Alternative zu Moringa-Öl?

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Moderator: Helga

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Blondi

Alternative zu Moringa-Öl?

Ungelesener Beitrag von Blondi »

Hallo ihr Lieben,

ich habe hier ein Rezept für einen Conditioner, in dem Moringa-Öl verwendet wird. Das habe ich allerdings nicht hier - kann ich es sinnvoll ersetzen? Eventuell mit Arganöl? :gruebel:

Lieben Dank für eure Hilfe!

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Rautgundis
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Ungelesener Beitrag von Rautgundis »

Hallo Blondi,
für die Haare verwende ich sehr gerne Brokkolisamenöl. Avocadoöl ist auch eine Möglichkeit, wenn du es sehr reichhaltig pflegen möchtest. Macadamianussöl geht auch sehr gut, Sonnenblumenöl, Squalan, Wiesenschaumkrautöl sind ebenfalls für die Haare geeignet. :klimper:
Ein Conditioner wird ja wieder ausgespült, deshalb bevorzuge ich ein Leave-In-Produkt. Das funktioniert bei mir am besten.
Es grüßt herzlichst Heike

Blondi

Ungelesener Beitrag von Blondi »

Danke, das sind tolle Tipps!

Irgendwann würde ich auch gern ein Leave-In-Produkt basteln, meine (blondierten und entsprechend kaputten) Haare könnten es echt gebrauchen. Aber meine bisherigen Versuche mit Glycerin und Keratin waren noch nicht so der Hit...

Baumhummel
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Ungelesener Beitrag von Baumhummel »

Hallo Blondi,
Laut Internet ist Moringa-Öl vor allem hoch an Ölsäure, mit geringerem Anteil an Stearin und Palmitin. Ähnlich wären u.a. Avocado, Macadamia, Pfirsichkern und vor allem Haselnuss.
Viel Spass beim Mixen!

Blondi

Ungelesener Beitrag von Blondi »

Super, danke! Dann mixe ich vielleicht einfach Macadamia- und Brokkolisamenöl, habe ich beides da :)

dorothee
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Ungelesener Beitrag von dorothee »

Blondi hat geschrieben:Irgendwann würde ich auch gern ein Leave-In-Produkt basteln, meine (blondierten und entsprechend kaputten) Haare könnten es echt gebrauchen. Aber meine bisherigen Versuche mit Glycerin und Keratin waren noch nicht so der Hit...
Meine Lieblingsfrisette und Cousine (deswegen darf ich sie so nennen :pfeifen: ) sagt folgendes:

In eine Kur gehören:
- Wasser (Lösungsmittel)
- Öl (Geschmeidigkeit, am besten sind wohl Macadamia- und Arganöl)
- Tenside (sorgen dafür, dass es ausgepült werden kann und öffnen die Schuppenschicht der Haare)
- Proteine (Bausteine, die "Lücken" wieder auffüllen)
Der PH-Wert sollte zwischen 4,5 und 5 liegen, je rauher / kaputter die Haare sind, desto saurer.

Genaue Zusammensetzung unbekannt, das Cousinchen nimmt lieber sündhaft teure und giftige Fertigprodukte... In der Theorie füllen die Proteinbausteine die Lücken in der Haaroberfläche, wo einzelne Schuppen dieser Schuppenschicht fehlen. Bei langen Haaren schlicht durch die Alterung und entsprechend lange mechanische Belastung, bei gefärbten / blondierten Haaren kommt noch hinzu, dass all diese Mittelchen ja die Schuppenschicht öffnen, also aufrauhen müssen, um zu wirken. Bei beiden reißen einzelne dieser Schüppchen natürlich auch aus.

Ich habe erste Versuche damit gewagt, aber noch keine befriedigende Rezeptur (also ohne zu schnellem Nachfetten) gefunden, deswegen teile ich lieber noch kein Rezept. Meine Haare sind aber ebenfalls gefärbt und entsprechend stumpf und aufgeraut sind die Längen (so ab Schulterblatt abwärts). Die Mischung mit o.g. Ölen und Weizenprotein habe ich mir Abends in die Spitzen gegeben und eingekämmt und war wirklich begeistert! Meine Haare haben das über Nacht vollständig aufgenommen, die Längen waren glatt und weich und es ist nicht "gewandert", was bei mir normalerweise passiert. Meine Erfahrung mit herkömmlichen Kuren ist nämlich, dass ich davon einen fettigen Ansatz bekomme und die Längen nach dem Waschen dann doch wieder strohig sind.

Zur Sprühkur:
Ich habe Weizenproteine verwendet und mir nur aus Wasser und Weizenprotein gleich noch eine Sprühkur als Leave-In gebastelt (nach Herstellerangabe: 1-2 Messerspitzen auf 100 ml Wasser) und auch hiervon werden meine Haare unglaublich glatt, weich und glänzend, aber ohne den "Schwereeffekt" und natürlich ohne Fett, das kommt in meinen eher schnell nachfettenden und feinen Haaren nicht so gut. Einen besseren Effekt erzielt man wahrscheinlich noch, indem man den PH-Wert auf 4,5 einstellt.

Zum Conditioner (habe ich noch nicht probiert, sondern meine Cousine bisher nur befragt):
Die Pflegewirkung herkömmlicher Conditioner ist gleich Null, dafür sind sie gar nicht lange genug in den Haaren. Haupteffekt eine Conditioners ist, die von den Tensiden beim Waschen geöffnete Schuppenschicht wieder zu schließen (durch den sauren PH-Wert und die ggf. enthaltenen Proteine, die auffüllen). Enthaltene Öle bleiben als Rückstände im Haar und pflegen damit nur minimal, verbessern aber auch durch ihre "Glitschigkeit" die Kämmbarkeit. Auch bei der Kämmbarkeit ist aber eigentlich entscheidend, dass die Schuppenschicht glatt ist, und die Haare sich nicht mehr so sehr miteinander verhakeln. Eventuell ist das gute Macadamiaöl also hier größtenteils verschwendet und der Trick für Conditioner (nicht für Kur!) wäre, ein möglichst viskoses, gut spreitendes Öl zu verwenden, damit der zurückbleibende Film möglichst dünn ist und nicht zu schwer und fettig aufliegt, quasie ein Kompromiss aus Kur und Leave-In
(Weil der Conditioner die Schuppenschicht schließt, soll man ihn übrigens nicht anwenden, wenn man eine Kur auftragen möchte, was bei färbegeschädigtem Haar empfehlenswerter wäre, sondern auf die noch offene Schuppenschicht nach dem waschen die Kur geben.)

Falls es dich auch interessiert, noch kurz zu meinem Kur-Experiment:
Da waren ca. 40% Öl drin (Macadamia- und Argan-), Wasser, Emulgator, Keratin, Weizenprotein und als Tensid einfach Shampoo. Ein extra Tensid werde ich mir wohl auch nicht zulegen, weil meine Hautpflege tensidfrei ist. Als "SOS-Balm" für die Spitzen war das auch gut, den haben meine Haare aufgesogen. Für eine normale Kur war das eindeutig zu viel Öl (und zu wenig Tenside), weswegen ich zwar wunderbar weiche, aber auch etwas fettige Haare hatte und gleich am nächsten Tag wieder waschen musste. Allerdings hatte ich sie auch direkt nach der Spitzenbehandlung dann als normale Kur verwendet (ich konnte es eben einfach nicht abwarten...) und damit vielleicht auch bloß mehr Pflege, als meine Haare aufnehmen konnten. Tipp meiner Cousine war dazu noch: mehr Tenside, damit es sich besser auswäscht.
Ich hoffe, das hilft dir beim Experimentieren, wenn du auch Kuren ausprobieren möchtest. Meinen färbegeschädigten Haaren hat es jedenfalls enorm geholfen und vor allem auch über die nächsten Wäschen hinaus, ich könnte immer noch den ganzen Tag in meine Haarspitzen grabbeln, weil ich immer noch nicht glauben kann, das die so geschmeidig und glatt sein können!

(Das klingt jetzt fast wie ein Werbefilmchen, liegt aber nur daran, dass ich noch neu im Rühren bin und Erfolgserlebnisse bei mir noch entsprechend Begeisterung auslösen... :freufreu: )

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Andrea-
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Ungelesener Beitrag von Andrea- »

Herzlichen Dank, liebe Dorothee, für diesen ausführlichen Bericht! Kann leicht sein, dass ich dein Leave In einmal ausprobieren werde :).
Dorothee hat geschrieben: Die Mischung mit o.g. Ölen und Weizenprotein habe ich mir Abends in die Spitzen gegeben und eingekämmt und war wirklich begeistert! Das Weizenprotein von aliacura ist anscheinend nur wasserlöslich; löst sich deines in Öl?
Liebe Grüße, Andrea-

dorothee
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Ungelesener Beitrag von dorothee »

Andrea- hat geschrieben: Das Weizenprotein von aliacura ist anscheinend nur wasserlöslich; löst sich deines in Öl?
Meines ist ebenfalls wasserlöslich, ich denke nicht, dass es anderes gibt. Ich hatte für das Sprüh-Leave-In ja aber auch nur (destilliertes) Wasser verwendet und die Kur enthält ebenfalls eine Wasserphase, in der sowohl Tenside als auch das Weizenprotein gelöst sind. Das war wohl an der Stelle missverständlich ausgedrückt, die Bausteine, die in eine Kur müssen, hatte ich weiter oben aufgezählt. Ohne die Wasser+Tensid-Phase bekommst du die Kur übrigens auch nicht ausgespült und müsstest dir danach mit Shampoo die Haare waschen, um nicht mit einem öligen Fettkopf rumzulaufen.

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Andrea-
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Ungelesener Beitrag von Andrea- »

Ach so, da du von einer Ölmischung und Weizenprotein geschrieben hast, habe ich nur die beiden Zutaten im Kopf gehabt :); die Kur ist mir schon klar. Danke!
Liebe Grüße, Andrea-

Blondi

Ungelesener Beitrag von Blondi »

Wow, Dorothee, das ist ein super hilfreicher und informativer Kommentar! Vielen lieben Dank!!

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Blüten
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Helga - hat glaube ich mal mal geschrieben, daß Haarpflege die Königsdisziplin in der Haarpflege ist.
Ich gebe ihr da Recht und glaube sie ist so individuell wie die Hautpflege. Ich orientiere mich zur Zeit an Shampoo Bars.
Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.

Blondi

Ungelesener Beitrag von Blondi »

Ihr Lieben, ich habe mir mal die INCIs eines ganz guten Conditioners angeschaut, den ich hier stehen habe, und habe einmal Stück für Stück jede Zutat durch Google gejagt. Silikon habe ich durch Brokkolisamenöl ersetzt, Mikroplastik und böse Konservierer rausgekickt. :domina:

Übrig bleibt das hier:

AQUA,
PROPYLENE GLYCOL,
CETYL ALCOHOL,
GLYCERIN,
(BMTS 50),
BROKKOLISAMENÖL,
PROTEINE,
PANTHENOL,
KOKOSÖL,
GELBILDNER,
(KONSERVIERUNG & MILCHSÄURE)

Könnte man das sinnvoll nachbauen? Allerdings weiß ich nicht genau, ob man Propylenglycol benutzen mag - was wäre denn da eine schöne Alternative? Und wie würdet ihr die Mengen verteilen?

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GartenEden
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Ungelesener Beitrag von GartenEden »

Blondi, versuch es doch einmal mit dem Haarbalsam aus dem E-Book oder der Jasmin Haarlotion aus dem Buch? Beide kommen deiner Idee ein wenig nahe, aber da hast du Mengenangaben und bekommst ein Gefühl für die speziellen "Haarrohstoffe". Dann fällt es leichter, etwas eigenes zu kreieren, wenn man weiß, wie die Haare reagieren und vor allem wie man einen Conditioner zusammenstellt. Meine Haare mögen die Haarlotion ohne Jasmin aus dem Buch, den Geruch habe ich meinem Shampoo angepasst und kehre immer wieder dahin zurück, auch wenn die Kombi Tego Care CG 90 in der WP und Tego Amid in der FP manchmal etwas "zickig" bei mir ist. Manchmal wird es nach pH Wert Einstellung so fest, das ich es nicht mehr in die Flaschen kriege! Keine Ahnung, warum es montags klappt und freitags nicht. :nixzauber:
Auch der Phytolipid Haarbalsam auf S. 149 des ebooks ist prima, da ist Tego Care CG 90 in der FP und nicht zickig bei mir.
Viele Grüße, Daniela
"Wer nicht weiß, wohin er will, der darf sich nicht wundern, wenn er ganz woanders ankommt." - Mark Twain

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