30 Gramm Balsam zur Behandlung infizierter Ekzeme:
08,3g native Kakaobutter (27,67%)
06,3g natives Nachtkerzenöl (21%)
04,4g natives Macadamianussöl (14,67%)
02,1g Lipodermin (7%)
02,0g Wollwachsalkohole (6,67%)
01,5g Urea (5%)
01,2g Glycerin 99,5% (4%)
01,0g natives Amaranthöl (3,33%)
00,9g natives Calophyllumöl (3%)
00,9g Natriumlaktat 50% (3%)
00,6g natives Jojobaöl (2%)
00,5g Dexpanthenol 75% (1,67%)
00,3g Milchsäure 80% (1%)
Mit Lipodermin ist die ursprüngliche Zusammensetzung gemeint, welche herstellerseitig unter "Natipide II" firmiert. Obwohl es richtigerweise Wollwachsalkohole (also mehrere) heißen müsste, findet man diesen Rohstoff meistens in der Einzahl angeboten - also "Wollwachsalkohol". Urea schließlich kennt man auch als Harnstoff.
Die Menge ist nur dreißig Gramm, weil es als Übergangsprodukt gedacht ist, um zunächst einmal die Infektion in den Griff zu bekommen. Dann erst sollte man die Entzündungshemmung weiter erhöhen, denn erst dann ist das Ekzem wieder ausschließlich eine Überreaktion des Immunsystems. Vorher - mit Infektion - hat das Immunsystem ja sozusagen einen Gegner, und gegen den sollte man es nicht allzu sehr schwächen.
Zu den Feinheiten der Rezeptur...
Das Grundgerüst besteht aus der genau abgestimmten Verbindung von Lipodermin und Wollwachsalkoholen (nicht Lanolin, weil dort ohne Analysezertifikat schwierig einzuschätzen wäre, wieviel Unverseifbares und damit Wollwachsalkohole tatsächlich enthalten ist). Diese Kombination bildet einerseits eine Verkapselung von fett- und wasserlöslichen Wirkstoffen in Liposomen, andererseits werden diese durch die Wollwachsalkohole stabilisiert und eine Weile an der Hautoberfläche gehalten. Die Folge daraus ist ein langsam Wirkstoffe abgebender Film - wenn man so will: ein Depot-Effekt.
In der wasserlöslichen Abteilung haben wir einerseits den angekündigten pH-Wert-Puffer aus Milchsäure und Natriumlaktat, wobei ich ihn hier wie auch in meiner eigenen Balsamversion ganz bewusst saurer eingestellt habe, als er sich in Heikes Rohstoffbuch und auf Olionatura findet. Weiters findet sich Harnstoff in dreifacher Funktion. Erstens ist er als hauteigener Hydratisierer engagiert und zweitens lindert er den Juckreiz. Drittens hat er tendenziell antibakterielle Wirkung.
Glycerin und Panthenol sind ebenso als Hydratisierer eingeplant, wobei Glycerin zusätzlich die Barrierelipide mehr in ihre flüssig-kristalline Form bringt (wodurch die Barriere dann weniger Lücken hat). Panthenol ist einerseits juckreizlindernd und hilft auf der anderen Seite, das im Hautstoffwechsel verfügbare Coenzym A zu vermehren, welches im gesamten Fettsäurestoffwechsel (von der Bildung über die Entsättigung bis zum Abbau) stets benötigt wird. Man könnte also sagen, dass es den Hautstoffwechsel (und damit auch die Wundheilung, wofür es bekannt ist - siehe Bepanthen) ankurbelt. Dies ist aber auch der Grund, warum es hier so sparsam dosiert ist: Zu viel Anregung ist bei infizierten Ekzemen nämlich nicht zu empfehlen.
Zur Fettmischung ist neben dem keimhemmenden Calophyllumöl noch zu sagen, dass sie bewusst wenig Vitamin E enthält, weil dieses die Durchblutung fördern und die Haut zu kräftig anregen würde. Eben deshalb fehlt auch die ansonsten sehr hilfreiche Alpha-Linolensäure. Palmitoleinsäure, die ich auf infizierten Ekzemen immer sehr besänftigend fand, ist mit drei Prozent, die entzündungshemmende Gamma-Linolensäure nur zu zwei Prozent enthalten (Begründung: siehe oben). Palmitin- und Stearinsäure liegen in diesem Rezept gleichermaßen bei 10,7 Prozent, was ein guter Kompromiss zwischen Barrierestärkung und der Vermeidung zu starker Einhüllung sein sollte. Circa so viel Ölsäure wie Linolsäure ist enthalten, wobei die Ölsäure um knapp drei Prozent überwiegt.
Jojobaöl will ich noch gesondert erwähnen, weil es die Eigenschaft hat, eher im Bereich des Sebums (also in Oberflächennähe) zu bleiben, und für hautfremde Mikroben unverdaulich zu sein. Wir wollen also dafür sorgen, dass sich derartige Viecher nicht besonders willkommen fühlen.

Einen wunderschönen guten Morgen wünscht
Harald - Antimikrobian
