Hallo!
Ich bin gerade dabei mir die Infos über die Emulgatoren durchzulesen und dabei kam bei mir die Frage auf, ob es denn bei einer Creme ausreichen würde mit Avocado-, Jojobaöl und Sheabutter zu arbeiten, um eine stabile Emulsion herzustellen. Anhand ihrer Inhaltsstoffe haben ja alle drei emulgierende und konsistenzgebende Fähigkeiten. Könnte man sich damit einen Emulgator sparen? Hat jemand von euch das schon mal ausprobiert und Erfahrung mit der Stabilität der Cremes?
Das wäre toll, wenn mir, als absoluter Einsteiger, jemand weiterhelfen könnte. Amasa
Emulgatoren
Moderator: Helga
- pflanzenölscheich
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Liebe Amasa, der Lecithingehalt von Avocadoöl ist zwar nicht immer gleich, aber ich fand für mich die Faustregel, dass fünf Teile Avocadoöl drei Teile Wasser stabil emulgieren können. Sheabutter wiederum kann durch ihren hohen Gehalt an Sterolen ein bisschen Wasser aufnehmen, wobei ich nicht weiß, wieviel genau. Auf die emulgierenden Fähigkeiten von Jojobaöl würde ich mich allerdings nicht verlassen, denn sie dürften mickrig sein. Bienenwachs hingegen hat ebenfalls die Fähigkeit, Wasser zu binden - Stichwort: Kühlsalbe.
Der Begriff "Creme" dürfte für das Resultat vermutlich nicht ganz angebracht sein, denn bei einer ausgewogenen Fettphasenzusammensetzung wird es eher unwahrscheinlich sein, dass Du mehr Wasser einarbeiten kannst als in eine Fettsalbe. Falls Du mit Lecithinen oder mit Wollwachsalkoholen emulgierst, kannst Du aber natürlich die Synergien mit der natürlichen Emulgierfähigkeit besagter Fette nutzen, musst aber wohl ein wenig Feinabstimmung vornehmen, weil derlei im Vorhinein quasi kaum zu errechnen ist.
Der Begriff "Creme" dürfte für das Resultat vermutlich nicht ganz angebracht sein, denn bei einer ausgewogenen Fettphasenzusammensetzung wird es eher unwahrscheinlich sein, dass Du mehr Wasser einarbeiten kannst als in eine Fettsalbe. Falls Du mit Lecithinen oder mit Wollwachsalkoholen emulgierst, kannst Du aber natürlich die Synergien mit der natürlichen Emulgierfähigkeit besagter Fette nutzen, musst aber wohl ein wenig Feinabstimmung vornehmen, weil derlei im Vorhinein quasi kaum zu errechnen ist.
- Heike
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Probiere es selbst aus: Gib' Öl und Wasser in ein Gefäß und schüttle es. Meinetwegen halte den Stabmixer hinein und dispergiere es 5 Minuten. Nach spätestens einer Stunde schaust Du, was geschehen ist. 
Liebe Grüße
Heike
Heike
- Helga
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Hallo Amasa,
falls Du Dich dann doch dazu entscheidest einen Emulgator zu
Verwenden, wirst Du Dich vielleicht nicht entscheiden können
welchem Du den Vorzug gibst.
Ein Tipp von mir
:
Lies Dir diesen Thread über Phospholipon 80H durch, er ist zwar lang, aber interessant. Phospholipon ist ein Emulgator der neuen Generation (Stichwort hydrierte Lecithine) und bei denen, die ihn verwenden, bewahrt er schön die Feuchtigkeit in der Haut. Er wird zusammen mit "Sucrose Stearat" (Ester de sucre) verwendet und behält - vereinfacht und kurz gesagt - die Feuchtigkeit schön in der Haut.
Verwenden, wirst Du Dich vielleicht nicht entscheiden können
welchem Du den Vorzug gibst.
Ein Tipp von mir
Lies Dir diesen Thread über Phospholipon 80H durch, er ist zwar lang, aber interessant. Phospholipon ist ein Emulgator der neuen Generation (Stichwort hydrierte Lecithine) und bei denen, die ihn verwenden, bewahrt er schön die Feuchtigkeit in der Haut. Er wird zusammen mit "Sucrose Stearat" (Ester de sucre) verwendet und behält - vereinfacht und kurz gesagt - die Feuchtigkeit schön in der Haut.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)
Helga
Helga
- pflanzenölscheich
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Ein entsprechend lecithinreiches Öl und entsprechend wenig Wasser werden vermischt bleiben. Daher schrieb ich oben, dass es eher einer Fettsalbe gleichen wird und nicht jenen ultra-leichten Fluids mit minimaler Fettphase, von denen ja doch viele mehr halten als von einer üppigen Salbe.Heike hat geschrieben:Gib' Öl und Wasser in ein Gefäß und schüttle es.
Wenn man nur die geringen Wassergehalte handelsüblicher Hydratisierer (Glycerin, Panthenol, Natriumlaktat und Milchsäure) binden möchte, um ein Öl-Wirkstoff-Konzentrat herzustellen, kann man unter genannten Bedingungen auf andere Emulgatoren verzichten - das ist es, was ich eine Weile tat und manchmal immer noch tue, wenn ich in eine bestimmte Rezeptur keine WWA einarbeiten möchte.
