wasserabweisende Ganzkörper-Salbe...?

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birgitlisa
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wasserabweisende Ganzkörper-Salbe...?

Ungelesener Beitrag von birgitlisa »

Hallo zusammen,

ich gehe liebend gern Schwimmen und/oder in die Sauna, wenn das nur die Haut nicht so übel strapazieren würde...
Generell vertrag ich normales Duschen schon nicht so gut, ich muss jedesmal danach ordentlich Fett draufschmieren :seufz:

Deshalb die Frage:
Wie konzipiere ich am besten eine Vor-der-Sauna- bzw. Vor-dem-Schwimmen-Schutzcreme?

Meine Grundidee wäre jetzt ganz klassich Lanolin-/Bienenwachs-Basis, also entweder W/O oder Oleogel. Es soll ja auch relativ günstig sein, damit ich mir ruhigen Gewissens den ganzen Köper vollkleistern kann.
Ich habe die Hoffnung, dass die Haut dadurch gar nicht so sehr austrocknet und auch nicht so viel Fett verliert. Ergo danach etwas weniger pflegehungrig ist und mit einer Runde Eincremen am Schluss auskommt. Aktuell hab ich teilweise 1-2 Tage lang trockene Haut, wenn ich mal zu lange Schwimmen/Saunieren war...

Irgendwelche Tipps oder Ideen?

Vielen Dank und schönen Nachmittag, Lisa

Mathew
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Ungelesener Beitrag von Mathew »

Hallo Birgitlisa, wie wär's mit Silikon? Spaß beiseite. ;-)

Bei dem, was du geschildert hast, frage ich mich, warum deine Haut so reagiert. Bei Ursache und Wirkung versuchen viele die Wirkung zu ändern. Ich drehe da lieber an den Ursachen. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Eine Creme könnte beim Schwimmen helfen. Nur, wann trägst du die auf? Vor dem Schwimmen wird ja bekanntlich geduscht. Du müsstest die Creme also danach anwenden. Ich würde mich an Schwimmern orientieren, die viel im Wasser sind. Wie machen die das? Chlor spielt bestimmt auch eine Rolle. Wie wird eine Haut reagieren, wenn du sie regelmäßig "abdichtest?

In der Sauna sehe ich eine "abdichtende" Creme problematisch. Das Schwitzen regelt die Körpertemperatur. Du könntest überhitzen. Ich würde da eher über die Flüssigkeitszufuhr nachdenken.

Vielleicht ist der beste Weg der, die Haut in einen Zustand zu versetzen, dass sie mit Schwimmen und Sauna besser zurecht kommt. Neben der Pflege spielt bei trockener Haut die tägliche Flüssigkeitszufuhr eine wichtige Rolle. Du bist was du isst, bzw. trinkst. :-)
Herzliche Grüße
Mathew

birgitlisa
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Ungelesener Beitrag von birgitlisa »

Hey Mathew,
danke für deine Antwort.
Mathew hat geschrieben:
Montag, 24. April 2023, 18:18
Eine Creme könnte beim Schwimmen helfen. Nur, wann trägst du die auf? Vor dem Schwimmen wird ja bekanntlich geduscht. Du müsstest die Creme also danach anwenden.
Ja genau, ich hatte an eine Salbe auf feuchte Haut direkt nach dem Duschen gedacht. Verteilt sich auch besser.
Ich würde mich an Schwimmern orientieren, die viel im Wasser sind. Wie machen die das?
Gute Idee, das wüsste ich auch gern :-D
In der Sauna sehe ich eine "abdichtende" Creme problematisch. Das Schwitzen regelt die Körpertemperatur.
Naja, nur weil die Haut "wasserfest" eingecremt ist, bin ich ja nicht gleich in Folie gepackt. Die Schweißdrüsen verstopfe ich damit nicht, und übers kürzer/länger drinbleiben kann ich ganz einfach meine Temperatur regulieren.
Vielleicht ist der beste Weg der, die Haut in einen Zustand zu versetzen, dass sie mit Schwimmen und Sauna besser zurecht kommt.
Ich habe mit dem Selbstrühren gemerkt, dass meine Haut wirklich SEHR viel Fett futtert. Durch eine gezielte Ölzusammenstellung (Fettsäurespektrum mit vielen gesättigten Fetten) und ein bisschen Hydratisierer ist alles viel gesünder und "gut genährt" geworden, und ich muss mich nur noch nach dem Duschen eincremen. Ich bin auch recht schnell bei W/O-Rezepturen gelandet - einmal wegen der höheren FP, zum Anderen um den Auswascheffekt zu verringern der meiner Haut offensichtlich stärker zusetzt.
Aber dass ich mich überhaupt nach jedem Duschen eincremen muss, kann ich damit nicht verhindern.
Und speziell in der Sauna dusch ich mich ja nach jedem Saunagang kalt ab, das sind bei mir schonmal 4-5. Ich finde es logisch, dass die Haut davon auch ausgelaugt wird. Zwischendurch nachzucremen fänd ich jetzt auch okay, nur nicht unbedingt 5x :-D.
Neben der Pflege spielt bei trockener Haut die tägliche Flüssigkeitszufuhr eine wichtige Rolle. Du bist was du isst, bzw. trinkst. :-)
Der Punkt stimmt zwar bei vielen Leuten, aber bei mir so gar nicht :wink: Ich trinke wahrlich genug (teilweise 3-4 Liter und mehr), und mein Körper ist durch viel Sport sehr darauf ausgelegt, schnell und effizient zu schwitzen.

Insofern wieder zurück zur Ausgangsfrage: Wie gestalte ich eine möglichst Wasser- und Abriebfeste Körpersalbe?

PS: Silikon wäre jetzt nicht unbedingt erwünscht - aber die Idee ist sachlich durchaus richtig...

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Pialina
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Ungelesener Beitrag von Pialina »

birgitlisa hat geschrieben:
Montag, 24. April 2023, 16:26
Wie konzipiere ich am besten eine Vor-der-Sauna- bzw. Vor-dem-Schwimmen-Schutzcreme?
Mich würde interessieren, was Du zur Körperreinigung verwendest.
Ich war früher regelmäßig (in gechlortem Wasser) schwimmen und habe zum Duschen - vor und nach dem Schwimmen - ein Duschöl verwendet, dieses hier. Es ist keine Naturkosmetik, hat aber seinen Zweck erfüllt. Vielleicht kannst du etwas ähnliches konzipieren oder eine Duschcreme. Zum Thema Duschöl findest Du hier im Forum so einiges.... vielleicht eignet sich dieses Reinigungsöl.
Liebe Grüße,
Pialina

birgitlisa
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Ungelesener Beitrag von birgitlisa »

Pialina hat geschrieben:
Montag, 24. April 2023, 20:53
Mich würde interessieren, was Du zur Körperreinigung verwendest.
Ich war früher regelmäßig (in gechlortem Wasser) schwimmen und habe zum Duschen - vor und nach dem Schwimmen - ein Duschöl verwendet, dieses hier. Es ist keine Naturkosmetik, hat aber seinen Zweck erfüllt. Vielleicht kannst du etwas ähnliches konzipieren oder eine Duschcreme. Zum Thema Duschöl findest Du hier im Forum so einiges.... vielleicht eignet sich dieses Reinigungsöl.
Ich verwende fast nie tensidhaltige Reinigung - einfach weil ich so oft dusche. An den müffelden Stellen (unter den Achseln z.B.) nehm ich ein seifenfreies Waschstück.
Ansonsten gelegentlich ein selbstgerührtes Duschöl mit sehr niedriger WAS. Normales Duschgel o.ä. hab ich vor Jahren weggelassen, damit wars ganz übel!

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Pialina
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Ungelesener Beitrag von Pialina »

Ah, gut... zu aggressive Reinigung kann dann wohl nicht die Ursache sein für Deine trockene Haut. In einer W/O - Creme kannst Du Hydratisierer unterbringen, von daher würde ich eine solche eher empfehlen, als ein Oleogel. Wenn die Haut über längere Zeit nur mit Fett bzw. Ölen gepflegt wird, kann sie auf Dauer austrocknen. Mit dem Wollwachs-Rechner kannst du eine W/O-Creme mit Lanolin, Wollwachsalkohol und Bienenwachs konzipieren. Ich habe mal als Beispiel 60% Fettphase angegeben, der Rechner zeigt 5 Vorschläge an, s.u- zusätzlich würde ich für ausreichend Hydratisierer sorgen. Synergetisch wirken z.B. 3% Urea + 3% Glycerin, oder jeweils 2% Glycerin, Sodium PCA und Natriumlactat.

Wollwachsrechner

Bitte beachten Sie, dass Ihre Fettphase mindestens 50 % , d. h. mindestens die Hälfte der Gesamtmenge betragen muss. Üblich sind Fettphasen zwischen 50 und 70 %.
5 Vorschläge für Ihre Formulierung:

Gesamtmenge: 100 g Emulsion

60 g Fettphase (60 %)
40 g Wasserphase (40 %)

Variante A: Nur mit Lanolin
13.3 g Lanolin
5 g Bienenwachs
31 g Öle
10 g Buttern
40 g Wasserphase
= 99.3 g gesamt

Variante B: Nur mit Wollwachsalkohol
8 g Wollwachsalkohol
35 g Öle
12 g Buttern
5 g Bienenwachs
40 g Wasserphase
= 100 g gesamt

Variante C: Mit Lanolin und Wollwachsalkohol (2:1)
8 g Lanolin, 2.4 g Wollwachsalkohol
33 g Öle
11 g Buttern
5 g Bienenwachs
40 g Wasserphase
= 99.4 g gesamt

Variante D: Mit Lanolin und Wollwachsalkohol (1:1)
6.7 g Lanolin, 4 g Wollwachsalkohol
33 g Öle
11 g Buttern
5 g Bienenwachs
40 g Wasserphase
= 99.7 g gesamt

Variante E: Mit Lanolin und Wollwachsalkohol (1:2)
4 g Lanolin, 4.8 g Wollwachsalkohol
35 g Öle
12 g Buttern
5 g Bienenwachs
40 g Wasserphase
= 100.8 g gesamt
Liebe Grüße,
Pialina

Mathew
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Ungelesener Beitrag von Mathew »

birgitlisa hat geschrieben:
Montag, 24. April 2023, 20:15
Insofern wieder zurück zur Ausgangsfrage: Wie gestalte ich eine möglichst Wasser- und Abriebfeste Körpersalbe?
Dann also doch Silikon, oder sowas in der Art. ;-)
Dazu habe ich zwei Links:
Okklusivität und Wasserfreigabe-Verhalten
Du brauchst also viel Okklusivität. Am effektivsten dürfte ein Oleogel oder eine Salbe sein, also etwas ohne Emulgator. Wenn doch eine Emulsion, dann eine W/O. Deine Grundidee geht also in die richtige Richtung.
Wie okklusiv ist mein Öl?
Am "dichtesten" dürfte was erdölhaltiges wie Vaseline sein, was du aber wahrscheinlich nicht möchtest. Laut dem Artikel brauchst du langkettige Öle wie z.B. Kokosöl, dazu noch Butter und Wachs. Was pflegendes könnte auch noch in die Mischung, Stichwort rückfettend.

Ich habe schon Salben mit Butter gemacht. Die konnte ich gut verstreichen. 60% Öl, 30% Butter und 10% Wachs dürften klappen. Mehr Butter macht die Mischung geschmeidiger. Die einfachste Mischung dürfte aus Kokosöl, Kakaobutter und Bienenwachs sein. Allerdings zieht da erst mal nichts ein, zumindest bei nicht bei meiner Haut. Und ich kann dir nicht sagen, was so eine Mischung auf Dauer mit deiner Haut anstellt. Salben rühre ich immer direkt im Glastiegel. Wenn du kein Behältnis aus Glas willst, musst du dir überlegen, wie du das abfülltechnisch hinbekommst. Aber es dürfte eine schmierige Angelegenheit werden. ;-)

Nachtrag: Während ich das hier getippselt habe, hat Pialina ihre Rezeptvarianten präsentiert. Jetzt hast du freie Auswahl. :-)
Herzliche Grüße
Mathew

monacensia
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Ungelesener Beitrag von monacensia »

Hmm, sagt mal... wenn eine Salbe wirklich wasserabweisend sein soll, setzt das doch voraus, daß sie mehr auf der Haut aufliegt als einzuziehen.
Und wenn sie aufliegt, wird ein Teil davon vom Wasser gelöst werden.
Und schwimmt dann im Schwimmbecken auf der Wasseroberfläche rum.
Wenn man die Schwimmbadbetreiber fragen würde, ob das OK ist, würden die wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.

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Nine
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Ungelesener Beitrag von Nine »

Hallo Zusammen,

wenn ich schon inhaltlich nichts zum Thema beitragen kann, dann wenigstens was Verfahrenstechnisches ... ;-):
Mathew hat geschrieben:
Montag, 24. April 2023, 22:20
... Salben rühre ich immer direkt im Glastiegel. Wenn du kein Behältnis aus Glas willst, musst du dir überlegen, wie du das abfülltechnisch hinbekommst. Aber es dürfte eine schmierige Angelegenheit werden. ;-)
...
Spritzbeutel!

Aus dem Gastro-Bedarf, gibt es als Einweg- und Dauerartikel und kennt ja manch einer aus der häuslichen Backstube ;-)
Grüessli Nine

birgitlisa
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Ungelesener Beitrag von birgitlisa »

monacensia hat geschrieben:
Dienstag, 25. April 2023, 10:13
Hmm, sagt mal... wenn eine Salbe wirklich wasserabweisend sein soll, setzt das doch voraus, daß sie mehr auf der Haut aufliegt als einzuziehen. Und wenn sie aufliegt, wird ein Teil davon vom Wasser gelöst werden. Und schwimmt dann im Schwimmbecken auf der Wasseroberfläche rum.
Das hab ich auch durchaus schon überlegt. Ich würde schon versuchen, nicht zuviel Salbe aufzutragen die dann runtergespült würde. Und ich würde auf jeden Fall erstmal die Sauna-Duschgänge zum Testen nehmen - da landet es blos im Abfluss bzw. in meinem Handtuch :-D

Zum Thema "Hautpflege mit zuviel Öl trocknet auf Dauer aus": Die Salbe soll ja NICHT meine normale, hydratisierende Bodylotion nach dem Schwimmen/Saunieren/Duschen ersetzen. Sollte also schon passen.

Ansonten haben mich die meisten Antworten in meiner Idee (W/O mit etwas Bienenwachs) bestärkt.
Einzige Frage die ich noch hätte: Was unterscheidet Lanolin und Wollwachsalkohol ganz praktisch in der finalen Salbe? Ich hätte beides da und frage mich, was besser zu meinem Anwendungsfall passt, bzw. welches Mischungsverhältnis Sinn macht...

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Ungelesener Beitrag von Beauté »

birgitlisa hat geschrieben:
Dienstag, 25. April 2023, 21:07
... da landet es blos im Abfluss bzw. in meinem Handtuch :-D
Google dazu mal Fettklumpen London; 130 Tonnen und 250m :hoho:!
LG - Beauté
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Ungelesener Beitrag von Mathew »

birgitlisa hat geschrieben:
Dienstag, 25. April 2023, 21:07
Ich würde schon versuchen, nicht zuviel Salbe aufzutragen die dann runtergespült würde. Und ich würde auf jeden Fall erstmal die Sauna-Duschgänge zum Testen nehmen - da landet es blos im Abfluss bzw. in meinem Handtuch :-D

Zum Thema "Hautpflege mit zuviel Öl trocknet auf Dauer aus": Die Salbe soll ja NICHT meine normale, hydratisierende Bodylotion nach dem Schwimmen/Saunieren/Duschen ersetzen. Sollte also schon passen.
Ich bin mal gespannt, ob dein Plan funktioniert. Die Salbe oder Creme wird auf jeden Fall deine Pflege "ergänzen".
Ansonten haben mich die meisten Antworten in meiner Idee (W/O mit etwas Bienenwachs) bestärkt.
Einzige Frage die ich noch hätte: Was unterscheidet Lanolin und Wollwachsalkohol ganz praktisch in der finalen Salbe? Ich hätte beides da und frage mich, was besser zu meinem Anwendungsfall passt, bzw. welches Mischungsverhältnis Sinn macht...
Manche bevorzugen Wollwachsalkohol gegenüber reinem Lanolin, da ihm die Klebrigkeit und Schwere des Lanolins fehlt.
Bei der Dosierung musst du probieren, wievel für deinen Zweck geeignet ist. Vielleicht hilft dir der Wollwachs-Rechner weiter.
Übrigens: Eine O/W-Emulsion ist genau genommen keine Salbe. Eine Creme enthält Wasser, eine Salbe nicht. :-) Link
Herzliche Grüße
Mathew

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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Mathew hat geschrieben:
Mittwoch, 26. April 2023, 16:38
Manche bevorzugen Wollwachsalkohol gegenüber reinem Lanolin, da ihm die Klebrigkeit und Schwere des Lanolins fehlt.
Das hier wird aber kein leichtes Cremchen, das schnell einziehen soll - sondern das ganze Gegenteil, um schön wasserabweisend zu sein. Also wird die Schwere des Lanolins hier eher zum Zweck der Rezeptur beitragen, würde ich sagen. Wollwachsalkohole steuern hauptsächlich Sterole bei - Cholesterol und Lanosterol. Das "versteift" zwar die Hautbarriere, ist aber nicht wie ein Wachs (Lanolin ist als Wollwachs, als Ester aus einwertigen Alkoholen mit jeweils einer Fettsäure ebenso ein Wachs wie das hier im Thread erwähnte Bienenwachs) per se filmbildend.

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Ungelesener Beitrag von birgitlisa »

pflanzenölscheich hat geschrieben:
Mittwoch, 26. April 2023, 17:32
... Also wird die Schwere des Lanolins hier eher zum Zweck der Rezeptur beitragen, würde ich sagen.
Danke für die Erläuterung! Lanolin ist hier also meine Wahl.
Mathew hat geschrieben:
Mittwoch, 26. April 2023, 16:38
Übrigens: Eine O/W-Emulsion ist genau genommen keine Salbe. Eine Creme enthält Wasser, eine Salbe nicht. :-)
Prinzipiell muss ich keine W/O machen, eine wasserfreie Salbe (auf die feuchte Haut aufgetragen) sollte für meine Zwecke ebenso funtionieren.
Was wären denn jeweils die Vor- und Nachteile?

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Ungelesener Beitrag von birgitlisa »

birgitlisa hat geschrieben:
Mittwoch, 26. April 2023, 18:22
Prinzipiell muss ich keine W/O machen, eine wasserfreie Salbe (auf die feuchte Haut aufgetragen) sollte für meine Zwecke ebenso funtionieren.
Was wären denn jeweils die Vor- und Nachteile?
Hm, muss mir grad meine eigene Frage beantworten...
Erinnere mich gerade an einen Versuch vor ein paar Jahren, meine Lanolin-Handcreme nach dem Duschen auf der feuchten Haut als Körpercreme zu benutzen - KEINE gute Idee :vogel:
Die Creme flutschte einfach auf der feuchten Haut herum und ließ sich überhaupt nicht verteilen. Naja, und meine aktuell geplante "Schutzcreme/-salbe" soll ja noch mehr höherschmelzende Fette (Sheabutter, Bienenwachs) enthalten, das wird bestimmt noch schlimmer verteilbar :uh:

Deshalb die neue Frage: Welche FP würdet ihr mir empfehlen, damit meine W/O-Schutzcreme möglichst weich/verteilbar wird, obwohl viel Sheabutter und Bienenwachs enthalten sein werden?

Mathew
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Ungelesener Beitrag von Mathew »

Ich kann dir da leider keine Empfehlung geben, sowas habe ich noch nicht gerührt. Du kannst dich ja an den Vorschlägen von Pialina und mir orientieren. Rühr dir doch einfach mal eine Mischung zum Testen.

Was ich dir vorab sagen kann, ist, dass ein Salbe lange aufliegt und die Haut dann auch dementsprechend lange glitschig ist. Auf nasser Haut dürfte ein Salbe nicht oder nur wenig halten, solange das Wasser einen Film bildet.
Herzliche Grüße
Mathew

birgitlisa
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Ungelesener Beitrag von birgitlisa »

So, hier der erste Zwischenbericht:

Ich habe letzte Woche kurzentschlossen eine W/O-Schutzcreme angerührt und bei Sauna/Schwimmen getestet.

Rezept: Nach Wollwachsrechner mit 50% FP (hauptsächlich Reiskeimöl mit Sheabutter und Jojobaöl) und beeindruckenden 16,5% Lanolin. Keine Wirkstoffe oder Hydratisierer in der Wasserphase.
Das Rühren hat wunderbar schnell und einfach geklappt :-) Die Konsistenz war überraschend elastisch, es hat sich fast wie ein Hefeteig beim Rühren vom Glasrand gelöst :gruebel:

Testvorbereitung: Ich habe mich am Vorabend noch am ganzen Körper mit meiner W/O-Handcreme eingeschmiert, die dürfe je ca. 5% Lanolin und Urea bei etwa 60% FP enthalten, habs grad nicht im Kopf. Die Haut sollte ja möglichst wohlgenährt in den Test starten.

Auftragsverhalten: klebrig wie erwartet, aber nicht allzu schwer verteilbar, teilweise durchaus eingezogen mit weniger Glanz als erwartet.
Ich habe es wie geplant vorab in der Schwimmbaddusche am ganzen, trockenen Körper verwendet.

Saunatest: Das Schwitzverhalten bzw. die Temperaturwahrnehmung auf der Haut war doch deutlich verändert, aber nicht schlimm. Um die schöne Schicht nicht wegzurubbeln, hab ich mich nach jedem kalt Duschen extra nicht abgetrocknet sondern an der Luft trocknen lassen.
Nach drei Saunagängen hab ich nochmal nachgecremt.

Schwimmtest: Ich war nicht sonderlich lang im Wasser, vielleicht ne halbe Stunde. Alles bestens soweit.

Im Anschluss hab ich wieder meine Lanolin+Urea-W/O-Creme als "Bodylotion" benutzt - vielleicht ein bisschen sehr fettig, aber schon durchaus zielführend.

Fazit: Versuch geglückt. Ob ich noch weiter an den Feinheiten herumschrauben werde, weiß ich nicht. Vorerst bin ich zufrieden. Voraussichtlich übermorgen oder Samstag teste ich das nächste Mal. Wir werden sehen 8-)

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