"Pussy Butter" Kuriosität zum selbst rühren

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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Veronika
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"Pussy Butter" Kuriosität zum selbst rühren

Ungelesener Beitrag von Veronika »

Hallo ihr Lieben,

bei meiner Recherche zu innovativen Naturkosmetikprodukten bin ich über diese kleine Kuriosität gestolpert:
Pussy Butter / Rosebushbutter
"It's Gold for your treasure box" hat mich sofort getriggert :huhu:

Offensichtlich ist das ein kleines Startup, welches einen Balsam aus natürlichen Buttern und Ölen mit Rosenduft für die weibliche "treasurebox" anbietet - als luxuriöse Pflege, Massagebutter, Gleitgel etc. pp.
Die feministisch angehauchte, "body-positive" Attitude des kleinen Unternehmens war mir jedenfalls sofort sympathisch.

Das Produkt kommt ohne INCI Liste - was mich etwas stutzig macht - aber mir folgenden Angaben:

• Raw Cacao Butter
• Coconut Crème
• Golden Jojoba oil
• Bulgarian Rose Otto
• Rosehip Seed Oil
• Pomegranate Seed Oil
• Raspberry Seed Oil

So eine Butter herzustellen ist denkbar einfach und ich fühle mich natürlich herausgefordert diese kleine Spielerei nachzurühren.
Ein paar Freundinnen haben schon Interesse angemeldet... :klimper:

Was ich mich allerdings frage ist: wie kommt es, dass die Butter für die weibliche Flora als "PH-Ballanced" ausgelobt wird.
Fette Öle und Buttern können doch per Definition keinen PH-Wert haben? :gruebel: Auch die anderen Claims sind wohl etwas überzogen.
Meiner Meinung nach sind das alles Rohstoffe die dort unten auf jeden Fall keinen Schaden anrichten - einen besonderen therapeutischen Nutzen scheinen sie allerdings auch nicht unbedingt zu haben.

Was meint ihr dazu?
Liebe Grüße von Veronika

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Nine
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Ungelesener Beitrag von Nine »

Veronika hat geschrieben:
Freitag, 31. Juli 2020, 22:27

Das Produkt kommt ohne INCI Liste...
Was meint ihr dazu?
... dass es damit in der Europäischen Union nicht verkehrsfähig ist, sprich: nicht verkauft werden darf!

Auch zu den Aussagen über den pH-Wert (habe eben mal aus blanker Neugierde die Seite überflogen) kann ich dir nur beipflichten: Öle/Fette haben keinen pH-Wert ;-) und was die dort erzählen ist Quatsch.

Also viel Marketing - immerhin hast du dies Seite /das Produkt einer Kanadischen Firma "bemerkt" - und wenig dahinter ;-)
Nine

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Veronika
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Ungelesener Beitrag von Veronika »

Nine hat geschrieben:
Samstag, 1. August 2020, 10:21
... dass es damit in der Europäischen Union nicht verkehrsfähig ist, sprich: nicht verkauft werden darf!

Auch zu den Aussagen über den pH-Wert (habe eben mal aus blanker Neugierde die Seite überflogen) kann ich dir nur beipflichten: Öle/Fette haben keinen pH-Wert ;-) und was die dort erzählen ist Quatsch.

Also viel Marketing - immerhin hast du dies Seite /das Produkt einer Kanadischen Firma "bemerkt" - und wenig dahinter ;-)
Nine
Danke Nine, dass du meine Vermutung bestätigst.

Vermutlich sind die in Kanada da nicht so streng?

Es wäre wohl geschickter würde man schreiben, dass das Produkt in die natürlichen Ph-Wert Ballance nicht eingreift oder so etwas...

Für mich sieht es nach einem klassischen Fall von "DIY entrepreneurship" aus: eine Dame die mit einem Produkt aus der eigenen Küche auf den Markt stolpert und wegen des reißerischen Namens in ein paar Indie-Zeitschriften erwähnt wird.
Viel Marketing bzw. überzogene Gewinnabsicht würde ich der Gründerin gar nicht mal unterstellen.

Dennoch fühle ich mich inspiriert so eine nette kleine Wohlfühl-Butter mal auszuprobieren - selbst gemacht und nicht gekauft versteht sich - das macht sich bestimmt gut als Geschenk in feministischen Kreisen :nail:
Liebe Grüße von Veronika

waschbär
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Ungelesener Beitrag von waschbär »

Vielleicht müssen die in Kanada die INCI nur auf die Verpackung drucken, nicht aber in einem Webshop vor dem Kauf anzeigen.

Ich würde an Deiner Stelle denen einfach ne freundliche Mail schreiben und nach den INCI fragen. So nach dem Motto Du hast sehr empfindliche Haut oder sowas. Meist haben Kosmetikfirmen einen Kundendienst, der zumindest auf Standardfragen ganz gut antwortet. Und ich denke die INCI gehören da mit dazu.

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Veronika
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Ungelesener Beitrag von Veronika »

waschbär hat geschrieben:
Samstag, 1. August 2020, 11:50
Vielleicht müssen die in Kanada die INCI nur auf die Verpackung drucken, nicht aber in einem Webshop vor dem Kauf anzeigen.

Ich würde an Deiner Stelle denen einfach ne freundliche Mail schreiben und nach den INCI fragen. So nach dem Motto Du hast sehr empfindliche Haut oder sowas. Meist haben Kosmetikfirmen einen Kundendienst, der zumindest auf Standardfragen ganz gut antwortet. Und ich denke die INCI gehören da mit dazu.
Danke für deinen Tipp, ich hab mal eine nette Mail geschrieben.
Soweit man auf den Fotos der Verpackung sehen kann stehen da nur Liste wie oben drauf, ohne den INCI Vorgaben zu entsprechen. Ich habe gerade nachgeschaut, auch in Kanada sind INCI Angaben Vorschrift und müssen vor dem Kauf für die Kunden einsehbar sein.
Ich bin mir mittlerweile sehr sicher, dass es sich hier um die Unbedarftheit eines wirklich kleinen 1-Personen Herstellers handelt, und der "Kundendienst" identisch mit der Erfinderin ist.
Liebe Grüße von Veronika

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Nine
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Ungelesener Beitrag von Nine »

waschbär hat geschrieben:
Samstag, 1. August 2020, 11:50
Vielleicht müssen die in Kanada die INCI nur auf die Verpackung drucken, nicht aber in einem Webshop vor dem Kauf anzeigen.
Sie stehen aber nicht auf der Verpackung, soweit man es dem fotografierten Produkt entnehmen kann ;-) Und Hinweise zur Haltbarkeit/Nutzungsdauer konnte ich auch nicht erkennen. Ich bleibe dabei: Darf hier nicht verkauft bzw. nicht in die EU eingeführt werden.

Grüessli Nine

p.s.: Die Verpflichtung zur INCI-Angabe in einem Webshop ist übrigens nicht explizit in der KosmetikVO enthalten, aber ein OLG (wo, weiß ich grade nicht) hatte 2018 geurteilt, dass ein online-Anbieter von Naturkosmetik die genauen Inhaltsangaben auch im Web-Shop anzeigen muss.

Edit: Jetzt haben wir uns gerade überschnitten, liebe Veronika!

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Veronika
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Ungelesener Beitrag von Veronika »

Ja liebe Nine, das sehe ich ganz genau so!

Wenn man so etwas auf diese Art anbietet muss man eine enorme Portion Naivität und Unwissen mitbringen. So wie es aussieht, dürfte das ja nichtmal im eigenen Land verkauft werden...
Liebe Grüße von Veronika

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Ungelesener Beitrag von Nine »

Veronika hat geschrieben:
Samstag, 1. August 2020, 12:24
Danke für deinen Tipp, ich hab mal eine nette Mail geschrieben.
Ich bin gespannt auf die Antwort!! Und danke vorab für deine diesbezügliche Info :blumenfuerdich:

Grüessli Nine (die sich immer ärgert, wenn welche unter Umgehung sämtlicher Rechtsvorschriften versuchen, ein Stück vom (Kunden-)Kuchen abzugreifen, während unsereiner mit immensem Aufwand bemüht ist, schon alleine aus Gründen des Verbraucherschutzes alles richtig und gesetzeskonform zu machen...)

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Ungelesener Beitrag von Helga »

Veronika hat geschrieben:
Freitag, 31. Juli 2020, 22:27
Meiner Meinung nach sind das alles Rohstoffe die dort unten auf jeden Fall keinen Schaden anrichten - einen besonderen therapeutischen Nutzen scheinen sie allerdings auch nicht unbedingt zu haben.
Hm, ich bin skeptisch, muss seit einer Hautabtragung auch so eine Salbe verwenden,
verlass mich da aber lieber auf eine reizfreie Salbe aus der Apotheke :) und verwende
z. B. Deumavan. z. B. Kokosöl mit viel Laurinsäure, die die am stärksten waschaktive
Fettsäure ist, das gefällt mir nicht, wie reagieren Schleimhäute darauf?
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Veronika »

Helga hat geschrieben:
Samstag, 1. August 2020, 12:40

Hm, ich bin skeptisch, muss seit einer Hautabtragung auch so eine Salbe verwenden,
verlass mich da aber lieber auf eine reizfreie Salbe aus der Apotheke :) und verwende
z. B. Deumavan. z. B. Kokosöl mit viel Laurinsäure, die die am stärksten waschaktive
Fettsäure ist, das gefällt mir nicht, wie reagieren Schleimhäute darauf?
Ohje Helga, ich kann gut verstehen dass du da lieber etwas reizfreies möchtest.
Die Inhaltsstoffe von Deumavan sind: Paraffinum Liquidum, Petrolatum, Paraffin, Tocopheryl Acetate
Ich persönlich möchte keine Erdölderivate verwenden, deshalb finde ich Pflanzenbuttern und Öle gut.
Kokosöl und Mandelöl verwende ich da schon sehr lange und habe keine Probleme.
Liebe Grüße von Veronika

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Ungelesener Beitrag von Veronika »

Nine hat geschrieben:
Samstag, 1. August 2020, 12:31
(die sich immer ärgert, wenn welche unter Umgehung sämtlicher Rechtsvorschriften versuchen, ein Stück vom (Kunden-)Kuchen abzugreifen, während unsereiner mit immensem Aufwand bemüht ist, schon alleine aus Gründen des Verbraucherschutzes alles richtig und gesetzeskonform zu machen...)
Ja, das ärgert mich auch immer. Denn wenn es so einfach wäre würde ich meine Sachen nämlich auch verkaufen. Aber es ist gut und wichtig, dass es die Kosmetikrichtlinie gibt damit nicht potentiell gefährliche Produkte auf den Markt kommen und gerade Naturkosmetikhersteller sollten nicht versuchen daran vorbei zu verkaufen und ihre Kunden ungetesteter, stümperhafter Kosmetik aussetzen.
Es ist nunmal so, dass Naturkosmetik nicht per se besser und schon gar nicht reizfrei ist.
Deshalb mache ich mir bei dem Produkt auch mehr um die Duftstoffe sorgen. Welche ätherischen Öle sind überhaupt für Schleimhäute geeignet?

Edit: sogar Deumavan verwendet für die "Schutzsalbe Lavendel" ätherisches Lavendelöl. Das scheint also keine Probleme zu bereiten?
Liebe Grüße von Veronika

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Ungelesener Beitrag von Helga »

Veronika hat geschrieben:
Samstag, 1. August 2020, 12:54
Ohje Helga, ich kann gut verstehen dass du da lieber etwas reizfreies möchtest.
Die Inhaltsstoffe von Deumavan sind: Paraffinum Liquidum, Petrolatum, Paraffin, Tocopheryl Acetate
Ja, das weiß ich, ich kann lesen :wink:, ist mir an dieser speziellen Stelle aber nicht unangenehm
und ich verwende das "ohne Lavendel".
Es ist wie immer einfach eine Frage des Geschmacks oder der Vorlieben :). Trotzdem ich schon
sehr lange rühre und mir verschiedenes Wissen angeeignet habe, stehe ich dem Hype alles
selber machen wollen skeptisch gegenüber. Bitte nicht mißverstehen: Das ist weder Empfehlung
noch Rat, einfach nur meine persönliche Einstellung dazu :)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Veronika »

Helga hat geschrieben:
Samstag, 1. August 2020, 13:10
Es ist wie immer einfach eine Frage des Geschmacks oder der Vorlieben :). Trotzdem ich schon
sehr lange rühre und mir verschiedenes Wissen angeeignet habe, stehe ich dem Hype alles
selber machen wollen skeptisch gegenüber. Bitte nicht mißverstehen: Das ist weder Empfehlung
noch Rat, einfach nur meine persönliche Einstellung dazu :)
Kein Problem Helga, ich weiß was du meinst. :knuddel:
Liebe Grüße von Veronika

Korsin
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Ungelesener Beitrag von Korsin »

:brille: hrm... Also wenn ich dazu was beitragen dürfte: ich denke das Ganze ist medizinisch eher skeptisch zu sehen. Ätherische Öle an diesem Körperteil würde ich nicht an mich ran lassen, aus dem einfachen Grund, weil die dortige Bakterien Flora geschützt gehört und ätherische Öle ja praktisch immer einen Einfluss darauf haben und sie mehr oder weniger angreifen. Der andere Punkt wäre das reine Fettprodukt und der daraus resultierende Luftabschluss. Ich denke, das gesunde Haut atmen muss und nicht durch reine Fette daran gehindert werden sollte, schon garnicht feuchte Schleimhaut. Man trägt normalerweise ja auch keine Gummiwäsche.....
Tja, und was den pH-Wert betrifft ist ja schon genug gesagt worden. Nicht Mal der könnte mit diesem Produkt günstig beeinflusst werden.
Wiegesagt, das gilt für gesunde Schleimhaut. Es gibt sogar Gründe, und da gebe ich Helga absolut Recht, wo es absolut angezeigt ist, auf andere Mittel zurück greifen zu müssen.
Liebe Grüße
Korsische Prinzessin

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Ungelesener Beitrag von Veronika »

Da stimme ich dir in allem zu Korsin.
Ich glaube auch nicht, dass es für tägliche/andauernde Verwendung gedacht ist, sondern mehr ab und zu, sozusagen als Massageöl, nur eben nicht flüssig. Zumindest hab ich mir das so vorgestellt. Die Öle ziehen dann ein und es findet kein Luftabschluss statt.
Mich würde interessieren in welchen Apothekenprodukten bei uns nochunbedenkliche ätherische Öle in der Intimpflege verwendet werden und wenn ja welche.
Man könnte natürlich auch eine Butter rühren die von Natur aus duftet, wie unraffinierte Kakaobutter, Murumuru Butter, Pflaumenkernöl-Butter oder geringe Mengen Blütenwachse.
Liebe Grüße von Veronika

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Ungelesener Beitrag von Lavande »

Veronika hat geschrieben:
Samstag, 1. August 2020, 15:31
Mich würde interessieren in welchen Apothekenprodukten bei uns nochunbedenkliche ätherische Öle in der Intimpflege verwendet werden und wenn ja welche.
Hallo Veronika,

Das ist jetzt kein Apothekenprodukt, aber aus dem Buch Praxis Aromatherapie (Monika Werner/Ruth von Braunschweig) S.264 habe ich nachgesehen, hier wird z.B. bei Vaginalpilz folgende Mischung an ÄÖ in Johanniskrautöl und Aloevera-Öl empfohlen:
Palmarosa
Litsea
Speiklavendel
Rosengeranie
Manuka
Muskatellersalbei
Teebaumöl

An anderer Stelle auf der selben Seite für eine "Waschung" wird Niaouli und Benzoe zusammen mit den vorigen genannt.
Herzliche Grüße
Lavande

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Ungelesener Beitrag von Lavande »

Sorry, das hatte ich noch vergessen:
zum Thema ätherische Öle und Schleimhäute: wenn man bedenkt, dass man über den Mund/Nase/Rachen alle möglichen Produkte mit ätherischen Ölen einnimmt, einreibt oder betupft und zwar auch "scharfe" (z.B. Salviathymol, Nasensalbe mit Orangenöl), hätte ich jetzt keine riesigen Bedenken einen Tropfen Rosenöl in einer Öl/Buttern-Mischung für die Intimpflege zu verwenden.
Ob man das mag oder ob man darauf empfindlich reagiert steht wieder auf einem anderen Blatt...
Herzliche Grüße
Lavande

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Ungelesener Beitrag von Korsin »

Die Mundflora ist Teil des Verdauungstraktes und von daher erheblich robuster vielfältiger, da sie mit der Nahrung in Kontakt kommt und die Verdauung einleitet. Die Präparate die hier angesprochen wurden werden gegen Erkrankungen eingesetzt und sollen ja eben die kranken Keime reduzieren.
Im Gegensatz dazu besteht eine gesunde Scheidenflora aus relativ wenigen 'Bewohnern' denen ich jedenfalls nicht mit wirksamen ätherischen Ölen zu Leibe rücken würde. Thymian zum Beispiel ist hoch potent und kommt in der Wirkung an Antibiotika heran, ebenso wie Salbei, Teebaum, Rosmarin und noch so einige, wobei es natürlich immer auf Kombination und Menge ankommt.
Gynakologen empfehlen zur Pflege und Reinigung ausschließlich Wasser. Aber wie bereits erwähnt, wer möchte kann es ja trotzdem gerne versuchen. Ich habe in vielen Jahren Praxis das Ergebnis zu sehen bekommen....
Liebe Grüße
Korsische Prinzessin

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Ungelesener Beitrag von Lavande »

Korsin hat geschrieben:
Sonntag, 2. August 2020, 21:23
Ich habe in vielen Jahren Praxis das Ergebnis zu sehen bekommen....
Hallo liebe korsische Prinzessin,

Deinen Erfahrungshintergrund habe ich natürlich nicht, das stimmt. Das heisst Du hast nur negative Ergebnisse gesehen?
Sowohl diese ätherische Ölmischung als auch die Beispiele, die ich genannt hatte, beziehen sich auf Anwendungen bei Krankheit, ja, und ich habe mal eben alle Schleimhäute über einen Kamm geschert :argverlegen: das ist vielleicht etwas am Thema "Pflege" vorbei gewesen :brilleputzen: Ich wollte vor allem Veronika mitteilen, welche ÄÖ anscheinend eingesetzt werden können, weil sie ja nach Apothekenprodukten gefragt hatte.
Meine persönliche Einstellung ist allerdings ebenfalls: so lange etwas gesund ist, einfach in Ruhe lassen! Sobald man in irgendeinen gesunden und funktionierenden Prozess "eingreift", gibt es ja meist ungeahnte Nebenwirkungen.
Herzliche Grüße
Lavande

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Ungelesener Beitrag von Korsin »

:daisy: liebe lavande,
Da hast du völlig Recht. Ja, ich hatte damit beruflich zu tun. Es ist leider so, das in diesem Bereich immer noch eine sehr große Unsicherheit und Verunsicherung herrscht, was uns Frauen betrifft. Ich möchte bestimmt auch nicht missionieren, ich sagte ja, kann jede halten, wie sie möchte.
Ätherische Öle können nicht zwischen 'gut' und 'böse' unterscheiden. Was bedeutet, dass man seine gute Flora immer mit schädigt. Das muss man sich eben überlegen.
Liebe Grüße
Korsische Prinzessin

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Ungelesener Beitrag von Helga »

Korsin hat geschrieben:
Montag, 3. August 2020, 13:16
Ja, ich hatte damit beruflich zu tun. Es ist leider so, das in diesem Bereich immer noch eine sehr große Unsicherheit und Verunsicherung herrscht, was uns Frauen betrifft.
Ich bin sehr froh, dass Du Deinen Beitrag oben gepostet hast, Danke Dir dafür :rosefuerdich:,
ich bin sicher, dass er Betroffenen als Entscheidungshilfe hilft.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Veronika »

Vielen Dank euch Allen für eure Einschätzungen dazu. :blumenstrauss:
Offensichtlich sind wir uns ja alle einig, dass nur Wasser grundsätzlich das beste für die Flora ist, und dass es bei der täglichen Pflege dort unten keine weiteren Produkte braucht um sich besser zu fühlen oder zu riechen - sonst können Probleme auftreten, die nicht nur physisch sehr unangenehm sein können, sondern auch psychisch nicht spurlos am Selbstwertgefühl vorbei gehen.
So weit so gut - denn das war definitiv nicht der Grund warum ich diesen Thread gestartet habe - ehrlich gesagt bin ich sogar davon ausgegangen dass das zum allgemeinen Konsens gehört ;)

Um therapeutische Produkte soll es hier auch nicht gehen. Glücklicherweise kann ich nur erahnen wie unangenehm und belastend eine Infektion sein muss, das wünsche ich wirklich niemandem.

Für mich fällt so eine Butter mehr in den Bereich Massageöl / Gleitgel, von dem ich ab und an gerne gebrauch mache und gehen die - soweit die allgemeine Auffassung - ja nichts spricht, bzw. mitunter sogar empfohlen werden.

Mein Gedanke war, dass man sich mit einem leckeren/duftenden alle Sinne ansprechenden, unbedenklichen, naturkosmetischen Massage-Balsam mehr Zeit für sich selbst (Partner*innen eingeschlossen) und die sinnliche Erforschung des mit so vielen Stigmata behafteten weiblichen Organs nimmt, sozusagen eine sinnliche Achtsamkeitsübung, die das eigene Körpergefühl stärkt, Spaß macht, und wenn das ganze dann auch noch essbar ist, juhu! (...aus gewissen, uns allen bekannten Gründen :engel: )

Mit silikonhaltigen Produkten fühle ich mich definitiv nicht wohl und die auf Zuckerbasis kleben ganz fürchterlich, weshalb ich schon seit vielen Jahren mit Ölen gut zurecht komme.
Das einzige Problem, das ich mit Ölen habe ist die Konsistenz, weshalb ich von einem schmelzenden Balsam sehr angetan wäre. Falls der dann auch noch Lebensmitteltauglich wäre umso besser.

Nach "Apothekenprodukten" habe ich deshalb gefragt, weil ich besonders milde, nicht antibakterielle ätherische Öle finden wollte, nicht weil ich mir eine therapeutische antibakteriell-fungizide Wirkung wünsche. Trotzdem vielen Dank liebe Lavande für deine Aufzählung.
Fürs erste werde ich wahrscheinlich bei einer unbedufteten Rezeptur bleiben die allein durch die Rohstoffe lecker/ansprechend ist.
Liebe Grüße von Veronika

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Ungelesener Beitrag von Helga »

Veronika hat geschrieben:
Montag, 3. August 2020, 20:19
Um therapeutische Produkte soll es hier auch nicht gehen.
Veronika, hier lesen viele mit die wenig oder gar keine Ahnung haben, aus welchen Gründen immer. Ich sehe das so, dass wir denen gegenüber doch eine gewisse Verantwortung haben und aus diesem Grund die Hinweise :), ich handhabe das auch bei anderen Themen, Rezepten, Rohstoffen so. Bitte um Dein Verständnis :bussi:
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

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Ungelesener Beitrag von Veronika »

Helga hat geschrieben:
Montag, 3. August 2020, 21:45
Veronika, hier lesen viele mit die wenig oder gar keine Ahnung haben, aus welchen Gründen immer. Ich sehe das so, dass wir denen gegenüber doch eine gewisse Verantwortung haben und aus diesem Grund die Hinweise :), ich handhabe das auch bei anderen Themen, Rezepten, Rohstoffen so. Bitte um Dein Verständnis :bussi:
Danke Helga für die Erinnerung. Manchmal ist es schnell ausgeblendet, dass es ja noch die vielen stillen Mitlesenden mit weniger Erfahrung gibt. :) Dann hoffe ich, dass die Diskussion und die vielen Hinweise hilfreich sind. Gut dass wir das so ausführlich besprochen haben.
Liebe Grüße von Veronika

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Ungelesener Beitrag von Veronika »

Nine hat geschrieben:
Samstag, 1. August 2020, 12:31

Ich bin gespannt auf die Antwort!! Und danke vorab für deine diesbezügliche Info :blumenfuerdich:
Ich habe mittlerweile eine sehr nette Antwort vom kanadischen Shop, bzw. direkt von der Erfinderin/Verkäuferin bekommen bezüglich der INCI Liste.
Sie schreibt es werden nur die angegeben Inhaltsstoffe verwendet und hat mir die oben genannte Zutatenliste nochmal kopiert. Anscheinend besteht gar kein Bewusstsein dafür was eine INCI Liste ist, das Produkt hat jedenfalls keine.
Sie betonte, dass nur die angegeben, kaltgepressten bzw aus CO2 Extrakten gewonnenen Zutaten verwendet werden und dass sie ihr Unternehmen gegründet hat da sie selbst empfindliche Haut hat und nur "gute" Inhaltsstoffe verwenden wollte. "Made with love and respect for all bodies including the earth"

Das ist zwar alles sehr schön, aber leider gar nicht im Sinne der (kanadischen) Kosmetikverordnung :|
Liebe Grüße von Veronika

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Veronika hat geschrieben:
Freitag, 7. August 2020, 13:11

Ich habe mittlerweile eine sehr nette Antwort vom kanadischen Shop, bzw. direkt von der Erfinderin/Verkäuferin bekommen bezüglich der INCI Liste. ...
Danke dir für deine Antwort und für´s "Kümmern"! Das ist sehr interessant... Oder soll ich sagen: deprimierend?! Nun stellt die Gute in Kanada für mich eher keine Konkurrenz dar ;-), aber dieses Verhalten gibt es ja überall und irgendwie macht mich das immer etwas wütend...

Neben meinen persönlichen Befindlichkeiten stellt sich ja nicht zuletzt die Frage nach dem Verbraucherschutz! Rückverfolgbarkeit der Chargen? Rückverfolgbarkeit der verwendeten Rohstoffe? Rückstellmuster?? Ach, ein weites Feld... :muslima: Und dann noch bei einem Produkt mit explizit sensiblem Anwendungsbereich...

Danke dir nochmal, auch für deine sympahische Einschätzung der erhaltenen Antwort... :brille:

Liebe Grüße Nine

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Ungelesener Beitrag von Coco »

Nine hat geschrieben:
Freitag, 7. August 2020, 14:39
aber dieses Verhalten gibt es ja überall und irgendwie macht mich das immer etwas wütend...
Nine, da bist du in guter Gesellschaft. Meine Schwägerin hat eine kleine Naturkosmetikfirma in Johannesburg, sie muss dort nach europäischen Standards herstellen. Ich hatte ihr den Link zur Pussy Butter geschickt und sie hat sich auch geärgert...
Viele Grüße, Coco

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