Für die Lecithinfraktion

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Moderator: Helga

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  • Bei Fragen zu einer Formulierung notiere bitte die gesamte Rezeptur in Prozent. Solltest Du aktuell nur Grammangaben haben, hilft Dir dieser Rechner die prozentualen Anteile der einzelnen Inhaltsstoffe auszurechen. Du hast Angaben in Tropfen oder ml? Mit hoher Wahrscheinlichkeit können wir anhand der genannten Rohstoffe eine geeignete Einsatzkonzentration in % vorschlagen.
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  • Bitte mache Dir bewusst, dass die, die Dir hier antworten, diese Fragen teilweise seit 2007 beantworten und dies völlig kostenfrei, neben Beruf, Haushalt, Pflege von Kleinkindern und Angehörigen leisten. Sie freuen sich über ein ernst gemeintes »Danke« und werden deine Bemühungen anerkennen, bei der Lösung eines Problems mitzuhelfen.
  • Nutze ergänzend die von uns zusammengestellten Infos und Hilfen für Einsteiger im entsprechenden Bereich, vor allem Ressourcen der Mutterseite olionatura.de. Als Antwort wird oft auf diese Ressourcen verwiesen – nicht als Vorwurf, sondern weil da viele Dinge bereits beantwortet sind und man sie nicht immer wieder tippen muss.
anette

Für die Lecithinfraktion

Ungelesener Beitrag von anette »

Wenn ich an Mayonnaise denke, dann müsste mit Lecithinen eigentlich so ziemlich alles gehen.

Also habe ich heute mal eine kleine Testreihe mit Reinlecithin gemacht, angeregt durch Schnabulinchen, um diesem scheinbaren 45:55-Problem bei der L3 auf die Spur zu kommen. Vielleicht hilft die dem einen oder anderen Rezeptentwickler ja weiter.

4 Proben à 20,0, Wasserphase jeweils reines Wasser, Fettphase Olivenöl (könnte notfalls hinterher einfach alles zu Salatsoße verarbeitet werden); Phasenverhältnisse O/W 40:60, 45:55, 55:45, 60:40; Reinlecithin als "Emuba" verarbeitet, je 1,5 g Gemisch pro Ansatz (also 0,5 RL), alle Proben leicht angewärmt, um die Oberflächenspannung herabzusetzen. (Vereinfachte die Arbeit für mich, weil ich keinen Moonlight-Dremel habe.)

40:60 und 60:40 gaben eine ganz schöne Emulsion, aber auch mit RL gab es bei 45:55 und 55:45 leichte Probleme, wollten sich nicht wirklich gerne vereinigen und es setzten sich nach dem Abkühlen ziemlich schnell Fettaugen auf der Emulsion ab. Ließ sich zwar leicht wieder aufrühren, hielt aber eben nicht. Dann habe ich den beiden Proben je 1,0 LL zugesetzt. Sofort wurden die Emus stabil und dickten etwas an (vorher wie Salatsoße, hinterher eher wie etwas dünnere Mayo).

Mutig geworden habe ich das mit den beiden anderen (40:60 und 60:40) auch probiert, aber die schienen unter LL eher zu leiden und geronnen ein wenig.

Jetzt versuche ich mal, das auf die L3 umzusetzen. Erster Versuch gelang zwar von der galenischen Seite gesehen, aber ich bin mit dem Einziehverhalten noch nicht ganz zufrieden, braucht zulange. Haut freut sich aber dennoch.

Anette

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Anette, wo warst Du all die Jahre? :bussi:

Hochzeitstag habe ich heute (daher der kleine Hinweis in einem anderen Thread), und daher bin ich nur auf Stipp-Visite – nicht böse sein. Ich verfolge die Tests jedoch mit Spannung! LL habe ich lange vernachlässigt, weil es andere spannende Rohstoffe gab, dabei lohnt er sich wirklich.
Liebe Grüße
Heike

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

@Heike: ich gratuliere Dir/Euch ganz herzlich :blumenstrauss:
Anette hat geschrieben:1) ...Fettphase Olivenöl...

2) Dann habe ich den beiden Proben je 1,0 LL zugesetzt. Sofort wurden die Emus stabil und dickten etwas an (vorher wie Salatsoße, hinterher eher wie etwas dünnere Mayo).
1) Olivenöl, ich weiss nicht wie es beschreiben soll, ist doch irgendwie anders als andere Öle, ich habe früher meine Prototype damit hergestellt, leider musste ich feststellen, dass Olivenöl schlechter emulgiert als z.B. Sonnenblume oder (was hat man noch in der Kueche?), Sesam etc.
Es muss nicht unbedingt am Öl liegen, aber vorsichtshalber würde ich die selbe Rezeptur mit 2 unterschiedlichen Ölen herstellen, zum Vergleich.
2) ja, das hat hat LL an sich, die Emulsionen werden nach der Zugabe dünner

Schnabulinchen
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Ungelesener Beitrag von Schnabulinchen »

Von mir auch herzlichen Glückwünsch, Heike, Dir und Deinem Schatz - denn das schafft man nur zu zweit.

Ja, ich zähle mich eindeutig zur Lecithinfraktion.
Im Sommer habe ich sie außer in einer Creme ziemlich vernachlässigt. Aber jetzt im Winter will ich auch wieder "basteln". Eine schöne Hand- und Fußcreme sollen auch dabei rauskommen. Und eine Bodylotion, über die sich auch die Familie freut.
Liebe Grüße
vom Schnabulinchen

anette

Ungelesener Beitrag von anette »

Ja, ich mag Lecithin, weil es eben nicht nur Emulgator, sondern auch Wirkstoff ist. Wenn man bedenkt, dass jede einzelne unserer Zellen von einer Membran aus einer Phospholipid-Doppelschicht, bei der die Phospholipide quasi Rücken an Rücken stehen, umgeben ist, dann dürften Lecithine das Mittel der Wahl gegen "Abgrenzungsstörungen" überhaupt sein. Dazu die membranstabilisierende Wirkung von ein paar Tropfen ÄÖ, ein paar sorgfältig ausgewählte fette Öle und "lebendiges Wasser"...mehr bräuchte es eigentlich fast nicht...back to the roots sozusagen, aber bewusst...

Soweit meine Theorie...

Ganz glücklich bin ich aber mit dem Soja-Lecithin dennoch nicht, weil die Konsequenzen aus dem Sojaanbau, vor allem dem genmanipuliertem, für unsere Erde als Ganzes einfach nicht gesund sind. Dazu kommt, dass genmanipulierte Pflanzen einen höheren Bedarf an Pflanzenschutzmitteln haben und ich über Sojalecithin meinen Lieblingsfeind doch wieder füttere.

Was das Olivenöl betrifft, ging es mir darum zu schauen, was geht. Meiner Mayonnaise ist es egal, welches Öl ich nehme. Wenn die Lecithine eine Emulsion aus Wasser und Olivenöl unter primitivsten Bedingungen hinbekommen, dann dürften sie das auch unter wesentlich komfortableren Bedingungen mit Koemulgatoren, Konsistenzgebern, Gelbildnern, etc. hinbekommen.

@ Heike: Ich hoffe, ihr zwei hattet einen wunderschönen Hochzeitstag. Admins haben schließlich auch ein Privatleben :D
Wo ich all die Jahre war? Erfahrungen und Wissen sammeln, um beide jetzt mit etwas Fantasie möglichst zum Wohle des Ganzen zu kombinieren :gebete:

Liebe Grüße,
Anette

Moonlightgirl

Ungelesener Beitrag von Moonlightgirl »

@ anette

ich ziehe meinen Hut vor die :eek: Du bist eine echte Bereicherung für unser Forum :knuddel:

@Heike

ich wünsche dir alles liebe nachträglich zum Hochzeitstag. 17 Jahre das ist ja traumhaft :bussi:

anette

Ungelesener Beitrag von anette »

Moonlightgirl hat geschrieben:@ anette

ich ziehe meinen Hut vor die :eek: Du bist eine echte Bereicherung für unser Forum :knuddel:
Hihi, ich ziehe meinen Hut auch vor euch allen. Was sich hier an Wissen und Kreativität versammelt, ist fantastisch, v.a. auch deine Dremel-Idee. Die hat mich nämlich sehr bereichert: :yeah: War gerade beim Conrad, habe die Noname-Version mit Ständer und biegsamer Welle für 25 Euronen erstanden. An den Scharnierabdeckungen haperte es, habe ich auch nicht in meinem Vorrat, aber in der Modellbauabteilung gab es (Plastik)Zahnräder sortiert in verschiedenen Größen, deren Bohrung perfekt auf den Aufspanndorn passt. Die passen auch in die engsten Gefäße.

Liebe Grüße,
Anette

anette

Ungelesener Beitrag von anette »

Habe gestern fleißig gedremelt und siehe da, L3 funzt auf einmal auch ohne irgendwelche Änderungen von Heikes Rezeptur.

Aber....

...in den eng beieinander liegenden Verhältnissen von Fett zu Wasser scheint die Wahl der Öle und Pflanzenbuttern erhebliche Auswirkungen auf das Ergebnis zu haben.

Ausgerechnet mit Avocadoöl, das ja gute emulgierende Eigenschaften haben soll, ging bei mir die Zickerei los, noch schlimmer wurde es als zum Avocadoöl noch die Sheabutter dazu kam.

Problemlos hingegen bei Mangobutter und Traubenkernöl, war mir aber zu "trocken", zieht dafür sehr schnell ein...

Erklärung warum und wieso fehlt mir noch. Hat jemand detaillierte Infos zu Mangobutter? Fettsäurespektrum etc.? Bei Olionatura habe ich kein Profil gefunden. Könnte es sein, dass ich sogar Mangobutter als Ersatz für Cetylalkohol nehmen könnte? Wieder ein bisschen weniger Chemie und damit eine höhere Schwingung...

Zurück in den Forschungsmodus,

Anette

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

Hallo Anette!

Zu Mangobutter kann ich nur vom Hoerensagen berichten, dass die Butter fur manche gute Alternative zu Shea darstellt, mehr Feuchtigkeit bietet bzw. erhaelt und nicht so aufliegend ist. Portrait fuer die Butter existiert aus dem Grund nicht, vermute ich, weil es sich um keine gaengige Butter handelt, sprich sie ist ein Exot. Dazu gibt es keine richtige Bezugsquelle dafuer...

... denoch hier sind die Daten

vrana

Ungelesener Beitrag von vrana »

Manuka-Bee hat geschrieben:Portrait fuer die Butter existiert aus dem Grund nicht, vermute ich, weil es sich um keine gaengige Butter handelt, sprich sie ist ein Exot.
...und, weil es mangobutter meist nur in raffinierter form zu kaufen gibt, wie`s in deinem link auch steht. denke ich mir...

anette

Ungelesener Beitrag von anette »

Dankeschön für den Link. Jetzt habe ich zwar die Profile aller Beteiligten, bin aber einer Erklärung noch nicht viel näher, außer es wäre zu viel Lecithin und zu viel Unverseifbares für zu wenig Wasser..., aber immer noch zu viel Wasser als dass sich die Phospholipide einfach umdrehen würden und nun das Wasser einsperren, wie bei der L4 mit 70:30, spannend, spannend...

Habe leider weder Methylenblau noch Sudanrot, um das sehen zu können.

PS: Habe heute vom Biogärtner gehört, dass Lecithin im biologischen Pflanzenschutz gegen Pilzerkrankungen eingesetzt wird. Damit wird es in der Kosmetik ja auch noch zum Konservierungsmittel...Wow... :fred:

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Ungelesener Beitrag von Heike »

vrana hat geschrieben:
Manuka-Bee hat geschrieben:Portrait fuer die Butter existiert aus dem Grund nicht, vermute ich, weil es sich um keine gaengige Butter handelt, sprich sie ist ein Exot.
...und, weil es mangobutter meist nur in raffinierter form zu kaufen gibt, wie`s in deinem link auch steht. denke ich mir...
Weil ich noch keine Zeit hatte. :-) Aber Du hast recht, Vrana: Mangobutter ist leider meistens raffiniert, und raffinierte Buttern sind leider vieler schöner Begleitstoffe beraubt. Daher lasse ich diese Öle dann eher mal liegen. :pfeifen: Interessant wäre eine echte, native Butter.

Ich vermute bei der L3 tatsächlich einen emulsionstechnologischen »Konflikt« – was wird innere, was wird äußere Phase. Lysolecithine bilden keine lamellaren Phasen wie die »zweibeinigen« Lecithine, sondern Micellen. Ich denke, dass die leichten W/Os wie Sterole, Phospholipide usw. hier eher zur W/O tendieren und LL damit nicht klar kommt. Es braucht eindeutige Verhältnisse, scheint mir: mit hohen Wasserphasen kommt es gut klar, mit den ganz niedrigen auch … da verhindert es das Wässern.
Liebe Grüße
Heike

pentasilea

Ungelesener Beitrag von pentasilea »

Im englischen Shop GF, der auch wunderbare Pö anbietet und bei Margaris im CH-Shop, gibt es unraffinierte Mangobutter.
Vielleicht wäre das eine Bezugsquelle? Ich finde diese Mangobutter toll und ein Porträt auf olionatura würde ich mir auch wünschen, wenn ich einen Wunsch frei hab :happy:

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Ungelesener Beitrag von Heike »

pentasilea hat geschrieben:Im englischen Shop GF, der auch wunderbare Pö anbietet und bei Margaris im CH-Shop, gibt es unraffinierte Mangobutter.
Vielleicht wäre das eine Bezugsquelle? Ich finde diese Mangobutter toll und ein Porträt auf olionatura würde ich mir auch wünschen, wenn ich einen Wunsch frei hab :happy:
Oh – beschreibe mal diese Butter … Duft, Farbe, Konsistenz! :lupe: Ich habe gelesen, dass unraffinierte nicht im Handel sei, weil sie sehr penetrant riechen würde, daher würde sie mindestens desodoriert.
Liebe Grüße
Heike

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

Ja, Mango hat etwas penetrantes im Geruch, keine Ahnung wie mit der Butter der Fall ist, aber Fruchtfleich, wenns vor allem zu lange im Warmen lag, riecht so...karottig-butterig-säuerlich, keine Ahnung... bäh

pentasilea

Ungelesener Beitrag von pentasilea »

Heike hat geschrieben:
pentasilea hat geschrieben:Im englischen Shop GF, der auch wunderbare Pö anbietet und bei Margaris im CH-Shop, gibt es unraffinierte Mangobutter.
Vielleicht wäre das eine Bezugsquelle? Ich finde diese Mangobutter toll und ein Porträt auf olionatura würde ich mir auch wünschen, wenn ich einen Wunsch frei hab :happy:
Oh – beschreibe mal diese Butter … Duft, Farbe, Konsistenz! :lupe: Ich habe gelesen, dass unraffinierte nicht im Handel sei, weil sie sehr penetrant riechen würde, daher würde sie mindestens desodoriert.
Also ich versuchs mal! Farbe: creme-ganz leicht gelbstichig, Duft: irgendwie pflanzlich-holzig-buttrig, Konsistenz: zimmerwarm etwa wie Shea Butter. Ich würde die unraff. Mangobutter jederzeit in einer Creme verwenden. Am Liebsten schon morgen, aber mir fehlt das Squalan für die Rosen-Mandel-Butter.

pentasilea

Ungelesener Beitrag von pentasilea »

Manuka-Bee hat geschrieben:Ja, Mango hat etwas penetrantes im Geruch, keine Ahnung wie mit der Butter der Fall ist, aber Fruchtfleich, wenns vor allem zu lange im Warmen lag, riecht so...karottig-butterig-säuerlich, keine Ahnung... bäh
Mango kann je nach Sorte sehr unterschiedlich riechen, ich bin ein Mango-Junkie :pfeifen:

bastiwast

Ungelesener Beitrag von bastiwast »

Hallo Ihr Lieben,

zu Mangobutter habe ich das gefunden:

Mangobutter (Mangifera indica)
Der Mangobaum gehört zur Familie der Sumachgewächse und ist in Indien und Burma zuhause, wird aber auch in Spanien und auf den Kanarischen Inseln kultiviert Die bis zu 2 kg schweren Früchte enthalten einen großen, fettreichen Kern, aus dem die Mangobutter durch Auspressen gewonnen wird. Das beigefarbene, feste Fett kommt meist nur raffiniert in den Handel und schmilzt bei 35 - 40°C. Es ist fast geruchsneutral und von schmalzartiger Konsistenz. Mangobutter enthält 6,5 % Palmitinsäure, 42,5 % Stearinsäure, 45 % Ölsäure, 3 % Linolsäure. Sie zieht gut in die Haut ein, hat feuchtigkeitsspendende, glättende und erweichende Eigenschaften. Mangobutter fühlt sich auf der Haut leichter und „feuchter“ an, als Sheabutter und kann gut als Ersatz für diese verwendet werden. Sie verträgt, wie alle Butter, keine große Hitze und sollte schonend erwärmt werden.
Verwendung: als Konsistenzgeber für leichte Emulsionen, Balsame, in Lippenpflege, in Sonnenschutz- und After-sun-Produkten, Handcremes und zur Haarpflege.
Einsatzmenge: in Emulsionen 5 - 10 %, sonst bis 50 %
Jodzahl: 44
Fetteigenschaft: nichttrocknend

Ich weiß nicht, ob ich damit ein wenig helfen konnte? Ich hoffe es erst einmal... bin ja noch lange nicht so kompetent wie Ihr hier, aber wenn ich ein wenig helfen kann, dann mache ich das gerne. Falls Fehler drin sein sollten, so würde ich mich über eine Korrektur sehr freuen, damit ich meine Unterlagen immer auf dem Laufenden habe.

Achja, Heike - Alles Gute nachträglich zu Eurem Hochzeitstag!! Ich hatte am 18.12. meinen 18., der wurde allerdings nicht gefeiert, weil ich da ja gerade aus´m Krankenhaus kam. Aber wird nachgeholt. Kannst stolz auf Euch sein - viel Spaß bei den nächsten 17 Jahren und toi, toi, toi.

Lieben Gruß
Andrea

nixe1970

Ungelesener Beitrag von nixe1970 »

bastiwast hat geschrieben:Ich hatte am 18.12. meinen 18., der wurde allerdings nicht gefeiert, weil ich da ja gerade aus´m Krankenhaus kam. Aber wird nachgeholt.Lieben Gruß Andrea
Das ist mir völlig durchgerutscht, :argverlegen: obwohl ich es ja wusste. Alles Liebe noch nachträglich. :prosit:

bastiwast

Ungelesener Beitrag von bastiwast »

nixe1970 hat geschrieben:
bastiwast hat geschrieben:Ich hatte am 18.12. meinen 18., der wurde allerdings nicht gefeiert, weil ich da ja gerade aus´m Krankenhaus kam. Aber wird nachgeholt.Lieben Gruß Andrea
Das ist mir völlig durchgerutscht, :argverlegen: obwohl ich es ja wusste. Alles Liebe noch nachträglich. :prosit:
Danke, Du bist lieb.

Lieben Gruß
Andrea

anette

Ungelesener Beitrag von anette »

Heike hat geschrieben: ...Lysolecithine bilden keine lamellaren Phasen wie die »zweibeinigen« Lecithine, sondern Micellen.
Genau das habe ich übersehen als ich nach meinen Olivenölversuchen davon ausging, dass RL und LL sich gegenseitig helfen.
RL mit seinen lamellaren Phasen scheint eher der Netzwerker zu sein, LL mit den Micellen ein Einzelgänger.

Der Netzwerker als Boss legt mehr Wert auf Teamarbeit, während sich der Einzelgänger da eher mal gestört fühlt.
Heike hat geschrieben:Es braucht eindeutige Verhältnisse
Ja, vermutlich sind es wirklich die Lecithine der Öle und Buttern, die da dann stören und man fährt bei den eng beieinander liegenden Phasenverhältnissen besser mit anderen, die weniger Lecithine oder Unverseifbares enthalten.
Es sei denn, man macht RL zum Boss und hilft notfalls mit ein wenig LL nach.

Sinnigerweise baut unser Körper Lecithine (Recycling von Zellmembranen) zu LL um, das den Gallensäuresalzen dann behilflich ist die Micellen zu bilden, die wir für die Resorption von Fett aus dem Dünndarm benötigen, damit sie weiter verarbeitet werden können. An der Stelle würden Netzwerke eher hinderlich sein.

Neben der antimykotischen Wirkung, die im biologischen Gartenbau genutzt wird, habe ich noch ein paar andere interessante Aspekte von LL entdeckt:

LL scheint die Aktivität von Cytochrom P450 (CYP3A4) zu inhibieren, sprich lipophile Wirkstoffe werden langsamer abgebaut.

LL scheint die Proliferation von autoreaktiven T-Zellen zu bremsen (Autoimmunkrankheiten)

Last but not least gibt es bereits auf LL basierende Arzneizubereitungen, die zur Behandlung von Tumorerkrankungen der Haut eingesetzt werden.

Meine Achtung vor diesem scheinbar unscheinbaren Emulgator steigt von Stunde zu Stunde.

Breche den Forschungsmodus voerst ab, das Leben besteht nicht nur aus RL und LL, obwohl....

...bei der Nahrungszubereitung und -verwertung komme ich ja offensichtlich auch nicht dran vorbei :lach:

Euch allen einen schönen 1. Sonntag in der 2. Dekade des 1. Jahrhunderts im 3. Jahrtausend n.C.,

Anette

Saxa

Ungelesener Beitrag von Saxa »

Ich bin mal so frech, mich hier ranzuhängen - ich hoffe, das ist ok so? Ich habe mich die letzten 4 oder 5 Stunden damit beschäftigt, mich duch den Reinlecithin-Thread zu fressen und zu versuchen, die ganzen Infos zu verarbeiten und mit den mir verfügbaren Rohstoffen ein sinnvolles Rezept zu erstellen. Bevor ich mich an die Töpfe und den Dremel begebe, wollte ich mich aber noch mal bei den Profis vergewissern, ob ich das alles einigermaßen geschnallt habe. Was denkt ihr, würde diese Emulsion funktionieren?

Reinlecithinemulsion, 50g gesamt, Fettphase 25%

FP: 10g
1,00 Jojoba (2%)
1,50 Mandel (3%)
2,00 Hanf (4%)
2,00 Squalan (4%)
2,70 Sheabutter (5,4%)
0,50 UdA (1%)
0,50 Nachtkerzenöl (1%)
0,50 Cetylalkohol (1%)
1,80 Reinlecithin (3,6%)

WP: 40g
31,00 Wasser
2,50 Glycerin
2,50 Urea
1,00 D-Panthenol
0,50 Tocopherol

1-2 Tr. Milchsäure
10 Tr. Rokonsal

Als Arbeitsanweisungen habe ich mir Folgendes aus den verschiedenen Postings zusammengesucht und versucht, kompakt zusammenzufassen:
"Urea mörsern und in etwas von der Wasserphase lösen. Glyzerin, Panthenol und Tocopherol dazu.

Das Reinlecithin wird im Verhältnis 1:1 mit Wasser verrührt und quillt kurz. Also 1 Teil Reinlecithin und 1 Teil Wasser ergeben die Quellpase. Alles erfolgt bei Zimmertemperatur.

Die anderen Fette(außer Nachtkerzenöl) aufschmelzen (Sheabutter dann, wenn das Becherglas nicht mehr auf dem Herd steht).

Die geschmolzenen Fette werden nun tropfenweise und sehr langsam in das Lecithin-Wasser-Gemisch dispergiert.
Wichtig: sehr langsam arbeiten, das Öl jedesmal gut einarbeiten. Dauert ca. 15 Minuten. Auch hier: Zimmertemperatur.
Ergebnis: ein so genanntes Emulgatorgel, das mit Wasser verdünnt werden kann.

Nach und nach das Wasser dazugeben. Hier hat Heike bisher die besten Erfahrungen gemacht, wenn das Wasser vorher heiß war, damit die festen Fette nicht auskristallisieren.
Kaltrühren und Wirkstofflösung dazufügen."

Meint ihr, das geht so? Und darf man die Emulsionsbasis hochtourig rühren? Oder nur mit dem Glasstab? Und wenn man das Öl einarbeitet, ist es dann gut, hochtourig zu rühren? :gruebel:
Es wäre Klasse, wenn ihr mir da noch Tips geben könntet, denn ich glaube, ich hab noch nicht ganz kapiert, wann man hierbei hochtourig rühren darf/sollte, und wann nicht. Ganz herzlichen Dank!

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Auf den ersten Blick sehe ich nichts Hinderliches. :-) Ein wenig Gelbildner ist gut, Lecithine sind ja eher Koemulgatoren und freuen sich, wenn jemand »mithilft«.
Liebe Grüße
Heike

Saxa

Ungelesener Beitrag von Saxa »

Darüber hatte ich auch schon nachgedacht, ich habe aber nur Guarkernmehl, was ja bei vielen hier nicht so beliebt scheint, wegen des "Puddings". Und dann habe ich mirbekommen, daß man das auch unter Umständen erst nachträglich zugeben kann, wenn einem die Geschichte zu "plörrig" wird - wieviel könnte ich da ggf. nehmen?
Oder wäre Hyaluronsäure sinnvoll? Die habe ich noch nie genommen und habe mich bei meiner allerersten Lecithingeschichte nicht so recht getraut, sie mit einzubauen. Verträgt sie sich überhaupt mit Lecithinen, oder wäre das zu sauer?

nixe1970

Ungelesener Beitrag von nixe1970 »

Saxa hat geschrieben:Darüber hatte ich auch schon nachgedacht, ich habe aber nur Guarkernmehl, was ja bei vielen hier nicht so beliebt scheint, wegen des "Puddings". Und dann habe ich mirbekommen, daß man das auch unter Umständen erst nachträglich zugeben kann, wenn einem die Geschichte zu "plörrig" wird - wieviel könnte ich da ggf. nehmen?
Ich nehme nur ganz wenig (Messerspitze, Muggaseggla etc.), falls es mal nötig ist und diese Winzmenge löse ich in Weingeist und mische es drunter.

Saxa

Ungelesener Beitrag von Saxa »

Super, Danke, Nixe! :knutsch:

Hat jetzt jemand noch einen Tip wegen der Rührgeschwindigkeiten? Büddebüdde?

Saxa

Ungelesener Beitrag von Saxa »

Nu hab ichs probiert. Offenbar rührt mein neuer Dremelrührer deutlich zu heftig (obwohl ich höchstens Stufe 3 von 6 eingestellt hatte, meist sogar niedriger). Das Resultat von 2 Stunden Arbeit ist jedenfalls ein Schleimbatzen inmitten milchigen Wassers. Ließ sich auch nicht wieder aufrühren. :cry:
Zuerst hab ich das Öl mit dem Glasstab untergerührt. Immer ein kleines Meßlöffelchen nach dem anderen zugegeben und schön untergerührt. Sah prima aus. Gegen Ende der Ölzugabe habe ich versuchsweise den Dremel genommen und das funktionierte auch erst mal gut. Dann immer schlückchenweise das Wasser (auch meßlöffelchenweise) dazu und auch mit dem Dremel gerührt. Irgendwann kam aber offenbar der Effekt, der auch bei zu lange und heftig geschlagener Sahne eintritt und ich hatte einen Fett-Lecithin-Batzen in der Mitte und Wasser drumrum. Schade um die schönen Zutaten :seufz:
Diese Woche werde ich dann mal einen zweiten Versuch starten.
Wie ist das bei Euch, womit rührt ihr die Lecithincremes?

anette

Ungelesener Beitrag von anette »

Hallo Saxa,

Mit 25% Fett zu 75% Wasser willst du ja eine O/W-Emulsion, oder? In dem Fall wäre es m. E. sicherlich hilfreich, das Öl in die Wasserphase einzuarbeiten und entsprechend auch das RL im Wasser zu lösen.

Ich stelle mir das völlig unwissenschaftlich so vor, dass das RL gemütlich im warmen Wasser schon mal sein Netzwerk bereitstellt, um dann seine Ölbesucher nach und nach zu empfangen und liebevoll zu umarmen :engel:

RL kann natürlich auch W/O, aber 75 g Wasser in 25 g Fett, das ist ziemlich viel verlangt, oder? Könnte vielleicht funktionieren, wenn du das RL im Öl löst/schmilzt. Habe ich aber noch nicht versucht.

Ich habe in diesem Verhältnis bislang nur mit Lysolecithin gearbeitet, da war kein dremeln nötig, die klassische Fantaschale hat vollständig ausgereicht. Mit LL scheint es auch umgekehrt zu funktionieren. In der Ölphase geschmolzen kann es schon mal seine Mizellen bilden und sich dann gemütlich ins warme Wasser schmiegen. Wenn das dann noch einen Gelbildner enthält, umso besser, umso geborgener fühlen sich die kleinen Mizellen. In bildlicher Vorstellung wie Babies in der warmen Badewanne, sicher von Mutter oder Vater gehalten.

Liebe Grüße,
Anette

Schnabulinchen
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Ungelesener Beitrag von Schnabulinchen »

Saxa, wie lange hast Du das RL denn quellen lassen?
Liebe Grüße
vom Schnabulinchen

Saxa

Ungelesener Beitrag von Saxa »

Quellen lassen hab ichs mindestens eine halbe Stunde - wahrscheinlich eher ne Stunde, da ich mit meinen anderen Vorbereitungen so lange brauchte.
Bei der Ölzugabe verhielt es sich auch noch ganz friedlich und nahm alles schön auf. Ich hab auch wirklich nur in sehr kleinen Portionen zugegeben. Beim Wasser übrigens auch.

Ich überlege, ob ich vorsichtshalber beim nächsten Mal lieber auf 30% Fettphase gehen soll?

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