samttäschchen
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

chhelga hat geschrieben:doch - ich habe es voriges Jahr gekauft, als Eau de Toilett
...
Roch wie ein dumpfes Oma-Parfüm. Kein Vergleich. Das war total für den Hugo, damit konnte man nicht ausser Haus gehen.
Dann war es sozusagen ein Eau de Klosett. :kicher:

Zur Genauigkeit wollte ich noch sagen: Freilich muss ich mich mit der Geruchspräzision abfinden, die ich erreichen kann. Schließlich geht es mir "nur" darum, einen für mich angenehmen Duft zu finden. Er muss nicht immer gleich sein, aber zumindest als angenehm und passend sollte ich ihn auch beim nächsten Mischen noch erkennen. Nun ja, mal sehen, nein, schnuppern :kicher:, was ich wohl zusammenpanschen werde. :nail:

Danke übrigens, liebe Helga, für den Hinweis auf Galbanum. Nun muss ich noch eine Quelle finden, woher ich es beziehen kann.

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Ungelesener Beitrag von cosmee »

pflanzenölscheich hat geschrieben:
Danke übrigens, liebe Helga, für den Hinweis auf Galbanum. Nun muss ich noch eine Quelle finden, woher ich es beziehen kann.
Maienfelser und Oshadhi habens z.b.
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Nun muss ich noch eine Quelle finden
Ah entschuldige :-), aber Cosmee hat eh schon 2 Quellen genannt.
Meines habe ich damals von Omikron bezogen.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Danke, liebe Helga! Jetzt weiß ich schon drei Quellen. :yeah:

vrana

Ungelesener Beitrag von vrana »

pflanzenölscheich hat geschrieben:Jetzt weiß ich schon drei Quellen. :yeah:
...und aroma-zone. da bist du ja schon bestellprofi :bingo:

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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

vrana hat geschrieben:...und aroma-zone. da bist du ja schon bestellprofi :bingo:
Ah, richtig! Aromazone... die klingen ja schon so ätherisch. :kicher:
Bei dem Riesensortiment... :hanf: Aber schön eines nach dem anderen! :schlaumeier:

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Ungelesener Beitrag von Helga »

Aber schön eines nach dem anderen! :schlaumeier:
Recht so :-) Gut Ding braucht Weile :wink:
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

yg
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Ungelesener Beitrag von yg »

Wollner (zur Zeit ist sowohl sein Duftführer als auch der Naturparfüm-Führer wieder zu haben) empfiehlt für eine herb-frische Mischung eine Kombination von Bergamotte, Eisenkraut, Grapefruit, Ingwer, Lemongrass, Neroli und Zirbelkiefer.
Sitte-Nadler empfiehlt für eine zitronig-frische, grüne Mischung Blutorange, Salbei, Limette, Petit Grain, Jasmin abs., Krauseminze und Lavendel.
Galbanum soll, wenn ich mich recht erinnere, mit Blütendüften, Angelikawurzel, Cistrose, Sandelholz und Zedernholz harmonieren.
Freundliche Grüße
yg

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Ungelesener Beitrag von Petunie »

Ich mische mir meine Düfte auf folgende Art:
Je nach gewünschter Menge der fertigen Mischung - ein Braunglas bereitstellen, daneben ein Block und Stift, und vor mir meine Fläschchen mit ÄÖ - Raum gut gelüftet, ev ein Glas Wasser bereitstellen - dann geht es los.
* Für jeden Tropfen (auch jene, die ungewollt "hinterherrutschen") gibt es auf dem Block ein Stricherl
* dazwischen immer wieder mal daran schnuppern, schütteln, usw.
* Nuancen verfeinern, den einen oder andern Duft verstärken, ergänzen usw. - und immer jeden gtt sofort notieren!

Irgendwann hast Du dann deine perfekte Mischung, mit der Du dann wieder TROPFENWEISE deine Cremen und sonstigen Rührprodukte beduftest - und diese Tropfengröße ist ja dann immer gleich! :-a

Und, ganz ehrlich, wenn diese Mischung mal aufgebraucht ist, habe ich bestimmt schon viele ander "Duftideen" - ich hatte eigentlich noch nie das Bedürfnis, eine Duftmischung auf den Tropfen genau zu reproduzieren......man hat ja im Laufe der Zeit auch mal andere Bedürfnisse (zB einen erdenden Duft oder verstärkte Herznote oder ...usw) :)
Ein herzliches Lächeln ist das schönste Make-up.....

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

@yg: Danke schön! :bussi: Die Hinweise werden notiert. :-a
Petunie hat geschrieben:Irgendwann hast Du dann deine perfekte Mischung, mit der Du dann wieder TROPFENWEISE deine Cremen und sonstigen Rührprodukte beduftest
Liebe Petunie, ich danke Dir für Deine genaue Schilderung des Duftkomponierens, frage mich aber nach Deiner Antwort, ob Du meinen Startbeitrag gelesen hast, weil Du von Cremebeduftung schreibst.
:gruebel:

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Petunie
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Ungelesener Beitrag von Petunie »

OK, ich präzisiere meine Antwort:
Geht es mir um den Duft alleine, achte ich präzise genau auf meine Nase und mein Gefühl beim Riechen - da spielt die Tropfengröße eine sehr untergeordnete Rolle.
Geht es mir um die Wirkung auf Körperfunktionen bzw. der rein therapeutische Effekt auf körperlicher Ebene, reguliere ich die Konzentration mit dem Trägeröl (zB. ein Bauchmassageöl für ein Baby -"rutscht" ein Tropfen zuviel hinein, wird die Trägerölmenge erhöht)
Aber zusammenfassend: nein, ich achte nicht präzise genau auf die Tropfengröße - man kennt ja meist die Viskosität der Öle und (wie bereits geschrieben wurde) schließlich ist das ein reines Naturprodukt, so wie ein Rosenblütenblatt keine standardisierte Größe hat.

Ich glaube, jetzt weiß ich, was reine Aromafreaks (wie mich) von so Rührprofis wie Euch unterscheidet. :seufz:
Diese gaaanz genauen Prozentangaben und zehntel genauen Gramm und mg.... :hanf:
Ein herzliches Lächeln ist das schönste Make-up.....

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Ungelesener Beitrag von Petunie »

Wie man sieht, läßt mir Deine Frage keine Ruhe (habe in allen den Jahren des Tropfens von ÄÖ noch nie so viel über Tropfengröße nachgedacht :D )

Jetzt ist mir klar, was Du brauchst: eine Kolbenhubpipette! (da kannst Du verschiedene Einwegspitzen darauf geben und wirklich PRÄZISE im Mikroliterbereich messen). So etwas ist nicht allzu teuer und sollte man bei jedem Laborbedarfanbieter bekommen.

Ich wollte Dir eigentlich etwas anderes vermitteln (bin da scheinbar auf dem Wort PRÄZISION in Deiner Überschrift hängen geblieben).
Ich nehme das schöne Bsp. Rose. In meinem Fläschchenkasten steht eine Rosenöl aus Bulgarien, eines aus Persien, eines aus der Türke. Bulgarische Rose habe ich wiederum von drei verschiedenen Firmen (und ich spreche jetzt immer nur vom Wasserdampfdestillierten und wir gehen auch vom selben Jahrgang aus) - JEDE Rose riecht anders. Und diese präzise Angabe findest du in keinem Rezept - das entscheidet rein mein Gefühl, Bedürfnis, Erfahrung, Laune, Körper, Limbisches System....oder nenne es, wie Du möchtest. DAS ist für mich dann PRÄZISION.
Aber jetzt mache ich schluß :knuddel:
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