Mandelcreme

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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Saxa

Mandelcreme

Ungelesener Beitrag von Saxa »

Ich wollte die Mandelcreme von Heike mit ein paar Abwandlungen nachrühren. Nachdem ich meine Abwandlung in den Fett- und Wasserphasen-Rechner eingegeben hatte, gab der mir ein O/W-Verhältnis von ca. 40/60 an. Das machte mich stutzig, da doch im Rezept für die Mandelcreme steht, das Verhältnis sei ca. 30/70.
Daraufhin habe ich das Originalrezept in den Fett- und Wasserphasen-Rechner eingegeben, und es kam dasselbe Verhältnis raus, 40/60.

Daraufhin dachte ich, daß da vielleicht beim Wasser ein Zahlendreher sei und statt der angegebenen 23g Wasser 32g eingegeben. Und damit kam dann ein O/W-Verhältnis von ca. 30/70 raus.

Heike, liegt der Tippfehler wirklich beim Wasser, oder beim O/W-Verhältnis?
Ich bin mir jetzt unsicher, weil bei 32g Wasser die Emulgatormenge etwas unter der Idealmenge liegt (obwohl noch im grünen Bereich).

Ich hab auch noch ein paar Fragen zu möglichen Zusätzen:
1.Ist es sinnvoll, in einem Rezept UdA und Squalan gleichzeitig einzusetzen?
2.Wenn ich diesem Rezept Tocopherol (2% auf gesamt) zusetze, muß ich dann noch Vitamin C hinzufügen? Wenn ja, in welcher Form wäre das günstig - als Zitronensaft?
3.Wenn das Rezept als Gesichtscreme verwendet werden soll, kann man trotzdem eine Kombi aus Glyzerin und Urea zusetzen oder sollte man besser im Gesicht auf Urea verzichten?
4.Wenn ich als Emulgator Xyliance verwende statt des Glycerinstearat SE, kann man dann den Cetylalkohol weglassen, oder wird der weiterhin gebraucht?

Sorry für die Fragen-Lawine, aber ich sehe bei Vielem noch nicht so richtig durch.

Danke,
Saxa

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Saxa hat geschrieben:Ich wollte die Mandelcreme von Heike mit ein paar Abwandlungen nachrühren. Nachdem ich meine Abwandlung in den Fett- und Wasserphasen-Rechner eingegeben hatte, gab der mir ein O/W-Verhältnis von ca. 40/60 an. Das machte mich stutzig, da doch im Rezept für die Mandelcreme steht, das Verhältnis sei ca. 30/70.
Daraufhin habe ich das Originalrezept in den Fett- und Wasserphasen-Rechner eingegeben, und es kam dasselbe Verhältnis raus, 40/60.

Daraufhin dachte ich, daß da vielleicht beim Wasser ein Zahlendreher sei und statt der angegebenen 23g Wasser 32g eingegeben. Und damit kam dann ein O/W-Verhältnis von ca. 30/70 raus.

Heike, liegt der Tippfehler wirklich beim Wasser, oder beim O/W-Verhältnis?
Hallo Saxa, :hallihallo:,

kann es sein, dass du vergessen hast die 10 gr alkohlische Tinktur im Fett- und Wasserphasenrechner einzugeben? Dann passt es nämlich. :)
1.Ist es sinnvoll, in einem Rezept UdA und Squalan gleichzeitig einzusetzen?
Sicher, warum nicht. Du kannst Squalan als Wirkstofföl topfenweise sehr gut einsetzen. Höher dosiert hat es die Tendenz Emulsionen etwas fluider zu gestalten.
2.Wenn ich diesem Rezept Tocopherol (2% auf gesamt) zusetze, muß ich dann noch Vitamin C hinzufügen? Wenn ja, in welcher Form wäre das günstig - als Zitronensaft?
Müssen musst du nicht. Vitamin E ist aber noch wirkungsvoller zusammen mit Vitamin C.
Die Form ist Ascorbinsäurepalmitat. Es ist ein weißes Pulver, dass sich rückstandslos in der Fettphase schmelzen lässt. Zitronensaft ist da eher weniger geeignet. :)
3.Wenn das Rezept als Gesichtscreme verwendet werden soll, kann man trotzdem eine Kombi aus Glyzerin und Urea zusetzen oder sollte man besser im Gesicht auf Urea verzichten?
Urea gilt als sehr verträglich auch im Gesicht. Aber vorsichtshalber kannst du es ja mal mit einer Testversion in kleiner Menge an dir austesten. :)
4.Wenn ich als Emulgator Xyliance verwende statt des Glycerinstearat SE, kann man dann den Cetylalkohol weglassen, oder wird der weiterhin gebraucht?
Wenn du Xyliance verwenden möchtest, dann solltest du auf Urea verzichten, da sich Xyliance als eine ungünstige Emulgatorwahl für diesen Rohstoff erwiesen hat. Die Emulsionen haben Tendenz sehr schnell instabil zu werden.
Cetylalkohl gibt nochmal mehr Konsistenz und begünstigt das Einzugsverhalten einer Emulsion. Du kannst es aber auch durch etwas Bienenwachs ersetzten, wenn dir das lieber ist.
Freundlich grüßt
Katharina

Saxa

Ungelesener Beitrag von Saxa »

Katharina hat geschrieben:kann es sein, dass du vergessen hast die 10 gr alkohlische Tinktur im Fett- und Wasserphasenrechner einzugeben. Dann passt es nämlich. :)
:ohnmacht: Das wirds wohl gewesen sein. Ich Trottel. *seufz*
Katharina hat geschrieben:
1.Ist es sinnvoll, in einem Rezept UdA und Squalan gleichzeitig einzusetzen?
Sicher, warum nicht. Du kannst Squalan als Wirkstofföl topfenweise sehr gut einsetzen. Höher dosiert hat es die Tendenz Emulsionen etwas fluider zu gestalten.
Wäre dann 1g schon eine höhere Dosierung?
Katharina hat geschrieben:
2.Wenn ich diesem Rezept Tocopherol (2% auf gesamt) zusetze, muß ich dann noch Vitamin C hinzufügen? Wenn ja, in welcher Form wäre das günstig - als Zitronensaft?
Müssen musst du nicht. Vitamin E ist aber noch wirkungsvoller zusammen mit Vitamin C.
Die Form ist Ascorbinsäurepalmitat. Es ist ein weißes Pulver, dass sich rückstandslos in der Fettphase schmelzen lässt. Zitronensaft ist da eher weniger geeignet. :)
Hm, das habe ich nicht. Reicht das natürlich vorhandene Vitamin C im Jojobaöl dann aus?
Katharina hat geschrieben:
3.Wenn das Rezept als Gesichtscreme verwendet werden soll, kann man trotzdem eine Kombi aus Glyzerin und Urea zusetzen oder sollte man besser im Gesicht auf Urea verzichten?
Urea gilt als sehr verträglich auch im Gesicht. Aber vorsichtshalber kannst du es ja mal mit einer Testversion in kleiner Menge an dir austesten. :)
Danke, das werde ich wohl mal machen.
Katharina hat geschrieben:
4.Wenn ich als Emulgator Xyliance verwende statt des Glycerinstearat SE, kann man dann den Cetylalkohol weglassen, oder wird der weiterhin gebraucht?
Wenn du Xyliance verwenden möchtest, dann solltest du auf Urea verzichten, da sich Xyliance als eine ungünstige Emulgatorwahl für diesen Rohstoff erwiesen hat. Die Emulsionen haben Tendenz sehr schnell instabil zu werden.
Cetylalkohl gibt nochmal mehr Konsistenz und begünstigt das Einzugsverhalten einer Emulsion. Du kannst es aber auch durch etwas Bienenwachs ersetzten, wenn dir das lieber ist.
Danke, dann nehme ich doch lieber Glycerinstearat SE.
Ich hab jetzt noch mal beim Walratersatz nachgelesen - den müßte man doch auch statt des Cetylakohols verwenden können, oder?

Ich grübele auch noch an der Hyaluronsäure rum. Soll ich, oder soll ich nicht...
Ich hätte dann verdammt viele Wirkstoffe in der Creme:
Glycerin, Urea, Nachtkerzenöl, Panthenol, Tocopheol, UdA, Squalan, Hyaluronsäure - erscheint mir irgendiwe zu sehr als Wirkstoffbombe...
Alles tolle Sachen, aber ich bin mir wirklich nicht sicher, ob ich nicht des Guten zuviel tun würde...
:gruebel:

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Saxa hat geschrieben: :ohnmacht: Das wirds wohl gewesen sein. Ich Trottel. *seufz*
Macht dir nichts draus. Der Teufel steckt oft im Detail. :)
Saxa hat geschrieben:Wäre dann 1g schon eine höhere Dosierung?
Bei einer Gesamtmenge von 50 gr sind das 2% - nein, das ist eine Wirkstofföl-Dosierung. :)
Saxa hat geschrieben:Hm, das habe ich nicht. Reicht das natürlich vorhandene Vitamin C im Jojobaöl dann aus?
Nein, weil nämlich keines drin ist. Vitamin C ist ein wasserlösliches Vitamin und kein öllösliches.
Das Vitamin C sich in Ölen befindet (Wildrosenöl wird dafür auch gerne herangezerrt) sind schlichtweg verkaufsfördernde und auch, wie ich finde, unseriöse Werbeaussagen.
Es wird gerne von der Frucht, die tatsächlich Vitamin C enhält auf das Öl geschlossen. Da es sich bei Vitamin C auch um ein hitzeempfindliches Vitamin handelt, und bei der Pressung von Ölen immer Wärme im Spiel ist, ist das auch nicht möglich.

Hier ein Zitat aus dem Wildrosenöl-Portrait auf Olionatura:
Im Zusammenhang mit dem Vitamin-Gehalt des Wildrosenöls sei mir jedoch eine Anmerkung erlaubt: In verschiedenen Quellen wird der hohe Vitamin C-Gehalt des Wildrosenöls gelobt. Meine Recherchen und Nachfragen bei verschiedenen Institutionen (u. a. die Deutsche Gesellschaft für Fettwissenschaft, der Fakultät der Ernährungswissenschaften der Uni Hohenheim und einer auf Öle spezialisierten Chemikerin) bestätigten einhellig, dass fette Öle keine nennenswerten Mengen an wasserlöslichen Vitaminen aufweisen und es sich vermutlich um einen Übertragungsfehler der Inhaltsstoffe der Hagebutte auf das Öl handle, der seitdem unreflektiert von Quelle zu Quelle weiter gegeben werde (wie bei anderen Ölen, denen Gehalte an Vitamin C oder solchen aus der B-Reihe nachgesagt werden).

Das gilt auch für Jojobaöl. :)
Saxa hat geschrieben:Ich hab jetzt noch mal beim Walratersatz nachgelesen - den müßte man doch auch statt des Cetylakohols verwenden können, oder?
Ja, kannst du.
Saxa hat geschrieben:Ich grübele auch noch an der Hyaluronsäure rum. Soll ich, oder soll ich nicht...
Ich hätte dann verdammt viele Wirkstoffe in der Creme:
Glycerin, Urea, Nachtkerzenöl, Panthenol, Tocopheol, UdA, Squalan, Hyaluronsäure - erscheint mir irgendiwe zu sehr als Wirkstoffbombe...
Alles tolle Sachen, aber ich bin mir wirklich nicht sicher, ob ich nicht des Guten zuviel tun würde...
:gruebel:
Lass sie erstmal weg. Du hast mit Glycerin und Urea schon ausreichend Hydratisierer. :) Manchmal ist weniger tatsächlich mehr. Und einen Gelbilder benötigst du für die Rezeptur ja auch nicht. :)
Freundlich grüßt
Katharina

Saxa

Ungelesener Beitrag von Saxa »

Verdammt, das mit dem nichtvorhandenen Vitamin-C-Gehalt habe ich doch schon mal im Ölportrait für Wildrosenöl gelesen - aber wohl wieder vergessen. Als ich letztes WE zufällig eine Selbstrührerin getroffen habe, die mir erzählte, Wildrosenöl sei u.A. wegen des Vitamin-C-Gehaltes so toll, habe ich da gar nicht mehr dran gedacht und es einfach geglaubt.

Ok, mein Rezept sähe dann so aus:
6,5g Mandelöl
2g Jojoba
3g Sheabutter (leider raffiniert, native habe ich noch nicht)
2g Glycerinstearat SE
0,5g Cetylalkohol

14,5g Wasser

1g Nachtkerzenöl
2,5g Glyzerin
2,5g Urea
2,5g Panthenol
1g Tocopherol
1g UdA
1g Squalan

10g 40%iger Alkohol

Meint ihr, das geht so?

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Ich würde etwas weniger Panthenol nehmen, 5 % verwende ich nur in Emulsionen mit heilender Funktion. Als kosmetische Dosierung reichen 1–2 % aus, das wären hier 0,5–1 gr. UdA kann, da konzentriert, sehr »dicht« wirken, auch hier würde ich mit 1 % beginnen (0,5 gr) und etwas mehr Squalan verwenden. Es ist ein sehr schnell spreitendes, im Hautgefühl »flauschiges« und auch oxidationsstabiles Öl, sehr niedrigviskos, aber hautphysiologisch (da in menschlicher Haut enthalten) und verträglich. Ansonsten sieht alles, soweit ich das sehen kann, so aus, als wenn es funktionieren wird. :-)
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Schnabulinchen »

Heike hat vor ein paar Tagen einiges zu lichtempfindlichen Ölen in der Tagespflege im Sommer geschrieben.
Willst Du die Creme als Tagespflege benutzen? Wenn ja, dann lies Dir die Infos von Heike -hab den Link leider gerade nicht greifbar- doch schnell durch und entscheide dann, ob Du trotzdem Nachtkerzenöl verwenden möchtest.
Liebe Grüße
Schnabulinchen
Liebe Grüße
vom Schnabulinchen

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Schnabulinchen hat geschrieben:Heike hat vor ein paar Tagen einiges zu lichtempfindlichen Ölen in der Tagespflege im Sommer geschrieben.
Willst Du die Creme als Tagespflege benutzen? Wenn ja, dann lies Dir die Infos von Heike -hab den Link leider gerade nicht greifbar- doch schnell durch und entscheide dann, ob Du trotzdem Nachtkerzenöl verwenden möchtest.
Danke, Schnabulinchen, dass Du diesen Aspekt aufgreifst. Ich war unsicher, ob ich etwas bemerken soll … da Saxa eine sehr stabile Fettgrundlage gewählt hat (Jojoba, Squalan, UdA, Mandelöl), wollte ich nichts sagen. ;-) Nachtkerze ist wirklich ein »Schnellranzer«. Vielleicht doch lieber abends über die Creme oder ein Feuchtigkeitsfluid geben?
Liebe Grüße
Heike

Saxa

Ungelesener Beitrag von Saxa »

Ist Nachtkerze genauso empfindlich wie Wildrosenöl? Wenn ja, nehm ich es doch lieber raus.
Ich hatte das als Tagescreme vorgesehen, ja.

Wieviel % Squalan wäre ratsam? Ich hab über EKs bis zu 20% gelesen, möchte aber nicht sooo weit raufgehen.

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Saxa hat geschrieben:Verdammt, das mit dem nichtvorhandenen Vitamin-C-Gehalt habe ich doch schon mal im Ölportrait für Wildrosenöl gelesen - aber wohl wieder vergessen. Als ich letztes WE zufällig eine Selbstrührerin getroffen habe, die mir erzählte, Wildrosenöl sei u.A. wegen des Vitamin-C-Gehaltes so toll, habe ich da gar nicht mehr dran gedacht und es einfach geglaubt.
Ja, so ist das mit diesen kosmetischen Mythen, die so rumgeistern. Aber jetzt weißt du es ja, und auch, dass es eigentlich unlogische wäre.
Man kann es sich auch leicht merken: Öllösliche Vitamine, die du auch in Ölen findest (die unraffinierte Variante vorausgesetzt) sind: E-D-K-A (erinnert entfernt an eine Supermarktkette :kicher:)
Wasserlösliche Vitamine sind B und C. :)
Saxa hat geschrieben:Ist Nachtkerze genauso empfindlich wie Wildrosenöl? Wenn ja, nehm ich es doch lieber raus.
Ja, es ist auch ein superempfindliches Öl. :ja:
Saxa hat geschrieben:Wieviel % Squalan wäre ratsam? Ich hab über EKs bis zu 20% gelesen, möchte aber nicht sooo weit raufgehen.
Du kannst das Nachtkerzenöl dadurch ersetzen. Das sind dann insgesamt 2 gr - also 4% auf Gesamt, ist schon ok. :ja:.
Freundlich grüßt
Katharina

Saxa

Ungelesener Beitrag von Saxa »

abgeänderte Rezeptur (ich hab Squalan doch noch etwas höher dosiert, um auch die Reduzierung von Panthenol auszugleichen:
(habe statt des Nachtkerzenöls das Jojoba etwas erhöht):

6,5g Mandelöl
3g Jojoba
3g Sheabutter (leider raffiniert, native habe ich noch nicht)
2g Glycerinstearat SE
0,5g Cetylalkohol

14g Wasser

2,5g Glyzerin
2,5g Urea
1g Panthenol
1g Tocopherol
1g UdA
3g Squalan

10g 40%iger Alkohol

Was mir dabei einfällt: Muß ich Squalan im Fett- und Wasserphasen-Rechner als Wirkstofföl für die Fettphase mit angeben? Oder ist es ein Wirkstoff für die Wasserphase?
Ich hatte ihn bisher als Wirkstoff für die Wasserphase angegeben, aber es scheint ja eher ein Öl zu sein... :gruebel:
Dann würden ja die Phasenanteile wieder nicht stimmen...

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Saxa hat geschrieben:Was mir dabei einfällt: Muß ich Squalan im Fett- und Wasserphasen-Rechner als Wirkstofföl für die Fettphase mit angeben? Oder ist es ein Wirkstoff für die Wasserphase?
Ich hatte ihn bisher als Wirkstoff für die Wasserphase angegeben, aber es scheint ja eher ein Öl zu sein... :gruebel:
Dann würden ja die Phasenanteile wieder nicht stimmen...
Es ist ein Lipid, kein Wirkstoff. Man kann es in einer Fettphase wie andere Öle dosieren, ohne Weiteres auch sehr hoch. Konkret: In jedem Fall zur Fettphase rechnen, auch wenn es sehr niedrigviskos ist. :-)
Liebe Grüße
Heike

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Mir fällt dabei noch auf, dass deine Konsevierung für 15% auf die Wasserphase mit 40% Alkohol um 1 gr zu niedrig ist. :)
Freundlich grüßt
Katharina

Saxa

Ungelesener Beitrag von Saxa »

Oh, also dann noch mal neu:

Fettphase:
5,5g Mandelöl
2g Squalan
2g Jojoba
3g Sheabutter
2g Glycerinstearat SE
0,5g Walratersatz

Wasserphase:
14,5g Wasser

Wirkstoffe:
2,5g Glyzerin
2,5g Urea
1g Panthenol
1g Tocopherol
1g UdA

Konservierung:
12,5g 40%iger Alkohol

Noch eine (hoffentlich letzte) Frage dazu: Ich hab gelesen, daß Walratersatz eher weichere Cremes macht. Der Emu ist momentan an der unteren Grenze des empfohlenen Bereichs. Sollte ich das Glycerinstearat SE lieber etwas höher dosieren (so 2,2g statt 2)?

Danke für Eure Geduld!

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Mich persönlich würde es nicht stören, aber du kannst natürlich mit Rücksicht auf die Konsistenz den Emulgatoranteil geringfügig erhöhen. :)
Freundlich grüßt
Katharina

Saxa

Ungelesener Beitrag von Saxa »

Danke an alle Tipgeber!

Ich habe die Creme jetzt gerührt.
Da mir zwischendurch zuviel von einm Öl ins Glas gerutscht ist (trotz-Löffel-Verfahrens), habe ich beschlossen, die doppelte Menge zu machen, damit die Anteile wieder stimmen. Emulgator hatte ich wie geplant auf 2,2g (d.h. in der doppelten Menge auf 4,4g) erhöht.
Die Öle sind mir leider etwas zu heiß geworden :-/ (Erhitzung im Wasserbad).
Ich habe zuerst mit einem Milchschäumer gerührt und danach abwechselnd mit Glasrührstab und Knethaken des Handrührgeräts.

Die Creme ist jetzt leider relativ weich geworden, so eine Zwischenstufe zwischen Creme und Lotion. Ich grübele, woran das gelegen haben könnte. In Verdacht habe ich momentan:
1. die zu heißen Öle
2. der kleine Milchschäumer kann mit so großen Mengen (100g) nicht, hat zuwenig Energie
3. vielleicht doch lieber Cetylakohol nehmen statt Walratersatz?

Habt ihr Tips, was es gewesen sein könnte und was ich ändern sollte?

Vom Auftragsverhalten ist mir das Ganze doch noch etwas zu fettig jetzt bei den hohen Temperaturen. Ich hab mir noch mal die Bilder zum Basisrezept K2 angeguckt und festgestellt, daß Xyliance hier offenbar eine etwas festere Creme ergibt. Ich überlege, bei der nächsten Portion mal ein Rezept auf der Basis von K2 zu machen. Da stellt sich wegen der noch höheren Wasserphase allerdings auch wieder die Konsistenzfrage...

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Saxa hat geschrieben:Die Creme ist jetzt leider relativ weich geworden, so eine Zwischenstufe zwischen Creme und Lotion.
Wenn sie gereift ist, ist sie nicht mehr fließfähig, aber sehr leicht, hat also keine cremige Kompaktheit. Wollte ich diese erreichen, müsste ich den Emulgator und/oder Fettalkohole oder Fettsäuren (Cetylalkohol, Stearinsäure, Glycerolmonostearate usw.) höher dosieren.
Das »Fettige« wird geringer spürbar, wenn man sehr hochtourig arbeitet, ein Milchschäumer/Knethaken reicht da nicht aus.
Liebe Grüße
Heike

Saxa

Ungelesener Beitrag von Saxa »

Danke, Heike!

Dann muß ich mir was überlegen, was ich statt des Milchschäumers zum Rühren verwenden kann. Gereift ist die Creme ja schon - hatte sie Ende letzter Woche gemacht. Aber die Konsistenz ist immer noch sehr weich.
Diese Pü-Stäbe, die viele hier im Forum verwenden (wo man den Spritzschutz abmachen kann und dann verlustarm kleine Mengen mixen) ist zwar toll, aber auch ganz hübsch teuer :schock: . Und da ich schon nen guten normalen Pü-Stab für die Küche hab, würd ich ungern noch einen kaufen...
Ich hatte jetzt in dem Thread "hochtourig rühren für Arme und Faule" was über einen Minirührer von Aromazone gelesen - bringt der die erforderlichen Geschwindigkeiten?

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Saxa hat geschrieben:Ich hatte jetzt in dem Thread "hochtourig rühren für Arme und Faule" was über einen Minirührer von Aromazone gelesen - bringt der die erforderlichen Geschwindigkeiten?
Ich kenne ihn nicht, aber was dazu geschrieben wird, hört sich gut an. :-)
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von haselmaus »

Saxa hat geschrieben:Und da ich schon nen guten normalen Pü-Stab für die Küche hab, würd ich ungern noch einen kaufen...
Aber wieso nimmst du dann nicht einfach deinen normalen guten Pü zum Cremerühren? Bei 100g lohnt sich das allemal :ja: du musst nicht so lange emulgieren, weil du bei so hohen Umdrehungen bereits nach 1-2 Minuten eine wunderbare homogene Creme hast. Zu diesem Zeitpunkt ist die Emulsion noch recht warm --> recht flüssig, sodass eigentlich mit wenig Verlust zu rechnen ist.
Nur das Desinfizieren ist enorm wichtig - da würde ich nur einen Pü aus Edelstahl hernehmen wollen, den unteren Teil abkochen, Plastik behagt mir da gar nicht.

Saxa

Ungelesener Beitrag von Saxa »

Hmnaja, die 100g neulich waren eher ne Notlösung weil zuviel von einem Öl ins Glas gekommen war. Eigentlich wollte ich noch möglichst lange nur je 50g rühren, weil ich ja noch viel rumprobieren muß, bis ich das Richtige gefunden habe.
Mein normaler Küchen-Pü ist aus Plastik. Dann hab ich noch ein Billigteil von Rossmann, das ich bisher nur für Seife einsetze - da ist wiederum der Vorderteil aus Edelstahl... :gruebel:

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