Hobbygärtnerinnen / Vereine für Saatguterhaltung

Rosen züchten, Kräuter ziehen, Küchen planen: In diesem Forum sind wir im wörtlichen Sinne »zuhause«.

Moderator: Birgit Rita

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Blümgrün
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Ungelesener Beitrag von Blümgrün »

Wir sind schon lange Jahre Slowfood-Mitglieder und heute erreichte mich diese Mail zum Thema Saatgut:

Am 18. Januar 2014 findet nach 2011, 2012 und 2013 zum vierten Mal die große Kundgebung des „Wir haben es
satt“-Bündnisses gegen eine Förderung von industrieller Landwirtschaft durch die Agrarpolitik der EU und der
Bundesregierung in Berlin statt. Zwei Tage später, am 20. Januar 2014, findet in Brüssel eine Kundgebung zur Reform
des EU-Saatgut- und Sortenrechts statt. Die Inhalte beider Kundgebungen sind für die vom „Wir haben es satt“-
Bündnis, der AbL und allen Unterstützern der bäuerlichen Landwirtschaft von immenser Bedeutung. Bäuerliche
Landwirtschaft ist untrennbar mit der Souveränität über das Saatgut als Grundlage der Ernährung aller Menschen
verbunden.
Um zu zeigen, wie eng die Forderung nach einer bäuerlichen Landwirtschaft mit der Reform von Saatgut- und
Sortenrecht verknüpft ist, wollen wir eine Brücke zwischen beiden Kundgebungen und Themen schlagen, indem wir
von Hannover aus mit zwei Traktoren aufbrechen: mit einem Traktor in Richtung Brüssel und mit einem zweiten
Traktor in Richtung Berlin. Dort wollen wir unsere Vorstellungen einer gerechten und nachhaltigen Saatgutpolitik
säen und hoffen, dass unsere Samen auf fruchtbare Böden fallen! Auf unserem Weg sind wir auf viele Helfer und
Begleiter angewiesen.
Ein Traktor wird bei der Demonstration am 18. Januar in Berlin ankommen, der andere zur Kundgebung am 20.
Januar in Brüssel. Auf dem Weg nach Brüssel und Berlin werden die Traktoren und die sie begleitenden jungen
AbLer_innen verschiedene saatgutrelevante Behörden, Unternehmen und Vereine besuchen und an verschiedenen
Stellen Pressestops mit lokalen Bäuerinnen und Bauern geben. Es soll eine konstruktive Diskussion mit den
Vertreter_innen der Organisationen stattfinden und eine breitere Öffentlichkeit für das Thema Saatgutpolitik
gewonnen werden. Zentrale Diskussionspunkte sind dabei die

Grundsätze der jAbL zur Zukunft der Saatgutregulation:
1. Saat- und Pflanzgut sind die Grundlage unserer Ernährung.
2. Die Sicherung und Förderung der Pflanzenvielfalt sowie die Züchtung sind eine
gesellschaftliche Aufgabe.
3. Alle Menschen haben das Recht Saatgut zu erzeugen, zu vermehren, zu verkaufen und zu
tauschen. Insbesondere gilt das für Bäuer_innen, Gärtner_innen und Züchter_innen.
4. Die Integrität der Zelle als kleinster Baustein allen Lebens ist unantastbar.
Daraus resultieren u. a. die Forderungen:
1. Regionale Sorten müssen erhalten und gefördert werden.
2. Die Sortenvielfalt muss auf dem Acker erhalten bleiben! Die Konservierung in Genbanken ist kein
Ersatz.
3. Kleine Züchter_innen müssen gefördert und große Züchter_innen stärker reguliert werden.
4. Öffentliche Gentechnikforschung ist einzustellen und dadurch freiwerdende finanzielle Mittel sind
kleinen Züchter_innen und in Kooperation arbeitenden Forschungseinrichtungen zur Verfügung
zu stellen.
Liebe Grüße Heike Blümgrün

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

chhelga hat geschrieben:
Dodo schrieb: Es gibt wohl verschiedene Umweltschutzgruppen, auch Vereine, die alte Gemüsesorten vermehren und verkaufen. Aber von den neuen Plänen der EU-Gesetzgebung ist hier meines Wissens noch nichts an die Öffentlichkeit gedrungen.
Leider.
Dodo :) -
für Frankreich müsste es diese hier sein Semencespaysannes
Korrektur:

Liebe Dodo, das hier müsste die richtige Seite für die Petition sein Semonslabiodiversite
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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rührila san
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Ungelesener Beitrag von rührila san »

Für Hobbygärtner bleibt erst alles so wie es war.Wir können also tauschen und pflanzen und verkaufen,für uns bleiben alte Sorten erhalten.
"Es gibt nur falsch auf die Hautsituation angepasste Rezepturen und Herstellungsverfahren, keine falschen Rohstoffe" (Heike Käser)
Liebe Grüße Laura

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Update - heute hat mich dieses Mail erreicht:
Von: victoria.zedlacher@global2000.at
Datum: 01/17/14 00:09:45
An: (Edit: Name entfernt)
Betreff: Demo: Wir haben es satt!

Demo: Wir haben es satt!
Liebe Frau (Edit: Name entfernt)

bereits über eine halbe Million Menschen haben gegen die geplante EU-Saatgutverordnung allein in
Deutschland und Österreich unterzeichnet. Viele Fraktionen des Europäischen Parlaments möchten
den Entwurf mittlerweile ablehnen.
Jetzt müssen auf ihre Worte auch Taten folgen. Die erste wichtige Abstimmung im Agrarausschuss
des EU-Parlaments ist für Anfang Februar geplant.

Der Protest breitet sich weiter aus. Wir werden am 18. Jänner bei der Demonstration „Wir haben es satt“
in Berlin mit einer Kundgebung vor dem Landwirtschaftsministerium für die Förderung der Saatgut-Vielfalt demonstrieren. Gemeinsam mit Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, IG Nachbau, Campact, Save Our Seeds, Zukunftsstiftung Landwirtschaft und Kultursaat e.V.
setzen wir ein Zeichen gegen die EU-Saatgutverordnung.

Mitprotestieren? Mehr Infos zur Demo: freievielfalt.at/demo

Liebe Grüße

Victoria Zedlacher für GLOBAL 2000 und ARCHE NOAH

Medieninhaber:Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000, Neustiftgasse 36, 1070 Wien
Tel: +43/1/812 57 30, Fax: +43/1/812 57 28, E-Mail: office@global2000.at, http://www.global2000.at
Sie erhalten dieses E-Mail, weil Sie die Petition auf http://www.freievielfalt.at unterzeichnet haben.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Update: Nachstehende positive Nachricht habe ich heute erhalten


Zeit zum Feiern!

Das EU-Parlament in Straßburg hat am 11. März mit einer Mehrheit von 511 Stimmen gegen 130 Stimmen beschlossen, die EU-Saatgutverordnung zurück zur Kommission zu schicken. Zwei Monate vor der EU-Wahl erteilten die EU-Abgeordneten diesem umstrittenen Regelwerk die Absage.

Bis zum letzten Moment war der Ausgang der Abstimmung offen geblieben. Doch der Apell der BürgerInnen hat gewirkt: in der vergangenen Woche haben rund 50.000 Menschen E-Mails an das Parlament geschrieben und eine Zurückweisung gefordert. Diese Beispiel zeigt: Wir alle können EU-Gesetzgebung mitgestalten, wenn wir uns rechtzeitig einbringen.

Die EU-Kommission muss nun beim nächsten Entwurf die Vielfalt zum anerkannten Standard machen.

Die EU-Saatgutverordnung war am 6. Mai 2013 unter heftigem Protest der Öffentlichkeit und lautem Jubel der Industrie veröffentlicht worden. EU-weit unterschrieben rund 800.000 Menschen Petitionen gegen die Verordnung, allein in Österreich unterstützen rund 400.000 Menschen die Petition „Freiheit für die Vielfalt“ - Sie sind einer davon. >> Mehr lesen

Vielen Dank für Ihren Einsatz!

Mit herzlichen Grüßen
Victoria Zedlacher für GLOBAL 2000 und ARCHE NOAH
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Schwesterchen
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Ungelesener Beitrag von Schwesterchen »

Das ist mal eine gute Nachricht! Ein schönes Gefühl wenn man doch etwas bewirken kann.
Liebe Grüße
Anita


Der Baum kann sich den Vogel nicht aussuchen, der auf ihm landet.
chin. Sprichwort

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Blümgrün
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Ungelesener Beitrag von Blümgrün »

Wunderbar! :bingo: Ich freue mich sehr darüber und vielen Dank für die schöne Info liebe Helga!
Liebe Grüße Heike Blümgrün

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