sMariale hat geschrieben: Nun, habt ihr Erfahrungen mit CO2-extrahierten Ölen?
Evtl. bezüglich der Lagerfähigkeit?
Verfügbarkeit?
Geruch?
Konsistenz?
Gibt es evtl. sogar Unterschiede im Spreitverhalten?
Ich kenne einige Öle als gepresste und als CO2-extrahierte Qualitäten, u. a. Amaranthöl, Nachtkerzenöl, Granatapfelkernöl, Sanddornfruchtfleischöl.
Bei allen ist für mich der intensivere Duft der CO2-Öle (ich nenne sie einfach mal so) das charakteristischste Merkmal. Das geht sogar so weit, dass ich Amaranthöl, das in meiner Wahrnehmung fast einen »schimmeligen« Unterton hat, lieber als gepresste Qualität kaufe, weil es dann dezenter riecht.
Im Hinblick auf die anderen Parameter könnte ich keine Aussage treffen, die ich sicher nachweisen könnte. Bei Granatapfelkernöl ist mir eine Dickflüssigkeit aufgefallen, die vor allem Öle mit hohem Punicinsäuregehalt aufwiesen (im Vergleich zu einem Öl, das ungewöhnlich niedrigviskos war und dessen Punicingehalt laut Analyse unter 60 % lag). Direkte Zusammenhänge mit der Gewinnung sah ich dort nicht.
Im Rahmen der Recherchen zu meinem Buch »Naturkosmetische Rohstoffe« fand ich vereinzelte Studien, die CO2-extrahierten Ölen eine andere Zusammensetzung bescheinigten: so werden im Vergleich zu gepressten Ölen wohl höhere Anteile an Phytosterolen extrahiert. Auch aromatische Verbindungen sind offensichtlich in höheren Anteilen enthalten; dafür spricht der authentischere Duft. Ähnliches weiß man
von CO2-extrahierten ätherischen Ölen, die der Stammpflanze im Duft wesentlich mehr entsprechen als wasserdampfdestillierte.
Ich habe sie zu schätzen gelernt und bin vor allem bei sensiblen Wirkstoffölen bereit, diese in der Herstellung kostenintensiven Öle zu kaufen.