Gekauftes Duschgel verdünnen

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Moderator: Helga

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Dieses Unterforum richtet sich speziell an Rühreinsteiger und neue Mitglieder, die teilweise noch keinen Zugang zu spezifischen Unterforen haben. Damit wir Dich optimal unterstützen und mit Dir nach einer Lösung suchen können, sind einige Aspekte sehr wichtig.


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  • Beschreibe bitte genau, wie Du bei der Herstellung vorgegangen bist. Dazu gehört auch, welches Rührgerät Du verwendet hast, bei welcher Temperatur gearbeitet wurde, wie lange welche Phase dauerte. Alle diese Details helfen bei der Einschätzung des Ergebnisses.
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  • Nutze ergänzend die von uns zusammengestellten Infos und Hilfen für Einsteiger im entsprechenden Bereich, vor allem Ressourcen der Mutterseite olionatura.de. Als Antwort wird oft auf diese Ressourcen verwiesen – nicht als Vorwurf, sondern weil da viele Dinge bereits beantwortet sind und man sie nicht immer wieder tippen muss.
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Channi
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Gekauftes Duschgel verdünnen

Ungelesener Beitrag von Channi »

Liebe erfahrene Rührer!

Dem Rat eines sehr kompetenten Friseurs folgend, verdünne ich mein Shampoo immer, bevor ich es auf den Kopf kippe.
Inzwischen wasche ich mein Haar mit Duschgel (ich habe keine Verwendung mehr für Duschgel zur Körperreinigung, weil ich da auf selbstgerührte Seife umgestiegen bin), das ich ebenfalls verdünne. Dabei handelt es sich überwiegend um konventionelles, in der Regel kostbar parfümiertes Edel-Duschgel aus der Parfümerie. Ich habe erschreckend große Vorräte davon und mein Haar kommt damit gut klar.
Meine Frage: Kann ich das Duschgel auf Vorrat verdünnen (1 Teil Duschgel, 2 Teile Wasser) statt Einzeldosen direkt vor der Wäsche? Oder schmeiße ich damit die Konservierung über den Haufen?
Liebe Grüße von Channi

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Lavande
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Ungelesener Beitrag von Lavande »

Channi hat geschrieben:
Dienstag, 4. August 2020, 08:27
Meine Frage: Kann ich das Duschgel auf Vorrat verdünnen (1 Teil Duschgel, 2 Teile Wasser) statt Einzeldosen direkt vor der Wäsche? Oder schmeiße ich damit die Konservierung über den Haufen?
Hallo liebe Channi,

ja, bin mir (eigentlich) sicher, dass das keine gute Idee wäre und die Konservierung damit, wie Du schon selbst vermutest, passé ist. Würde ich nicht machen.
Herzliche Grüße
Lavande

Cissi
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Ungelesener Beitrag von Cissi »

Wäre es möglich, wenn man das abgekochte Wasser das man zugibt vorher ordnungsgemäß konserviert? :gruebel:
Herzliche Grüße

Cissi

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Lavande
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Ungelesener Beitrag von Lavande »

Cissi hat geschrieben:
Dienstag, 4. August 2020, 14:21
Wäre es möglich, wenn man das abgekochte Wasser das man zugibt vorher ordnungsgemäß konserviert? :gruebel:
Hi liebe Cissi,

aus den ganzen Ratschlägen hier und den Tipps auf Olionatura etc. heisst es halt immer, dass man nachträglich nichts mehr in seine angerührten Produkte hineingeben soll. Abgesehen davon, dass man dann die Formulierung über den Haufen wirft und damit auch immer die Konservierung, arbeitet man definitv immer irgendwelche Keime etc. mit ein. Ich würde es deswegen einfach nicht machen. Ist einfach für mich so eine Regel, an die ich mich halte.
Gerade bei diesem Beispiel hier, ist es ja auch wirklich nicht schlimm, wenn man die Verdünnung dann erst beim Haarewaschen selbst vornimmt:-)
Ob es aber rein theoretisch so möglich ist wie Du fragst, das können andere besser als ich beurteilen...man hat dann halt noch mehr Konservierung drin...
Herzliche Grüße
Lavande

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Nine
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Ungelesener Beitrag von Nine »

In der Sache bin ich bei Lavande; allerdings ist das mit dem "Shampoo unbedingt nur verdünnt auf den Kopf" doch überflüssig, um nicht zu sagen : unsinnig.

Vielleicht ist ein in der Flasche verdünntes Shampoo sparsamer im Gebrauch, aber sonst sehe ich wirklich keinen Grund zur Verdünnung (mit all den beeits angesprochenen hygienischen Nebeneffetkte).

Grüessli Nine

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Channi
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Ungelesener Beitrag von Channi »

Danke erstmal an alle, die sich die Zeit genommen haben hier zu antworten! Ich werde also portionsweise verdünnen.

Die Begründung des Friseurs, der vor der auswanderungsbedingten Umschulung Hautarzt war, für das Verdünnen: Die im Shampoo relativ hohe Konzentration der Tenside schadet dem Haar, was man daran erkennen kann, dass Spliss viel häufiger beim Deckhaar, welches die maximale Shampookonzentration abbekommt, und viel weniger beim Unterhaar auftritt, obwohl dieses viel stärker mechanisch belastet wird (Reibung auf der Kleidung). Soweit seine Erklärung.

Nebenbei ist es dann leichter, die kleinste wirksame Menge zu dosieren (freut Portemonnaie und Umwelt) und es lässt sich einfacher aufschäumen und verteilen. Ich finde es also praktisch, will hier aber nicht missionieren :opa:
Liebe Grüße von Channi

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Nine
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Ungelesener Beitrag von Nine »

Channi hat geschrieben:
Dienstag, 4. August 2020, 15:34
Die Begründung des Friseurs, der vor der auswanderungsbedingten Umschulung Hautarzt war, für das Verdünnen: Die im Shampoo relativ hohe Konzentration der Tenside schadet dem Haar, was man daran erkennen kann, dass Spliss viel häufiger beim Deckhaar, welches die maximale Shampookonzentration abbekommt, und viel weniger beim Unterhaar auftritt, obwohl dieses viel stärker mechanisch belastet wird (Reibung auf der Kleidung). Soweit seine Erklärung.
Ja, ich weiß :) Ist trotzdem kompletter Quatsch. Substanzen, die binnen Sekunden zu Haut- oder Haarschäden führen würden und zugleich in nur geringer Verdünnung (beim Haarewaschen vielleicht insgesamt Faktor 10?) dann wieder uneingeschränkt nutzbar sind gibt es nicht, und wenn es sie gäbe, wären sie nicht als kosmetische Zubereitungen zugelassen ;-)

Außerdem sind Tenside nicht etwa so etwas wie Säuren: Sie greifen Haare nicht an. Was sie machen, ist, das Fett zu entfernen und so Haare (auf Dauer) trocken und spröde zu machen. Aber Fette sind nicht eben so innerhalb von (Bruchteilen) von Sekunden abwaschbar, das zeigt einem schon die Erfahrung am heimischen Spülbecken... (Nebenbei bemerkt deckt sich die "Erkenntnis" bzgl. Spliss auf dem Deckhaar nicht mit meiner Beobachtung: Noch bis deutlich über Schulterlänge habe ich überhaupt kein Spliss, sondern erst Richtung Spitzen (auch da fast gar nicht), und da bekommt mein Haar schon lange gar kein unverdünntes Shampoo mehr ab... Meine Haare dürften bei der Länge von ca 60 cm rund 4 Jahre alt sein. Ich wasche alle zwei Tage, das sind dann 730 Waschungen, die die Haarspitzen erlebt haben. Ich glaube, das spricht für sich, was die "Nichtschädlichkeit" von Tensiden in Shampoos angeht, oder? Wenn das "Vorverdünnen" über Top oder Flop entscheiden würden, käme wohl niemand über einen Herrenhaarschnitt hinaus :muslima: ;-))

Grüessli Nine

p.s.: Anwendbar- und Sparsamkeit sind natürlich Argumente für die Verdünnung, die will ich auch gar nicht "wegdiskutieren"! ;-)

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Ungelesener Beitrag von Beauté »

Auch noch etwas gegen Verdünnen:
Es werden ja nicht nur die Tenside verdünnt, sondern auch die "vielen guten" Wirkstoffe. Gut, bei den Silikonen ist das nicht so schlimm... :D
LG - Beauté
Carpe diem!

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Channi
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Ungelesener Beitrag von Channi »

Beauté hat geschrieben:
Dienstag, 4. August 2020, 18:58
Auch noch etwas gegen Verdünnen:
Es werden ja nicht nur die Tenside verdünnt, sondern auch die "vielen guten" Wirkstoffe. Gut, bei den Silikonen ist das nicht so schlimm... :D
LG - Beauté
Für die kostbaren Shampoos, die hier gerührt werden, ist das ganz bestimmt richtig. Bei meinen Duschgelen, deren Kostbarkeit hauptsächlich in ihrem exklusivem Duft besteht (und für die ich heute kein Geld mehr ausgeben täte...), habe ich damit nicht so ein Problem. Da ist mir die subjektiv bessere Handhabung wichtiger.
Wenn ich die aufgebraucht habe, gibt es unparfümierte Haarseife und zwei, drei Sprüher meines Lieblingsparfums ins Haar :duft:

Danke für die geballte Kompetenz hier!
Liebe Grüße von Channi

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Cissi hat geschrieben:
Dienstag, 4. August 2020, 14:21
Wäre es möglich, wenn man das abgekochte Wasser das man zugibt vorher ordnungsgemäß konserviert? :gruebel:
Das Problem ist, dass ein kosmetisches Produkt immer als Ganzes gedacht wird. Das bedeutet, dass der Produktentwickler alle Komponenten auf einander abstimmt. Hierbei muss er Löslichkeiten, pH-Werte, Ladungen der Substanzen (anionisch, kationisch, amphoter?) im Blick haben. Wenn Du Wasser und einen Konservierer XY hinzufügst, kann das ganze Konstrukt chemisch betrachtet in sich zusammenfallen. Da reicht es schon, dass ein pH-Wert sich ändert, die Salzkonzentration, oder es gibt echte Inkompatibilitäten.

Daher bitte Kaufprodukte nie »pimpen«.

Ich verdünne Shampoos auch sehr gerne direkt vor der Anwendung. Sie reinigen auch dann effektiv und - so meine Erfahrung mit feinen, chemisch leicht blond gesträhnten Haaren – deutlich milder. Der Hauptgrund ist für mich der kosmetische, aber auch ökologisch finde ich es sinnvoll, mit Ressourcen sparsam umzugehen. Bei meinen längeren feinen Haaren lässt sich das Produkt verdünnt darüber hinaus besser verteilen.
Liebe Grüße
Heike

Cissi
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Ungelesener Beitrag von Cissi »

Heike hat geschrieben:
Mittwoch, 5. August 2020, 09:18
Cissi hat geschrieben:
Dienstag, 4. August 2020, 14:21
Wäre es möglich, wenn man das abgekochte Wasser das man zugibt vorher ordnungsgemäß konserviert? :gruebel:
Das Problem ist, dass ein kosmetisches Produkt immer als Ganzes gedacht wird. ...
Mh ja, das macht natürlich Sinn :)

Ich mische immer mal wieder vor dem Auftragen dein Lecithinshampoo mit einem Kaufshampoo. Die gekauften sind ansonsten viel zu austrocknend. In der Mischung bekommt Ihnen die gewünschte Tensidabwechslung jedoch sehr gut.
Zuletzt geändert von Helga am Mittwoch, 5. August 2020, 18:56, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat eingekürzt
Herzliche Grüße

Cissi

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