Körperlotion verdünnen / zu fest

Frisch zum Rühren entschlossen? Fragen über Fragen? Hier gibt es Antworten, erste Wegweiser und garantiert geduldige Hilfe. Fragen stellen ist ausdrücklich erwünscht!

Moderator: Helga

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Dieses Unterforum richtet sich speziell an Rühreinsteiger und neue Mitglieder, die teilweise noch keinen Zugang zu spezifischen Unterforen haben. Damit wir Dich optimal unterstützen und mit Dir nach einer Lösung suchen können, sind einige Aspekte sehr wichtig.


BITTE BEACHTE FOLGENDE REGELN:
  • Bei Fragen zu einer Formulierung notiere bitte die gesamte Rezeptur in Prozent. Solltest Du aktuell nur Grammangaben haben, hilft Dir dieser Rechner die prozentualen Anteile der einzelnen Inhaltsstoffe auszurechen. Du hast Angaben in Tropfen oder ml? Mit hoher Wahrscheinlichkeit können wir anhand der genannten Rohstoffe eine geeignete Einsatzkonzentration in % vorschlagen.
  • Beschreibe bitte genau, wie Du bei der Herstellung vorgegangen bist. Dazu gehört auch, welches Rührgerät Du verwendet hast, bei welcher Temperatur gearbeitet wurde, wie lange welche Phase dauerte. Alle diese Details helfen bei der Einschätzung des Ergebnisses.
  • Bitte notiere die korrekte und vollständige Bezeichnung der Rohstoffe, so gut es Dir möglich ist. »Dermosoft« ist z. B. ein Handelsname, kein konkretes Produkt (Dermosoft® GMCY oder Dermosoft® 1388 eco wären konkrete Produkte). »Cranberry« kann alles mögliche sein, schreibe also »Cranberryöl« oder »Cranberryextrakt«. Gerne kannst Du die INCI-Bezeichnung für einen Rohstoff verwenden, wenn Du unsicher bist, da viele Händler aus markenschutzrechtlichen Gründen Phantasienamen verwenden. Die Nennung von konkreten Shops ist nicht erwünscht.
  • Bitte mache Dir bewusst, dass die, die Dir hier antworten, diese Fragen teilweise seit 2007 beantworten und dies völlig kostenfrei, neben Beruf, Haushalt, Pflege von Kleinkindern und Angehörigen leisten. Sie freuen sich über ein ernst gemeintes »Danke« und werden deine Bemühungen anerkennen, bei der Lösung eines Problems mitzuhelfen.
  • Nutze ergänzend die von uns zusammengestellten Infos und Hilfen für Einsteiger im entsprechenden Bereich, vor allem Ressourcen der Mutterseite olionatura.de. Als Antwort wird oft auf diese Ressourcen verwiesen – nicht als Vorwurf, sondern weil da viele Dinge bereits beantwortet sind und man sie nicht immer wieder tippen muss.
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Laura
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Körperlotion verdünnen / zu fest

Ungelesener Beitrag von Laura »

Habe eine Lotion 40% Fett, 60% Wasserphase gerührt - nun ist sie mir etwas zu fest geraten. Was kann ich alles nachträglich einrühren, um sie zu verdünnen? Noch mehr Öl lieber nicht, einfach Hydrolat und schütteln oder besteht die Gefahr, dass sie sich dann trennt?
Herzliche Grüße und ein tiefes Ein- und Ausatmen :-), Laura

Laura
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Ungelesener Beitrag von Laura »

...ach ja. Ich habe Lamecreme und etwas Behenylalc. als Emulgatoren benutzt und schon weniger, als angegeben. Evtl. zuviel Bienenwachs und Mangobutter, aber es geht mir allgemein um die Möglichkeit, Cremes oder Lotionen nachträglich zu verdünnen/verändern und nicht speziell bei diesem Rezept (daher liste ich auch nicht die Rezeptur auf:-).
Herzliche Grüße und ein tiefes Ein- und Ausatmen :-), Laura

Mathew
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Ungelesener Beitrag von Mathew »

Hallo Laura, nachträglich wirst du da wohl nicht viel machen können. Du müsstest die Lotion wieder erhitzen und dann verdünnen. Ich kann dir nicht sagen, ob das überhaupt klappt und würde es lassen. Auch in Sachen Verkeimung kann sowas problematisch sein.

Wie sieht denn das Rezept aus? Bei Lamecreme brauchst eigentlich keine weiteren Konsistenzgeber. Der ist in Lamecreme schon drin. Etwas Gelbildner zum Stabilisieren reicht. Hast du dir mal den Emulgator-Rechner angesehen?
Herzliche Grüße
Mathew

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bibib
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Ungelesener Beitrag von bibib »

Nachträglich verdünnen ist hauptsächlich aufgrund der Verkeimungsgefahr keine gute Idee.
Aber du kannst ja vor dem Auftragen die benötigte Menge in der Hand mit etwas Hydrolat vermischen. :)
Liebe Grüße,
bibib

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Judy
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Ungelesener Beitrag von Judy »

Schließe mich den anderen an.
Die Verkeimungsgefahr ist einfach viel zu hoch.
Falls es dir ums Abfüllen geht, kann ich solche Airless-Tiegel empfehlen.

Liebe Grüße,
Judy
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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Vor allem stimmt das Konservierungskonzept nicht mehr, der pH-Wert muss neu angepasst werden, alle Einsatzkonzentrationen eines vorher (im besten Falle) sinnvoll konzipierten Produkts verändern sich.

Auf feuchte Haut auftragen, dann wird sie quasi auf der Haut verdünnt und verhält sich entsprechend. :-)
Liebe Grüße
Heike

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Beauté
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Ungelesener Beitrag von Beauté »

Heike hat geschrieben:
Sonntag, 26. März 2023, 08:09
... alle Einsatzkonzentrationen eines vorher (im besten Falle) sinnvoll konzipierten Produkts verändern sich...
und können innert einer Woche die damit "gepflegte" Haut von Kopf bis Fuss in eine Trockenwüste verwandeln. Erlebt im Dezember bei meinem Mann und mir. Zum Glück war der Spuck mit der Folgecharge auch nach einer guten Woche wieder behoben.
Ich hatte beim Rechnen während des Rührens (nie tun!! :popohauen:) ein "Behalte 1" vergessen und zu viel Wasser drin...
Ach ja, der pH wäre in Ordnung gewesen... :D
LG - Beauté
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Laura
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Ungelesener Beitrag von Laura »

Ich habe es nun trotzdem gemacht...
Einfach konserviertes Rosenhydrolat reingeschüttelt, etwas Squalan und Brokkoliöl - nun finde ich die Konsistenz perfekt. Der pH stimmt auch weiterhin und konserviert hatte ich es eh gut.
....und etwas Lysolecithin, damit es sich nicht trennt. Erhitzt habe ich es nicht - wäre schade um die Wirkstoffe.
Das wäre nun ein neuer Punkt: erst seitdem ich mit dem Selbstrühren angefangen habe, merke ich, wie stark Rohstoffe unangenehm riechen - puh, die Emulgatoren und Konsistenzgeber, igitt, die Lecithine, für mich ein Graus! Und besonders das Lysolecithin - besonders im Abgang auf der Haut, trotz ätherischen Ölen - kommt der Geruch durch. Da muss ich manchmal schon leicht würgen. Und das, obwohl ich nach 3x Corona schon etwas an Geruchssensibilität dauerhaft eingebüßt habe.
Herzliche Grüße und ein tiefes Ein- und Ausatmen :-), Laura

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Laura hat geschrieben:
Donnerstag, 30. März 2023, 16:46
Ich habe es nun trotzdem gemacht...
Einfach konserviertes Rosenhydrolat reingeschüttelt, etwas Squalan und Brokkoliöl - nun finde ich die Konsistenz perfekt. Der pH stimmt auch weiterhin und konserviert hatte ich es eh gut.
Was heißt »konserviert hatte ich es eh gut« konkret? Wie überprüfst Du das bzw. nach welchen Parametern ermittelst Du eine gute Konservierung?
Liebe Grüße
Heike

Laura
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Ungelesener Beitrag von Laura »

Ich orientiere mich an dem jeweiligen Rezept - ich konserviere mit Penty und Biokons. Und da gibt es dann eben einen Tropen mehr, da ich mich ja kenne und dann doch noch diesen oder jenen Wirkstoff nachrühre, weil mir die Creme nicht reichhaltig genug ist o.ä. :-).
Naja und wenn ich vorkonserviertes Hydrolat nehme und Öle - wo ist das die Problematik, die hier erwähnt wurde? Oder erkenne ich da was nicht??
Herzliche Grüße und ein tiefes Ein- und Ausatmen :-), Laura

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Birgit Rita
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Ungelesener Beitrag von Birgit Rita »

Laura hat geschrieben:
Samstag, 8. April 2023, 12:15
........... . :-).
Naja und wenn ich vorkonserviertes Hydrolat nehme und Öle - wo ist das die Problematik, die hier erwähnt wurde? Oder erkenne ich da was nicht??
Die Problematik besteht darin das du die Konservierungsreserve aufbrauchst.
Bei jedem erneuten einrühren von Rohstoffen, verunreinigt du dein Produkt, du verkürzt die Haltbarkeit, weil wir im privaten Bereich nur keimarm, jedoch nicht steril arbeiten.
Falls dich das Thema interessiert auf Olionatura beschreibt Heike die Wirkungsweise der Konservierung.
Lieben Gruß
Birgit Rita :-)

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Laura hat geschrieben:
Samstag, 8. April 2023, 12:15
Ich orientiere mich an dem jeweiligen Rezept - ich konserviere mit Penty und Biokons. Und da gibt es dann eben einen Tropen mehr, da ich mich ja kenne und dann doch noch diesen oder jenen Wirkstoff nachrühre, weil mir die Creme nicht reichhaltig genug ist o.ä. :-).
Eine Konservierung ist – wenn die Formulierung mit entsprechender Fachkompetenz entwickelt wurde – für exakt diese konzipiert. Die Angaben des Herstellers sind nur Anhaltspunkte von–bis. Wie die Konservierung exakt aussehen muss, ist u. a. von den eingesetzten Rohstoffen abhängig und vom pH-Wert. Sobald Du etwas änderst, stimmt das Konzept nicht mehr und ist ein Spiel mit unbekanntem Ausgang. Im besten Fall geht alles gut, im schlimmsten Fall veränderst Du das Mikrobiom Deiner Haut und riskierst Entzündungen, Irritationen, Hauterkrankungen.
Laura hat geschrieben:
Samstag, 8. April 2023, 12:15
Naja und wenn ich vorkonserviertes Hydrolat nehme und Öle - wo ist das die Problematik, die hier erwähnt wurde? Oder erkenne ich da was nicht??
Ja, Du erkennst etwas nicht. :ja: Ich versuche es kurz zu umreißen:

Die meisten Konservierungsmittel sind lipophil, sie neigen dazu, in die Fettphase abzuwandern. Das hat zur Folge, dass sie möglicherweise in der Wasserphase nicht mehr in ausreichender Einsatzkonzentration enthalten sind. Die meisten Konservierungsmittel, die wir kaufen, sind daher in einem hydrophilen Lösungsmittel gelöst oder liegen in ihrer wasserlöslichen Salzform vor.

Per se muss ein Anteil Öl also nicht konserviert werden – da hast Du recht – , aber dieser hat dennoch Einfluss auf das Gesamtprodukt und die darin stattfindenden Prozesse.

Vorkonservierte Rohstoffe bedeuten nicht, dass die Konservierung des Gesamtprodukts nicht unzureichend sein kann. Die Konservierung eines kosmetischen Rohstoffs schützt nur diesen in seinem Ursprungsgebinde, also so, wie wir ihn kaufen. Sobald er verarbeitet wird, kann er mit anderen Rohstoffen und mit anderen Konservierungsmitteln interagieren. Möglicherweise mindert der pH-Wert des Endprodukts seine Wirksamkeit, oder er ist mit dem vorhandenen Konservierungskonzept inkompatibel. Bestimmte Rohstoffe verändern den pH-Wert deutlich oder inaktivieren Konservierungsstoffe oder binden sie an sich.

Bei der Herstellung von Körperpflegemitteln greifen wir in gesundheitlich relevante, komplexe Prozesse ein – und wir haben es mit Rohstoffen zu tun, die hinsichtlich pH-Wert, Ladung, Temperatur, Verarbeitung u. a. unterschiedliche Bedürfnisse haben. Konservierung ist der sensibelste Teil, sobald wir Wasser im Produkt haben oder ein Wassereintrag bei der Anwendung erwartet werden kann. Da ist es einfach fahrlässig, wenn man ohne entsprechende Fachkompetenz irgendetwas hinzufügt, was vorher nicht eingeplant war.

Daher mein Rat an alle Einsteiger: Bitte nicht nachmachen, was Laura gemacht hat. ;-) Entweder bringt man die Geduld und Bereitschaft mit und arbeitet sich in die Thematik ein, oder man kauft Kosmetik. Letzteres ist legitim und deutlich empfehlenswerter als sich das große Organ Haut kaputtzucremen, weil man zwingend alles selbst machen möchte.

Laura, nicht böse sein. Du sollst schließlich Deine gesunde Haut behalten. :knuff:
Liebe Grüße
Heike

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Judy
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Ungelesener Beitrag von Judy »

Danke, liebe Heike, dass du das hier nochmals so klar stellst! Eigentlich sollte dieser Beitrag auch irgendwo für alle sichtbar abgeheftet werden.
:knutsch:
Ich möchte noch bescheiden anmerken, dass auch die Zugabe von vorkonservierten Rohstoffen in ein geschlossenes System eben dieses (und die Konservierung) durcheinander bringen kann.
Da tummeln sich dann zu viele Faktoren, von denen wir nicht wissen, wie sie miteinander reagieren.

Ich habe gelesen (finde aber gerade die Quelle nicht), dass - wenn vorkonservierte Ingredienzen verwendet werden - auch die gesamte Konservierung darauf abgestimmt d.h. die gleichen Konservierungsmittel genommen werden sollten.

Liebe Grüße,
Judy
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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Judy hat geschrieben:
Samstag, 8. April 2023, 23:12
.. dass - wenn vorkonservierte Ingredienzen verwendet werden - auch die gesamte Konservierung darauf abgestimmt d.h. die gleichen Konservierungsmittel genommen werden sollten.
Ich hatte leider so ein Erlebnis :-). Vielleicht bin ich aber auch nur ein Einzelfall: Obwohl ansonsten unempfindliche Haut hat mir das mischen von Konservierern in der Gesichtspflege irritierte Haut beschert (Vorkonserviertes Hydrolat mit Potassium Sorbate als Gesichtswasser von SkinChakra und meine Emulsion konserviert mit Cosgard). Gesichtswasser abgesetzt, neues, unkonserviertes mit meinem Konservierer versetzt - und gut wars :). Die Irritation kann also auch nicht durch aufaddieren der Konservierer entstanden sein.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Judy
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Ungelesener Beitrag von Judy »

Danke, Helga, für diesen Erfahrungsbericht!
Das bestätigt die obige Aussage.

Liebe Grüße,
Judy
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Mathew
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Ungelesener Beitrag von Mathew »

Heike hat geschrieben:
Samstag, 8. April 2023, 15:32
Die meisten Konservierungsmittel sind lipophil, sie neigen dazu, in die Fettphase abzuwandern. Das hat zur Folge, dass sie möglicherweise in der Wasserphase nicht mehr in ausreichender Einsatzkonzentration enthalten sind.
Judy hat geschrieben:
Samstag, 8. April 2023, 23:12
Ich habe gelesen (finde aber gerade die Quelle nicht), dass - wenn vorkonservierte Ingredienzen verwendet werden - auch die gesamte Konservierung darauf abgestimmt d.h. die gleichen Konservierungsmittel genommen werden sollten.
Das war wieder mal ein schöner Crashkurs, diesmal in Sachen Konservierung. Prima! :zustimm:
Heike, wenn das so nicht schon im Wiki steht, dann gehört der Beitrag dahin. :-)

Dass sich die Konservierung von bereits konservierten Rohstoffen wie z.B. Hydrolaten mit der eigenen Konservierung "vertragen" muss, hatte ich so auch nicht auf dem Schirm, klingt aber logisch. Im günstigsten Fall gibt es einen Synergieeffekt. Fatal ist, wenn die Konservierer zusammen ein Tänzchen machen und das Konservieren vernachlässigen. :taenzchen:

Gibt es mit Ethanol dieselbe Problematik?
Herzliche Grüße
Mathew

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Birgit Rita
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Ungelesener Beitrag von Birgit Rita »

Mathew hat geschrieben:
Sonntag, 9. April 2023, 13:35
time=1680988353 user_id=4925]

.....
Im günstigsten Fall gibt es einen Synergieeffekt. Fatal ist, wenn die Konservierer zusammen ein Tänzchen machen und das Konservieren vernachlässigen. :taenzchen:

Gibt es mit Ethanol dieselbe Problematik?
Meine Meinung im Prinzip ja

Ethanol hat eine polare und eine unpolares Ende es gilt als mässig polar.
Ist ein super Lösungsmittel kann zB ätherische Öle lösen.
Verbindet sich nicht mit Salz (polar)
Verbindet sich gut mit Wasser in jeder Konzentration, kann als Gemisch zB auch Salz lösen (Wasser ist polar löst Salz)
Wasser kann die Lösung fähigkeit also verändern.
Bei Erhöhung der Wasserkonzentration schwindet, die Lösungsfähigkeit von ÄÖ.
Zusätzlich ist Ethanol flüchtiger als Wasser, verdampft bei 78Grad die Verdampfung stoppt bei - 20 Grad.
Nachträgliches erwärmen oder hochtouriges einrühren beschleunigt die Veränderung der Konzentration im Gemisch.

Mein rudimentäres Wissen reicht nicht um zu beschreiben, was genau mit welchem Stoff passiert, doch diese Eck Daten, machen klar es passiert etwas, die Konzentration kann sich verändern Salze können ausfallen.
Lieben Gruß
Birgit Rita :-)

Korsin
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Ungelesener Beitrag von Korsin »

Liebe Heike, aber auch Nine und die anderen Superwissenden hier,
Wäre es nicht eine Idee, solche öfter auftauchenden Fragen Mal jenseits vom Wiki in einem eigenen Thread oder sogar Kapitel zusammen zu fassen?
Wer länger dabei ist weiß, dass das Milchsäure/Nala Problem hier in steter Regelmäßigkeit auftaucht, aber auch Fragen wie die hier Gestellte, die von Heike oben wunderbar zusammenfassend erklärt wurde. Ich denke, dass es für uns Alle eine prima Möglichkeit zur Weiterbildung sein könnte.
Liebe Grüße
Korsische Prinzessin

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Korsin hat geschrieben:
Montag, 10. April 2023, 11:28
Liebe Heike, aber auch Nine und die anderen Superwissenden hier,
Wäre es nicht eine Idee, solche öfter auftauchenden Fragen Mal jenseits vom Wiki in einem eigenen Thread oder sogar Kapitel zusammen zu fassen?
Am sinnvollsten wäre dies auf Olionatura.de als hinter diesem Forum stehende Wissensplattform aufgehoben – zumal diese völlig kostenfrei und für alle zugänglich ist. :-) Ich werde da wohl mal einen Beitrag ergänzen müssen. :heike:
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Korsin »

Auf Olionatura wären solche Beiträge natürlich am besten aufgehoben liebe Heike. Das macht nur eventuell mehr Arbeit
Liebe Grüße
Korsische Prinzessin

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Judy
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Ungelesener Beitrag von Judy »

Heike hat geschrieben:
Montag, 10. April 2023, 13:03

Am sinnvollsten wäre dies auf Olionatura.de als hinter diesem Forum stehende Wissensplattform aufgehoben – zumal diese völlig kostenfrei und für alle zugänglich ist. :-) Ich werde da wohl mal einen Beitrag ergänzen müssen. :heike:
Vielleicht als Zusatz im Kapitel „Konservierung“?

Liebe Grüße,
Judy
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Judy hat geschrieben:
Montag, 10. April 2023, 23:09
Vielleicht als Zusatz im Kapitel „Konservierung“?
Ja, genau, es gibt ja ein Dossier mit verschiedenen Beiträgen, zwischen denen man hin- und herspringen kann. Ich muss die alten lesen, um zu entscheiden, ob ich etwas ergänzen muss oder ein eigener Beitrag sinnvoll ist.
Liebe Grüße
Heike

Laura
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Ungelesener Beitrag von Laura »

Hallo Heike,
nun wollte ich deine Antwort an mich mit dem "nicht böse sein Laura" zitieren - kapiere leider nicht, wie das funktioniert...
Ich bin dir nicht böse und nachdem ich mir (fast) alles zu deinen Beiträgen der Konservierer durchgelesen habe, verstehe ich nun auch deine Vehemenz darin.
Dann habe ich wohl Glück gehabt, dass meine gerührten Produkte meiner sensiblen, trockenen und feuchtigkeitsarmen Haut bisher doch scheinbar gut getan haben - sie meldet sich sonst recht flott, wenn was nicht stimmt...und das seit inzwischen fast 2 Jahren? Trotzdem würde ich mich weiterhin als Rühranfängerin bezeichnen!
Und ich habe keine Vorbildfunktion - nein, mich bitte nicht nachmachen.
Allerdings wird es sicherlich noch etwas dauern, bis ich neue Rohstoffe sinnvoller und mehr aufeinander abgestimmt einkaufe - die Konservierer eingeschlossen. Vorkonservierte Hydrolate müssen bei mir sein, da ich nur kleine Mengen herstelle und verbrauche - die werden mir sonst schlecht.
Ich habe mir eure Beiträge zu Herzen genommen und werde sorgfältiger mixen und mir trotzdem die Freiheit lassen, auszuprobieren und nicht streng nach Rezept zu gehen...
Herzliche Grüße und ein tiefes Ein- und Ausatmen :-), Laura

Laura
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Ungelesener Beitrag von Laura »

...die Hydrolate werden schlecht, wenn ich so wenig davon verarbeite...sollte das heißen :-)
Herzliche Grüße und ein tiefes Ein- und Ausatmen :-), Laura

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Laura hat geschrieben:
Freitag, 14. April 2023, 18:14
Vorkonservierte Hydrolate müssen bei mir sein, da ich nur kleine Mengen herstelle und verbrauche - die werden mir sonst schlecht.
Eine Möglichkeit wäre, dass Du die Hydrolate nach Kauf selbst konservierst :wink: und
das Hydrolat als Gesichtswasser (mit oder ohne Wirkstoffe) verwendest, dann ist es schnell verbraucht.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

Janine
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Ungelesener Beitrag von Janine »

Helga hat geschrieben:
Samstag, 15. April 2023, 14:39
Eine Möglichkeit wäre, dass Du die Hydrolate nach Kauf selbst konservierst :wink: und
das Hydrolat als Gesichtswasser (mit oder ohne Wirkstoffe) verwendest, dann ist es schnell verbraucht.
Hallo Helga,

womit würdest du die Hydrolate konservieren? Mit Pentylene Glycol würde man ja „nur“ auf drei Monate Haltbarkeit kommen.

Liebe Grüße
Janine
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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Janine hat geschrieben:
Samstag, 15. April 2023, 16:13
.. womit würdest du die Hydrolate konservieren? Mit Pentylene Glycol würde man ja „nur“ auf drei Monate Haltbarkeit kommen.
3 Monate halte ich für ausreichend :-); wenn Du einen Teil für Deine Pflege-Produkte verwendest, nimmst Du den Rest pur als Gesichtswasser :).
.. womit würdest du die Hydrolate konservieren?
Ich selbst verwende Hydrolat pur ausschließlich als Gesichtswasser und konserviere mit Cosgard (od. Geogard, Biogard - ist das selbe nur anderer Hersteller). Pures Hydrolat auf der Haut empfinde ich für meine Haut als effektiver als in einer Creme :). 100 ml sind schnell aufgebraucht, ich schätze so in 4-6 Wochen. Ich verwende keinen Sprühaufsatz, sondern träufle auf ein Wattepad.
Zuletzt geändert von Helga am Samstag, 15. April 2023, 18:25, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat eingefügt
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

Janine
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Ungelesener Beitrag von Janine »

Das ist ein super Tipp, danke liebe Helga. :hallihallo:

Habe bisher noch nie Gesichtswasser verwendet, das wollte ich spätestens im Sommer ändern. Mal schauen, wie das meine Haut so findet. :)

Liebe Grüße
Janine
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