Darunter ergänze ich weitere Tests.
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Posting vom 22.06.2008, 20.33 Uhr:
So, hier ist die Creme mit Olivem 900 und einem Teil Olivem 1000, da W/O-Emulsionen sehr von der Kombination mit einem O/W-Emulgator profitieren.

Die Emulsion hat 40:60 Fett- zu Wasserphase, 6,6 % Emulgator auf gesamt, das sind 17 % an der Fettphase.
Fettphase
7,4 gr Mandelöl
3,6 gr Sheabutter
1,4 gr Olivem 900
0,8 gr Olivem 1000
Wasserphase
20 gr Wasser
4 Krümelchen MgSO4 (ist verzichtbar, was es macht, steht -> hier)
Herstellung
• Die Emulgatoren im Mandelöl bei 70 °C aufschmelzen, Becherglas vom Herd ziehen, Sheabutter hinzufügen und schmelzen lassen
• Wasserphase erhitzen, MgSO4 auflösen,
• die Wasserphase tropfenweise und während des Rührens zur Fettphase geben.
• Bis zum Erkalten rühren, relativ spät ins Wasserbad geben.
Konsistenz, Auftragsverhalten, Hautgefühl
Es entsteht eine noch fließfähige, aber sicher noch andickende Emulsion, weiß, opak, homogen, ähnelt dem CC – nicht ganz hochglänzend. Die Emulsion ist fettend und reichhaltig, hinterlässt einen einhüllenden, aber nicht unangenehmen Film. Zieht erstaunlich schnell ein und wirkt dann nicht mehr fettig. Die Emulsion hat nichts mit denen gemein, die P3P erzeugt (wobei ich den nur mit höheren Wasserphasen verwendet habe); sie ist nicht so »trocken«, sondern fühlt sich üppiger an. Lanolincremes sind fetter und feuchter, nicht vergleichbar. Meine Haut mag diese Emulsion eindeutig lieber als die reine Olivem 1000-Creme … im Gesicht, wohlgemerkt, nur vom Hautgefühl. Ich glaube, mit den beiden in Kombi könnte man sich gezielt durch alle Jahreszeiten rühren.

Mein Test mit Sudanrot und Methylenblau offenbart eine Mischemulsion mit deutlicher Tendenz zur W/O-Emulsion.
Olivem 900 wird sich sicher für Ölgele eigen – als Ersatz für Cetylalkohol – ich kann es nur nicht mehr testen, da ich nichts mehr habe. Ein erster Test mit der obigen Kombi war zunächst erfolgreich, aber schlug fehl, als ich einen Tropfen Milchsäure hinzufügte – dann hatte ich geronnene, sich trennende Suppe. An sich wollte ich oben auch 2/3 Olivem 900 nehmen, aber es war eben nicht mehr da.
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Posting vom 23.06.2008, 08.14 Uhr:
So, ein Blick in die Cremetiegel heute morgen, nicht sehr deutlich – das Licht steht noch so schräg, und ich habe mein Equipment noch nicht aufgebaut:

Rechts: Die Emulsion mit Olivem 900 und Olivem 1000 ist nicht angedickt (keine Peaks, wie man sieht), aber noch stabil. Sie ist, wie gestern, nicht hochglänzend und weit einige Lufteinschlüsse auf; das Herausrühren der Luft mit dem Spatel habe ich gestern nicht gemacht. Sie gefiel mir gestern viel besser, das Üppige ist weg. Schade, dass ich so viel Olivem 1000 hinzufügen musste, mehr 900 hätte der Emulsion vermutlich gut getan. Das Auftragsverhalten ist wie gestern, erst fettend, dann schnell einziehend. Die Haut wirkt gepflegt, nur die Konsistenz und Optik lässt etwas zu wünschen übrig. Das ist nicht optimal.
Olivem 900 ist ähnlich wie Lanolin in der Verarbeitung etwas anspruchsvoller, was die Technik angeht, scheint mir. Milchsäure gestern – geht nicht, gerinnt. Zu schnelles Abkühlen ist auch kontraproduktiv, man muss bis zum Erkalten rühren. Die optimalen Bedingungen mit ihm müssten noch systematisch getestet werden, aber ich glaube, dass es sich lohnen würde.