Welches Ziel verfolgt man, wenn man...

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Manuka-Bee

Welches Ziel verfolgt man, wenn man...

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

... mind. 5% Cetyl Alkohol, mind. 5% Glycerin, 0.5% Tensid und der Rest Wasser zusammenmischt? :gruebel:

Eg geht um Galderma Cetaphil Waschlotion...

INCI: Water, Cetyl Alcohol, Propylene Glycol, Sodium Lauryl Sulfate :K , Stearyl Alcohol, Methylparaben :K , Propylparaben :K , Butylparaben :K .

Wieso Cetyl Alkohol? Recht ungewoehnlich... bleibt nicht eigentlich Belag nach dem Waschen auf der Haut, rein theoretisch?


In erster Linie interessiert mich wieso Cetyl Alkohol ohne Oel in solcher Konzentration verwendet wird. :lupe:

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

bin nicht sicher, aber mir spukt das Wort Tensid im Kopf herum, hatt Heike nicht
schon mal so was erwähnt?

Fettalkohole
Fettalkohole wie der Stearylalkohol und der Cetylalkohol werden als nichtionische Tenside verwendet und lassen sich als Grundlage für viele Cremes und Salben einsetzen. Sie sind nicht mit Wasser mischbar, können aber durch Umsetzung mit Schwefelsäure in Fettalkoholsulfate überführt werden, die eine große Bedeutung als anionische Tenside in Waschmitteln haben. Durch Ethoxylierung lassen sich Fettalkoholethoxylate als nichtionische Tenside gewinnen, die in Körperpflegeprodukten verwendet werden.

Ethoxilierung

Die Ethoxylierung ist die Anlagerung von Ethylenoxid (Oxiran) an Verbindungen wie beispielsweise Alkohole, Phenole, Amine oder Carbonsäuren.

Durchführung
Zur Ethoxylierung wird das Rohmaterial mit einem Katalysator, z.B. Kaliumhydroxid, und mit Ethylenoxid versetzt. Das Gemisch wird unter Stickstoffdruck bei ca. 5 bar auf Temperaturen zwischen 80 und 150°C aufgeheizt.

Es wird ein Gemisch mit einem relativ weiten Ethoxylierungsgrad erhalten. Durch Wahl geeigneter Katalysatoren, z. B. Erdalkali-Salze, kann die Verteilung der Kettenlängen allerdings eingeengt werden. Man erhält dann sogenannte "narrow range ethoxylates".

Anwendung:
Ethoxylate von Fettalkoholen, Rizinusöl, Sorbitanen (mit Fettsäuren verestert), Alkylphenolen, Fettaminen oder Fettsäuren werden als nichtionische Tenside oder als Rohstoff für anionische Tenside verwendet. Durch Ethoxylierung von Polypropylenglykol (PPG) werden Blockcopolymere (Pluronics) erhalten, die ebenfalls als nichtionische Tenside Verwendung finden.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

:hallihallo: Helga!

Danke fuer deine Antwort :)
Ja, daran habe ich schon gedacht :ja: , es ist ja bekannt, dass Cetylalk nicht nur Konsistenzgeber ist sondern eher Co-Emulgator mit konsistenzgebenden Eigenschaften. Er braucht einen "aktiven" Partner, der ihm hilft Konsistenz zu erreichen. In diesem Beispiel ist das Tensid in der Rolle des Emulgators. Ich vermute, dass diese Formulierung sowohl WAS-Abschwaechung beinhaltet als auch milde, zusaetzliche Waschkraft, Rueckfettung und Konsistengebung. An sich sehr simple Formulierung.

Das ist das Selbe eigentlich, wie bei der Heike's Praesentation der Emulgiereigenschaft des Cetyl Alkohols mit Glyceryl Sterate, in dem die Ausbildung der kristalinen Struktur bzw. Bunkerung des Wasser gezeigt wird. Nur halt mit WAS.

Sehr cremig ist die Lotion geworden, hochweiss, schaumt ein wenig, hinterlaesst sehr weiches, sauberes Gefuehl. Kein Bisschen trocken. Belag, so weit ich mit dem Fingernagel pruefen konnte, gibt's auch nicht.

Bei dieser Formulierung ist es entscheidend ohne Lufteinschluesse zu dispegieren, im warmen Zusatnd (70Grad), sonst wird es Zabaglione :kichern:

Ich habe 10% Cetylalk, 10%Glycerin und 1% Decyl Glucoside genommen... ausbaufaehig ist die Rezeptur auf jeden Fall

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

wenn ich das richtig verstehe, verwendest du das als Waschlotion?

Hm, eine Überlegung wert :)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

Testen kostet (fast) nichts...sind sehr billige Rohstoffe :wink:

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

ja schon, denn eigentlich verwende ich cetyl alk nicht mal mehr
in Fusscremes, aber decyl glucoside habe ich nicht. Sanfteen
ist sicher kein Ersatz.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Ah - Cococglucoside - das hab ich seit kurzem :)

Das heisst Basisrezeptur: 10% Cetylalk, 10%Glycerin und 1% Decyl Glucoside, Rest Wasser

sonst nichts? ph-Wert regulieren ?
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

ich habe nur 25g geruehrt um zu testen... ausbauen kann man in Richtung weniger Cetylalk und Glycerin (beispielsweise 5%, wie meine erste Schätzung), weniger Tenside (in Originalrezeptur wird 0.5% verwendet), pH Einstellung kann man machen, wenn Hydrolat, dann eher nicht, nur mit Kaliumsorbat konservieren oder anderem...Alk z.B., Kaolin kann man auch einarbeiten...

Dazu kann man noch evtl. Oel 5% einarbeiten, muss man aber nicht... Vitmaine? Hm... evtl. B5, Urea geht auch, ....

Die Originlrezeptur ist einfaches "Base", einfach mal testen :wink: Möglichkeiten - unzählig :D

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Manuka-Bee hat geschrieben:Das ist das Selbe eigentlich, wie bei der Heike's Praesentation der Emulgiereigenschaft des Cetyl Alkohols mit Glyceryl Sterate, in dem die Ausbildung der kristalinen Struktur bzw. Bunkerung des Wasser gezeigt wird. Nur halt mit WAS.
:ja:

Cetylalkohol gibt hier ordentlich Konsistenz (auch ohne Fettkörper in einer Rezeptur, wie wir wissen). So kann man eine viskose Creme ohne unerwünschte Fettung konzipieren (mangels Öle).
Liebe Grüße
Heike

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

Heike, Deine persoenliche Einschaetzung zu der Rezeptur - ist die es Wert sie weiter zu entwickeln bzw. schon in die Richtung etwas probiert? :lupe:

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Manuka-Bee hat geschrieben:Heike, Deine persoenliche Einschaetzung zu der Rezeptur - ist die es Wert sie weiter zu entwickeln bzw. schon in die Richtung etwas probiert? :lupe:
Ich kann mir vorstellen, dass dieses Konzept für alle, die keine Rückfettung mögen, eine gute Strategie sein kann. Cetylalkohol selbst ist unfettig und ein sehr milder Koemulgator. Ich selbst komme mit meinen Reinigungsmilch-Varianten am besten klar, daher experimentiere ich nicht mehr. :-)
Liebe Grüße
Heike

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christian03
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Ungelesener Beitrag von christian03 »

Hallo Manuka,

es ist jetzt schon ne Weile her das Du diesen Thread angestoßen hast, ich wollte mal nachfragen wie deine Experimente ausgefallen sind und ob man(n) diese Rezeptur als Rasiercreme verwenden könnte? Ich habe mir mal die INCI der Rasiercreme von der "blauen Marke" angeschaut und die verwenden Schmierseife als Tensid :K und noch ein anderes Tensid. Ich glaube da haben wir als Selbstrührer besserre Alternativen.
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Glück Auf und bis die Tage!

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

Hallo Christian! :happy:
Pardon für verspaetetes Antworten... nun, Experiment war so weit gelungen, leider blieb die EMulsion nur 1 Tag stabil, danach trennte sich das Ganze wie Frischkaese. Der Grund, so meine Vermutung, ist das Fehlen des Stearyl alcohol, der den Cetylalk quasi hilft die Emulsion stabil zu halten. Anstelle Stearyl alcohol könnte man evtl. Glycerolmonostearat oder GSSE in wirklich ganz kleinen Dosen nehmen, nur so viel um die Koaleszenz gerade zu verhindern.

Frischgerührt erinnerte mich die Emulsion, als ich sie in den Handflaechen verrieben habe, ein wenig an Rasierschaum/Creme, tatsaechlich. Theoretisch könnte dies gehen. :)

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christian03
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Ungelesener Beitrag von christian03 »

Manuka-Bee hat geschrieben:Hallo Christian! :happy:
Pardon für verspaetetes Antworten...
Macht nichts! :happy:
Manuka-Bee hat geschrieben:nun, Experiment war so weit gelungen, leider blieb die EMulsion nur 1 Tag stabil, danach trennte sich das Ganze wie Frischkaese. Der Grund, so meine Vermutung, ist das Fehlen des Stearyl alcohol, der den Cetylalk quasi hilft die Emulsion stabil zu halten. Anstelle Stearyl alcohol könnte man evtl. Glycerolmonostearat oder GSSE in wirklich ganz kleinen Dosen nehmen, nur so viel um die Koaleszenz gerade zu verhindern.

Frischgerührt erinnerte mich die Emulsion, als ich sie in den Handflaechen verrieben habe, ein wenig an Rasierschaum/Creme, tatsaechlich. Theoretisch könnte dies gehen. :)
Werde glaube ich auch mal experimentieren. Meinst Du man könnte Cetylstearylalkohol (Lanette O) verwenden? Sollte man dann Lanette O höher dosieren da es ja eine Kombi aus beiden Fettalkoholen ist? Als Tensid wollte ich Plantapon SF verwenden.
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Glück Auf und bis die Tage!

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

Das Kombitensid habe ich nie verwendet, denke aber, dass es gehen wird. Dosieren wuerde ich den evtl. hoeher, da die WAS nur 30%betraegt. Cetearyl Alkohol passt bestimmt, zumindest schadet nicht. Da es wirklich eine Menge an Cetyl Alkohol drin ist waere sogar evtl. 0.3-0.5% Cetearyl Glucoside die beste Wahl, weil es sehr gut bereits in kleinen Dosen emulgiert.

Ich kann es wirklich schwer abschaetzen, da es fuer mich auch Neuland ist, bisher habe ich nicht mit Cetylalk gearbeitet, schon gar nicht als Hauptzutat :)

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christian03
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Ungelesener Beitrag von christian03 »

Hallo Manuka,

ich habe gestern mal getestet in Bezug auf eine Rasiercreme. Dabei ist mir ein kleines Missgeschick passiert :< . Statt mit Cetearyl Glucosid zu testen habe ich mit Emulprot geteste ohne es zu wollen grrrrrrrrrrr. Habe nicht richtig auf das Tütchen geschaut ärger :< :< :< .

Hier meine Rezepte:

Beide Mischungen haben eine WAS von 12% und einen FP von 12% also so ca. eine kleine Abweichung ist da.

Mit Emulprot (eigentlich mit Cetearyl Glucosid, wovon ich gedanklich erst ausgegangen war):

1. Mischung Gesamtmenge 21,4 g:

8 g Plantapon SF
10, 9g Wasser

1,0 g Cetearylalkohol
1,4 g Olivenöl
0,1 g Emulprot

Ergebnis ist ein sehr schöner Schaum und ein angenehmes Hautgefühl (getestet auf der Hand). Heute morgen in den Kühlschrank geschaut und festgestellt das sich der Versuch trennt. Ist auch klar, da es zu wenig Emulgator ist. Eher eine Lotion.

2. Mischung Geseamtmenge 21,1 g:

8 g Plantapon SF
10,3 g Wasser

1 g Cetylalkohol
1,4 g Olivenöl
0,4 g Glycerinstearat SE

Ergebnis ist ein sehr feinporiger Schaum (sehr schön) zum rasieren. Phasen haben sich nicht getrennt. Heute morgen mit rasiert geht eigentlich ganz gut. Aber nich so gut wie mit meinem Rasiergel das LL enthält. Als Creme kann man es noch nicht bezeichnen auch eher eine Lotion. Braucht vielleicht noch ein wenig mehr Konsistenzgeber um eine Creme zu werden.

Werde es irgendwann nochmal mit Cetearyl Glucosid versuchen.
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haselmaus
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Ungelesener Beitrag von haselmaus »

Ich würde wesentlich weniger Tensid verwenden. Du möchtest dich doch rasieren, der Schaum soll pflegen und nicht reinigen. Selbst für ein Reinigungsprodukt wäre der Tensidanteil relativ hoch... Im Originalprodukt

(zur Erinnerung: INCI: Water, Cetyl Alcohol, Propylene Glycol, Sodium Lauryl Sulfate :K , Stearyl Alcohol, Methylparaben :K , Propylparaben :K , Butylparaben :K .INCI: Water, Cetyl Alcohol, Propylene Glycol, Sodium Lauryl Sulfate :K , Stearyl Alcohol, Methylparaben :K , Propylparaben :K , Butylparaben :K .)

steht gleich als zweite Zutat Cetylalkohol, dann ein Feuchtigkeitsfaktor und erst dann das Tensid. Heike hat mal einen Test mit Cetylalkohol und einem Emulgator gemacht, schau mal hier rein. Ich denke das ist aufschlussreich. Ich würde das Tensid schlichtweg als Emulgator ansehen (und dann vielleicht noch ein kleiner Schwupps, um den Cetylalkohol wegzuwaschen).

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

haselmaus hat geschrieben:...(zur Erinnerung: INCI: Water, Cetyl Alcohol, Propylene Glycol, Sodium Lauryl Sulfate :K , Stearyl Alcohol, Methylparaben :K , Propylparaben :K , Butylparaben :K .INCI: Water, Cetyl Alcohol, Propylene Glycol, Sodium Lauryl Sulfate :K , Stearyl Alcohol, Methylparaben :K , Propylparaben :K , Butylparaben :K .)
Das ist aber ne Menge Kaetzchen! :P

haselmaus
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Ungelesener Beitrag von haselmaus »

Da sie doppelt sind, können wir sie halbe-halbe aufteilen, was meinst du? :klimper:

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christian03
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Ungelesener Beitrag von christian03 »

haselmaus hat geschrieben:Ich würde wesentlich weniger Tensid verwenden. Du möchtest dich doch rasieren, der Schaum soll pflegen und nicht reinigen. Selbst für ein Reinigungsprodukt wäre der Tensidanteil relativ hoch... Im Originalprodukt
steht gleich als zweite Zutat Cetylalkohol, dann ein Feuchtigkeitsfaktor und erst dann das Tensid. Heike hat mal einen Test mit Cetylalkohol und einem Emulgator gemacht, schau mal hier rein. Ich denke das ist aufschlussreich. Ich würde das Tensid schlichtweg als Emulgator ansehen (und dann vielleicht noch ein kleiner Schwupps, um den Cetylalkohol wegzuwaschen).
Werde es nochmal mit weniger Tensiden versuchen.

Die Rasiercreme von der berühmten blauen Marke hat folgende INCI:

Aqua, Potassium Stearate :K , Potassium Cocoate, Glycerin, Olea europaea, Parfum, Dimethicone :K , Maris Sal, Tocopheryl Acetate, Sodium Cocoate, Cetearyl Alcohol, Limonene.

Da stehen die Tenside/Emulgatoren auch an 2. Stelle und hinten nochmal. Wenn ich die Tensidmenge reduziere hat das einen Einfluss auf die Schaumbildung?
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Glück Auf und bis die Tage!

haselmaus
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Ungelesener Beitrag von haselmaus »

Es kann durchaus sein, dass es mit weniger Tensiden weniger gut schäumt. In der Regel sind es genau die agressiven (anionischen) Tenside, die den besten Schaum machen. Doch eigentlich will man seiner Haut ja genau das ersparen... eine Möglichkeit ist es sich für eine schaumreduzierte oder schaumfreie Variante zu entscheiden (Rasiercreme, denn eigentlich braucht man den Schaum nicht unbedingt). Die andere Möglichkeit ist es, sich nach anderen Schäumern oder Schaumverstärkern umzusehen. Leider kenne ich mich da nicht besonders gut aus (spitze zwar immer meine Ohren, wenn Manuka es erwähnt, habe aber selbst noch keine Erfahrung), suche mal nach Schaumbooster, Manuka erwähnt häufiger Hypromellose, unter anderem hier im Reinigen mit Schaum-Thread.
Ich hoffe das hilft dir. Viel Erfolg!

PS: Silikone sind eigentlich entschäumer, komisch.

emulsi-fan

Ungelesener Beitrag von emulsi-fan »

Hallo!
haselmaus hat geschrieben:Die Rasiercreme von der berühmten blauen Marke hat folgende INCI:

Aqua, Potassium Stearate :K , Potassium Cocoate, Glycerin, Olea europaea, Parfum, Dimethicone :K , Maris Sal, Tocopheryl Acetate, Sodium Cocoate, Cetearyl Alcohol, Limonene.
Dieser Schaum ist eine Cremeseife mit rückfettenden Substanzen. Rasierprodukte sind entweder feste, flüssige (Aerosol) oder cremige "echte" Seifen. Der höhere pH-Wert durch den Alkali-Überschuss erweicht das Haar, gleichzeitig bildet Seife einen "Rutschfilm" durch die Entstehung von Kalkseife. Letzterer Effekt charakterisiert auch die zweite Kategorie von Rasierprodukten: Gele oder Emulsionen, welche die mechanische Hautreizung durch die Klingen mindern. Bestes Beispiel sind die Rasieremulsionen (Kartuschen/Refills) für elektrische Nassrasier- ebenfalls von der Firma aus Hamburg. Leider liegt mir die aktuelle INCI nicht vor, ein Blick auf die Packung im Drogeriemarkt ist aber empfehlenswert. Die Eingangs erwähnte Mischung aus Laurylsulfat und Cetostearylalkohol stammt aus der Zeit, als man Cremes damit hergestellt hat. Fettalkohole plus Laurylsulfat waren sozusagen die ersten "seifenfreien" Emulgatoren und Vorläufer der viel milderen ethoxilierten Fettalkohole (Ceteareth-xx). Die wiederum führten z.B. zur Entwicklung des extrem milden Montanov-68. Die Fettalkohole übrigens dienen der einfachen Verabeitung und sollen sogenannte "flüssigkristalline Strukturen" erzeugen - die Creme wird also standfest.
Mein Tipp für eigene Rasierprodukte: Entweder "echte" Seife, stark überfettet (Abt. Seifen sieden..?) oder - meine Empfehlung - Emulsionen, die gelartig (nicht stichfest) und schleimig-flutschig sind. Xanthan Gum oder Hydroxyethylcellulose sollten die Basis bilden, Esteröle oder Squalan den Rückfetter, stark beruhigende Pflanzenextrakte, Bisabolol und Panthenol sind unverzichtbar. Als Emulgator/Netzmittel wäre Plantapon SF gar nicht schlecht.
Da ich gerade beruflich blockiert bin, kann ich noch kein Rezept liefern, werde es aber nachholen!

Gruss an alle,
Joe

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Ungelesener Beitrag von haselmaus »

Danke Joe,
sehr informativ. Ich denke auch, dass glitschige Emulsionen oder Gele eine gute Wahl sind. Selea hat im Rezeptteil mal etwas eingestellt. Man sollte dort nur den Leimsamenschleim :vollirre: durch eine sterilere Grundlage ersetzen, sonst ist das Rezept bereits sehr angenehm.

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christian03
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Ungelesener Beitrag von christian03 »

emulsi-fan hat geschrieben:Hallo!

Dieser Schaum ist eine Cremeseife mit rückfettenden Substanzen. Rasierprodukte sind entweder feste, flüssige (Aerosol) oder cremige "echte" Seifen. Der höhere pH-Wert durch den Alkali-Überschuss erweicht das Haar, gleichzeitig bildet Seife einen "Rutschfilm" durch die Entstehung von Kalkseife. Letzterer Effekt charakterisiert auch die zweite Kategorie von Rasierprodukten: Gele oder Emulsionen, welche die mechanische Hautreizung durch die Klingen mindern. Bestes Beispiel sind die Rasieremulsionen (Kartuschen/Refills) für elektrische Nassrasier- ebenfalls von der Firma aus Hamburg. Leider liegt mir die aktuelle INCI nicht vor, ein Blick auf die Packung im Drogeriemarkt ist aber empfehlenswert. Die Eingangs erwähnte Mischung aus Laurylsulfat und Cetostearylalkohol stammt aus der Zeit, als man Cremes damit hergestellt hat. Fettalkohole plus Laurylsulfat waren sozusagen die ersten "seifenfreien" Emulgatoren und Vorläufer der viel milderen ethoxilierten Fettalkohole (Ceteareth-xx). Die wiederum führten z.B. zur Entwicklung des extrem milden Montanov-68. Die Fettalkohole übrigens dienen der einfachen Verabeitung und sollen sogenannte "flüssigkristalline Strukturen" erzeugen - die Creme wird also standfest.
Mein Tipp für eigene Rasierprodukte: Entweder "echte" Seife, stark überfettet (Abt. Seifen sieden..?) oder - meine Empfehlung - Emulsionen, die gelartig (nicht stichfest) und schleimig-flutschig sind. Xanthan Gum oder Hydroxyethylcellulose sollten die Basis bilden, Esteröle oder Squalan den Rückfetter, stark beruhigende Pflanzenextrakte, Bisabolol und Panthenol sind unverzichtbar. Als Emulgator/Netzmittel wäre Plantapon SF gar nicht schlecht.
Da ich gerade beruflich blockiert bin, kann ich noch kein Rezept liefern, werde es aber nachholen!

Gruss an alle,
Joe
Hallo Joe,

Danke für Deine Ausführungen. Werde es auch mal mit Xanthan und/oder HEC versuchen. Habe im Moment u.a. noch ein Rasiergel im Gebrauch was noch aus Hobbythekzeiten stammt und was mir beim rasieren im Moment am besten gefällt. Es besteht aus Zetesol (noch als Vorrat vorhanden), Glycintensid (Rewoteric), Rewoderm (die letzten Reste), Lysolecithin (Rückfetter und Schaumstabilisierer) und natürlich Wasser. Ziemlich einfach aber die Klinge gleitet echt gut über die Haut. Weiter rum experimentieren würde ich gern mit beiden Varianten. Wobei der Rasierschaum bei meiner Creme Variante besser gefällt da er feinporiger ist und länger hält aber die Klinge gleitet nicht so gut wie beim Gel. Vielleicht sollte ich in der Cremevariation mit Hypromellose arbeiten diese Methylcellulose soll ja sehr Schaum stabilisierend sein so wie Manuka-Bee es in seinen experimenten zum Reinigungsschaum beschreibt.
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Glück Auf und bis die Tage!

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

christian03 hat geschrieben:... Vielleicht sollte ich in der Cremevariation mit Hypromellose arbeiten diese Methylcellulose soll ja sehr Schaum stabilisierend sein so wie Manuka-Bee es in seinen experimenten zum Reinigungsschaum beschreibt.
siehe hier Beispiel, wie Hypromellose boostet :attacke:

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