Creme für unreine Haut

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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Ani

Creme für unreine Haut

Ungelesener Beitrag von Ani »

Hallöchen,
hier habe ich noch das Rezept für die Creme, die bei mir wirklich gut geholfen hat. Ich hatte so kriselige Haut, das ist jezt schon viel besser geworden.

4g Lamecreme
2g Bienenwachs
8g Arganöl
4g Nachtkerzenöl

30g Hamameliswasser
Harnstoff

6Tr. Malvenextrakt
6 Tr. Meristemextrakt
1 Meßl. Aloe Vera 10 fach

8 Tr. BioKons


Ganz liebe grüße von mir.
Ani

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Hallöchen! :D

Fein, dass dir die Rezeptur gut tut, das freut mich wirklich. :yeah:

Allerdings - wenn du an einem Feedback zu deiner Rezeptur interessiert bist, würde ich dir den Tipp geben, doch mal hier zu schauen.

Tropfenangaben sind extrem ungenau und wenig hilfreich - sowohl für Menschen, die die Rezeptur eventuell nachrühren möchten, als auch für dich, bei der Eingrenzung möglicher Fehlerquellen. Die Angabe der Menge an Urea, die verwendet wurde, wäre ungemein hilfreich. :)
Freundlich grüßt
Katharina

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

… und Messlöffel sind auch extrem anwenderunfreundlich. :knutsch: Bitte nicht als Vorwurf sehen, nur als Hinweis für spätere Konzepte.

Ich finde sie für den persönlichen Gebrauch absolut legitim: :ja: man konzipiert sich seine Rezeptur und nutzt ein Maß, um das Nachrühren das nächste Mal schneller und einfacher zu machen. Das mache ich teilweise auch. Als Angabe für andere sind Messlöffel jedoch nicht optimal.

Ich kann mich noch an die Mails von Leserinnen erinnern, als auf diversen Webseiten noch Messlöffeltabellen kursierten und sie wissen wollten, welche Angaben denn nun richtig seien. Je nach Messlöffel weichen die Ergebnisse leider deutlich von einander ab, teilweise um 100 %. Offen gestanden weiß ich nicht, wie viel Gramm und damit Prozent auf gesamt ein 1 Meßl. Aloe Vera 10-fach ist – und das müsste ich wissen, um prozentual auszurechnen, in welcher Einsatzkonzentration Du es verwendest.
Liebe Grüße
Heike

Ani

Ungelesener Beitrag von Ani »

Ach herje, vielen Dank für den Tip. Ist auch gar nicht schlimm.
ich muss zugeben, ich bin da beim Rühren auch nicht ganz so genau bisher gewese, jetzt weiß ich auch warum sich zuerst die Creme getrennt hat und die nächste nicht dick werden wollte :pfeifen:

Ich merke schon, das Rühren ist doch eine kleine Kunst, na da habe ich noch viel zu lernen :argverlegen:

Eine schönen Abend Euch

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Ani hat geschrieben:Ich merke schon, das Rühren ist doch eine kleine Kunst, na da habe ich noch viel zu lernen :argverlegen:
Das kommt immer auf die eigenen Erwartungen an. :-) Ich finde es nicht schlimm, wenn sich jemand entscheidet, etwas legerer zu arbeiten (ich koche z. B. so, da geht alles aus dem Bauch heraus), aber die Ergebnisse sind dann nicht so einfach reproduzierbar. Wen das nicht stört – warum nicht? Ich habe damit keine Probleme, solange andere meine sehr akribische Art respektieren. ;-) Wie heißt es so schön: leben und leben lassen.

Zu Deinem Rezept: Du hast mit 7,4 % (ich habe die Menge der Wirkstoffe mit Urea mal auf 6 g geschätzt) sehr viel Emulgator in der Creme, das Rezept stammt daher, vermute ich, von 2007 oder früher – seitdem arbeiten viele mit meinen Rechnern und der dahinter arbeitenden Formel. Dann sind knapp 30 % Wirkstofföl in Deiner Creme; ich würde nicht mehr als 5–10 % nehmen und die Ölmischung mit einem Öl der Gruppe B-0 stabilisieren.

Insgesamt ist das kein Rezept, dass ich für unreine Haut empfehlen würde, auch wenn die Ölauswahl durchaus passend ist und Urea, Aloe-Vera-Gel und die Pflanzenextrakte sich ebenfalls bewähren: mit über 33 % eine zu hohe Fettphase, Lamecreme nicht der optimale Emulgator. :-) Du könntest die Rezeptur sicher optimieren.
Liebe Grüße
Heike

kleines Huhn

Ungelesener Beitrag von kleines Huhn »

Ani hat geschrieben::
Ich merke schon, das Rühren ist doch eine kleine Kunst, na da habe ich noch viel zu lernen
Du bist schon mal an der richtigen Quelle, hier lernen alle gerne und immer wieder dazu. :troest:
Heike hat geschrieben:Das kommt immer auf die eigenen Erwartungen an. Ich finde es nicht schlimm, wenn sich jemand entscheidet, etwas legerer zu arbeiten (ich koche z. B. so, da geht alles aus dem Bauch heraus), aber die Ergebnisse sind dann nicht so einfach reproduzierbar. Wen das nicht stört – warum nicht? Ich habe damit keine Probleme, solange andere meine sehr akribische Art respektieren. Wie heißt es so schön: leben und leben lassen.
Ja Heike, ich stimm Dir zu. Ich koche auch so, hab alles im Kopf. Backen funktioniert so aber leider bei mir nicht...
Ich denke, im Unterschied zum Kochen sind einem beim Kosmetikherstellen die Zutaten wahrscheinlich weniger geläufig und man kann zwischendurch nicht "abschmecken" und schauen, ob die Haut den Emulgator, etc. mag. Das macht es für mich schwieriger und ich neige dort auch zur Akribie :schlaumeier: . Aber in beiden Branchen genügt die industriell hergestellte Variante meinen Ansprüchen nicht, und ist mir z. T. auch überteuert - also selbermachen. Außerdem macht es einfach großen Spass!
Ich habe noch ein Buch von 1994 mit Kosmetikrezepten, da werden fast alle Cremes mit Lamecreme, Bienenwachs und Kakaobutter gerührt, variiert werden nur die Wirkstoffe. Ich habe diese Cremes nie hergestellt, aber meine Haut wäre wahrscheinlich explodiert. :vollirre:
Liebe Grüße,
das kleine Huhn

Struppi

Ungelesener Beitrag von Struppi »

Tropfen hin oder her, ich wundere mich über die Rezeptur . . Bienenwachs bei unreiner Haut??? Und Lamecreme????
Erklärst du mir das? Bienenwachs legt sich meines Wissens nach als Film auf die Haut, was ich bei meiner , früher auch sehr unreinen Haut , immer vermeiden würde.

Liebe Grüße von Struppi

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

kleines Huhn hat geschrieben:… und man kann zwischendurch nicht "abschmecken" …
Das hast Du sehr treffend gesagt, mein kleines Hühnchen. :-) Ich bin in vielen Dingen absolut locker, aber wenn ich meine Fettphase plane, macht ein Pellet Mimosenwachs einen großen Unterschied. Laien bewerten meine Emulsionen oft als sehr komplex – sie sind es nur auf die Fettphase bezogen, nie auf die Wirkstoffe. Der Kenner sieht, dass das Grundrezept immer sehr einfach ist – und weiß, dass diese Planung der persönlichen Hautsituation folgt.

Bienenwachs schätze ich sehr, aber in einer Emulsion für unreine Haut würde ich ihn wirklich nicht empfehlen. Struppi, mir geht es da so wie Dir. :-)
Liebe Grüße
Heike

Ani

Ungelesener Beitrag von Ani »

:verlegen: .... ich glaube jetzt fange ich gleich an zu stottern.

Mh...ich muss zugeben, ich habe mir nicht all zu viel dabei gedacht. Das Rezept ist aus dem Netz glaube ich und wurde dann nur abgewandelt. Meiner Haut tat es jedenfalls gut, kann natürlich auch sein, dass mir viel Fette oder Feuchtigkeit fehlte und sie desswegen so kriselig wurde.

Ich hatte mir ein ganz hübsches Buch zum Rühren besorgt und das gab einem das Gefühl, dass das Rühren so easy ist und wenn man etwas nicht da hat, dann tauscht man es eben aus oder lässt den Wirkstoff weg ... . Daher habe ich mir bisher auch nicht so viele Gedanken gemacht.

Aber ich muss sagen... durch Eure Beiträge habe ich richtig Lust bekommen, da richtig dahinter zu steigen. Ich muss aber zugeben, ich tue mich noch recht schwer mit dem roten Faden. Aber ich denke das kommt nach und nach... Step by Step.

Jetzt werde ich erst mal meine Füßchen still halten und mich da mal rein fitzen. Ich danke Euch ganz lieb für Eure Stubser.

Ganz liebe Grüße und Euch noch einen entspannten Abend. :popcorn:
Alles Liebe, Ani

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Ani, mach' Dir nichts draus, niemand möchte Dich kritisieren. :knutsch: Ich habe Dein Rezept auf Deinen Threadtitel bezogen (Creme für unreine Haut), und was Du nun schilderst, klingt ganz anders.

Cremes machen ist an sich auch einfach, das stimmt. Schwupps hier, Schwupps da (vor allem mit viel Emulgator sieht das dann sehr beeindruckend aus), Knethaken rein, fertig. Dann hat man eine Creme. Eine Creme, die der Haut gut tut – auf Dauer gut – erfordert etwas mehr Know How.

Wenn der Autor eines Buches z. B. einen Rohstoffladen hat, will er Kundinnen gewinnen, und er tut gut daran, ihnen immer wieder zu sagen, dass das alles gaaaanz einfach ist. Die Masse möchte nicht viel nachdenken, sondern schnell etwas herstellen, was nach Creme aussieht und gut riecht. Würde man ihnen sagen, dass das Herstellen einer qualitativ guten Creme ein Handwerk ist, das – wie jedes Handwerk – eine sinnvollen Allianz aus Theorie und Erfahrung darstellt – wäre es mit der Motivation vieler Frauen (und Männer) schnell vorbei (und mit den guten Bilanzen des Shopinhabers auch). ;-)

Ich finde Deinen »Kampfgeist« gut – genau, nicht aufgeben, nun erst recht neugierig sein und nachhaken! :yeah:
Liebe Grüße
Heike

Struppi

Ungelesener Beitrag von Struppi »

Gute Nacht zusammen,
der Vollmond hält mich wach.

ich würde mal vermuten, dass die Haut durch jede selbst gemachte Creme erst mal besser wird. In gekauften Cremes sind so viele Sachen drin, die die Haut unrein werden lassen, dass Bienenwachs vielleicht völlig harmlos dagegen ist.

Von mir empfohlene und bewährte Zutaten bei unreiner (Mitesser und/oder Pickel, eher glänzend als trocken) Haut:
Öle: Traubenkernöl, Jojobaöl 5 -15 %
Emulgatoren: Emulprot, Lysolecithin
Wirkstoffe: Allantoin 0,5 %, Ectoin 1-2 %, Urea 5-10% , Nicotinamid 4-5 % (am Angang 2,5 % zum gewöhnen, es kribbelt und ist der wichtigste Wirkstoff, meiner Meinung nach.

Meine Haut ist auch sofort besser geworden und über meine ersten Cremes muss ich heute schon lachen. Was für Verbesserungen möglich sind, hätte ich nicht gedacht.

Weiter viel Spaß! Grüße von Struppi

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