Liebe Heike, auch, wenn Du erst bei den Spreittests bist, möchte ich eine Besonderheit des Einziehverhaltens von Ölen schildern, wobei ich, falls das gesicherte hautphysiologische Faktenwissen entschieden dagegenspricht, auch damit leben könnte, dass mir ein Beobachtungsirrtum unterlaufen ist oder die Begleitumstände leider doch nicht ganz vergleichbar waren. Das Folgende ist daher als Gedankengang eines kosmetischen Laien zu betrachten. Falls es zu abstrus erscheint, bitte ich um kundige Korrektur meiner Vermutungen und die entsprechende Nachsicht.
Mein bisheriger Eindruck lässt mich erahnen, dass es beim Einziehverhalten von Ölen (Konkrete Situation: Öl in die mit Leitungswasser gründlich befeuchtete Hand einmassiert) gewisse Unterschiede gibt, je nachdem, ob die Haut vollständig barrieregestört, gut gefeuchtet, gut gefettet oder beides ist. Besonders deutlich konnte ich diesen Effekt einmal mit Olivenöl beobachten, das ich vor circa zwei Monaten gemeinsam mit Leitungswasser in meine damals sandpapierartig rauhen Hände einmassierte. Ich war geradezu verblüfft, wie die Haut das nämliche Gemisch fast schon "hinwegschlürfte". Nach zehn Minuten waren meine Hände wieder geruchs- und geschmacksneutral mit markant unfettiger Haptik, was bei meiner Haut im Falle von Olivenöl normalerweise viel länger dauert, weil es sonst eher stärker aufliegt und damit auch recht langsam einzieht.
In meinem großen Staunen wiederholte ich den Versuch etwa fünf Minuten nachdem ich entdeckt hatte, dass meine Hände bereits das ganze Öl aufgenommen hatten. Diesmal reichten zehn Minuten allerdings nicht aus, und ich erklärte es mir damit, dass meine Hautstruktur nun nicht mehr so rauh (und damit vielleicht so ähnlich wie glattes Löschpapier weniger "saugfähig") sowie auch mit jenen Stoffen längst gesättigt war, die das Olivenöl ihr anbieten konnte.
Eine mögliche Quelle des eingangs erwähnten Beobachtungsirrtums könnte der Umstand sein, dass ich nach dem kräftigen Einmassieren jeweils Baumwollhandschuhe überzog, auf dass ich mit den ölstrotzenden Händen nirgends Fettspuren hinterließe. Bei Körperstellen, die nach dem Einschmieren gewohnheitsmäßig mit Kleidung bedeckt werden, dürfte es sich aber ähnlich verhalten, weswegen sich die Aussagekraft meiner Experimente vielleicht doch größer als null erweisen könnte.
Jedenfalls rochen die Handschuhe nach dem ersten Versuch, bei dem das Öl vollständig von der Hautoberfläche verschwand, kein bisschen nach Olivenöl, waren innen nicht im geringsten fettig, und es schien, als habe die Haut wirklich alles aufgenommen und den Handschuhen kaum eine Gelegenheit gelassen, mit dem Olivenöl bekleckert zu werden. Nach dem zweiten Versuch rochen die Handschuhe ganz eindeutig nach dem Öl und boten an der Innenseite eine "fettig" zu nennende Haptik.
In der Hoffnung, dass ich hier keinen kosmetischen Unfug verzapfe, spreite ich nun meinen besonders lieben Gruß über alle Mitlesenden.
Harald
