Ich werde zum Schluss wieder einen Faden zurück zum Ausgangsthema spinnen, aber zuvor ist es mir wichtig, einige Aspekte aufzugreifen.
rührfieber hat geschrieben:So und nun sag mir wie solch ein Plazebo bei einem Säugling greift ??? Oder es waren tatsächlich nur die Mineralien der Steine.
Gerade bei Kindern und bei Tieren wirken Placebos sehr stark, weil beide emotional stark an ihre Bezugspersonen gebunden sind. Der Mensch entspannt sich, der Hund tut es auch - analog das Kind.

Gerade diese Phänomene belegen sehr eindrucksvoll, dass Homöopathie auf Placeboeffekten beruht.
Ich bestreite übrigens nicht, dass sie wirkt. Ich habe nur eine bestimmte Sichtweise darauf,
wie sie wirkt – und gleiches gilt für die kosmetische Wirkung von Heilsteinen in Kosmetik, ausgependelte Ölmischungen, von 7 Jungfrauen gemolkene Ziegenmilch und bei Vollmond aus dem Fell von 7 schwarzen Schafen durch 7 unberührte, nackte (unbedingt nackte!) Jünglinge gestreicheltes Lanolin. Nacktsein hat eine höhere spirituelle Energiedichte.
Ich sehe Heilsteine, Pendel, Globuli usw. in keiner Weise kritisch. Solange sie dem Menschen gut tun, der an sie glaubt, ist alles ohne Nebenwirkungen heilend im besten Sinne des Wortes. Es ist keine Binsenweisheit, dass bereits der behandelnde, zuhörende, Zuwendung schenkende Arzt die Behandlung wesentlich beeinflusst und heilend wirken kann. Diese emotionalen Schwingungen (ich nenne sie mal so) sind für den, der sie fühlt, sicher spürbar existent. Esoterisch ist daran nichts.
Nerola hat geschrieben:Placebo oder nicht? Mir ist es egal denn ich benötige weniger Schmerzmedikamente
Exakt das denken sich unzählige Ärzte, die mittlerweile sehr gezielt erhebliche Mengen an Placebos verschreiben,
wenn es nicht schaden kann.

Ich habe den Eindruck, dass viele noch nicht begriffen haben, welche starke heilende Macht ein Placebo hat.
Sie bewirken einen Großteil aller Heilungen. Der Mensch ist so gestrickt, dass seine Gedanken auf körperlicher Ebene erhebliche Auswirkungen haben. Unsere Gefühle fördern oder hemmen die Synthese von Entzündungsmediatoren und anderer Substanzen, erhöhen oder senken den Blutdruck, ganz wie materielle Medikamente. In der Schmerzforschung gibt es faszinierende Studien – nach Gabe von Opiaten und für den Patienten unbemerkter Gabe von Placebos hält die schmerzstillende Wirkung an. Menschen werden krank oder sterben, weil sie glauben, dass sie verhext sind. Das ist, ganz pragmatisch gesehen, einfach ein Bereich der Medizin, der die nächsten Jahre bestimmen wird – und Debatten auslösen wird, für welche Medikamente eine Krankenkasse zahlen soll.
Ich atme z. B. lieber meine Schmerzen weg, das wirkt besser und ist völlig kostenlos … Placebo oder gezielte und willentliche Beeinflussung meiner körperlichen Endorphin-Produktion? Es ist beides.
Ich habe eine These, die von der
Hörigkeit des Menschen ausgeht, der immer den »großen Heiler« sucht. Wir wollen einen, der uns etwas gibt, was uns gesund macht. Wir wollen »vom großen Heiler« erfahren, was mit uns los ist. Das entbindet uns von der Verantwortlichkeit, selbst in uns zu gucken. Wer will denn gerne zugeben, dass er sich in seinem Job beschissen fühlt, dass er glaubt, nicht genügend geliebt zu werden, dass er seine Defizite erkennt und sie nicht erträgt? »Mir geht es irgendwie schlecht«, »Ich bin so müde«, »Mir tut es … hier … da … weh«. Kommt das bekannt vor?
Pille schlucken, fertig. Dabei spielt es aus meiner Sicht überhaupt keine Rolle, ob das eine von BAYER ist oder vom Homöopathen um die Ecke, der mit seinen Zückerlis D12 doch gar nicht mehr weiß, welche Fremdmoleküle außer den gewünschten noch im Kügelchen vorhanden sind. Wo bleibt die Verantwortlichkeit für sich selbst, das Rückbesinnen auf die eigenen Wahrnehmungen?
Wasser erinnert sich? An die Pflanze, die mal in ihm schwamm, in Ordnung. Nur daran? Nicht an den verwesenden französischen Soldaten aus dem 1. Weltkrieg, der 2 Wochen im Fluss lag, bevor man ihn fand? Nicht an die Fäkalien in ihm laichender Fische? Nicht an den Gummireifen, den Kinder hineinrollen ließen? Warum sollte sich Wasser gerade an die eine Blüte, nicht aber an die anderen Dinge erinnern?
Im Prinzip ist das alles wurscht. Gut ist doch das, was wirkt, wenn es nicht dazu führt, dass sinnvolle und vor allem notwendige Maßnahmen unterbleiben. Hier liegt die große Gefahr der Homöopathie; Bekannte von mir haben mehrere Hunde verloren, weil der Homöopath nicht erkennen wollte, dass es nun Schluss ist mit Zückerli. Elend krepiert sind die Hunde. Es waren »nur Hunde«. Wer mich kennt, weiß, wie ich's meine.
Zurück zur Frage nach den Heilsteinen: gut desinfizieren, der Rest ist wurscht. Es passiert im Kopf. Es wird wirken, ganz sicher.

Und wenn die Steine gut desinfiziert sind, wird es auch niemandem schaden.
Wer glaubt, in einem anderen Forum gäbe es dazu kompetente Aussagen, sollte es
unbedingt nutzen.

(Aber Finger weg von den nackten Jünglingen, während sie das Lanolin aus dem Fell der 7 schwarzen Schafe streicheln – das hätte zu viele freien Fettsäuren zur Folge).
