Feuchtigkeitspflege für meine komische Haut

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

kleines Huhn

Feuchtigkeitspflege für meine komische Haut

Ungelesener Beitrag von kleines Huhn »

Hallo, ich bin ganz frisch hier (war gerade schon am Küchentresen :hallihallo: ).
Ich möchte mir eine Feuchtigkeitspflege fürs Gesicht herstellen.
Mit gekauften Pflegeprodukten komme ich irgendwie nicht zurecht, die Reaktionen meiner Haut sind immer ähnlich: leichte Cremes durchfeuchten die Haut schön, aber führen nach wenigen Wochen/Tagen zu Mitessern, Pickeln und Unterlagerungen. Ursache sind hier vielleicht die komischen Emulgatoren? Oder die Gesamtmischung?
Wenn ich echte Öle (Hauschka Gesichtsöl, Alverde Gesichtsöl) auf die feuchte Haut aufgetragen habe, war zu Anfang alles toll, dann wurde die Haut schuppig und irgendwie „dick“ und letztendlich sah sie nach ca. 4-6 Wochen genauso aus, wie nach der Creme: richtig doof. Ursache ist hier dann vielleicht Feuchtigkeitsmangel? Ich habe keine Lust mehr, teures Zeug zu testen und danach schlimmer auszusehen als vorher.
Meine Vermutung: Ich habe wahrscheinlich empfindliche, feuchtigkeitsarme Haut und einer Neigung zu fettiger Haut (um den Feuchtigkeitsmangel auszugleichen?!?) Außerdem neige ich zu neuerdings zu Couperose und meine Haut trennt sich eher ungern von toten Hautzellen (obwohl sie echt viel davon hat?!), dass begünstigt wahrscheinlich die unreine Haut. Nach Peeling jeglicher Art (Rubbeln, Körnchen, Enzyme, Fruchtsäure beim Hautarzt, Handschuh, etc. ) sieht alles relativ ebenmässig aus, aber nur für ein paar Tage - und dann ist es oft schlimmer als vorher. Heilerdemasken haben manchmal einen ähnlichen Effekt. Neuerdings krieg ich auch vermehrt viele kleine Mimikfältchen - wobei die Haut eher fettig ist... :vollirre: :wickler:
In den letzten 2 Monaten habe ich nun Reinigungsmilch und Gesichtswasser (beides von Weleda, mit Hamamelis) und Jojobaöl verwendet, das war anfangs wirklich gut. Eigentlich so gut wie jahrelang nicht... aber nun sehe ich wieder fast den gleichen Effekt, wie bei den Ölen (obwohl es ja ein Wachs ist... ). Insgesamt ist die Haut weniger rot als früher. Ich mische es mit Aquatau von Tautropfen, aber das reicht irgendwie nicht aus oder verstopft die Poren nur noch mehr. Vielleicht verstopfen sich die Poren auch selbst, weil die Haut zu wenig Feuchtigkeit hat??
Hauschka soll ja die Haut reaktivieren - bei mir war es dann zu aktiv, wie auch viele andere Produkte. :vollirre:
Ich will nun versuchen, eine Feuchtigkeitspflege mit wenigen Zutaten herzustellen – in der Hoffnung, damit sowohl meine Haut als auch meinen Geldbeutel (vorerst) zu schonen.
Ich möchte mit 20% Fettphase anfangen.
Am liebsten würde ich erstmal nur Jojobaöl (da mir das ja anfangs gut bekommen ist) in die Fettphase nehmen, vielleicht noch etwas Mandelöl dazu? In die Fettphase könnte sonst noch Vitamin A und E (der Anteil in den Ölen ist sicher nicht so hoch, oder?).
In die Wasserphase möchte ich 2% Nicotininamid und 5% Glycerin geben (% bezieht sich auf Endprodukt), konservieren mit Rokonsal, pH-Wert mit Milchsäure einstellen.
Und dann gibt’s ja noch Harnstoff, Ectoin, Allantoin, Hyaluronsäure, Panthenol und so viele schöne Wässerchen und Öle und Extrakte. Ich kann mich echt kaum entscheiden. :-a Meint ihr, ich sollte noch andere Wirkstoffe dazu nehmen? Ich habe zwar Johanniskrautsamenöl hier, das ist aber leider im Kühlschrank leider festgeworden, es kommt kein Tropfen aus der Flasche raus... :gruebel:
Ja, und die große Frage ist, welchen Emulgator soll ich für meine Zicken-Haut nehmen?
Am liebsten wäre mir Lysolecithin, wobei das laut Rohstoffportrait eigentlich einen Konsistenzbildner erfordert...
Ich würde das Experiment lieber nur mit Lysolecithin machen, oder ist das Unsinn?
Ich hab Angst, dass ich von anderen Emulgatoren oder Gelbildnern Mitesser oder Pickel bekomme, oder könnt ihr sichere Empfehlungen aussprechen?
Der Emulsionsrechner sagt, ich brauche 3,9 % Emulgator (also knapp 20% der Fettphase), empfiehlt aber alle möglichen anderen Emulgatoren und nicht Lysolecithin. Es ist nicht schlimm, wenn es ein Fluid/eine Lotion und keine Creme wird, ich habe einen schicken Pumpspender übrig :supercool:

So, nun danke ich allen, die so tapfer bis hier gelesen haben!!! Ich konnte mich irgendwie nicht kurzfassen...
Ich freue mich aufs Rühren, auf euer Feedback und bin dankbar für „emulgierende“ Ratschläge!
Und ich freu mich auf schöne Haut! :crazy: :huepf:
Viele Grüße,
das kleine Huhn

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Nein - zu Anfang auf keinen Fall mehr Wirkstoffe :-)
Auch mit Jojobaöl alleine bis Du nicht gut beraten, es ist nur ein flüssiges Wachs.....

Schau mal hier
da findest Du augewogene, erprobte und vor allem durchdachte Rezepte, da kann nichts
schief gehen. Nicht mal Öle austauschen brauchst Du, alles wunderfein für die Haut :ja:
Besonders das Hdro-Balance-Fluid und Roenhdrofluid käme Deiner Haut entgegen.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

nixe1970

Ungelesener Beitrag von nixe1970 »

kleines Huhn hat geschrieben: Meint ihr, ich sollte noch andere Wirkstoffe dazu nehmen?
:nein: Ich würde für den Anfang nicht mehr Wirkstoffe nehmen. Die aufgezählten Wirkstoffe reichen zum ausprobieren. :)
kleines Huhn hat geschrieben: Ja, und die große Frage ist, welchen Emulgator soll ich für meine Zicken-Haut nehmen?
Am liebsten wäre mir Lysolecithin, wobei das laut Rohstoffportrait eigentlich einen Konsistenzbildner erfordert...
Ich würde das Experiment lieber nur mit Lysolecithin machen, oder ist das Unsinn?
Ich hab Angst, dass ich von anderen Emulgatoren oder Gelbildnern Mitesser oder Pickel bekomme, oder könnt ihr sichere Empfehlungen aussprechen?
Jede Zickenhaut ist anders zickig. Die einen vertragen LL, die andere nicht. Ich persönlich vertrage LL z.B. im Gesicht nicht, aber die positiven Eigenschaften mochte ich sehr als ich diesen Emu getestet habe. Es ist schwierig Empfehlungen zu geben. TEGO® Emulprot® ist toll, aber auch den vertrage ich persönlich zum Beispiel im Gesicht nicht. Emulmetik® 320 ist mein persönlicher Favorit.
Ich würde es an Deiner Stelle mit LL ausprobieren, dann hast Du eine Basis, worauf Du aufbauen kannst.

Helga's Ratschlag würde ich beherzigen. Rühre einfach ein vorhandenes Rezept mit Deinen ausgesuchten Rohstoffen. Wenn Du die erste Creme oder Lotion hergestellt hast, dann weisst Du genau was Du daran magst und was Du nicht magst und so kannst Du anfangen, Dich heranzutasten.

rosen-karin
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Ungelesener Beitrag von rosen-karin »

Guten Tag zusammen,

LL ist für den Sommer weniger geeignet, da wäre Emulmetik als Lecithin besser, weil lichtstabil.

Liebe Grüße
Karin
Sieh nur nach vorne, nicht nach hinten. Die Zukunft kannst Du beeinflussen, die Vergangenheit nicht.

kleines Huhn

Ungelesener Beitrag von kleines Huhn »

Hallo liebe Rührküchler,
könntet ihr bitte meine Rezept absegnen?
Bin bei einigen Punkten etwas unsicher. :klimper:
Meine Haut: empfindlich, feuchtigkeitsarm, neigt zu Rötung, Verhornung und fettiger-T-Zone und Unreinheiten (v. a. Mitesser - Pickel sind weniger geworden,seit ich Reinigungsmilch und GW mit Hamamelis und danach Jojobaöl nehme)
Ich möchte möglichst wenig Wirkstoffe nehmen und vorerst nur Lecithin als Emulgator.
Ich erhoffe mir ein pflegendes Fluid für einen Pumpspender/kleine Flasche, das meine Haut beruhigt, Verhornung, Mitessern und Überfettung vorbeugt und meiner Haut Feuchtigkeit zuführt.

Ziel 100 g Fluid (deshalb unten % = Gramm :) ), Verhältnis Fettphase zu Wasserphase 20:80
Fettphase 20 %

Jojobaöl 11 %
Traubenkernöl (antioxidativ oder ) 5 %
Lysolecithin 1 %
Emulmetik 3 %

Wasserphase 80%
Vitamin E-Acetat 2 %
Nicotinamid 2 %
Glycerin 2 %
Harnstoff 1 %
Bisabolol 0,3 %

Natrosol 1 %
Wasser 71,7 %
pH-Wert mit Milchsäure einstellen.
konservieren mit 20 Tr. Rokonsal > 1%

Arbeitsplan :
- Wasserphase erhitzen (72-80°C), Emulmetik rein und 20 min quellen lassen, Alufolie drauf, Glasstab rühren
- Fettphase: Jojobaöl und Traubenkernöl erwärmen
- Wasserphase: Natrosol rein, Glasstab rühren
- Glycerin und Lysolecithin rein, Glasstab rühren
vom Herd nehmen
- heiße Wasserphase zur warmen Fettphase geben, 1 min hochtourig mit Multiquick emulgieren
- in kaltes Wasserbad, Nicotinamid dazu, kaltrühren
- Vit. E, Harnstoff und Bisabolol dazu, rühren, dabei pH-Wert kontrollieren, mit Milchsäure nachstellen
- noch mal kurz und langsam mit Multiquick emulgieren.

Meine Fragen: :-a
> Ist mein Arbeitsplan soweit OK?
> Ich wollte Vit E-Acetat in die Fettphase zählen, aber laut Rohstoffportrait gehört es in die Wasserphase? Macht ihr das auch so?
> Rokonsal und Harnstoff vertragen sich aufgrund ihres unterschiedlichen optimalen pH-Bereichs nicht sonderlich gut... (Rokonsal: 5,4; Harnstoff: 6,2)
Ich habe kein Natriumlaktat, sondern nur Milchsäure und Natronlösung um den pH-Wert einzustellen. Auf welchen pH-Wert soll ich hinarbeiten? Ich dachte so an etwas unter 6? So genau seh ich es vielleicht gar nicht mit dem pH-Papier.
Ich könnte sonst den Harnstoff weglassen.

Herzlichen Dank für euren Rat und liebe Grüße :hallihallo: ,
das kleine Huhn

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Servus, oh Huhn! :hallihallo:

Bisabolol ist fettlöslich und gehört damit eigentlich nicht zur Wasserphase. Ich würde es in das fast fertige Endprodukt geben - vor Konservierung und pH-Justierung. Bei Rokonsal wird (wie Heike in dessen Portrait schreibt) empfohlen, dass Du die pH-Wert-Einstellung inklusive Konservierung machst - daher vorher konservieren und den pH ganz am Ende mit Milchsäure korrigieren.

Conny60

Ungelesener Beitrag von Conny60 »

Hühnchen, wie hast Du das Prinzip nur so schnell begriffen?

Moonlightgirl

Ungelesener Beitrag von Moonlightgirl »

Vitamine sollten möglichst kühl, also in das handwarme Produkt, eingearbeitet werden da sie
Temperatur empfindlich sind.

Den Ph Wert stelle ich immer auf 5 bis 5,5 ein.

Berichte mal wie es war :)

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Jevanna
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Ungelesener Beitrag von Jevanna »

Hallo kleines Huhn! :hallihallo:

Falls Du es nicht eh so machst, ist mir nur aufgefallen: den Harnstoff in ein wenig zimmerwarmes Wasser (das Du von der Wasserphase nimmst) auflösen, bevor Du es zur Emulsion gibst.

Ich wünsch Dir gutes Gelingen, und eine tolles Fluid :yeah:
Jevanna

kleines Huhn

Ungelesener Beitrag von kleines Huhn »

Conny60 hat geschrieben:Hühnchen, wie hast Du das Prinzip nur so schnell begriffen?
äh... :argverlegen: ich hab sehr viel gelesen, v. a. bei Olionatura und hier in der Rührküche. Und ich bin Biologin und arbeite ja auch im Labor - daher sind mir ein paar Begriffe, Rohstoffe, Pflanzen & deren Wirkung, sowie Hautaufbau und -funktion bekannt. Schwieriger finde ich es meine eigene Haut zu verstehen... :uh:
Liebe Grüße,
das kleine Huhn

kleines Huhn

Ungelesener Beitrag von kleines Huhn »

Hallo Scheich,
vielen Dank für deine Hinweise! :knicks: :-a
pflanzenölscheich hat geschrieben:
Bei Rokonsal wird (wie Heike in dessen Portrait schreibt) empfohlen, dass Du die pH-Wert-Einstellung inklusive Konservierung machst - daher vorher konservieren und den pH ganz am Ende mit Milchsäure korrigieren.
Ja eigentlich logisch, Rokonsal ist ja auch schon leicht sauer, oder?
Liebe Grüße vom kleinen Huhn

kleines Huhn

Ungelesener Beitrag von kleines Huhn »

Puh, ein kleines Update... :verlegen:
Eigentlich wollte ich heute abend rühren, hab extra meinen Mann zum Sport geschickt, damit ich Ruhe hab.
Leider bin ich nicht zum Rühren gekommen, hab mich vorher verquatscht und dann ewig gebraucht um im Labor ein passendes Becherglas zum Emulgieren zu finden und den ganzen Kram, der mir noch fehlte (Handschuhe, pH-Papier, ... ). Das Becherglas, was ich gekauft habe, ist zu klein. Ich hab auch keine geeignete Waage und hab deshalb im Labor abgewogen, danach musste ich ja noch alles abfüllen und nach Hause schaffen. :ohnmacht:
Also: noch nicht gerührt, aber schon gelernt:
- zu Hause abwiegen > ich brauch eine Waage...
- am besten alles auf Uhrglasschälchen abwiegen, dann hat man weniger Verlust
- mehr Zeit einplanen
Naja, ich bin ja noch klein...

So, das kleine Huhn ist nun müde, muss noch etwas essen, Wäsche aufhängen und dann ab auf die Stange
Morgen wird aber wirklich gerührt.
Viele Grüße und gute Nacht!

Ninella

Ungelesener Beitrag von Ninella »

kleines Huhn hat geschrieben:Ziel 100 g Fluid (deshalb unten % = Gramm :) ), Verhältnis Fettphase zu Wasserphase 20:80
Fettphase 20 %
Liebes kleines Huhn, :winke:

bist du dir sicher, dass du soviel rühren willst? Beim ersten Versuch würde ich dir zu wesentlich weniger raten, falls dir das Fluid nicht so gefällt. Außerdem reichen 30 g meistens auch für mehrere Wochen (bei mir so ca. 4 Wochen) und die Haltbarkeit ist ja deutlich begrenzt bei unseren selbstgerührten Emulsionen.
kleines Huhn hat geschrieben:Arbeitsplan :
- Fettphase: Jojobaöl und Traubenkernöl erwärmen
Hast du natives Traubenkernöl oder raffiniertes? Das native würde ich nur sehr kurz erhitzen und erst am Schluss in das erhitzte Jojobaöl hinzufügen.
kleines Huhn hat geschrieben:Emulmetik 3 %
Mit 3% ist Emulmetik recht hoch dosiert, du empfindest es möglicherweise als sehr einhüllend, besonders jetzt im Sommer. Da du das Fluid auch mit Lysolecithin und Natrosol stabilisierst, könntest du vielleicht mit etwas weniger anfangen. Ich habe eine ähnliche Haut wie du und ich empfinde bereits 1% Emulmetik als sehr deutlich einhüllend.
kleines Huhn hat geschrieben:Harnstoff 1 %
Das Urea könntst du auch ruhig höher dosieren (2-5%), aus meiner Erfahrung heraus passiert mit der Emulsion auch ohne Pufferung mit Natriumlaktat nichts Negatives (bezogen auf einen sinnvollen Verbrauch innerhalb von 4 - 6 Wochen).
kleines Huhn hat geschrieben:Natrosol 1 %
In der Kombination mit Emulmetik ist 1% Natrosol möglicherweise schon zuviel. Da könntest du möglicherweise auch noch etwas heruntergehen (0,5 bis 0,8 % ?).

Insgesamt hast du keinerlei konsistenzgebenden Fette in deiner Rezeptur, es wird daher sehr fluid werden (nur, dass du nicht nachher wunderst). :ugly:
Zur Vorgehensweise: Ich finde es sehr entspannend, wenn ich vorher alle Wirkstoffe in einem seperaten Miniglas abgewogen habe und dann bei Handwärme alle Stoffe auf einmal hinzufügen kann (natürlich sehr langsam). Das vereinfacht die einzelnen Schritte und entstresst beim Rühren ungemein. Allerdings ist das natürlich nur meine persönliche Anti-Stress-Strategie, jede/r arbeitet ja bekanntlich anders. :vollirre:

Insgesamt finde ich es extrem gut, dass du so planvoll und wohlüberlegt vorgehst, Hut ab! :gut: Das wird betimmt ein tolles Fluid!

kleines Huhn

Ungelesener Beitrag von kleines Huhn »

Danke für alle Deine Ratschläge!
Falls das Fluid gut wird, versorg ich gleich noch meine Schwester und eine Freundin. Unter 100 ml kann ich nicht, hab nur ein großes Becherglas gefunden, der Multiquick würde sonst wahrscheinich nicht alles greifen.
Ich hab ja sehr viel Wasser drin, also nicht sooo die große Materialverschwendung.
Bezügl. Emulmetik: Lysolecithin soll ja nicht so gut im Sommer sein - ich probiers aus.
Mit Harnstoff will ich noch langsam anfangen und mich dann steigern - momentan nehm ich ja kaum Feuchthaltefaktoren - da soll sich meine Haut erstmal dran gewöhnen. Mit der Gewöhnung hat sie es nicht so, das ist wie beim Essen mit kleinen mäkeligen Kindern: "Das ist grün wie Spinat, das schmeckt nicht, ess ich nicht... " (bitte fliegende Teller dazu vorstellen... :supercool: )

Heute wird nun aber wirklich gerührt :crazy: freu mich schon!
Viele Grüße,
das kleine Huhn
Zuletzt geändert von Heike am Freitag, 5. August 2011, 14:14, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Bitte nur konkrete Aussagen zitieren, keine ellenlangen Postings. ;-) Das macht alles so unleserlich, wenn man 200 Zeilen Zitat und 5 Zeilen Antwort liest.

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Ninella hat geschrieben:
kleines Huhn hat geschrieben:Arbeitsplan :
- Fettphase: Jojobaöl und Traubenkernöl erwärmen
Hast du natives Traubenkernöl oder raffiniertes? Das native würde ich nur sehr kurz erhitzen und erst am Schluss in das erhitzte Jojobaöl hinzufügen.
Bei der Fettphasenzusammenstellung sollte es möglich sein, alles ohne Traubenkernöl aufzuschmelzen. Das Traubenkernöl kommt dann in die im Erkalten begriffene Mischung. Ich habe immer natives Traubenkernöl und erhitze es nie auf dem Herd - dafür ist es mir zu kostbar. :mrgreen:

kleines Huhn

Ungelesener Beitrag von kleines Huhn »

pflanzenölscheich hat geschrieben:
Ninella hat geschrieben:
kleines Huhn hat geschrieben:Arbeitsplan :
- Fettphase: Jojobaöl und Traubenkernöl erwärmen
Hast du natives Traubenkernöl oder raffiniertes? Das native würde ich nur sehr kurz erhitzen und erst am Schluss in das erhitzte Jojobaöl hinzufügen.
Bei der Fettphasenzusammenstellung sollte es möglich sein, alles ohne Traubenkernöl aufzuschmelzen. Das Traubenkernöl kommt dann in die im Erkalten begriffene Mischung. Ich habe immer natives Traubenkernöl und erhitze es nie auf dem Herd - dafür ist es mir zu kostbar. :mrgreen:
Ich hab raffiniertes Traubenkernöl :(
Da ich keine Buttern und Wachse im Rezept habe und Emulmetik, Lysolecithin und Natrosol eh in die Wasserphase gebe und der Rest erst nach dem Emulgieren reinkommt, müsste ich die Fettphase (nur Jojobaöl und Traubenkernöl) ja eigentlich nicht unbedingt warm machen. Ich vermute jedoch, dass das Emulgieren warm viel effektiver ist, oder ist das egal?
Mein Mann räumt gerade die Küche auf, dann kann ich loslegen :crazy:
Ich berichte dann, wie es geworden ist!
Viele Grüße
vom kleinen Huhn

kleines Huhn

Ungelesener Beitrag von kleines Huhn »

Hallo,
es hat funktioniert! :hanf: :yeah: :fred:
Es ist ziemlich viskos (ungefähr Pudding) geworden, man kann es nicht wirklich gießen.
Den Unterarm hab ich mir schon eingecremt, er ist noch dran. :monsieur:
Ich muss mich noch an das Hautgefühl gewöhnen, weiß nun wirklich was "einhüllend" ist. Nachher crem ich mir vielleicht das Gesicht ein.
Ich hab leider ungefähr pH 4,5 - soll ich da noch was Basisches reintun? Damit der Harnstoff nicht zersetzt wird??
Ich teste morgen früh nochmal. Morgen schreib ich auch genauer, wie es gelaufen ist, jetzt bin ich müde und hungrig. :argstverlegen:

Euch allen eine gute Nacht und herzlichen Dank für eure Hilfe!
Bis morgen,
das kleine Huhn

Ninella

Ungelesener Beitrag von Ninella »

kleines Huhn hat geschrieben:es hat funktioniert! :hanf: :yeah: :fred:
Prima! :mixine:
Ich bin gespannt auf deinen weiteren Bericht! :popcorn:

kleines Huhn

Ungelesener Beitrag von kleines Huhn »

Hallo ihr Lieben,
nun folgt endlich eine detaillierte Beschreibung von meinem ersten Rührversuch.

So sieht das Ergebnis aus:
Bild
:yeah: :fred: :yeah: :fred:
Ich hatte vergessen ein Thermometer zu besorgen, deshalb habe ich die Temperatur zum Quellen von Emulmetik ungefähr abgeschätzt (Becherglas stand im Wasserbad). Es war sehr heiß, das Wasserbad hat fast gekocht, deshalb denke ich das war okay so. Leider hat das Emulmetik ziemlich geklumpt, ich hab dann statt Glasstab einen Keramikeierlöffel genommen um die Klümpchen zu bearbeiten. :nawarte:
Eigentlich wollte ich in dieser Zeit die Fettphase abmessen... Ich habe dann aber doch erst Natrosol reingetan und kurz danach Lysolecithin. Dadurch ist es in ziemlich schnell abgekühlt und seeehr viskos geworden (was nicht meine Absicht war). Also schnell die Fettphase warm gemacht und die Wasserphase dort hinein gelöffelt – gießen war nicht mehr möglich.
Ich hab dann kurz gerührt und mit dem Multiquick emulgiert und eine sehr luftige Mischung (ähnlich halbfertiger Eischnee oder Schlagsahne) bekommen.
Da ja schon alles ziemlich abgekühlt war, hab ich dann der Reihenfolge nach alle Wirkstoffe eingerührt, aus Versehen 20 Tropfen Bisabolol (ca. 1 ml, ich wollte eigentlich nur 0,3%...) genommen. Ich hab dann konserviert und pH-Wert getestet. Mein pH-Papier ist möglicherweise älter als ich, es hat sich erst verfärbt, als ich Milchsäure pur draufgegeben habe. Da ich sowieso noch einmal ins Labor musste, habe ich einen Streifen neueres Papier mitgenommen – und damit dann pH 4,5 gemessen. Nunja... Heute morgen hab ich noch mal gemessen, da war er eher bei 5,5 – ist also über Nacht einsichtig geworden. :D
Ich hab mir mein Experiment aber gestern trotzdem noch ins Gesicht geschmiert und heute morgen sah meine Haut gut aus, vor allem mal keine Rötungen – allerdings hab ich doch das Gefühl, das mir das Ganze schon zu „einhüllend“ ist – vor allem in der T-Zone. Ich habe nur eine erbsengroße Menge Creme genommen. Ich kann nun alle „fettarmen Trockenhäutchen“ verstehen, die auf Emulmetik schwören – für mich ist es vielleicht nicht so ganz das Richtige. Mit 20 % Fettphase bin ich auf jeden Fall völlig bedient, weniger reicht vielleicht auch – gerade jetzt im Sommer.

Ich bin sehr stolz, dass es tatsächlich eine Emulsion geworden ist :freufreu:
und habe bereits Pläne für neue Rezepte: ich möchte Zink-PCA testen, da wird ja hier in der Rührküche gerade viel drübergeschrieben, ihr habt mich angesteckt - wahrscheinlich wird es ein Gesichtswasser. Der Bestellfinger zuckt schon so... :shopping1:
Für die nächste Creme würde ich wahrscheinlich eher 3% Lysolecithin und 1% Emulmetik verwenden, oder einen anderen Emulgator verwenden. Und das Natrosol kann wirklich etwas niedriger dosiert werden.

Ich muss zugeben, ich habe noch nicht genau verstanden, wieso bei einer O/W-Emulsion die Wasserphase in die Fettphase gegeben werden muss. Bei meiner winzigen Fettphase bleibt doch für die Fetttröpfchen kaum eine Wahl, als sich zusammenzulagern und mit dem Emulgator gegen die mengenmässig überlegene Wasserphase abzuschotten... Da muss ich noch mal genauer nachlesen. Hat vielleicht jemand einen Tipp, wo ich dazu Literatur finde? :-a

So, nun ist aber gut. Ich danke euch sehr für eure Unterstützung – ohne die Rührküche wär ich niemals soweit gekommen!!! :mods: :knuddel:

Viele Grüße und gute Nacht,
das kleine Huhn

vrana

Ungelesener Beitrag von vrana »

hallo kleines huhn :hallihallo: , gratuliere zur ersten emulsion :bingo: !
kleines Huhn hat geschrieben: Ich habe dann aber doch erst Natrosol reingetan und kurz danach Lysolecithin. Dadurch ist es in ziemlich schnell abgekühlt und seeehr viskos geworden (was nicht meine Absicht war). Also schnell die Fettphase warm gemacht und die Wasserphase dort hinein gelöffelt – gießen war nicht mehr möglich.
hast du die wasserphase nachgewogen ? durch das 20 min erhitzen kann es zu einem flüssigkeitsverlust gekommen. ich wiege danach immer nochmals nach und ergänze gegebenenfalls das fehlende wasser. es hilft auch, während der 20 min das becherglas mit alufolie abzudecken :ja:
kleines Huhn hat geschrieben:Ich muss zugeben, ich habe noch nicht genau verstanden, wieso bei einer O/W-Emulsion die Wasserphase in die Fettphase gegeben werden muss.
musst du bei lecithinen nicht, ich gebe beim rühren meiner emulmetikfluids gerne die fettphase zur wasserphase. steht auch im portrait:
"Anschließend kann die Wasserphase in die aufgeschmolzene Fettphase eingerührt und 2–4 Minuten mittel- bis hochtourig emulgiert werden. Auch ein umgekehrtes Arbeiten (das Hinzufügen der Fettphase in die Wasserphase) ist möglich."

du kannst aber beim nächsten versuch ruhig, wie ninella geschrieben hat, die einsatzkonzentration der emulgatoren senken. oder ausjonglieren, wie es dir am besten gefällt: zb. 2% lysolecithin, 1% emulmetik und 0,5% natrosol, mit ein wenig shea.

Ninella

Ungelesener Beitrag von Ninella »

Liebes Huhn,

danke für deinen anschaulichen Bericht!
kleines Huhn hat geschrieben:Ich bin sehr stolz, dass es tatsächlich eine Emulsion geworden ist :freufreu:
:huepf: Das ist ein schönes Gefühl, nicht wahr?
Das mit dem Puddingcharakter und dem stark eingehüllten Gefühl war wohl zu erwarten, aber ganz oft muss man die Wirkung erst selber erleben und erfühlen, um es nachvollziehen zu können. Tja, Versuch macht kluch! :monsieur:
kleines Huhn hat geschrieben:und habe bereits Pläne für neue Rezepte: ich möchte Zink-PCA testen, da wird ja hier in der Rührküche gerade viel drübergeschrieben, ihr habt mich angesteckt - wahrscheinlich wird es ein Gesichtswasser. Der Bestellfinger zuckt schon so... :shopping1:
Eindeutig angefixt! :crazy:
Zu einer leichteren Emulgatorkombination hat vrana ja schon etwas geschrieben. Falls du Bedenken wegen der höheren Lysolecithin-Konzentration im Sommer hast, könntest du statt dessen vielleicht einmal Emulprot versuchen, der wirklich prädestiniert für Mischhaut ist.

kleines Huhn

Ungelesener Beitrag von kleines Huhn »

vrana hat geschrieben:hast du die wasserphase nachgewogen ? durch das 20 min erhitzen kann es zu einem flüssigkeitsverlust gekommen.
Nee... ich hab doch keine brauchbare Waage zu Hause. Ich hab mit Alufolie abgedeckt und ca. 10 ml verdampft, hab dann auch nachgelegt - das klingt sehr viel, aber ich hatte ein 1 Liter Becherglas... :schock: Die Idee mit dem Nachwiegen ist sehr gut, danke!! Soeben hab ich den Klassiker bestellt: m200 von Tomopol :mixine:
Ninella hat geschrieben: Das mit dem Puddingcharakter und dem stark eingehüllten Gefühl war wohl zu erwarten, aber ganz oft muss man die Wirkung erst selber erleben und erfühlen, um es nachvollziehen zu können. Tja, Versuch macht kluch! :monsieur:
Ja, nun weiß ich mehr. :augenwisch: Den Rest Emulmetik kann ich bestimmt in das erste Rührprodukt für meinen Mann hineintun - er hat Neurodermitis und extrem trockene, rissige und schuppige Haut - da wird ihm das sicher gut tun.
Ninella hat geschrieben: Falls du Bedenken wegen der höheren Lysolecithin-Konzentration im Sommer hast, könntest du statt dessen vielleicht einmal Emulprot versuchen, der wirklich prädestiniert für Mischhaut ist.
Ich hatte Emulprot auch schon in Erwägung gezogen, aber ich hab ein wenig Angst vor Mitessern/Pickeln vom dort enthaltenen Magnesiumstearat - oder ist das völlig unbegründet?
Viele Grüße,
das kleine Huhn

Ninella

Ungelesener Beitrag von Ninella »

kleines Huhn hat geschrieben:Ich hatte Emulprot auch schon in Erwägung gezogen, aber ich hab ein wenig Angst vor Mitessern/Pickeln vom dort enthaltenen Magnesiumstearat - oder ist das völlig unbegründet?
Wegen des enthaltenen Magnesiumstearats würde ich mir überhaupt keine Sorgen machen. Ich kann mir vorstellen, dass Magnesiumstearat in sehr hoher Dosierung die Poren möglicherweise verstopft (es ist ja immer so eine Sache mit den angeblich komedogen wirkenden Stoffen), allerdings ist das Stearat in der Endmischung ja nur sehr gering konzentriert. Auch im Portrait hebt Heike besonders die Eignung von Emulprot bei Mischhaut und fettigen Hautzuständen hervor, was ich aus meiner persönlichen Erfahrung nur bestätigen kann. Es ist auf jeden Fall einen Versuch wert!

haselmaus
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Ungelesener Beitrag von haselmaus »

Es ist ja immer so eine Sache und indivuduell mit den Emulgatoren. Mir erscheint es nur komisch (es kann natürlich auch manchmal sinnvoll sein) ein Lecithin, das die Hautbarriere durchlässiger macht (LL, mit seinem fehlenden Fettsäureärmchen) und eines, dass sie rigider macht (das hydrierte Lecithin Emulmetik) zu kombinieren, wenn es auch eines dazwischen gibt. Ich fahre mit normalem Lecithin sehr gut, zugebenermaßen nicht das ganz normale, sondern Hansa Cholin 40. Das zieht einfach schneller ein. Vielleicht ist das für dich einen Versuch wert? Auch erscheinen mir 4% relativ hoch, siehe die entsprechenden Portraits. Ich habe 2% Lecithin auf Gesamt und etwas Xanthan transparent (ebensogut ist Hydroxycellulose). Ein Emulgator, den ich auch vertrage ist Sucrosestearate, er bildet wie Lecithine lamellare Phasen aus, als nicht klassische Tröpfchenemulsionen. Im Sommer nehme ich 1% Lecithin, 1% Sucro - die Kombination macht etwas mattere Haut.
Die Beschreibung deiner Haut klingt einfach relativ vertraut, so als wäre sie meiner ähnlich - deswegen die etwas flapsigen Tipps nach dem Motto "ich vertrage", "ich mag"... Noch etwas: bei unreiner Haut nicht zuviel Feuchtigkeitfaktoren, Aknebakterien (Name vergessen :pfeifen: ) mögen es feucht.
kleines Huhn hat geschrieben:Ich muss zugeben, ich habe noch nicht genau verstanden, wieso bei einer O/W-Emulsion die Wasserphase in die Fettphase gegeben werden muss. Bei meiner winzigen Fettphase bleibt doch für die Fetttröpfchen kaum eine Wahl, als sich zusammenzulagern und mit dem Emulgator gegen die mengenmässig überlegene Wasserphase abzuschotten... Da muss ich noch mal genauer nachlesen. Hat vielleicht jemand einen Tipp, wo ich dazu Literatur finde? :-a
Es ist nicht ganz leicht zu finden, selbst, wenn man weiß, dass dieser Artikel existiert: Phaseninversion. Und bei Wiki steht auch noch warum sich der HLB-Wert verändert. Vielleicht hilft dir das.

kleines Huhn

Ungelesener Beitrag von kleines Huhn »

Okay, ich versuchs nach dem Urlaub nochmal :)
Ich habe jetzt schon einen Einkaufszettel geschrieben :yeah: ich werde also nochmal eine ähnliche Creme rühren, aber Emulmetik deutlich reduzieren und dafür Emulprot einsetzen. Das Hansacholin merk ich mir auch.
Marmeladenläser werden nun gesammelt, stöbere schon nach anderen Bechergläsern, Flügelrührern und Bohrmaschinen...
Ich hatte den Emulgatoranteil mit dem Emulsionsrechner ausgerechnet, aber vielleicht sind 3% Emulmetik (entfettetes Pulver) im Vergleich zu anderen Emulgatoren doch zu hoch dosiert, da Lysolecithin ja z. B. in Sojaöl gelöst ist. Ich muss mich ja noch durchprobieren, ich habe aber gerade das Gefühl, dass bei der starken Verhornung meiner Haut in der T-Zone scheinbar alles Mitesser erzeugen kann, solange es nur ein wenig Schmutz und Hautschüppchen zusammenklebt.
Ich krieg auch vom Tautropfen Aquatau Mitesser.
Der Hinweis, dass Aknebakterien feuchte Haut lieben, ist gut... da fällt mir auch wieder ein, dass Bakterien auf der Haut u. a. von Glycerin leben (z. B. Staphylococcus aureus, vielleicht nicht der typische Aknekeim... ). Ja, das macht alles Sinn. Vielleicht ist meine Haut doch nicht doof, sondern nur etwas orientierungslos...

@Haselmaus:
flapsige Tipps sind kein Problem :D Ich hab ja keine Rührerfahrung und auch noch nicht so das Gefühl dafür, was meine Haut gerne möchte, aber ich probier nun vorsichtig rum. Also nur weiter so!! :fluesterei:
Ich dachte bis vor ein paar Monaten, dass niemand so bekloppte Haut hat wie ich, also freu ich mich, Gleichgesinnte zu treffen. Ich vertrag doch kein Peeling...
...die Douglas-Tante hat mich letztens angeguckt, als käme ich vom Mond: "Sie MÜSSEN regelmässig Peeling machen, am besten 2-3mal pro Woche!!" -"Nein, ich mach nie wieder so viel Peeling, höchstens alle 2 Monate und auch nur wenn ich anlassbedingt kurzfristig glatt und feinporig aussehen will... " :ohnmacht:
:lach: jetzt kann ich drüberlachen...
Vielen Dank für alle eure Hinweise! Das lässt mich optimistisch in den Spiegel blicken - alles wird gut. :klimper:
Liebe Grüße,
das kleine Huhn (heute wieder mit Laberflash... :blahblah: :crazy: sorry!

Manuka-Bee

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Peeling ist nicht gleich Peeling ;-)
Enzymatisches ist das sanfteste von allen, kann tatsächlich paar mal in der Woche verwendet werden. Heilerde, Jojobaperlen oder AHAs sind aggressiv, bei unreiner Haut sollte auf keinem Fall Festpartikel-Peeling verwendet werden, Bakterienverteilung

kleines Huhn

Ungelesener Beitrag von kleines Huhn »

Manuka-Bee hat geschrieben:Peeling ist nicht gleich Peeling ;-)
Enzymatisches ist das sanfteste von allen, kann tatsächlich paar mal in der Woche verwendet werden. Heilerde, Jojobaperlen oder AHAs sind aggressiv, bei unreiner Haut sollte auf keinem Fall Festpartikel-Peeling verwendet werden, Bakterienverteilung
Ja, so dachte ich das auch, deshalb hab ich für fast 70 € dieses berühmte Enzympeeling von Kanebo gekauft. Ich habs eigentlich nicht einwirken lassen und außerdem nur die halbe Menge Puder genommen. Die Haut sah supertoll danach aus, vor allem ebenmässig und ich hatte winzige "Pörchen", alles hat sich weich angefühlt, ... :love:
nach ein paar Tagen war der Effekt weg und dann gings langsam los - ich bekam in der gesamten T-Zone Mitesser (mehr und dicker als vorher) und "dicke Haut", es wollte gar nicht mehr aufhören. :unknown: Ich hätte echt heulen können, soviel Geld und dann sowas. Bin da jetzt etwas traumatisiert.

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

ich weiss nicht welche Pflege Du verwendest, denn Peeling kann an sich keine solche Reaktionen hervorrufen, zumindest das genannte ( benutze selbst schon sehr lange, 1 mal die Woche, habe sehr empfindliche Haut )

Wenn die anschliessende Pflege "fehlerhaft" konzepiert ist nützt auch Peeling nichts. Für mich klingt es nach einer Überreaktion oder/und Überpflegung der Haut.

Darf ich Fragen welche Reinigung Du anwendest und welche Emulsion Du täglich im Gebrauch hast? :lupe:
Welchen Hauttyp hast Du und zu was tendiert die Haut am ehesten?

Nachtrag: Enzympeeling verwende ich als Reinigung, nicht nach der Reinigung und die Menge etwa so gross wie die Haselnuss

anette

Ungelesener Beitrag von anette »

Liebes kleines Huhn,

bin ein bisschen spät, weil eher selten hier bzw. in großen Abständen.

Was du in deinem ersten Beitrag schreibst, klingt für mich sehr nach einem Fall für Urea > 1%. "Dicke" Haut klingt nach verstärkter Verhornung und die könnte den harmonischen Talgabfluss stören und so zu verstopften Poren führen.

Heike schreibt in ihrem Urea-Portrait bei Olionatura folgendes:
Neben seiner wasserbindenden Wirkung, die in der Forschung gut dokumentiert ist, weist Urea bei höherer Konzentration (über 10 %) eine sog. keratoplastische und (ab ca. 20 %) keratolytische Wirkung auf die Epidermis auf. Dies bedeutet, dass Urea die Wasserstoffbrücken des Keratin der verhornten Zellen (den Korneozyten) im Stratum Corneum aufspaltet (Keratolyse) und ihren Zusammenhalt lockert, sie also verformbarer macht (keratoplastische Wirkung); Hauttalg kann besser abfließen. Diese Wirkung ist z. B. bei starker Verhornung erwünscht, wie sie oft bei fettenden, unreinen Hautzuständen auftritt (allerdings sollte die Anwendung nicht großflächig erfolgen).
Höher konzentriert würde ich das von Heike beschriebene Puffersystem allerdings auf jeden Fall berücksichtigen, verbessert auch die Hydratisierung ;-)
Als Optimum gilt für Harnstoff ein pH-Wert von ca. 6,2. Eine Möglichkeit ist, die Emulsion leicht sauer zu puffern, z. B. durch Milchsäure in Verbindung mit Natriumlaktat. Dies unterbindet die Hydrolyse zwar nicht, kann sie jedoch verzögern; dies ist insbesondere bei Konservierungsmitteln wie Kaliumsorbat oder Rokonsal™ BSB-N notwendig, aber auch bei basenempfindlichen Substanzen wie Panthenol. Ratsam ist, die Rezepte in den Mengen so anzulegen, dass die Emulsion innerhalb von 4 Wochen verbraucht werden (und das ist bei Selbstrührern wohl die Regel). :-)
Dann könnte man natürlich auch noch über einen möglichen Mangel von Linolsäure und/oder Sterinen nachdenken, sowie natürlich die Lecithine, evt. auch Lipodermin (das "echte" natürlich) und über die ausgleichende Wirkung von Melisse....

Schüssler #9 innerlich kann manchmal (wenn es um Übersäuerung des Organismus geht) sehr hilfreich sein bei der Verbesserung des Hautbildes.

Komplex, komplex, unsere Häutchen, genauso wie wir :-a

Grüßle,
Anette

haselmaus
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anette hat geschrieben:Was du in deinem ersten Beitrag schreibst, klingt für mich sehr nach einem Fall für Urea > 1%. "Dicke" Haut klingt nach verstärkter Verhornung und die könnte den harmonischen Talgabfluss stören und so zu verstopften Poren führen.
Das dachte ich früher auch immer. Inzwischen muss ich jedoch sagen, dass meine lecithinbasierte Pflege auch ohne Urea wunderbar gegen Verhornungen hilft. Urea löst Verhornungen auf, macht sie weicher. Mit einer ausgewogenen Pflege kann man es schaffen, dass Verhornungen gar nicht erst entstehen.

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