Antihornhaut-Fusscreme

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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Akelei
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Antihornhaut-Fusscreme

Ungelesener Beitrag von Akelei »

Hallo Zusammen :)

Meine Füsse neigen zu starker Hornhautbildung und benötigen viel Zeit und Zuwendung um gepflegt auszusehen. Jahrelang bin ich ihnen, mindestens wöchentlich, mit einem Hornhautraspel zu Leibe gerückt und habe sie dazu regelmässig zwei Mal täglich (mit diversen verschiedenen Hand/Fuss/Gesichtscreme) eingecremt. Das Resultat war nicht befriedigend, die Haut an den Füssen blieb immer trocken.

Dann habe ich mich an einer harnstoffreichen, horhauterweichenden Rezeptur versucht. Dies ist das Ergebnis:

9 gr Olivenöl
5 gr Weizenkeimöl
9 gr Sheabutter
4 gr Wollwachsalkohol
6 gr Lysolecithin
2 gr Cetylalkohol

18 gr Wasser
5 gr Glycerin
20 gr Urea
0.1 gr Xanthan
5 gr Weingeist
1 gr Ätherisches Grapefruitöl

Gesamtmenge 83 g, davon:
42,2% Fettphase (35 g)
57,8% Wasserphase (48 g)
14,5 % Emulgator (12 g)


Nun ist die Haut an meinen Füssen nicht mehr trocken. Die Creme wende ich täglich ein bis zwei Mal an. Meine Füsse sehen gepflegt aus. Die Hornhaut ist weicher geworden und es genügt wenn ich ab und zu den Bimsstein anwende. Was mir noch nicht gefällt: die Creme zieht nicht so gut ein, die Füsse bleiben leicht „klebrig/schmierig“. Liegt das am hohen Emulgatoranteil? Bei früheren Versuchen mit weniger Emulgator, war mir die Creme zu flüssig. Vielleicht weiss jemand Rat, wie ich die Rezeptur noch verbessern kann.
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Antoine de Saint-Exupéry

silky

Ungelesener Beitrag von silky »

hättest Du Deine Rezeptur in %Angaben uns gezeigt, wäre ich etwas gewillter Dir zu helfen, geht nämlich dann schneller.
Aber dennoch :monsieur: werfe ich eine Meinung in den virtuellen Raum nach einem kurzem Blick über die Angaben. :)



42% Fettphase ist ordentlich, darum zieht die Creme schon schwerer ein.
Die Ölauswahl spreitet auch nur allmählich, sind alles keine Leichtfüße. In meine Lotionen kommt deßhalb stets ein Anteil Neutralöl, Squalan und ich jongliere etwas mit den B0/ B1/B2 Gruppen.
Und einen Grund fürs Aufliegen kennst Du ja selber. Hohe Emulgatoreinsätze machen Cremes auch nicht leicht und fluffig.
LL ist gerne etwas, wie soll ichs ausdrücken, klebrig.

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

silky hat geschrieben:… LL ist gerne etwas, wie soll ichs ausdrücken, klebrig.
… und macht Emulsionen flüssig. :ja:

Ohne exakter nachzurechnen, sehe ich in Deiner Rezeptur vor allem Komponenten, die rückfetten, schlecht spreiten – wie Silky bereits anmerkt – und lange aufliegen:
Akelei hat geschrieben: 9 gr Olivenöl
5 gr Weizenkeimöl
9 gr Sheabutter
4 gr Wollwachsalkohol
6 gr Lysolecithin
2 gr Cetylalkohol
Olivenöl, Weizenkeimöl, Sheabutter spürt man haptisch deutlich, sie alle benötigen lange, um einzuziehen. Wollwachsalkohol ist deutlich rückfettend (und ein toller Rohstoff, zweifellos), aber in dieser Gesamtkonzeption erreichst Du eine sehr effektive, aber auch klebrige Emulsion. Lysolecithin verflüssigt Emulsionsstrukturen; wenn Du also Konsistenz haben möchtest, lasse es (vor allem in dieser Dosierung) aus der Rezeptur ganz heraus. Hier kommt noch der sinnvolle hihe Urea-Anteil hinzu, der auch verflüssigend wirkt.

Ein haptisch gering fettendes Konzept setzt auf O/W-Emulgatoren wie Montanov® 68 oder Xyliance (beide enthalten bereits konsistenzgebende Fettalkohole, die gleichzeitig eine trockene Haptik fördern), sehr schön mit einem hydrierten Lecithin kombiniert (!), also mit Emulmetik® 320 oder Phospholipon® 80 H. Eine Fettphase um 30 % reicht völlig aus. Ich würde ca. 4 % der erstgenannten Emulgatoren nehmen und 1 % hydriertes Lecithin, dann hast Du eine richtige Creme. :-)

An Fetten eignen sich die genannten zweifellos. Du kannst aber 30 % durch ein höher spreitendes Fett ersetzen, entweder die von Silky genannten oder Kokosöl.
Liebe Grüße
Heike

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Akelei
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Ungelesener Beitrag von Akelei »

Liebe Silky

nächstes Mal werde ich es besser machen und von allen Zutaten die Prozete angeben, sorry. :argverlegen:

Vielen Dank :bluemchen: für deinen Hinweis, wie ich die Creme verändern kann. Werde es demnächst ausprobieren, das Rezept und das Ergebnis hier bekannt geben.
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Ungelesener Beitrag von Akelei »

Liebe Heike

Herzlichen für deine Antwort, ich fühle mich geehrt.

Die vorgeschlagenen Emulgatoren habe ich auf Vorrat und auch verschiede Öle, die ich aufgrund ihrer Spreitfähigkeit (unter Berücksichtigung B0, B1, B2) auswählen werde.

Vielen Dank für deine Anregungen.
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Noch eine Anmerkung zur Ergänzung der bereits erteilten Ratschläge: Du hast 18 Gramm Wasser und aber 23 Gramm spaltungsbedürftige Fette in Deiner Rezeptur - also mengenmäßig weniger Wasser. Mit "spaltungsbedürftig" ist gemeint, dass sie vor dem Einziehen zunächst in ihre Bestandteile, Glycerin und die Fettsäuren, zerlegt werden müssen. Ich habe den Verdacht, dass ein Teil einzieht und der Rest mangels Wasser (welches zur hydrolytischen Spaltung der Triglyceridfette aber nötig ist) auf der Hautoberfläche herumliegt, wo er eine gewisse okklusive Wirkung ausübt und dem Prinzip einer Salbe damit näher steht als einer Creme. Die Fettreste werden im Anschluss natürlich auch gespalten - aber nur ganz langsam durch zu ihnen vordringendes hauteigenes Wasser.

Darum wohl bevorzugen viele Rührer(innen) recht hohe Wasseranteile in ihren Emulsionen, um nach der Triglyceridspaltung noch genug Wasser zum eigentlichen Hydratisieren der Korneozyten verfügbar zu haben.

Ich hoffe, dieser Aspekt konnte die Problematik weiter erhellen und Dir zeigen, wie Du es besser machen könntest.
:monsieur:

Einen schönen Abend wünscht und winkt
Harald
:)

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Fazit, damit deutlich wird, was ich Dir rate:
1) mehr Wasser (ist auch gut zum Normalisieren der Verhornung, weil Abschuppung wegen der an ihr beteiligten Enzyme Wasser benötigt)
2) mehr Linolsäure in der Fettmischung, zumal dieselbe dadurch besser spreiten wird und Linolsäure überdies verhornungsregulierend wirkt.

Falls Du sogar mit einer ausgewogen geplanten Fettphase noch Schwierigkeiten mit dem Einziehen der Creme haben solltest, kannst Du auf die bereits erwähnten Hochspreiter zurückgreifen, welche aber nicht allzu tief einziehen. Meine Erfahrung jedenfalls sagt mir, dass man auch wunderbar einziehende Produkte ohne Babassu-, Kokos-, Neutralöl und Squalan herstellen kann, aber nun hast Du verschiedene Meinungen gelesen und kannst Dir Deinen eigenen Weg erarbeiten.
:yeah:

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Akelei - hast Du nicht Heike' s 2. Buch?
Darin ist ein sensationelles Rezept:
"Kräuter-Fußbalsam", der keine Wünsche (hautbezogen :wink:) offen lässt.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Akelei »

Danke für die weiteren Anregungen!
Jetzt werde ich mich daran machen ein neues Rezept zu schreiben.
Die Bücher von Heike habe ich natürlich und verbringe Stunden damit. Finde darin die spannendsten Informationen zu Hunderten von Sachen und kann mich kaum auf etwas festlegen.
Lese jetzt erst einmal das Rezept zum Kräuter-Fussbalsam, dann suche von den Ölen die ich schon zu Hause habe die geeignetsten aus und lege den Emulgator fest. Wichtig ist mir die „grosse“ Menge Urea. Mal sehen was entsteht.
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Ungelesener Beitrag von Akelei »

...jetzt muss ich die Rezeptplanung verschieben, mein Sohn mit Familie ist angekommen. Das Fusscremegerüst steht und ich hoffe Morgen früh daran weiter zu bauen.

Meine Küche benutze ich jetzt zum Mittagessen kochen und dann gehts zur Arbeit bis in die Nacht.
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Ungelesener Beitrag von Akelei »

Jetzt steht das Rezept auf dem Papier: :)

Gesamtmenge 55 g, davon:
28 % Fettphase (15.4 g)
72 % Wasserphase (39.6 g)
6,5 % Emulgator (3,6 g)

Das sind:
21,5 % Öle und Butter, davon:
76,3 % Basisöle (9 g)
5.1 % Wirkstofföle (0,6 g)
18,6 Buttern (2,2 g)

6,5 % Emulgatoren (23,4 % der Fettphase) davon:

3,6 % Hauptemulgator (3,6 g = 13 % der Fettphase)
2,9 % Koemulgator ( 1,6 g = 10,4 % der Fettphase)

72 % Wasserphase
35,6 % Wirkstoffe
18,2 % wässrig-alkoholische Extrakte (Weingeist)

Fusscreme
5 g Aprikosenkernöl
4 g Squalan
2, 2 g Sheabutter
1 g Wollwachsalkohol
2 g Xyliance
0,4 Emulmetik

14 g Wasser
12 g Urea
4 g Natriumlaktat
6 g Weingeist
0.2 g Xanthan
2,5 Panthenol
0,6 Wildrosenöl
0,1 g Kaliumsorbat
1 g Milchsäure

Den hohen Urea-Anteil möchte ich beibehalten, da ich mir davon eine stark Hornhaut erweichende Wirkung verspreche. Wie ich den Harnstoff auflösen werde, überlege ich mir dann Morgen bei der Zubereitung.
Xyliance, Emulmetik und Wollwachsalkohol habe ich zu den Emulgatoren gerechnet.
Den Weingeist habe ich anhand der Wasserphase berechnet (15 % von 39.6 g)

Nun muss ich mich leider mit etwas anderem beschäftigen. Freue mich auf das Ausprobieren des neuen Rezeptes!
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Ich würde das Rezept noch einmal überdenken. Willst Du wirklich 1,82% :!: Milchsäure und 7,27% :!: Natriumlaktat einbauen? Da wird auch der pH-Wert weder für die Haut noch für das enthaltene Urea gut geeignet sein.Außerdem rate ich Dir zu mehr Linolsäure, die hier abermals zu kurz kommt. Die Squalanmenge ist mit einem Drittel der Fettmischung außerdem sehr hoch. Je nachdem, welchen Hauttyp Du hast, wird sich entweder die Fettphase beim Einziehen auf zwei Drittel reduzieren (weil Squalan von einem bestimmten Teil der residenten Hautflora an der Oberfläche zerlegt wird), oder ein unzerlegter Squalanrest wird schmierig auf der Oberfläche zurückbleiben. Je nach mikrobieller Besiedelung Deiner Haut wird entweder Fall eins oder Fall zwei zutreffen.

In jedem der beiden Fälle ist es suboptimal, und außerdem täte - wie schon gesagt - mehr Linolsäure ohnedies bei starker Verhornung gut.

Damit keine Missverständnisse aufkommen: Ich rate Dir vom Squalan nicht ab, würde es aber ausschließlich zur Feinabstimmung der Spreitkaskade nehmen.

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Akelei, ich habe es dir in % umgerechnet:

Gesamtmenge: 55 Gramm

(die % sind von Gesamtmenge gerechnet)
Fettphase: 26,55% / 14,6 Gramm
in % / in Gramm
9,09% 5 g Aprikosenkernöl
7,27% 4 g Squalan
4,00% 2, 2 g Sheabutter
1,82% 1 g Wollwachsalkohol
3,64% 2 g Xyliance
0,73% 0,4 Emulmetik



Wasserphase: 73,45% (40,4 Gramm)
in % / in Gramm
25,45% 14 g Wasser
21,82% 12 g Urea
7,27% 4 g Natriumlaktat
10,91% 6 g Weingeist
0,36% 0.2 g Xanthan
4,55% 2,5 Panthenol
1,09% 0,6 Wildrosenöl
0,18% 0,1 g Kaliumsorbat
1,82% 1 g Milchsäure
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

silky

Ungelesener Beitrag von silky »

Danke Helga :bussi:
Unglaublich Du übernimmst eigentlich was der Fragende uns zur Verfügung stellen sollte. So ein großes Herz hast Du?!

Liebe Akelei,
die Ratschläge von Pflösch zu beherzigen, das rate ich Dir.
Außerdem bin ich regelrecht geschockt von den Einsatzkonzentrationen der Wirkstoffe. So lege ich Dir die Portraits auf Olionatura ans Herzen und bitte überdenke auch diese Anwendungen.

Für mich sind das schon fast Medizinprodukte.

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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

silky hat geschrieben:Für mich sind das schon fast Medizinprodukte.
Was ja auch in Ordnung ist, wenn man weiß, was man tut. :)

Es kommt allerdings hinzu: Die Urea-Konzentration ist mit 21,82% eindeutig keratolytisch und wird anfangs vielleicht spektakulär wirken, nach Beseitigen der ärgsten Verhornung in einer Erhaltungspflege aber gar nicht mehr erforderlich, unter Umständen auch gar nicht mehr angenehm sein.

Die Neigung des Laktatpuffers zum Basischen hin ist auf alle Fälle ein technischer Mangel in der Rezeptur, weil die Hydrolyseneigung des Harnstoffes dadurch unnötig angekurbelt wird. Sprich: Er wird sich schneller zersetzen.

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Ungelesener Beitrag von Akelei »

Danke Pflanzenölscheich!

Zum Glück schaue ich vor Rührbeginn nochmals hier hinein. Ich werde mein Rezept also nochmals überdenken:

Die Milchsäuremenge und Natriumlaktatmenge habe ich aus dem Rezept von Heike’s Kräuter-Fussbalsam entnommen.

Mehr Linolsäure weist Weizenkeimöl auf, darum werden ich die Squalanmenge halbieren und durch 2 g Weizenkeimöl ersetzen.
Die Urea-Konzentration war zu Beginn der Fusspflege wirklich nötig, doch jetzt nachdem sich die Hornhaut etwas reduziert hat, kann ich es mit weniger Harnstoff versuchen.
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Ungelesener Beitrag von Akelei »

Vielen Dank chhelga, für das Umrechnen in Prozente. :drueck: Du bist ein Schatz!

Nachdem ich das Rezept abgeschickt habe, hat mir eine Stimme im Hinterkopf zugeflüstert: "da fehlen noch mehr Prozentangaben, als diejenigen die du genannt hast."

Ich werde mir mehr Zeit für diese Angaben zu nehmen, Haushaltarbeiten können schliesslich warten :)
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Ungelesener Beitrag von Akelei »

Liebe Silky
um Ratschläge zu erhalten und sie dann, so gut es geht umzusetzen, stelle ich Fragen hier. Manchmal dauert es etwas länger bis alles verstehe, das ist so bei Oma's :) Und es gibt so unendlich viele Möglichkeiten :seufz:

Für mich sind das schon fast Medizinprodukte.[/quote]

Anfangs musste meine Fusscreme medizinisch wirken, ich hab sie auch nie grossflächig aufgetragen. Jetzt kann ich aber, wie Pflanzenölscheich rät, die Konzentration verringern.
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Ungelesener Beitrag von Akelei »

...das mit dem Zitiern hat nicht geklappt :argverlegen:
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Entschuldige bitte, ich sehe gerade: Der Laktatpuffer ist in Ordnung - 1:4 -, nur die Mengen selbst sind hoch. Bei den großen Prozentangaben habe ich anscheinend das Rechnen verlernt :auslachen:, obwohl man es in Gramm so herrlich sieht, dass das Verhältnis 1:4 lautet. :argverlegen:

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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Daher rate ich Dir, die Milchsäure auf 1% und Natriumlaktat auf 4% zu senken - eigentlich reichen auch 0,5% Milchsäure und 2% Natriumlaktat. So bleibt Dir auch mehr Wasser, um die verhornte Haut zu hydratisieren und sie dadurch geschmeidiger zu machen. :ja:

Zu den Fetten: Weizenkeimöl ist ein besonderer Saft ;) und liefert neben Linolsäure auch ein tüchtiges Stückchen Palmitinsäure und herrliche Phospholipide - und Alpha-Linolensäure, bei der man tunlichst nicht zu viel erwischen sollte, was bei einem Fußpräparat wahrscheinlich weniger kritisch sein dürfte.

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Ungelesener Beitrag von Akelei »

Das aktualisierte Fusscremrezept:

28 % Fettphase / 72% Wasserphase / 6,5 % Emulgator

% / g
7,27 / 4 Aprikosenkernöl
3.64 / 2 Weizenkeimöl
3.64 / 2 Arganöl
1,82 / 1 Squalan
4,00 / 2,2 Sheabutter
1,82 / 1 Wollwachsalkohol
3,64 / 2 Xyliance
0,73 / 0,4 Emulmethik

32,73 / 18 Wasser
14, 55 / 8 Urea
7,27 / 4 Natriumlaktat
10,91 / 6 Weingeist
0,36 / 0,2 Xanthan
4,55 / 2,5 Panthenol
1,09 / 0,6 Wildrosenöl
0,18 / 0,1 Kaliumsorbat
1,82 / 1 Milchsäure

Und nun mach ich mich gleich daran diese Creme zu rühren. Nach der Schreib-Arbeit das Vergnügen!
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Ungelesener Beitrag von Akelei »

Der neue Fussbalsam ist gerührt :bingo: hatte beim Abfüllen eine wunderar leichte Konsistenz :hanf: In eine 50 ml Dose passten 20 g. Die Füsse fühlen sich eine Stunde nach dem Auftragen sehr angenehm an. Die Creme weisselt stark, was mich aber nicht sehr stört. Um einen PH-Wert von ca. 5.5 zu erhalten musste ich doppelt so viel Milchsäure (2 g) hinzufügen. Beduftet habe ich mit 0,5 g Ätherischem Grapefruit.

Heute Früh sehe ich, dass es wohl Lufteinschlüsse sind, die diese flauschige Beschaffenheit ausmachen. Mir gefällt das. Mal sehen wie es sich auf die Haltbarkeit auswirkt.

Danke für deine Belehrungen Pflanzenölscheich :bluemchen: Sie sind sehr hilfreich. Beim Suchen nach geeigneten Rohstoffen handle ich letztendlich aus dem Bauch. Bin froh um dein Wissen, das du mitteilst!

Den Rat nach weniger Milchsäure habe ich nicht beherzigt, da ich, wegen dem Kaliumsorbat den PH-Wert von 5,5 wollte. Wird sich nun der Harnstoff "nicht wohl“ fühlen und sich zersetzen?
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Ungelesener Beitrag von cosmee »

Ich bedanke mich für diesen Thread - bei der Fragenden und den Antwortenden!!
:blumenstrauss:
Ich selbst hab das selbe Problem. Habe es aber noch nicht geschafft, ein entsprechendes ausgedüfteltes Rezept zusammenzustellen und helfe mir (aus zeitgründen) einfach mit Sheabutter und Lanolin. Es ist aber offensichtlich, dass dies zu wenig ist.

Danke also nochmals für Eure Erfahrungen, sobald ich ein Zeitfenster hab, werd ich das Rezept auch ausprobieren! Danke Akelei!
Das Leben beginnt mit dem Tag, an dem man einen Garten anlegt.
Chin. Sprichwort
Ich lade Euch ein in meinen Garten www.kraeuterhuegel.at

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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Akelei hat geschrieben:Um einen PH-Wert von ca. 5.5 zu erhalten musste ich doppelt so viel Milchsäure (2 g) hinzufügen.
Das erstaunt mich sehr. Milchsäure und Natriumlaktat im Verhältnis 1:4 hätten den pH-Wert eigentlich schon richtig einstellen sollen. Dem Harnstoff wird es nicht schaden, so lange der pH-Wert stimmt. Der menschlichen Haut hätte ich so viel Milchsäure nicht zugemutet. Hauptsache, Du verträgst sie und bedenkst, dass Milchsäure die Haut lichtempfindlicher machen kann, wenn sie so hoch dosiert ist. Andererseits ist das Sonnenbaden der Füße bei diesen Temperaturen nun für eine ganze Weile vorbei. ;)

Aber dass der Harnstoff den Laktatpuffer überfordert hätte? :gruebel:

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Ungelesener Beitrag von Akelei »

Milchsäure scheine ich gut zu vertragen, oder ich erkenne die Unverträglichkeit nicht. Wie zeigt sie sich?
Bei verschiedenen Lotionen (Gesicht/Hand/Köper) muss ich zwischen 1% und 2,5% zugeben, damit der pH-Wert bei 5,5 liegt. Zur Messung verwende ich ein Indikatorpapier, vor 3 Jahren gekauft. Habe es immer trocken aufbewahrt, sollte also noch tauglich sein. Es zeigt auf jeden Fall eine Veränderung der Farbe, nach dem Hinzufügen von Milchsäure.


Danke Dir, cosmee. Es freut mich, wenn du profitieren kannst
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Ungelesener Beitrag von Alraune »

Du könntest später den Urea Anteil verringern und statt dessen zusätzlich Allantoin in Deine Rezeptur einplanen, das wirkt mit geringerer Dosierung auch keratolytisch. Milchsäure und Natriumlaktat würde ich auch auf die empfohlene Dosierung reduzieren.

LG
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Ungelesener Beitrag von Akelei »

Alraune hat geschrieben:
Samstag, 22. September 2018, 08:25
Du könntest später den Urea Anteil verringern und statt dessen zusätzlich Allantoin in Deine Rezeptur einplanen, das wirkt mit geringerer Dosierung auch keratolytisch. Milchsäure und Natriumlaktat würde ich auch auf die empfohlene Dosierung reduzieren.

LG
Alraune
Danke für deinen Hinweis. Seit ich das Rezept erarbeitet und gerührt habe sind 6 Jahre vergangen! Ich staune selbst. In der Zwischenzeit ist das Rezept tief in einer Schublade gelandet. Meine Fusscreme hat sich derjenigen aus Heikes Buch stark angenähert und ich bin zufrieden damit.
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Antoine de Saint-Exupéry

Sarah

Ungelesener Beitrag von Sarah »

Hallo Akelei,

Freut mich, dass du inzwischen mit deiner Fusscreme zufrieden bist und sie so erfolgreich entwickeln könntest.
Ich kann dir nur aus meiner Erfahrung mit Bimssteinen sagen, dass ich viel weniger Hornhaut bekomme seit ich diese nicht mehr benütze und nur noch peelings an den Füßen mache.
Schönen Sonntag, Sarah :sunny:

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Ungelesener Beitrag von Korsin »

Ihr Lieben,
das ist auch meine Erfahrung.
Offenbar reagiert die Haut auf so aggressive Eingriffe mit verschärfter Gegenwehr :attacke: und baut erst recht dicke Hornhaut auf.
Letztendlich ist ja Hornhaut nichts anderes als der körpereigene Schutz gegen ständige Überlastung an einer bestimmten Stelle. Entfernt man den, hat der Körper Stress und baut noch dickere Wälle auf. Man sollte also auch zu sehen, wie die Füße beim gehen gelagert sind, häufiger die Schuhe wechseln, in der Wohnung mal barfuß laufen und so... Hat mir auch a bisserl geholfen bei dem Problem :knicks:
Liebe Grüße
Korsische Prinzessin

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