
Wen es auch interessiert, hier ist die Arbeit mit dem Titel -> »Einfluss der Temperatur beim Rösten von Sesam auf Aroma und antioxidative Eigenschaften des Öls« als PDF.
Moderator: Heike
Pachimam, ich mag absolut keine erhitzten Öle, meins ist nativ, bio, unerhitzt und sehr zurückhaltend im Duft, und so wird es bleiben.pachimam hat geschrieben:d.h. aus einem nativen, für meine Nase, gut riechendes Sesamöl wird durch erhitzen ein mir-den-Atem-raubenden, aber wirkungsvollerem Öl?
Ich zitiere kurz eine Passage aus der o. g. Arbeit (die sich auf das Rösten der Samen bezieht): »Yen (1989;1990) berichtete, dass die optimalen Röstbedingungen für Sesamöl bei 200 °C für 30 min im Röstautomat liegen, und von Yoshida (1994) wurden 180 °C für 30 min. im elektrischen Ofen vorgeschlagen.« Es scheint also um sehr hohe Temperaturen und eine bestimmte Dauer zu gehen.Christian hat geschrieben:Was ist wenn man natives Sesamöl in einer Creme verarbeitet? Das wird es soch auch erhitzt! Entfaltet es dann auch noch diese Wirkung, oder ist das nur so wenn man die Samen röstet?
Eine sinnvolle Hautpflege unterstützt da, wo die Haut Impulse braucht, wo sie Defizite hat – bis sie sich wieder selbst regulieren kann. Ich brauche heute, mit 52, nur noch einen Bruchteil der Pflege, die ich mit 35 brauchte. Dennoch sind manchen Regulationsprozessen Grenzen gesetzt – Altern hat Folgen. Von daher sind diesen »Aushungerungsstrategien« Grenzen gesetzt. Wenn z. B. eine Haut kein Wasser halten kann, weil die Hautbarriere kaputt ist und man über Jahre mit Mineralölcremes dagegen angecremt hat, kommt sie von alleine da nicht mehr raus, da muss man helfen.Zimt hat geschrieben:Ist es vielleicht möglich, dass sich die Haut nach einer Weile umstellt, da sie merkt, dass sie von Aussen keine zusätzliche Feuchtigkeit mehr bekommt...und das dann selbst regelt? Nur so ein Gedanke. Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob man seiner Haut viel Gutes tut, wenn man ihr immer alle mögliche Hilfe anbietet. Vielleicht möchte sie ja gerne selber etwas arbeiten![]()
Es gibt solche Phänomene, wie man am Erfolg silikonhaltiger kommerzieller Kosmetik sieht. Dies aber nun, weil Du mit diesem einen Konzept zufrieden bist, auf alle Konzepte für verschiedene Hautsituationen zu übertragen, ist ein wenig vorschnell.[…]Vielleicht ist es sogar nur eine oberflächliche Verbesserung?
Viel Linolsäure, Phytosterole. Ich bin mir sicher, auch einige andere Öle hätten einen vergleichbaren Effekt.Vielleicht hat ja jemand von euch sonst noch eine Idee, warum das Sesamöl bei mir so wirkt, wie es wirkt![]()
Das tust Du doch auch: Wasser auf die Haut, minimale Tröpfchen darauf verteilt. Du bietest ihr sehr wenig Fett, in 2 Phasen verteilt. Der Okklusionsgrad ist sehr niedrig, der Gehalt an gesättigten Fettsäuren ab C16 auch. Darauf kommt es an: Keine okklusive Hautsituation (daher wenig Fett), wenig gesättigten Fettsäuren als »Futter« für die Propioni-acnes-Bakterien.Denn eigentlich ist es ja pures Fett - und bei unreiner Haut ist doch die gängige Meinung, man solle die FP möglichst tief halten....
Siehe meine Antwort oben: Deine Hautreaktionen lassen Hydratisierer überflüssig erscheinen, sie scheint genug eigene zu haben.Mit Glycerin habe ich noch nicht viel experimentiert, aber meine bisherigen Erfahrungen haben mich nicht überzeugt - und ich weiss ich mache mir mit dieser Aussage keine Freunde
Heike hat geschrieben:Pickel/Zahnausfall/Bartwuchs/Brustschrumpfung« oder was auch immer
Und bei etwas, was man beobachtet, offen in verschiedene Richtungen denken. Echte Allergien und Unverträglichkeiten gegen unsere Rohstoffe sind extrem selten. Oft ist einer einfach falsch dosiert und macht seinen Job wunderbar, wenn man diese anpasst.Mana hat geschrieben:Herrlich! Aber ich nehme es mir zu Herzen: nicht gleich auf ein Ergebnis schliessen sondern der Haut Zeit geben.
Hallo UlrikeUlrike hat geschrieben:.....
Einzig meine Nase hält mich davon ab, diesen oder jenen Rohstoff zu verwenden. Meine Haut verträgt heute alles. Was aber noch besser ist: Sie braucht fast nichts mehr. Sie ist einfach nur glücklich.
Ulrike
Ja, ganz bitter.Rosemarie hat geschrieben: Hallo Ulrike
ist das nicht traurig![]()
Wir rühren und suchen nach passenden Rezepten - und dann wird unsere Haut so anspruchslos (=gesund), dass wir (fast) nichts mehr brauchen? Im Übrigen eine Erfahrung, die sich bei mir auch langsam zeigt.
Ich hatte tatsächlich auch den Gedanken, dieses Thema einmal aufzubereiten.Helga hat geschrieben:… ich würde mir wünschen, dass Du diese Zeilen - weil besonders wertvoll - in Deinen
Blog integrierst
Das wäre schönHeike hat geschrieben: Ich hatte tatsächlich auch den Gedanken, dieses Thema einmal aufzubereiten.
Es gibt bisweilen konkrete Hinweise auf Wirksamkeiten, z. B. bei der Kombination von Glycerin, das in Verbindung mit Phosphatidylcholin bereits mit 1 % dosiert wirksam ist. Um eine Orientierung zu geben, würde ich tatsächlich davon ausgehen, teilweise nur die Hälfte der üblichen Dosierung zu wählen, wenn man zu Hautreaktionen neigt. Das ist aber eine reine Schätzung– ich glaube nicht, dass man dies pauschal in eine Formel packen kann.Judy hat geschrieben:Um wie viel würdest du dann eine Substanz runterschrauben?
Wenn ohne Lipo z.B. 4% ig und mit Lipo?
Ja, ich habe mich hier auf die Linolsäure konzentriert, weil ich auf keinen Fall wollte, dass die Haut zu sehr abgedichtet wird. Verwende ich aber ein anderes Öl oder eine Ölmischung mit ungefähr gleichviel (oder noch mehr) Linolsäure, hat das nicht denselben schönen Effekt. Natürlich habe ich noch nicht sämtliche Öle ausprobiert
Viel Linolsäure, Phytosterole. Ich bin mir sicher, auch einige andere Öle hätten einen vergleichbaren Effekt.
Diese 3 Tropfen die ich verwende, ist das wirklich so wenig? Ich habe ausgerechnet, dass das einer FP von 18 % entspricht!Das tust Du doch auch: Wasser auf die Haut, minimale Tröpfchen darauf verteilt. Du bietest ihr sehr wenig Fett, in 2 Phasen verteilt. Der Okklusionsgrad ist sehr niedrig, der Gehalt an gesättigten Fettsäuren ab C16 auch. Darauf kommt es an: Keine okklusive Hautsituation (daher wenig Fett), wenig gesättigten Fettsäuren als »Futter« für die Propioni-acnes-Bakterien.
Nein, es ist nicht so, dass sie bei mir nicht geholfen haben. Im Gegenteil. Ich habe über die Jahre viele verschiedene Rohstoffe ausprobiert, habe aber auch vieles wieder rausgenommenWas mir noch einfällt: Du nennst viele bewährte Rohstoffe (Lipodermin usw.), die bei Dir nicht geholfen haben. Es ist eben nicht so, dass man einen Stoff nimmt und der macht – schwupps – wie auf Knopfdruck das, was in Portraits steht. Mein alter Satz, den ich seit Jahren herunterleiere: Das Gesamtkonzept muss stimmen. Und ganz tödlich ist, ständig die Strategie zu wechseln und immer wieder neue Stoffe auszuprobieren, weil man der Haut keine Zeit lässt. Pickel verschwinden dauerhaft selten innerhalb weniger Tage.
Selbstrührer nehmen oft Stoffe und sagen dann: »Der hat nichts gebracht« oder (noch häufiger) »Ich habe X nicht vertragen, und das weiß ich, weil ich habe X in eine Rezeptur gegeben, die ich seit Jahren vertrage, und nun habe ich Pickel/Zahnausfall/Bartwuchs/Brustschrumpfung« oder was auch immer.
Nein, da musst Du keine Angst haben.Zimt hat geschrieben:Nicht dass sich der Harnstoff dann in was nicht so nettes umwandelt und mir das Gesicht wegfrisst oder so
Heike hat geschrieben:
Die Haut selbst produziert Emulgatoren und baut sich ihre eigene Emulsion, wir imitieren dies nur, wenn wir Cremes und Lotionen herstellen. Bei stark trockener Haut reicht reine Fettpflege oft deshalb nicht, weil es keine hauteigenen Emulgatoren gibt, die das ganze, mit Wasser verbunden, für die Haut verfügbar machen und binden (so wie z. B. Lanolin Wasser binden kann). Ich kann mittlerweile auch einige Tage abends nur etwas Öl verwenden, so stark hat sich meine Haut regeneriert. Vor Jahren wäre sie mir zu Pergament verkümmert.
Ich verwende Glycerin in meinen Basisrezepturen (oder wenn ich darum gebeten werde, eine Rezeptur zu entwickeln und sie möglichst einfach zu halten), weil es ein hautphysiologischer und preiswerter Hydratisierer ist, den es rein pflanzlich und in Bioqualität gibt, der als absolut reizfrei gilt, der seit Jahren in Kliniken erfolgreich bei atopischen Hauterkrankungen eingesetzt wird. Kein teures Nischenprodukt, kein synthetischer Rohstoff (wobei ich mit letzerem keine Probleme habe, wenn ich damit Monokulturen verhindern kann, die man anlegt, weil viele Menschen einen bestimmten Rohstoff unbedingt aus pflanzlicher Herkunft haben wollen, auch wenn man ihn preiswert und resourcenschonend im Labor produzieren könnte – siehe Urea). Allergien gegen Glycerin muss man auch mit der Lupe suchen. Glycerin ist ein toller Hydratisierer – wenn man einen braucht.
Seamöl ist in Tagespräparaten in normalen Situationen übrigens völlig in Ordnung, es hat stark wirkende Antioxidantien durch seine Phytosterole. Ich würde es nicht unbedingt in eine Sonnenschutzmilch einarbeiten, da gibt es besser geeignete Kandidaten.
Was mir noch einfällt:Du nennst viele bewährte Rohstoffe (Lipodermin usw.), die bei Dir nicht geholfen haben. Es ist eben nicht so, dass man einen Stoff nimmt und der macht – schwupps – wie auf Knopfdruck das, was in Portraits steht. Mein alter Satz, den ich seit Jahren herunterleiere: Das Gesamtkonzept muss stimmen. Und ganz tödlich ist, ständig die Strategie zu wechseln und immer wieder neue Stoffe auszuprobieren, weil man der Haut keine Zeit lässt. Pickel verschwinden dauerhaft selten innerhalb weniger Tage.
Selbstrührer nehmen oft Stoffe und sagen dann: »Der hat nichts gebracht« oder (noch häufiger) »Ich habe X nicht vertragen, und das weiß ich, weil ich habe X in eine Rezeptur gegeben, die ich seit Jahren vertrage, und nun habe ich Pickel/Zahnausfall/Bartwuchs/Brustschrumpfung« oder was auch immer.![]()
Ein Szenario: In einer Rezeptur sind bestimmte Rohstoffe, alles ist gut. Nun gibt man Lipodermin hinzu, und plötzlich reagiert die Haut. Warum? »Weil ich das Lipodermin nicht vertrage«, sagt die Selbstrührerin voller Überzeugung. Muss ja logischerweise, denn ohne war ja alles in Ordnung.
Muss nicht – oder zumindest nicht in der Weise, die vermutet wird: Lipodermin erhöht die Verfügbarkeit von Substanzen in einem kosmetischen Produkt. Das hat zur Folge, dass man von ihnen weniger benötigt als in einer Formulierung ohne. Der Grund für die Hautreaktion ist also möglicherweise eine nicht mehr stimmige Dosierung der bisher verwendeten Wirkstoffe; man hätte also mit Hinzufügen des einen Rohstoffs (Lipodermin) die anderen in ihrer Einsatzkonzentration reduzieren müssen. Das meine ich, wenn ich immer wieder das Gesamtkonzept betone.
Helga hat geschrieben:Upps - jetzt hätte ich fast die interessanten, aussagekräftigen Beiträge verpasst,
weil es "nur" ein Thread über Sesamöl ist; wie oberflächlich von mir.
Danke Heike![]()
ich würde mir wünschen, dass Du diese Zeilen - weil besonders wertvoll - in Deinen
Blog integrierst