Und sie wirken doch, die Öle, aber wie?!

Fettsäurespektren, Jodzahlen und Fettbegleitstoffe – hier werden Öle, Buttern und Wachse en detail gewürdigt.

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hedda

Und sie wirken doch, die Öle, aber wie?!

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SO. :D

Ich habe jetzt auch so nen Cranberryzauberbalm gebastelt, weil ich wirklich nicht anders konnte (das Öl hat mir ja solche Augen gemacht.)
Shea nilotica, Cranberryöl, Hanf, Macadamia, Uva, Lipo, Urea.
Hatte häßliche rote Flecken im Gesicht, Druckstellen von der Brille, mit scharfer Seife gewaschen, kalte Luft, nicht eingecremt, das ganze Folterprogramm also.
Gesicht mit Hydrolat eingenebelt, dann der Reagenzglas-Rest vom Balm drüber.
UND: EIN WUNDER!!! GANZ GLATTES GESICHT; STREICHELZART!!!!

WARUM aber hat diese Rezeptur

Jojoba, Argan, Soja, Distel, Nachtkerze, Sheabutter, UvA, Lanolin, Cetyl, Lysolecithin, Nerolihydrolat, Lipo, Urea

einen solchen nachhaltig reichhaltigen Sofort-Effekt NICHT?! Sollte ich meine WOW-Ölkombi gefunden haben?! Ist Preiselbeeröl wirklich ein solches Zauberöl? Macadamia wirklich ein solcher Turbo-Flauscher? Ist Hanf soviel beruhigender, regenerativer als Nachtkerze? Ist Argan vollkommen überbewertet? Distel doch nix für trockene Haut?

Entschuldigt, dass ich euch hier schon wieder mit diesen subjektiven Fragen aufrege, aber ich finde diese Erfahrung doch gerade einfach nur erstaunlich! So ein simples Oleogel ohne viel Nachdenken und Pipifax in 3 Minuten zusammengeschustert und die Creme, die mich in ihrer Konzeption nen Tag gekostet hat, ist Kleckerkram dagegen!

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hedda hat geschrieben:Ich habe jetzt auch so nen Cranberryzauberbalm gebastelt, weil ich wirklich nicht anders konnte (das Öl hat mir ja solche Augen gemacht.)
Shea nilotica, Cranberryöl, Hanf, Macadamia, Uva, Lipo, Urea.
Hatte häßliche rote Flecken im Gesicht, Druckstellen von der Brille, mit scharfer Seife gewaschen, kalte Luft, nicht eingecremt, das ganze Folterprogramm also.
Gesicht mit Hydrolat eingenebelt, dann der Reagenzglas-Rest vom Balm drüber.
UND: EIN WUNDER!!! GANZ GLATTES GESICHT; STREICHELZART!!!!

WARUM aber hat diese Rezeptur

Jojoba, Argan, Soja, Distel, Nachtkerze, Sheabutter, UvA, Lanolin, Cetyl, Lysolecithin, Nerolihydrolat, Lipo, Urea

einen solchen nachhaltig reichhaltigen Sofort-Effekt NICHT?!
Zunächst: ich aus meiner Wahrnehmung heraus empfinde das Cranberryöl (für Besucher: gemeint ist -> das hier) als außergewöhnliches, effektiv pflegendes Öl – mein persönlicher Rohstoff des Jahres 2008 und meine Ölentdeckung seit langem. Es hat meiner Wildrosenöl-Liebe enorm Konkurrenz gemacht und liegt aufgrund seiner oxidativen Stabilität bei mir zur Zeit vorne.

Aber: das Oleogel und die Emulsion sind zwei unterschiedliche Produktformen, und vielleicht tut diese geballte Dosis an Lipiden Deiner Haut im Moment einfach gut. Hinzu kommt, dass der Balm über Hydrolat/Wasser eher eine W/O-Emulsion erzeugt, während dein anderes Rezept eine O/W ist. Im Moment bietet W/O für Dich den besseren Schutz, die stärkere »Kuschelhülle«.
Liebe Grüße
Heike

hedda

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Heike hat geschrieben:

Aber: das Oleogel und die Emulsion sind zwei unterschiedliche Produktformen, und vielleicht tut diese geballte Dosis an Lipiden Deiner Haut im Moment einfach gut. Hinzu kommt, dass der Balm über Hydrolat/Wasser eher eine W/O-Emulsion erzeugt, während dein anderes Rezept eine O/W ist. Im Moment bietet W/O für Dich den besseren Schutz, die stärkere »Kuschelhülle«.

Ah genau DIESES Gefühl habe ich tatsächlich. Der Balm IST eine Kuschelhülle. Bei olionatura war ich auch schon darauf gestoßen, dass eine W/O Emulsion für mich derzeit wohl geeigneter sein könnte. Allerdings habe ich dafür gerade keine Emu... Was passiert eigentlich mit einem Balm über einem Hydrogel? Ergibt sich auch eine Art W/O Emulsion oder hängt das davon ab, wieviel freies Wasser im Hydrogel verfügbar ist?! Könnte also (für mich oder Menschen mit meinem Hautzusrand) eine einfache Hydrolat - Oleogel Kombination wirkungsvoller sein als die Pflege mit einer "Wirkstoffgelbombe" plus Oleogel? Denn wenn ich bsp ein Hyalurongel mache, bei dem der Gelbildner alles Wasser eingefangen hat (und somit das Gel stabil ist und keine Plörre), dann bedeutet das doch, dass meine Haut gar k,eine Feuchtigkeit bekommt, oder?

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hedda hat geschrieben:Was passiert eigentlich mit einem Balm über einem Hydrogel? Ergibt sich auch eine Art W/O Emulsion oder hängt das davon ab, wieviel freies Wasser im Hydrogel verfügbar ist?!
Was exakt auf der Haut entsteht, wenn ein Gel die Grundlage bildet und das Oleogel darüber aufgetragen wird, ist schwer zu sagen. Gele geben Wasser jedoch sehr schnell frei, da musst Du Dich nicht sorgen.

Allerdings – und dahin zielt Deine Frage wohl – brauchst Du zum Festhalten der Feuchtigkeit unter dem Oleogel keinen Gelbildner; ich würde ihn auch eher als kontraproduktiv betrachten. Besser ins Wasser/Hydrolat darunter Urea oder Glycerin oder Milchsäure oder was auch immer (gerne in Kombi), darüber das Oleogel. Wer Oleogel mit Urea mag, wird eventuell feststellen, dass weitere Hydratisierer nicht notwendig sind … das muss man für sich testen.
Liebe Grüße
Heike

hedda

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Heike hat geschrieben: Allerdings – und dahin zielt Deine Frage wohl – brauchst Du zum Festhalten der Feuchtigkeit unter dem Oleogel keinen Gelbildner; ich würde ihn auch eher als kontraproduktiv betrachten.
Ah, das ist interessant- und bestätigt mein Empfinden. Obwohl im Hydrogel noch Glycerin und Argan und Traubenkern und Wildrose und Hyla stecken erziele ich ein entspannteres Empfinden mit reinem Hydrolat. Daher meine Idee, dass durch das Gel nicht genug Wasser zur Verfügung steht. Was sind die Mechanismen der "Kontraproduktivität"?

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hedda hat geschrieben:Ah, das ist interessant- und bestätigt mein Empfinden. Obwohl im Hydrogel noch Glycerin und Argan und Traubenkern und Wildrose und Hyla stecken erziele ich ein entspannteres Empfinden mit reinem Hydrolat. Daher meine Idee, dass durch das Gel nicht genug Wasser zur Verfügung steht. Was sind die Mechanismen der "Kontraproduktivität"?
Die Kontrapoduktivität habe ich auf die Kombination wässriges unter Oleogel bezogen. Hydrogele oder Hydrodispersionsgele allgemein empfinde ich für bestimmte Hautzustände als sehr wirksam. Aus Gelen wird Wasser i. A. am schnellsten freigegeben (verglichen mit anderen kosmetischen Grundlagen).
Aber Gelbildner auf der Haut und drüber reine Lipide empfinde ich in Deinem Fall als überflüssig (vor allem wenn soviel Hyaluronsäure drin ist, dass es ein kompaktes Gel wird; wirksam sind weitaus geringere Mengen). Das Fett soll das Wasser emulgieren und einkapseln. Nur: wir wissen eben nicht genau, was sich da physikalisch tut … daher traue deinem Gefühl an dieser Stelle. :-)

Das »entspanntere Gefühl« des reinen Hydrolats versus Hygel kann sich dadurch ergeben, dass die Hyaluronsäure für Dich zu hoch dosiert ist; Du spürst den elastischen Film, der optisch tatsächlich leicht strafft.
Liebe Grüße
Heike

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