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Ungelesener Beitrag von Animadversor »

Liebe Kerstin,

Das kenne ich leider auch. Passiert leider immer, wenn ich ein Mazerat herstelle.
Das ist dann wie so eine kleine Wolke. Geruchlich habe ich nie Veränderung festgestellt.
Vorsichtshalber habe ich es dann immer entsorgt.
Ich hoffe, es antwortet noch jemand mit wissenschaftlichem Know-how.

Liebe Grüße
Ani
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Herbert Grönemeyer

Lotti
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Ungelesener Beitrag von Lotti »

Ich kenne das, wenn ich die Öle aus dem Kühlschrank hole. Nach ein paar Stunden, wenn das Öl auf Zimmertemperatur ist, sind die Ablagerungen verschwunden. Ich habe aber auch schon ein Macadamiaöl entsorgt, das hatte ich zur Überprüfung in eine helle Glasflasche gefüllt, da man in den Braunglasflaschen nicht wirklich was erkennen kann. Dort setzte sich dann ein dunkelgrauer Schleier ab. Sah schäbbig aus :/
Beim Avocadoöl kann es auch sein, daß nicht sauber filtriert wurde und Rückstände vom Fruchtfleisch mit drin sind. Das wäre nicht so schlimm, verkürzt aber die Haltbarkeit des Öls.
Du könntest die betroffenen Öle in ein klares Becherglas gießen und eine zeitlang stehenlassen. Dann das über dem Trüben stehende Öl abgießen, dann läst sich vielleicht eher beurteilen, ob es sich um Gammel oder Pressrückstände handelt.
Bei der Mazeratherstellung ist es noch mal anders, man bringt ja organisches Material mit ein, daß oft auch noch eine Restfeuchte hat. Da kann dann schnell Gammel entstehen.
Liebe Grüße
Lotti

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Das raffinierte Avocadoöl ist bei mir immer klar, das native noch etwas grüner und hatte auch kleine Ablagerungen, Schleier konnte ich nicht ausmachen, aber vielleicht auch nur weil in Braunglas abgefüllt. Ich bin nun auch ein wenig ratlos und lese gespannt mit :).
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

Cremefinchen
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Ungelesener Beitrag von Cremefinchen »

Guten Morgen,
Da es B1 Öle sind, hatte ich sie nicht im Kühlschrank. Das Macadamianussöl hatte ich bereits entsorgt, da die Flasche fast leer war und ich eine neue schon da hatte. Die ist komplett klar, noch ungeöffnet.
Ich probiere das im Becherglas mal mit dem Avocadoöl aus und berichte dann. Es ist übrigens das grüne, unraffiniert.
Liebe Grüße, Kerstin

Cremefinchen
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Ungelesener Beitrag von Cremefinchen »

Ich hab mir vom Avocadoöl nochmal die Beschreibung im Shop angeschaut:
"Eine Eintrübung oder Flockenbildung kann bereits bei Raumtemperatur auftreten. Dies ist ein normaler Vorgang für dieses Öl und stellt keine Qualitätsminderung dar."
Also ist das wohl in Ordnung so, zumal eine Flasche ja auch noch ungeöffnet ist.
Das Macadamiaöl hatte ich bestimmt schon 1 bis 1,5 Jahre offen. Und bei der neuen Flasche ist es wie gesagt nicht eingetrübt. Da war das Entsorgen sicher die bessere Wahl.
Ich werde zukünftig ein besseres Auge darauf haben :lupe:.

Ich wünsche euch einen schönen Sonntag Nachmittag :cool-sun:
Liebe Grüße, Kerstin

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Ungelesener Beitrag von Wildblume »

Off-Topic
Temperatur:
Immer wieder stoße ich auf Rezepte, wo die Fettphase ohne Sheabutter erhitzt wird. Dann heißt es, Feuerglas von der Platte ziehen und Shea darin sanft schmelzen lassen. Das kühlt ja dann auch ab. Sollte ich hier die Temperatur nochmals messen und die Wasserphase auf die selbe Temperatur bringen, wenn ich die beiden miteinander emulgiere? Ich arbeite dann mit niedrigeren Temperaturen , ist das auch okay? Mit lieben Grüßen Wildblume

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Nine
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Ungelesener Beitrag von Nine »

Wildblume hat geschrieben:
Dienstag, 11. Oktober 2022, 13:18

Immer wieder stoße ich auf Rezepte, ...
Wo stößt du denn auf die Rezepte ...? ;-)

Will sagen, liebe Wildblume, hier wird im Allgemeinen die Sheabutter ganz normal mit der Fettphase zusammen aufgeschmolzen bis zur üblichen Temperatur, die in der Regel so bei 65 bis 85 °C liegt.

Grüessli Nine

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Nine hat geschrieben:
Dienstag, 11. Oktober 2022, 17:42
Wildblume hat geschrieben:
Dienstag, 11. Oktober 2022, 13:18

Immer wieder stoße ich auf Rezepte, ...
Wo stößt du denn auf die Rezepte ...? ;-)
Liebe Nine, hier im Forum, das stimmt schon :); wir haben das früher so gemacht, also die Lipide erst mal ohne Shea schmelzen, den genauen Grund warum habe ich vergessen, ich glaube wegen auskristallisieren und zu langes erhitzen, bin nicht sicher. Ich mache es aus Gewohnheit auch heute auch noch so, stelle das Glas aber nachdem alles geschmolzen ist, nochmal kurz auf den Herd, damit die Temperatur wieder zunimmt :).
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von rosen-karin »

Hallo zusammen,

ich bin zwar schon lange Mitglied hier, war aber krankheitsbedingt lange Zeit abwesend, deshalb meine Anfängerfragen:

Sind Tocopherol und Ascorbyl Tetraisopalmitat der Fettphase zuzuordnen?

Fallen diese beiden Wirkstoffe unter die "Max.-10%-Wirkstoffe-Regel"?

Und fällt der Konservierer auch unter diese Regel?

Vielen Dank einfach schon mal fürs Drüberlesen.

Ist richtig schön, wieder hier zu sein und in das Thema einzusteigen :superirre: :fred:

Liebe Grüße
Karin
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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

rosen-karin hat geschrieben:
Mittwoch, 12. Oktober 2022, 11:59
Hallo zusammen,

ich bin zwar schon lange Mitglied hier, war aber krankheitsbedingt lange Zeit abwesend, ..
Hallo Karin, schön Dich wieder zu lesen :), ich hoffe es geht Dir wieder gut :winke:

deshalb meine Anfängerfragen:

Sind Tocopherol und Ascorbyl Tetraisopalmitat der Fettphase zuzuordnen?

Fallen diese beiden Wirkstoffe unter die "Max.-10%-Wirkstoffe-Regel"?

Und fällt der Konservierer auch unter diese Regel?

Ja, Tocopherol und ATI als öllösliches Vit. C sind Fettlöslich u. der FP zuzuordnen; ich zähle sie nicht zur 10% Regel, beachte aber die Einsatzkonzentration.
Den Konservierer würde ich zur 10%-Regel zählen.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von rosen-karin »

Hallo Helga,

vielen lieben Dank, jetzt bin ich schlauer.

Es geht mir wieder besser, aber wie das halt so ist bei Depressionen, die kommen und gehen, ich lerne, damit zu leben.

Liebe Grüße
Karin
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Ungelesener Beitrag von monacensia »

Helga hat geschrieben:
Mittwoch, 12. Oktober 2022, 12:42
Ja, Tocopherol und ATI als öllösliches Vit. C sind Fettlöslich u. der FP zuzuordnen; ich zähle sie nicht zur 10% Regel, beachte aber die Einsatzkonzentration.
Den Konservierer würde ich zur 10%-Regel zählen.
Ach. Schon wieder etwas, das mit völlig neu ist. Ich ging bisher davon aus, daß Wirkstoffe Wirkstoffe sind und Konservierer Konservierer.
Warum behandelst du Vitamin C und E anders? Gibt es noch andere Wirkstoffe, die du nicht unter die 10% zählst?
Und warum zählst du den Konservierer mit? Der ON-Rezeptrechner tut das nicht.

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

monacensia hat geschrieben:
Mittwoch, 12. Oktober 2022, 14:58
Ich zähle vor allem die Wirkstoffe die aus löslichen Salzen bestehen, (Vor vielen Jahren haben wir das mal so diskutiert, vielleicht finde ich den Beitrag :gruebel:) dazu zählen auch manche Konservierer, Milchsäure, Na-Laktat. Stichwort: osmotischer Druck. Wasser verdunstet, Salz bleibt auf der Haut zurück, was bei manchen zu Irritation, Rötung führt.


Das ist so als wenn man im Meer untertaucht und das Gesicht an der Luft trocknen lässt; kann irritieren :).
Soweit ich mich erinnere, stammt die 10%-Regel aus einem Gespräch über Wirkstoffanteile von Heike mit Dr. Lautenschläger.
Siehe auch hier: klick
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Nine »

Helga hat geschrieben:
Dienstag, 11. Oktober 2022, 20:31
Nine hat geschrieben:
Dienstag, 11. Oktober 2022, 17:42
Wo stößt du denn auf die Rezepte ...? ;-)
Liebe Nine, hier im Forum, das stimmt schon :)...
Danke dir, liebe Helga, man lernt doch nie aus :D
Bussi Nine

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Kleine Ergänzung: :)

Achtung:
Lipodermin im Rezept verstärkt die Wirkung von Wirkstoffen, bei empfindlicher Haut also besser die Wirkstoffe reduzieren :).
Auszug aus Rohstoffportrait: klick
... Bitte beachten Sie, dass Liposome die Bioverfügbarkeit von Wirkstoffen in der Haut deutlich erhöht. Sie können die Einsatzkonzentrationen Ihrer eingeplanten Wirkstoffe gegenüber einer Formulierung ohne Natipide® II teilweise bis zu 50 % reduzieren. Das bedeutet konkret: Bewährte Formulierungen werden durch den Zusatz von Natipide® II in ihrer Wirkung deutlich intensiviert, was u. U. zu unerwünschten Hautreaktionen führen kann. Dies liegt in diesem Fall mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht daran, dass Natipide® nicht vertragen wird, sondern an der nicht angepassten Gesamtformulierung.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

Wildblume
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Ungelesener Beitrag von Wildblume »

Ich mache es aus Gewohnheit auch heute auch noch so, stelle das Glas aber nachdem alles geschmolzen ist, nochmal kurz auf den Herd, damit die Temperatur wieder zunimmt :).
[/quote]

Vielen Dank, liebe Helga, das macht Sinn!

Devi

Ungelesener Beitrag von Devi »

Schönen guten Abend!

Ich habe eine grundlegende Frage was den Anteil der "Wirkstoffphase" betrifft. Es ist ja so, dass ich wie üblich die Fett- und die Wasserphase zusammenbringe und emulgiere. Danach kommen auch bei mir alle Stoffe, die temperaturempfindlich sind, etwas salopp also die "Wirkstoffe". Mein Eindruck ist, dass sich diese Wirkstoffphase dann nicht mehr so leicht in die Emulsion einarbeiten lässt. Ich denke, dass meine "Wirkstoffphase" - wie gesagt im Sinne dieser meiner Defininition - vielleicht etwas zu groß ist. Deshalb würde ich gerne wissen, ob es so einen Erfahrungswert gibt, wie groß diese nach der Emulsionbildung zugegebene Wirkstoffanteil maximal sein soll. Ich weiß nicht, ob meine Frage klar ist? Wenn nicht, bitte sagen!
Konkret geht es darum, dass ich öfter mit Alkohol konserviere, und da nehme ich öfter einen Alkohol mit einem eher niedrigen Alkoholgehalt, deshalb ist dann der Anteil der zugegebenen alkoholischen Flüssigkeit in die abgekühlte Phase relativ hoch. Deshalb würde ich gerne wissen, ob das relevant ist oder nicht? Vielleicht ist das ja gar kein Problem, wenn ich danach noch einmal ausreichend durchrühre?
Vielen Dank!

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Devi hat geschrieben:
Samstag, 15. Oktober 2022, 20:22
.. Konkret geht es darum, dass ich öfter mit Alkohol konserviere, und da nehme ich öfter einen Alkohol mit einem eher niedrigen Alkoholgehalt, deshalb ist dann der Anteil der zugegebenen alkoholischen Flüssigkeit in die abgekühlte Phase relativ hoch.
Dann ist es am besten Du ziehst die Menge von der Menge des Wassers ab :wink:. Ich würde Deine "Wirkstoffphase" in kleinen Schlucken zufügen und auch dazwischen immer wieder rühren. Anschließendes hochtouriges Rühren ist richtig :).
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

Animadversor
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Ungelesener Beitrag von Animadversor »

Liebe Devi,

Ansich sollte der Anteil an wasserlöslichem Wirkstoff maximal 10% betragen.
Was heißt denn niedriger Alkoholgehalt.
Vielleicht ist es einfacher, wenn du mal das ganze Rezept postest.

Liebe Grüße
Ani
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Devi

Ungelesener Beitrag von Devi »

Liebe Helga, liebe Ani,

vielen Dank für eure Antworten!

Gestern habe ich beispielsweise folgendes Rezept gerührt:
16% FP fürs Erhitzen
ca. 43% Wasserphase fürs Erhitzen
ca. 9% Wirkstoffe & Konservierung in die handwarme Emulsion
3,4% Amaranthöl, in die abgekühlte Emulsion gegeben
1,6% Granatapfelkernöl, in die abgekühlte Emulsion gegeben
28% Pflanzenauszug (35% Alk.) in die abgekühlte Emulsion gegeben.

Das macht zusammen einen Anteil von zirka 32% der nicht erzitzt wird. Ich habe mir einige von Heikes Rezepten angesehen, und da ist der Anteil um die 10%.
Wenn der hohe Anteil von Stoffen, die ich in die abgekühlte Emulsion gebe, problematisch ist, dann könnte ich beispielsweise bereits das Amarnathöl in die FP fürs Erhitzen einrühren und den Pflanzenauszug reduzieren und durch 80%igen Alkohol und Wasser ersetzen, wo ich wiederum mehr Wasser fürs Erhitzen hätte. Wie gesagt, das kann ich machen, wenn der hohe "Wirkstoffanteil" ein Problem wäre bzw. die Lotionen viel besser wären, wenn ich diesen Anteil reduzieren würde.
Wie gesagt, ich bin noch am Anfang, und würde gerne begreifen, was Sinn macht.
Vielen Dank euch!

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Lavande
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Ungelesener Beitrag von Lavande »

Devi hat geschrieben:
Sonntag, 16. Oktober 2022, 13:02
...und den Pflanzenauszug reduzieren und durch 80%igen Alkohol und Wasser ersetzen, wo ich wiederum mehr Wasser fürs Erhitzen hätte.
28% Pflanzenauszug (35% Alk) ist kein Wunder, dass Du damit Probleme hast...
Irgendwo* schreibt Heike dies auch, dass es problematisch für die Stabilität der Emulsion sein kann, wenn man am Ende zu viel hinzufügt abgesehen von einer generellen Überdosierung des Pflanzlichen Extrakts (Heike empfiehlt 5%. Nachzulesen unter "Pflanzenextrakte dosieren" in "Wässrig Ethanolische Pflanzenextrakte herstellen").
Aber genau das würde ich an Deiner Stelle tun: Einen Großteil mit 96% Alkohol ersetzen!
28% Pflanzenauszug (35% Alk) ersetzen in 5% Auszug und dann mit Konservierungsrechner ausrechnen, wie viel Du noch vom 96%igen Alkohol brauchst um auf insgesamt ca 15% Alkoholgehalt zu kommen. Verstehst Du, was ich meine?

*hier: Konservierungstabelle
Höhere Anteile an Alkohol können Emulsionen destabilisieren. Ich empfehle bei der Konservierung von Emulsionen reinen (keinen verdünnten) Ethanol, um die Menge an kalter Flüssigkeit, die eingearbeitet werden muss, so gering wie möglich zu halten.
Herzliche Grüße
Lavande

Devi

Ungelesener Beitrag von Devi »

Liebe Lavande!

Vielen Dank für deine Ausführungen! :flower: Wow!
Lavande hat geschrieben:
Sonntag, 16. Oktober 2022, 13:09

Aber genau das würde ich an Deiner Stelle tun: Einen Großteil mit 96% Alkohol ersetzen!
28% Pflanzenauszug (35% Alk) ersetzen in 5% Auszug und dann mit Konservierungsrechner ausrechnen, wie viel Du noch vom 96%igen Alkohol brauchst um auf insgesamt ca 15% Alkoholgehalt zu kommen. Verstehst Du, was ich meine?
Ja, ich verstehe, was du meinst. Und ja, das werde ich tun, das ergibt Sinn.

Vielen Lieben Dank für den Link zu Heikes Ausführungen! Da steht es ja tatsächlich. :wolke:

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Ungelesener Beitrag von monacensia »

Lavande hat geschrieben:
Sonntag, 16. Oktober 2022, 13:09
Einen Großteil mit 96% Alkohol ersetzen!
28% Pflanzenauszug (35% Alk) ersetzen in 5% Auszug und dann mit Konservierungsrechner ausrechnen, wie viel Du noch vom 96%igen
Ich konserviere eher selten mit Alk, aber das interessiert mich gerade in der Theorie: Wenn man der Alk mit der WP erhitzt (mal für den Moment ignoriert, daß Alk ab 78° verdunstet), verringert das dann die Gefahr der Instabilität?
Sprich: Ist die Temperatur das Problem oder die Chemie?

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Ungelesener Beitrag von Beauté »

monacensia hat geschrieben:
Montag, 17. Oktober 2022, 00:02
... Wenn man der Alk mit der WP erhitzt (mal für den Moment ignoriert, daß Alk ab 78° verdunstet), verringert das dann.Gefahr der Instabilität?
Ja , weil dann am Schluss weniger kalte Flüssigkeit reinkommt. Es erhöht sich aber die Gefahr der Verkeimung... ; Alki soll nicht mit dem Wasser aufgeheizt werden!
LG - Beauté
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Ungelesener Beitrag von Mimimi »

Hallo,
ich hab Unmengen Sterillium Virugard und frage mich, ob ich das nicht auch zur Desinfektion von Flächen und Geräten benutzen kann.
100 g Lösung enthalten: Wirkstoff: Ethanol 99 % 95,0 g. Sonstige Bestandteile: Butan-2-on, Glycerol, Tetradecan-1- ol, Benzin.
Klingt eklig...
Meint ihr, ich kann es (auf 70%ige Lösung verdünnt) dazu benutzen?
Liebe Grüße
Meike
Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können (Nietzsche)

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Lavande
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Ungelesener Beitrag von Lavande »

Mimimi hat geschrieben:
Montag, 17. Oktober 2022, 08:38
Hallo,
ich hab Unmengen Sterillium Virugard und frage mich, ob ich das nicht auch zur Desinfektion von Flächen und Geräten benutzen kann.
....
Meint ihr, ich kann es (auf 70%ige Lösung verdünnt) dazu benutzen?
Hallo liebe Meike,
Zur Flächendesinfektion nimmt Nine gerne die Desinfektionstücher (weil man nicht sprühen muss und dadurch keine Luft/Staub aufgewirbelt wird).
Deshalb spricht mE nichts dagegen mit Sterilium Flächen abzuwischen.
Allerdings würde ich NICHT verdünnen in diesem Fall, weil es sich ja nicht um reinen Alkohol handelt, sondern eine fertige 'Mischung', die sonst vermutlich unwirksam wird.
Ob ich mein Becherglas damit behandeln würde...? Eher nein, aber die Arbeitsfläche ja.
.
Herzliche Grüße
Lavande

monacensia
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Ungelesener Beitrag von monacensia »

Beauté hat geschrieben:
Montag, 17. Oktober 2022, 07:16
Es erhöht sich aber die Gefahr der Verkeimung... ; Alki soll nicht mit dem Wasser aufgeheizt werden!
Wenn Alkohol erhitzt wird, verliert er seine Wirkung?!

Korsin
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Ungelesener Beitrag von Korsin »

Jawohl ja :happy: . Er verdunstet, die Alkohol Konzentration sinkt, weshalb man ihn auch gut mitkochen kann und dann keinen so großen schwips bekommt :undprost: :vollirre: ... Naja ... Also der Siedepunkt ist niedriger als Wasser bei 100gradC und er wird früher gasförmig. Bei der Destillation macht man sich das Zunutze und ich höre jetzt auf mit vortragen sonst bin ich morgen noch dran :blahblah:
Liebe Grüße
Korsische Prinzessin

Devi

Ungelesener Beitrag von Devi »

Liebe Monacensia!
monacensia hat geschrieben:
Montag, 17. Oktober 2022, 10:49
Beauté hat geschrieben:
Montag, 17. Oktober 2022, 07:16
Es erhöht sich aber die Gefahr der Verkeimung... ; Alki soll nicht mit dem Wasser aufgeheizt werden!
Wenn Alkohol erhitzt wird, verliert er seine Wirkung?!
Ich frage mich, warum du überhaupt den Alkohol erhitzen willst?
So wie ich die Ausführungen verstanden habe, dann ist es derzeit so, dass ich derzeit 28% alkoholische Flüssigkeit kalt meiner Emulsion zufüge. Durch diesen hohen Anteil kalter Flüssigkeit kommt es zu Problemen bei der Stabilität der Emulsion.
Was Lavande empfohlen hat, das ist, dass ich beispielsweise ca. 10 g 96%igen Alkohol in die abgekühlte Emulsion zusetzte, und die restlichen 18% Flüssigkeit, in diesem Fall reines Wasser, dann jenen Anteil zuschlage, der erhitzt wird. Dadurch, dass ich viel weniger Flüssigkeit kalt zufüge, nur zirka ein Drittel. Dadurch dass also fast 90% der Emulsion erhitzt werden, und nicht nur 70%, wird die Emulsion insgesamt stabiler, weil Hitze und hohe Scherraten eben zu einer erhöhten Stabilität führen.
In beiden Fällen ist der Alkoholgehalt derselbe.
Wenn man Alkohol erhitzt, dann evaporiert der Alkohol und kann nicht mehr konservierend wirken, deshalb macht es meines Erachtens keinen Sinn.
Sollte ich hier etwas Falsches sagen, dann bitte ich um Korrektur. Vielen Dank!

monacensia
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Ungelesener Beitrag von monacensia »

Devi hat geschrieben:
Montag, 17. Oktober 2022, 14:04
Ich frage mich, warum du überhaupt den Alkohol erhitzen willst?
Will ich nicht. Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen:
Ich konserviere eher selten mit Alk, aber das interessiert mich gerade in der Theorie: Wenn man der Alk mit der WP erhitzt (mal für den Moment ignoriert, daß Alk ab 78° verdunstet), verringert das dann die Gefahr der Instabilität?
Sprich: Ist die Temperatur das Problem oder die Chemie?

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