Hybride Winter-Gesichtscreme

Fehlersuche und Feedback für eine Tages- und Nachtcreme mit 18 % Fettphase

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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Heidelibelle
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Hybride Winter-Gesichtscreme

Ungelesener Beitrag von Heidelibelle »

Hallo zusammen :hanf:, ich entwickele gerade eine Gesichtscreme die ich Nachts mit Hanfsamenöl und Sanddornfruchtfleischöl in der Handfläche anreicherte.
Sie gefällt mir jetzt schon gut und fühlt sich sehr geschmeidig und pflegend an, aber es gibt drei Dinge bei denen ich gerne euren Rat suchen würde.

Die Creme liegt bei mir ein kleines bisschen zu lange auf, will heißen: es verbleibt für lange Zeit ein dünner Film, der sich leicht ölig anfühlt, was kann ich da am besten verändern?

Außerdem ist das mit dem Glattrühren nach 24 Stunden nicht so leicht, da die Creme wirklich puddingartig wird, ich kann sie regelrecht anstechen, ein wenig wie bei Wackelpudding. Wenn sie sie dann ordentlich umgerührt habe ist die Konsistenz ganz gut, nur immer noch ein wenig Pudding-artig und zäh bei der Entnahme aus dem Tiegel, beim Auftragen jedoch sehr angenehm :).

Als letzte Frage: einmal habe ich einen ziemlichen Flush bekommen, als ich die Creme nach einer heißen Dusche aufgetragen habe, ich vermute, dass meine geweiteten Poren empfindlich auf das Rosmarinöl reagiert haben, was denkt ihr?

Fettphase 18 %:
2 % Emulsan
1,5 % Centylalkohol
1 % BSB
2 % Wiesenschaumkrautöl
2,5 % Squalan
7,5 % Hafersamenöl
1,5 % Traubenkernöl

+ Abends pur dazu
Hanföl und Sanddornfruchtfleischöl (bei der Annahme, dass jede Cremeentnahme 3 g kostet reichen mir zwei Tropfen jeden Abend)

Wasserphase 70%
1 % Emulprot
37,5 % Aloe Vera Wasser
31,5 % Wasser

Wirkstoffphase 8,5%
Gelphase 2,2%
2 % Glycerin
0,1 % HM Hyaluronsäure
0,1 % NM Hyaluronsäure
2 % Natriumlaktat
2 % Sodium PCA
0,1 % Allantoin
1 % Niacin (nicht unter PH 5)
1 % Vitamin ACE
(Eventuelle etwas reines Vitamin E, bei viel mehrfach ungesättigten Ölen)
0,2 % Rosmarinöl

Hilfsstoffe 3,5 %:
1,5 % Inulin (in handwarmen Wasser vorlösen)
1 % Biogard
1 % Pentylen Glycol
Q. s. Milchsäure


Lieben Gruß und einen schönen restlichen Tag noch

Heidelibelle
Liebe Grüße
Heidelibelle

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Nine
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Ungelesener Beitrag von Nine »

Heidelibelle hat geschrieben:
Dienstag, 18. Februar 2025, 16:09
...
Außerdem ist das mit dem Glattrühren nach 24 Stunden nicht so leicht, da die Creme wirklich puddingartig wird,
...
1 % Emulprot
...
1,5 % Inulin (in handwarmen Wasser vorlösen)

1 % Biogard
1 % Pentylen Glycol
...
Hmmm :gruebel: An ein paar Stellen bin ich hängengeblieben, liebe Heidelibelle.

Was meinst du mit "nach 24 h glattrühren"? Da besteht ja nicht zwingend ein Anlass zu. Gestutzt habe ich über die zusätzlichen 1 % Emulprot, der eventuell (?) mit für den "Pudding" verantwortlich sein könnte. Garantiert noch nie in einer Gesichtscreme habe ich Inulin gesehen :D , was natürlich a) nichts heißen muss und b) kann man ja auch neue Wege gehen ;-) Macht Inulin irgendwie gelig/puddinglich? So als Mehrfachzucker? Keine Ahnung :nixweiss:

Und als letztes: Wenn es dir nur ums Konservieren geht, wäre das Pentylen Glykol nicht nötig ;-)
Grüessli Nine

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Viele Emulsionen profitieren davon, nach 24 Stunden noch einmal aufgerührt zu werden. Manche gewinnen an Konsistenz, andere werden einfach glatter, erhalten eine kompaktere Textur, sind nicht mehr so inhomogen-schaumig. Nur Luft sollte man nicht mehr einrühren. :-) Dieses Nachemulgieren führt zu einer gleichmäßigeren Partikelgröße und damit zu stabileren Emulsionen (da die Oswaldreifung verzögert wird).

Heidelibelle, das Hafersamenöl ist haptisch eher gehaltvoll, und Du hast es in einer größeren Menge in Deiner Emulsion. Es hat einen hohen Phospholipidanteil, ist pflegetechnisch klasse, aber eben kein Leichtgewicht. Ein ähnliches Verhältnis zwischen Linolsäure und Ölsäure haben Arganöl, Sesamöl und Reiskeimöl.

Emulprot® kann den puddingartigen Charakter erhöhen, obwohl es mich wundert … 1 % sind nicht zu viel, und die anderen Emulgatoren sollten den Charakter auffangen. Was ist das für eine Aloe-Vera-Wasser?
Liebe Grüße
Heike

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Nine
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Ungelesener Beitrag von Nine »

Heike hat geschrieben:
Dienstag, 18. Februar 2025, 18:47
Viele Emulsionen profitieren davon, nach 24 Stunden noch einmal aufgerührt zu werden. Manche gewinnen an Konsistenz, andere werden einfach glatter, erhalten eine kompaktere Textur, sind nicht mehr so inhomogen-schaumig. Nur Luft sollte man nicht mehr einrühren. :-) Dieses Nachemulgieren führt zu einer gleichmäßigeren Partikelgröße und damit zu stabileren Emulsionen (da die Oswaldreifung verzögert wird).
...
Man lernt ja nie aus ... :D "Nachemulgieren" kannte ich, dass man dabei auch glattrühren kann, war mir neu ...
Bussi Nine :bussi:

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Ungelesener Beitrag von Heidelibelle »

Hmmm :gruebel: An ein paar Stellen bin ich hängengeblieben, liebe Heidelibelle.
Liebe Nine, das Glattrühren war eigentlich nur angedacht, um Unregelmäßigkeiten und Luft aus der Creme zu rühren. In der momentanen Formulierung benötige ich es allerdings, weil ich sonst nur Wackelpudding hätte. Das Pentylen Glykol habe ich eingeplant aufgrund der Proteine im Emulprot, aber wenn du meinst ich brauche das nicht, dann lass ich es gerne weg :pfloesch:. Tja, Inulin habe ich auch als Übeltäter im Verdacht, aber ich habe nicht viel über seine Eigenschaften zur Geldbildung gefunden. Es ist in der Formulierung aufgrund seiner Eigenschaft den TEWL zu verringern und sich dabei seidig anzufühlen.

Liebe Heike, danke, könnte ich einfach das Wiesenschaumkrautöl und Squalan erhöhen und dafür 1,5 % weniger Hafersamenöl verwenden? Als Aloe Vera Wasser habe ich dieses hier verwendet Klick.
Und kann ich nach 24 Stunden tatsächlich noch einmal hochtourig Emulgieren? Denn ich habe bis jetzt nur einen Spatel benutzt.
Zuletzt geändert von Pialina am Donnerstag, 20. Februar 2025, 22:41, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Link versteckt
Liebe Grüße
Heidelibelle

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Nine hat geschrieben:
Dienstag, 18. Februar 2025, 19:01
Man lernt ja nie aus ... :D "Nachemulgieren" kannte ich, dass man dabei auch glattrühren kann, war mir neu ...
Ein bildlicher Begriff – kein Fachwort. »Nachemulgieren« ist fachlich auch nicht ganz treffend, denn emulgiert ist das Ganze ja. Es ist eher ein Homogenisieren, aber das Wort kennen wir aus einem anderen Kontext. :-)
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Heidelibelle hat geschrieben:
Dienstag, 18. Februar 2025, 19:03
Tja, Inulin habe ich auch als Übeltäter im Verdacht, aber ich habe nicht viel über seine Eigenschaften zur Geldbildung gefunden.
Mmmh, ich wüsste nicht, dass Inulin ein spürbares Gelnetzwerk aufbaut. Es wirkt als Probiotikum und konditioniert Haare – auch Haut. :-)
Heidelibelle hat geschrieben:
Dienstag, 18. Februar 2025, 19:03
Liebe Heike, danke, könnte ich einfach das Wiesenschaumkrautöl und Squalan erhöhen und dafür 1,5 % weniger Hafersamenöl verwenden? Als Aloe Vera Wasser habe ich dieses hier verwendet Klick
Ja, Du kannst die Ölanteile verändern. Das Aloewasser ist klassisch – gut, da sollte nichts Schlechtes passieren.
Zuletzt geändert von Pialina am Donnerstag, 20. Februar 2025, 22:41, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Link im Zitat versteckt
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Heidelibelle »

Dann werde ich mal probieren den Anteil an Hafersamenöl zu verändern. Ansonsten weiche ich auf ein anderes Öl der Gruppe B2 aus :). Was genau bedeuten konditionierend für diesen Wirkstoff? Wäre es vielleicht sinnvoll den Anteil an Emulprot, oder Centylalkohol zu senken, um den Wackelpudding zu vermeiden? Und nochmal zum „Nachemulgieren“, erfolgt das auch hochtourig? Denn bis jetzt habe ich das nur mit einem Spatel gemacht.

Liebe Grüße

Heidelibelle
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Ungelesener Beitrag von Korsin »

Liebe Heidelibelle, ich bin an dem flush hängen geblieben. Hast du mal den ph gemessen? Mit Nala müsste der doch eigentlich weit unter 5 sein und damit könnte es mit Niacin zu Problemen kommen.
Liebe Grüße
Korsische Prinzessin

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Ungelesener Beitrag von Beauté »

Korsin hat geschrieben:
Mittwoch, 19. Februar 2025, 01:16
... Mit Nala müsste der doch eigentlich weit unter 5 sein...
Öhm, Natrium Lactat senkt den pH nicht, er erhöht ihn...
LG - Beauté
Carpe diem!

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Ungelesener Beitrag von Beauté »

Heidelibelle hat geschrieben:
Dienstag, 18. Februar 2025, 21:42
... Wäre es vielleicht sinnvoll den Anteil an Emulprot, oder Centylalkohol zu senken, um den Wackelpudding zu vermeiden?...
Zuerst die Frage: Wieso hast Du Cetylalki drin? Wenn nur wegen der Konsistenz, kannst Du ihn reduzieren, ich würde ihn sogar streichen. Emulprot eher so lassen oder dann reduzieren und dafür Emulsan erhöhen. Musst mal rechnen mit dem Emulgatorrechner. Nicht dass Du dann zu wenig hast und die Lotion instabil wird.
LG - Beauté
Carpe diem!

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Ungelesener Beitrag von Korsin »

Klar erhöht Nala den ph alleine, aber da ist Milchsäure qs. mit drin, weshalb ich nachfragte, ob der ph insgesamt gemessen wurde. Es könnte sich zufällig ein Puffer ergeben haben. Ich würde als Grund für den Flush nicht nur alleine das Rosmarin Öl annehmen, vor allem, wenn da noch ein anderer Verdächtiger mit an Bord ist. Nala zusammen mit Milchsäure qs war bei mir mit Niacin immer schwierig, bis ich das mit dem ph genau beachtet habe.
Liebe Grüße
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Ungelesener Beitrag von Nine »

Korsin hat geschrieben:
Mittwoch, 19. Februar 2025, 10:18
Klar erhöht Nala den ph alleine, aber da ist Milchsäure qs. mit drin, ...
Naja, "q.s." bedeutet quantum satis (latein) und steht für „so viel, dass es genügt“. Also - so, wie wir es ja machen und es sein soll - bestehenden pH-Wert messen, ein Tröpfchen Milchsäure dazugeben, gut vermischen, wieder messen usw. bis die gewünschte pH-Wert-Absenkung erreicht ist. Wenn man beim Puffer-pH angekommen ist, der (aus´m Kopf, ich hoffe, das stimmt) bei 4,2 liegt, hat man ja offensichtlich etwas falsch gemacht!

Dennoch die Frage an @Heidelibelle: Wie hoch war der pH-Wert deiner Formulierung?
Gruß Nine

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Ungelesener Beitrag von Heidelibelle »

Guten Tag, danke für die spannenden Antworten :).
Wieso hast Du Cetylalki drin?
der ist nur aus Konsistenzgründen drin, wenn ich mit 23 % Emulgierendem System auf die Fettphase rechne komme ich auf knapp über 4 % Emulgatorsystem, ich könnte also einfach den Cetylalki mit Emulsan ersetzen, aber ich dachte, lieber einen Creme-Charakter erzeugen mit Fettalkohol, als mit mehr Emulgator?

Milchsäure musste ich keine hinzufügen, da der PH-Wert so schon bei 5,5 lag, waren allerdings PH-Testreifen, könnte also schon sein, das ich trotzdem drunter lag.
Wenn man beim Puffer-pH angekommen ist, der (aus´m Kopf, ich hoffe, das stimmt) bei 4,2 liegt, hat man ja offensichtlich etwas falsch gemacht!
sollte der PH-Puffer (falls so angesetzt) nicht bei hauphysiologischen 5,5 liegen?

Lieben Gruß

Heidelibelle
Liebe Grüße
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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Beauté hat geschrieben:
Mittwoch, 19. Februar 2025, 08:39
Heidelibelle hat geschrieben:
Dienstag, 18. Februar 2025, 21:42
... Wäre es vielleicht sinnvoll den Anteil an Emulprot, oder Centylalkohol zu senken, um den Wackelpudding zu vermeiden?...
Zuerst die Frage: Wieso hast Du Cetylalki drin? Wenn nur wegen der Konsistenz, kannst Du ihn reduzieren, ich würde ihn sogar streichen. Emulprot eher so lassen oder dann reduzieren und dafür Emulsan erhöhen.
Bei diesem Rezept würde ich auch Cetylalkohol streichen. Theoretisch könnte es sich aber auch um einen Wiegefehler handeln :-), wie es vielen von uns schon mal passiert ist , zumindest mir :leisekichern:
Ich bin immer wieder überrascht, dass Konsistenz "Wackelpudding" als negativ wahrgenommen wird, denn diese Konsistenz ist nur im Glas :-) und die Priorität liegt ja am Hautgefühl. Ich habe Emulprot schon länger nicht mehr verwendet, aber es war immer so wenn ich es mit dem Finger von meinem Handrücken aufnehme ist die Konsistenz (allerdings ohne Cetylalkohol) nicht dick(mehlig) wie Pudding, nur optisch, sondern leicht, fast wie Gel, zergeht fast auf der Haut und lässt sich gut einarbeiten.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Nine »

Heidelibelle hat geschrieben:
Mittwoch, 19. Februar 2025, 12:09
...
Milchsäure musste ich keine hinzufügen, da der PH-Wert so schon bei 5,5 lag, waren allerdings PH-Testreifen, könnte also schon sein, das ich trotzdem drunter lag.
Das ist ja bezüglich des "Flushs", von dem zu eingangs sprachst, schon mal gut! D.h., dass auch während des Herstellungsablaufs das Niacinamid keinen pH unter 5 "gesehen" hat, nein? Gut ;-)
...
sollte der PH-Puffer (falls so angesetzt) nicht bei hauphysiologischen 5,5 liegen?
Ich verstehe die Frage nicht :gruebel:? Milchsäure und Na-Lactat haben - stöchiometrisch das richtige Verhältnis vorausgesetzt - den pH-Wert 4,2 (jetzt nochmal nachgesehen ;-). Das ist so ;-) Oder was meinst du?

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Ungelesener Beitrag von Heidelibelle »

auch während des Herstellungsablaufs das Niacinamid keinen pH unter 5 "gesehen" hat, nein? Gut ;-)
Ich glaube nicht, aber darauf werde ich bei der nächsten Charge besonders achten :).
stöchiometrisch das richtige Verhältnis vorausgesetzt - den pH-Wert 4,2 (jetzt nochmal nachgesehen ;-). Das ist so ;-) Oder was meinst du?
Liebe Nine, jetzt habe ich es verstanden. Aber wenn ich diesen PH-Puffer einsetzen würde, dann strebe ich für mein Produkt immer noch einen PH-Wert von ungefähr 5,5 an, oder? Ich würde den Puffer nur einsetzen, um PH-veränderliche Substanzen wie Urea zu Puffern, ist das richtig?
Bei diesem Rezept würde ich auch Cetylalkohol streichen.
Liebe Helga, dann werde ich das gerne ausprobieren, bekomme ich dann trotzdem einen Cremecharakter hin? Oder muss ich dafür die Emulgatormenge verändern? Ich habe mich auch schon gefragt, ob ich stattdessen etwas Wachs hinzufügen könnte?

Liebe Grüße und noch einen schönen Tag

Heidelibelle
Liebe Grüße
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Ungelesener Beitrag von Nine »

Heidelibelle hat geschrieben:
Mittwoch, 19. Februar 2025, 14:47
... Aber wenn ich diesen PH-Puffer einsetzen würde, dann strebe ich für mein Produkt immer noch einen PH-Wert von ungefähr 5,5 an, oder?
...
Nee :D

Wenn du eine Pufferwirkung haben willst, also das Abfangen von sauren oder basischen Ionen, ohne dass sich der pH-Wert ändert, dann musst du den pH-Wert in Kauf nehmen, den das von dir gewählte Puffersystem hat. Würdest du trotzdem den pH z.B. auf 5, 5 "zwingen", dann hättest du den Pufferbereich verlassen, und es ist keine puffernde Wirkung mehr vorhanden ;-)

Du kannst gerne die Suchfunktion nutzen, zu dem Thema gibt es - eben weil es nicht ganz trivial ist ;-) - reichlich Beiträge :opa:

Zu der anderen Frage, auch wenn du Helga angesprochen hast: Was meinst du mit "cremigem Charakter"? Wieso Wachs nehmen, wenn dein Produkt eh schon zu "dicklich" ist?

Gruß Nine

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Ungelesener Beitrag von Heidelibelle »

Ah so ist das :fluesterei:, danke.

Also, ich möchte kein Fluid haben, sondern eine Creme und deshalb dachte ich, dass ich den Cetylalkohol benötige, (vorallem bei einer so geringen Fettphase). Wenn ich das jetzt einfach weg lasse, frage ich mich, ob sich dann nicht eher ein Fluid ergibt, statt einer Creme. Denn in habe einmal eine ähnliche Creme (andere Öle), mit der gleichen Emulgatormenge, aber nur 1 % Cetylalkohol gerührt, und die war zu dünnflüssig. Deshalb frage ich mich gerade, ob ich den Cetylalkohol einfach komplett weg lasse, oder dafür Emulsan erhöhe, oder etwas Wachs hinzufüge, um eine Creme zu erhalten? Oder bin ich da auf dem Holzpfad?

Liebe Grüße

Heidelibelle
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Heidelibelle hat geschrieben:
Mittwoch, 19. Februar 2025, 14:47
Liebe Helga, dann werde ich das gerne ausprobieren, bekomme ich dann trotzdem einen Cremecharakter hin? Oder muss ich dafür die Emulgatormenge verändern? Ich habe mich auch schon gefragt, ob ich stattdessen etwas Wachs hinzufügen könnte?
Betreffend cremig - schwierig für mich das einzuschätzen, meine Produkte sind immer schon gewollt dünnere Konsistenz. Gelbildner kann man auch nicht einfach zugeben, weil schon in Emulprot enthalten.
Die Lösung wäre als Soloemulgator nur Emulsan verwenden, mit einer geringen Menge an Cetylalkohol, Empfehlung dazu im Rohstoffportrait von Emulsan. :-)

Betreffend Wachs:
Wachs kann man nur in geringen Mengen zusetzen, beeinflusst die Konsistenz nicht sehr :-), macht aber okklusiver, was im gerade im Winter bei Heizungslust optimal ist, die hauteigene Feuchtigkeit kann nicht so leicht entfleuchen :wink:.
Nimmt man mehr Wachs wird sich das Hautgefühl eher ins unangenehme verändern, muss man testen, Vorlieben sind so unterschiedlich :-)
Zuletzt geändert von Helga am Mittwoch, 19. Februar 2025, 16:49, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Absatz Wachs eingefügt
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Heidelibelle »

Danke für eure viele Hilfe :). Ich werde die Hinweise bei Gelegenheit einbauen und freue mich schon darauf. Ich habe jetzt eine Idee wie ich die Fettphase anpassen kann und außerdem werde ich den Gehalt an Cetylalkohol reduzieren und bin gespannt was sich ergibt (warum
Würdet ihr eigentlich empfehlen den zu reduzieren, oder wegzulassen, das habe ich noch nicht ganz verstanden?). Mir ist noch eingefallen, dass die Creme beim Nachemulgieren vielleicht so stichfest war, weil ich sie direkt aus dem Kühlschrank genommen habe. Zum Flush habe ich jetzt auch wertvolle Hinweise bekommen und er kam neben dem einen Mal nach dem duschen glücklicher Weise auch nicht mehr vor.

Danke euch allen :daisy: fall ihr noch Ideen oder Hinweise habt, immer gerne her damit und gute Nacht

Heidelibelle
Liebe Grüße
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Heidelibelle hat geschrieben:
Mittwoch, 19. Februar 2025, 15:43
Also, ich möchte kein Fluid haben, sondern eine Creme und deshalb dachte ich, dass ich den Cetylalkohol benötige, (vorallem bei einer so geringen Fettphase). Wenn ich das jetzt einfach weg lasse, frage ich mich, ob sich dann nicht eher ein Fluid ergibt, statt einer Creme.
So ist es. :-) O/W-Emulsionen werden in der Wasserphase verdickt, und das erfordert Fettalkohole oder Wachsester, die mit den Emulgatoren flüssig-kristalline Phasen bilden, die die Wasserphase durchziehen. Etwas Wachs, z. B. Beerenwachs, schafft eine kompaktere Textur.
Liebe Grüße
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Ungelesener Beitrag von Beauté »

Heidelibelle hat geschrieben:
Donnerstag, 20. Februar 2025, 00:03
... warum Würdet ihr eigentlich empfehlen den [Cetylalki] zu reduzieren, oder wegzulassen, das habe ich noch nicht ganz verstanden?
Ich empfehle dies eigentlich immer, weil Cetylalki und seine Cousins keinen Benefit für die Haut haben. Die machen nur eines; dem Produkt Konsistenz geben. Viele hier lieben (flüssige) Fluids. Ich mag gerne etwas Konsistenz, so dass das Produkt nicht flüssig ist. Dafür erhöhe ich lieber einen schönen Emulgator wie Imwitor oder Phospholipon 80H damit alles stabil bleibt und ergänze z.B. 0.5 % Oryzanol. Der gibt etwas Konsistenz, schützt vor lichtbedingten Schäden, ist antioxidativ, barriereschützend etc. etc. Also, viel für die Haut.
Das sind meine Gründe gegen die Fettalkis. Aber eine Radikala bin ich auch nicht; manchmal kommt in die Bodylotion Montanov 202 :D .
LG - Beauté
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Ungelesener Beitrag von Heidelibelle »

Alles klar, das war spannend. Dankeschön :bussi:

Liebe Grüße

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Ungelesener Beitrag von Pialina »

Heidelibelle hat geschrieben:
Dienstag, 18. Februar 2025, 19:03
Tja, Inulin habe ich auch als Übeltäter im Verdacht, aber ich habe nicht viel über seine Eigenschaften zur Geldbildung gefunden.
Mensch mensch, ich habe auch noch Inulin da und wusste gar nicht, dass das eine Geldanlage ist. :kicher:
Liebe Grüße,
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Ungelesener Beitrag von Heidelibelle »

Tja ja, richtig eingesetzt wirkt es Wunder ;).
Liebe Grüße
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Ungelesener Beitrag von Heidelibelle »

Kleiner Zwischenbericht:

Ich habe die Menge an Hafersamenöl reduziert, Pentylen Glycol raus genommen und den Cetylaki. durch 1 % Imwitor und 0,5 % Mimosenwachs ersetzt. Nur leider war die Creme dann viel zu sauer :superirre: …hm vielleicht wegen Imwitor?
Ach und wo kauft ihr im Übrigen euer L-Arginin?

LG

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Ungelesener Beitrag von Helga »

Heidelibelle hat geschrieben:
Sonntag, 23. Februar 2025, 19:36
Kleiner Zwischenbericht:

Ich habe die Menge an Hafersamenöl reduziert, Pentylen Glycol raus genommen und den Cetylaki. durch 1 % Imwitor und 0,5 % Mimosenwachs ersetzt. Nur leider war die Creme dann viel zu sauer :superirre: …hm vielleicht wegen Imwitor?
Ach und wo kauft ihr im Übrigen euer L-Arginin?
Das sieht dann so aus?
Fettphase 18 %:
2 % Emulsan
1,5 % Centylalkohol, ersetzt durch 1% Imwitor + 0,5% Mimosenwachs
1 % BSB
2 % Wiesenschaumkrautöl
2,5 % Squalan
7,5 % Hafersamenöl - reduziert
1,5 % Traubenkernöl

Wasserphase 70%
1 % Emulprot
37,5 % Aloe Vera Wasser
31,5 % Wasser

Wirkstoffphase 8,5%
Gelphase 2,2%
2 % Glycerin
0,1 % HM Hyaluronsäure
0,1 % NM Hyaluronsäure
2 % Natriumlaktat
2 % Sodium PCA
0,1 % Allantoin
1 % Niacin (nicht unter PH 5)
1 % Vitamin ACE
(Eventuelle etwas reines Vitamin E, bei viel mehrfach ungesättigten Ölen)
0,2 % Rosmarinöl

Hilfsstoffe 3,5 %:
1,5 % Inulin (in handwarmen Wasser vorlösen)
1 % Biogard
1 % Pentylen Glycol, gestrichen
Q. s. Milchsäure

L-Arginin bekommt man bei Skinchakra, Aliacura, Innometics, Ekokoza, das sind jeweils keine Kapseln, sondern loses Pulver :-)
und "Imwitor" macht nicht sauer :-), wie hoch ist der Ph-Wert jetzt?
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Heidelibelle »

Danke fürs nochmal aufschreiben, ja sieht so aus. Squalan liegt bei 3 %, Wiesenschaumkrautöl bei 3 % und Haferöl bei 6 %. Der PH liegt jetzt so bei 5,3. Aber meine Wirkstoffkonzentration an Glycerin (4 %) und NaLa (6 %) ist auf jeden Fall hoch, eignen sich zur PH-Korrektur wirklich schlecht… Ich werde diese Creme wahrscheinlich alle paar Tage auf dem Körper verwenden, um eine Aufkonzentrierung zu vermeiden.

Danke auch für die Quellen :).
Liebe Grüße

Heidelibelle
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Ungelesener Beitrag von Beauté »

Heidelibelle hat geschrieben:
Sonntag, 23. Februar 2025, 20:33
... Der PH liegt jetzt so bei 5,3...
Was für einen pH strebst Du denn an und weshalb?
LG - Beauté
Carpe diem!

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