Gestern habe ich Thymian destilliert, und als ich den Duft in den Räumen roch, eilte ich schnell in die Küche zurück, weil ich gewohnheitsmäßig voller Vorfreude immer an den ersten Hydrolatstößen schnuppere. Schon aus einigen Metern Entfernung sah ich das rötlichbraun gefärbte Hydrolat, ätherisch-öl-gesättigt (Kupferverbindungen färben Thymol rot – es sei nur soviel gesagt: nach dem Abziehen war das Hydrolat ganz klar), neigte entzückt mein Gesicht über das Glasgefäß – und sprang zurück! MANNOMANN, das war scharf!
Das Endprodukt (bzw. beide, ÄÖ und Hydrolat) sind aber sehr typisch und »angenehm«, also so, wie man's erwartet. Also, seid gewarnt (und nicht so

wie ich): nicht zu früh die Nase in konzentrierte Thymian-Dämpfe stecken.

Zumindest kann ich nun sicher sein, dass sich kein Keim mehr in meinen Bronchien befindet, das hat keiner überlebt.

Es war einfach Gewohnheit. Blöde Gewohnheit.
So sah es von oben aus, Dank Dietrich Wabner und Christiane Beier weiß ich nun, warum der Gartenthymian auch »Thymian rot« genannt wird, es ist
ct. thymol (das, was nur noch verdünnt angeboten werden darf):
