Hallo liebe Rührküchler,
ich habe nochmal eine Frage:
folgendes Rezept habe ich jetzt ein zweites Mal gerührt und jedes mal hat sich das Ganze mit der Zeit immer mehr verflüssigt. Direkt nach der Fertigstellung war es von guter Konsitenz, die ich fast schwer in den Pumpspender füllen konnte. Nach einigen Tagen wurde es dann immer flüssiger.
Fett/ Wasser 15/85
1 g Jojoba, 2 g Squalan, 0,5 g Amaranth, 0,5 g Traube raff., 0,3 g LL, 0,1 g Emik, 0,2 g Emulprot
19,5 g Wasser, 0,25 g Natrosol, 0,1 g Aloe (1:200), 0,45 g Ectoin, 0,5 g Nicotinamid, 1 g Glycerin, 0,6 g Natriumlactat, Milchsäure, 3,1 g Alkohol (96%)
Beim ersten Mal war das Mengenverhältnis von Jojoba und Squalan noch vertauscht und es hat sich auch verflüssigt. Ich fülle immer in zwei Portionen ab und lasse eine erst mal im Kühlschrank. Die Kühlschrankportion war auch nach zwei Wochen noch ok und dann nach einigen Tagen im Badezimmer wurde sie dann auch flüssiger.
Hat jemand eine Idee?
Liebe Grüße
Kunigunde
Fluid verliert Konsistenz
Moderator: Helga
-
Katharina
- Master of Emulsifying

- Beiträge: 10106
- Registriert: Montag, 22. Oktober 2007, 12:06
- 18
- Wohnort: Köln
Hallo Kunigunde! 
Du hast mit LL und Emulmetik zwei Emulgatoren, die keine Konsistenzgeben. Emulprot und Natrosol geben die zwar, aber es fehlt dennoch Sheabutter (für die Konsistenz) oder ein wenig Wachs.
Squalan hat die Eigenschaft Emulsionen flüssiger zu machen. 
Du hast mit LL und Emulmetik zwei Emulgatoren, die keine Konsistenzgeben. Emulprot und Natrosol geben die zwar, aber es fehlt dennoch Sheabutter (für die Konsistenz) oder ein wenig Wachs.
Freundlich grüßt
Katharina
Katharina
-
kunigunde
Hallo Katharina, ich danke Dir.
Das mit dem Konsiztenzgebern war mir klar, aber ich dachte wenn Natrosol und Emulprot andicken und damit Konsitenz geben und das Ganze gleich nach dem Rühren eine gute Konsistenz hat dann bleibt das auch so. Dass die Konsistenz verloren geht, habe ich auch noch bei keiner anderen Rezeptur erlebt, selbst ein reines HDG ohne jegliche Emus blieb von der Konsistenz gleichbleibend, es hat sich eventuell nur etwas Öl abgesetzt. Ist es dann so, dass das Squalan die Wasserbindefähigkeit der Gelbildner herabsetzt bzw. auf Dauer verringert?
Liebe Grüße
Kunigunde
Das mit dem Konsiztenzgebern war mir klar, aber ich dachte wenn Natrosol und Emulprot andicken und damit Konsitenz geben und das Ganze gleich nach dem Rühren eine gute Konsistenz hat dann bleibt das auch so. Dass die Konsistenz verloren geht, habe ich auch noch bei keiner anderen Rezeptur erlebt, selbst ein reines HDG ohne jegliche Emus blieb von der Konsistenz gleichbleibend, es hat sich eventuell nur etwas Öl abgesetzt. Ist es dann so, dass das Squalan die Wasserbindefähigkeit der Gelbildner herabsetzt bzw. auf Dauer verringert?
Liebe Grüße
Kunigunde
-
Katharina
- Master of Emulsifying

- Beiträge: 10106
- Registriert: Montag, 22. Oktober 2007, 12:06
- 18
- Wohnort: Köln
Ah, verstehe. Nein. Squalan ist nur selber sehr flüssig und daher kann es passieren, dass die Emulsionen sich wieder verflüssigen. Dass es Trennen verursacht, wie wohl in deinem Fall passiert ist, kenne ich so nicht.kunigunde hat geschrieben:Ist es dann so, dass das Squalan die Wasserbindefähigkeit der Gelbildner herabsetzt bzw. auf Dauer verringert?
Ich tippe wirklich auf mangelnde Konsistenzgeber.
Freundlich grüßt
Katharina
Katharina
-
Ninella
Ich tippe auch auf das LL neben den ansonsten niedrigviskosen Komponenten deines Fluids:
- Da Lysolecithin keine Konsistenz gibt (in Emulsionen wirkt es durch seine Unfähigkeit, stabile lamellare Gelnetzwerke auszbilden, sogar konsistenzmindernd, weil es den Aufbau flüssig-kristalliner Netzwerke anderer Emulgatoren stört), benötigen wir viskositätserhöhende Komponenten, z. B. einen hohen Butteranteil oder Fett- und Wachsalkohole wie Cetylalkohol, Bienenwachs, Wollwachs oder Lanolin. Quelle: Olionatura
-
kunigunde
Ich kann nicht sagen, dass sich die Emulsion als solche getrennt hat, also von der Struktur ist es homogen und es liegen auch keine zwei Phasen vor. Es ist eben nur deutlich flüssiger.Katharina hat geschrieben:Squalan ist nur selber sehr flüssig und daher kann es passieren, dass die Emulsionen sich wieder verflüssigen. Dass es Trennen verursacht, wie wohl in deinem Fall passiert ist,
Das verstehe ich nicht ganz. Ist es so, dass es so niedrigviskos ist, dass es von den Netzwerken des Natrosol und Emulprot nicht gehalten werden kann? Das hieße aber, das es "rausläuft" und es Gel und Squalan nebeneinander geben müsste. So sieht es aber nicht aus.Katharina hat geschrieben:Squalan ist nur selber sehr flüssig und daher kann es passieren, dass die Emulsionen sich wieder verflüssigen.
Ninella hat geschrieben:Ich tippe auch auf das LL neben den ansonsten niedrigviskosen Komponenten deines Fluids:
Vielleicht treffen sich ja hier LL und Squalan und verstärken sich gegenseitig.
Liebe Grüße
Kunigunde
-
Ninella
Oder anders gesaagt: Sie rotten sich zusammen und schwächen die anderen Emulgatoren.kunigunde hat geschrieben:Vielleicht treffen sich ja hier LL und Squalan und verstärken sich gegenseitig.
-
kunigunde
Ich danke Euch für eure Antworten.
Mir ist inzwischen eingefallen, dass ich bei meiner zeitweiligen Reinigungslotion, die auch Natrosol, Emulprot, LL und Squalan (hier nur 2% auf Gesamt) enthielt, auch eine Verflüssigung beobachtet hatte. Warscheinlich ist wirklich LL der Übeltäter und Squalan verstärkt das dann noch!
Liebe Grüße
Kunigunde
Mir ist inzwischen eingefallen, dass ich bei meiner zeitweiligen Reinigungslotion, die auch Natrosol, Emulprot, LL und Squalan (hier nur 2% auf Gesamt) enthielt, auch eine Verflüssigung beobachtet hatte. Warscheinlich ist wirklich LL der Übeltäter und Squalan verstärkt das dann noch!
Liebe Grüße
Kunigunde
