LL-Fluid trennt sich zum Schluss

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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Nasenmensch
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LL-Fluid trennt sich zum Schluss

Ungelesener Beitrag von Nasenmensch »

Hallo ihr Lieben!

Mein Liebster ist schwer geplagter Neurodermitiker und hat sich von mir eine möglichst fettarme Urealotion ohne Wachse gewünscht. Ich habe ihm für einige Zeit diverse Befeuchtungssprays und -gele aus Aloe Vera Saft, Urea, Natriumlaktat und diversen anderen Zutaten (Rezepte teile ich gerne an dieser Stelle) gemischt, aber das alleine ist aber nur eine geschickte Notlösung, denn ganz ohne Fett bleibt bekanntlich auch die Feuchtigkeit nicht.

Nennen wir mein Problemkind mal Urealeicht (Ansatz 30 g):
Phase 1
7% Lanolin
7% Sheabutter
3% LL

Phase 2
70% Wasser

Phase 3
5% Urea
[pH-Wert messen, ggf. Zitronensäure]
1% Kaliumsorbat (20%ige Lösung)
7% Pentylengylcol

Phase 1 habe ich vorsichtig aufgeschmolzen, als sie klar war, hatte sie etwa 45°C.
Phase 2 habe ich zeitgleich erwärmt und beide dann zusammen gerührt (emulgiert mit einem kleinen elektrischen Schneebesen).
Bei 30°C habe ich Urea zugegeben, den pH-Wert bestimmt (anpassen nicht nötig) und ein erstes Pröbchen abgenommen. Liegt angenehm leicht auf der Haut auf, ist zwar sehr flüssig, aber was will man erwarten.
Dann habe ich vorsichtig das Kaliumsorbat zugegeben, und dann der Gau: beim Einrühren des Pentylenglycols flockt das schöne Fluid plötzlich aus!

Als Schuldiger erscheint mir auf den ersten Blick das Pentylenglycol in Frage zu kommen, da das Fluid bei dessen Zugabe ausflockte.
Leider kann ich mir absolut nicht erklären, warum das passiert ist :(.
Das war mein erster Emulsionsversuch mit Urea.

Ich würde gerne verstehen, was da los war, da mir das bei allen sonstigen Emulsionsexperimenten noch nicht untergekommen ist.
Ich bitte allerfreundlichst um Hilfe und bedanke mich schonmal im Voraus!

Edit: Rezept der Befeuchtungssprays ergänzt.
Lieben Gruß, Nasi

Rabin
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Ungelesener Beitrag von Rabin »

Ich weiß jetzt leider nicht inwieweit es mit deinem Problem zu tun hat, aber bei der Verwendung von Urea braucht es einen Natriumlaktat-Milchsäurepuffer. Diesen solltest Du auf jeden Fall bei der nächsten Charge einplanen.
Liebe Grüße
Birgit

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Nasenmensch hat geschrieben:
Freitag, 23. August 2019, 17:00
7% Lanolin
7% Sheabutter
3% LL

Phase 2
70% Wasser
Hier stimmt das gesamte Konzept nicht. Lanolin in dieser hohen Konzentration mit einer derart hohen Wasserphase … das kann nichts werden. :-)

Versuche eine Lotion auf Basis von Phospholipon® 80 H und Imwitor® 375, ergänzt mit 1–2 % Sterolen (Phytosterolen oder Lanolin), stabilisiert mit Lysogel oder – praktischer – Siligel.
Liebe Grüße
Heike

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Ulrike
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Ungelesener Beitrag von Ulrike »

Und als Befeuchter und perfekte Ergänzung zum Urea würde ich Glycerin einplanen.

Und noch eine Frage: Warum so viele "feste Fette"? Gerade der Neurodermitiker profitiert von Nachtkerzenöl ...

Ulrike
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