Augencreme zur täglichen Pflege

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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Pascale

Augencreme zur täglichen Pflege

Ungelesener Beitrag von Pascale »

Ein freundliches Hallo. :hallihallo:

Ich möchte mir eine Augencreme herstellen, die sich zur täglichen Pflege, auch unter der dekorativen Kosmetik, eignet. Da ich, was die freie Herstellung eigener Kosmetik angeht, Anfängerin bin, wollte ich euch um Hilfe bitten.
Weil meine Rohstoffmenge begrenzt ist, hab ich leider nicht so viel Auswahl.
Aber aus dem, was ich habe, habe ich mir Folgendes zusammengewurschtelt.

Gesamtmenge 20 g

Lipophile Phase: 25 %
- 2,5 g Jojobaöl
- 0,5 g Macadamianussöl }73.2 % Basisöle (3 g)
- 0,5 g Kakaobutter
- 0,5 g Sheabutter }24.4 % Buttern und Wachse (1 g)

=20.5 % Öle, Buttern und Wachse

- 0,8 g Tegomuls = 4 % Hauptemulgator = 16 % der Fettphase
- 0,1 g Cetylalkohol = 0.5 % Koemulgator = 2% der Fettphase

- 0,1 g Vitamin E 2,4 % Wirkstofföl

Hydrophile Phase: 75 %
- 12,5 g Rosenhydrolat
- 2,0 g Ethanol 96 % = 15,38 % auf die hydrophile Phase

- 0,4 g Panthenol
- 0,1 g Hyaluronsäure }2.5 % Wirkstoffe auf gesamt


Ich bin mir noch etwas unsicher, wegen dem verwendeten Emulgator und dem Koemulgator. Eignen sich die beiden für eine Augenpflege?
Ist die verwendete Menge Alkohol zu hoch? Sollte ich lieber mit Rokonsal konservieren? Aber wie ist es mit dem sauren pH-Wert am Auge?
Oder reicht es, wenn ich mit 12 % Ethanol konserviere?

Die Gesamtmenge ist für 2 Personen gedacht, da am Auge ja nur wenig zu versorgende Fläche ist.

Hergestellt wird die Creme mit Knethaken des elektrischen Rührgerätes und in einer Fantaschale. Zum Kaltrühren verwende ich ein Pistill.


Vielleicht habt ihr ja ein paar hilfreiche Ideen.

Hoffnungsvolle Grüße :knicks:

Pascale

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

:hallihallo: Hallo, Pascale,

auf den ersten Block finde ich nichts Ungewöhnliches. :-) Tegomuls ist nicht so mein Ding, aber es ist ein reizfreier Lebensmittelemulgator – er wird Dir nichts Böses tun. Eine Kombination mit Cetylalkohol ist sinnvoll, um die Stabilität der Emulsion zu erhöhen und die Spreitung zu verringern.

Sinnvoll wären bei der niedrigen Fettphase allerdings 0,2 % Gelbildner (Xanthan z. B.) zusätzlich. Du kannst ihn mit dem Panthenol verrühren oder mit dem Alkohol und bei Handwärme in die Emulsion geben.

Bei Augencremes empfinde ich kleine Mengen an Wachsen sehr schön ( 0,5 %), vor allem aber hydrierte Lecithine. Aber das kannst Du ja später mal ins Auge fassen, wenn die ersten Emulsionen gelungen sind – Deine Entscheidung, sich zunächst an Ingredienzien zu halten, die man überall beziehen kann, ist sehr gut. :ja:

Ich vertrage Alkohol in Emulsionen sehr gut, aber Rokonsal® BSB-N ist natürlich für alle eine Alternative, die diese Menge »fürchten«. Problematisch ist nur, dass Tegomuls den benötigten sauren pH-Wert schnell übel nimmt. In dieser Hinsicht wäre dann eine Kombination mit einem anderen Emulgator sinnvoll, z. B. Emulsan – oder Du nimmst direkt diesen sehr schönen Emulgator.
Liebe Grüße
Heike

Pascale

Ungelesener Beitrag von Pascale »

Vielen Dank Heike für die ausführliche Antwort. :knicks:
Ich habe noch so viel Tegomuls, dass ich den irgendwie verarbeiten muss. Ich habe ihn in einem leichten Überschwang gekauft. :pfeifen:
Was den Gelbildner anbelangt, so hatte ich gehofft, dass die Menge an Hyaluronsäure ausreichen würde. Sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Bezüglich dem Gelbildner ist Xantan denn für alles einsetzbar, dann wäre es wirklich eine Überlegung wert. Oder würdest du eher ein Cellulose-Derivat empfehlen. :gruebel:

Ich wünsche noch einen schönen Abend. :winke:

Liebe Grüße

Pascale

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Pascale hat geschrieben:Bezüglich dem Gelbildner ist Xantan denn für alles einsetzbar, dann wäre es wirklich eine Überlegung wert. Oder würdest du eher ein Cellulose-Derivat empfehlen. :gruebel:
Du hast bei Hydroxyethylcellulose den nicht unerheblichen Vorteil, dass sie sich autoklavieren lasst und du so eine keimfreie Basis für dein Produkt herstellen kannst.
Freundlich grüßt
Katharina

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