Hallo liebe Rührgemeinde,
ich habe ein Serum gerührt und möchte gerne die Profis hinsichtlich der Sinnhaftigkeit der Kombinationen befragen, da ich mir nicht sicher bin, ob ich eventuelle Dopplungen auf dem Zettel habe. Rezept wie folgt:
3 % Fluidlecithin
2% Tocopherol
3% Nicotinamid
0,5% Hyaluron (hoch und niedermol.)
5% Johannisbeersamenöl
5% Granatapfelsamenöl
5% Wildrosenöl
5% alkoholische Tinkur, 70% Alc. aus Drachenblutpulver gezogen
2% Imwitor
0,5% Xanthan
1% Preservative eco
70% Wasser, gereinigt
Das Serum habe ich kalt bei Zimmertemperatur gerührt ohne Teile davon zu erwärmen. Es hat eine schöne Konsistenz und fühlt sich ganz gut an. Besteht die Notwendigkeit, Teile davon mit höherer Temperatur zu Mischen? Eventuell um eine bessere Verbindung der Komponenten zu schaffen?
Das mit dem kühl herangehen habe ich mir gedacht, da ich gerade auch nebenbei Argireline am Wickel habe, welches unter 40°C verarbeitet werden soll. Vielleicht ist es ja nicht immer sinnvoll, Sachen zu erwärmen, schon aus Gründen der Schonung der Stoffe.
Vielen Dank schon mal im Voraus^^ ganz liebe Grüße und einen schönen Wochenausklang an alle.
Manu
Nachtserum mit Regenerationswunsch :)
Moderator: Helga
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Ich habe mal alles in den Rechner eingegeben, es sind 68 % Wasser.
Mehr heute nachmittag (falls nicht schon andere das geschrieben haben, was ich schreiben würde).

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Liebe Grüße
Heike
Heike
Die Inhaltsstoffe klingen ja vielversprechend, auch die Herstellung. Ich habe mir das Rezept für alle Fälle abgespeichert.
Ein bißchen OT, aber ich habe da mal eine grundsätzliche Frage zu Nachtpflege: Wann wird sie aufgetragen? Direkt vor dem Zubettgehen - dann freut sich auch das Kopfkissen über die guten Öle ...
Oder (wie ich es mache) so zwischen 20 und 21 Uhr, danach verbringe ich allerdings noch einige Stunden im natürlich oder künstlich beleuchteteten Wohnzimmer.
Wie handhabt ihr das bzw. wie ist es für die Haut am besten?
Besten Dank schon mal!
Ein bißchen OT, aber ich habe da mal eine grundsätzliche Frage zu Nachtpflege: Wann wird sie aufgetragen? Direkt vor dem Zubettgehen - dann freut sich auch das Kopfkissen über die guten Öle ...
Oder (wie ich es mache) so zwischen 20 und 21 Uhr, danach verbringe ich allerdings noch einige Stunden im natürlich oder künstlich beleuchteteten Wohnzimmer.
Wie handhabt ihr das bzw. wie ist es für die Haut am besten?
Besten Dank schon mal!
LG, Sanka
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Würdest Du bitte einen eigenen Thread eröffnen? Dies ist Manus Thread, und hier sollten konkrete Hilfestellungen zu ihrer Frage stehen.

Manu, sinnvoll ist, wenn Du die Ingredienzien nach Funktionsgruppe (Emulgatoren, Wirkstoff, Hilfsstoffe) einteilst. So lässt sich auf einen Blick erkennen, wie das emulgierende System, das konservierende System, die Wirkstoffe zusammengesetzt sind.
0,5 % Hyaluronsäure ist sehr viel. 0,2 % reichen.
Nur zur Sicherheit gefragt: Hast Du den pH-Wert gemessen? Bitte über pH 5 (wegen des Nicotinamids), aber nicht höher als 7. Optimal wäre pH 5,5–6.
Jein.Lehrhexe hat geschrieben: ↑Donnerstag, 23. Januar 2025, 23:45Das Serum habe ich kalt bei Zimmertemperatur gerührt ohne Teile davon zu erwärmen. Es hat eine schöne Konsistenz und fühlt sich ganz gut an. Besteht die Notwendigkeit, Teile davon mit höherer Temperatur zu Mischen? Eventuell um eine bessere Verbindung der Komponenten zu schaffen?

Grundsätzlich wird in diesem Produkt nichts aufgeschmolzen, daher steht einer Kaltverarbeitung nichts entgegen. Imwitor® 375 und Fluidlecithin sind zudem auch Kaltemulgatoren. Insofern: Ja.
Es gibt jedoch nicht wenige Kosmetikhersteller, die grundsätzlich mit einer gewissen Temperatur arbeiten. Die Erhitzung von Phasen bedeutet immer auch, dass es möglichen mikrobiellen Kontaminationen »an den Kragen geht«. Wasser sollte grundsätzlich vor Verwendung mehrere Minuten abgekocht werden, aber auch Öle, Buttern und andere Fette können Restwasser enthalten und profitieren aus dieser Sicht von einer Erhitzung. Es gibt diesbezüglich regelrechte Kontroversen zwischen Fachleuten; manche halten gezielt hohe Temperaturen über einen längeren Zeitraum, um eine Kontaminationsgefahr zu minimieren. Meine Fettphasen halte ich nicht 20 Minuten auf 80 °C.

Da ich Wasser immer frisch sprudelnd abkoche (meine erste Tätigkeit, wenn ich in meinem Labor bin), ist es bei mir grundsätzlich nie ganz kalt. Ich plane meistens so, dass ich nach dem Abkochen einen Teil separat bereithalte, der abkühlen darf.
Höhere Temperaturen haben diverse Vorteile, z. B. den, dass sich Stoffe schneller auflösen, wenn die Temperatur um die 40 °C beträgt, ohne dass sie Schaden nehmen. Wenn Gluconolacton z. B. in Wasser gegeben wird, hydrolysiert es allmählich zu Gluconsäure, die den pH-Wert der Lösung senkt. Endgültig kann man diesen oft erst nach 2 Stunden messen. Gibt man Gluconolacton z. B. in 40 °C heißes Wasser, läuft die Hydrolyse schneller ab, und man kann den pH-Wert nach wenigen Minuten bestimmen (und prüfen, ob dieser weiter gesenkt oder erhöht werden muss).
Emulgatoren (auch Kaltemulgatoren) bringen unter Erhitzung grundsätzlich bessere Ergebnisse, das stimmt. Ob das für unser Endprodukt jedoch eine so große Rolle spielt? Dein Produkt »hat eine schöne Konsistenz und fühlt sich ganz gut an« – insofern ist doch alles gut.

Liebe Grüße
Heike
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Danke, Danke, Danke für die schnelle, verständliche und sehr ausfühliche Antwort. Die Einteilung hatte ich leider in meiner Aufregung vergessen
Den pH-Wert hatte ich gemessen, er liegt bei ca. 4.8, also leider etwas zu niedrig. Also müsste ich das Ganze noch einmal anpassen, eventuell mit Natriumlaktat? Der Hinweis mit dem sprudelnden Wasser ist gut, ich vertrödele üblicherweise einiges an Zeit mit Warten. Auch dehalb fand ich die Idee mit dem kalt rühren ganz nett^^)
Das Wochenende ist, werde ich mich wohl an ein Serum 2.0 setzen.
Noch einmal von Herzen "Danke", ein zauberhaftes Wochenende an die Rührgemeinde und viel Muse beim eventuellen Zaubern in der Kosmetikküche.
Liebe Grüße, Manu

Den pH-Wert hatte ich gemessen, er liegt bei ca. 4.8, also leider etwas zu niedrig. Also müsste ich das Ganze noch einmal anpassen, eventuell mit Natriumlaktat? Der Hinweis mit dem sprudelnden Wasser ist gut, ich vertrödele üblicherweise einiges an Zeit mit Warten. Auch dehalb fand ich die Idee mit dem kalt rühren ganz nett^^)
Das Wochenende ist, werde ich mich wohl an ein Serum 2.0 setzen.
Noch einmal von Herzen "Danke", ein zauberhaftes Wochenende an die Rührgemeinde und viel Muse beim eventuellen Zaubern in der Kosmetikküche.

Liebe Grüße, Manu
- pfeifferische
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Hey Manu,
pH-Wert-Korrektur nach oben geht gut mit L-Arginin oder mit einer Lösung von NaOH (ersteres ist hautphysiologisch besser, siehe hier letzter Beitrag). Ich denke, Na-Laktat hat einen zu wenig hohen pH-Wert, um als "Korrektur-Faktor" mit geringer Einsatzkonzentration genutzt zu werden.
pH-Wert-Korrektur nach oben geht gut mit L-Arginin oder mit einer Lösung von NaOH (ersteres ist hautphysiologisch besser, siehe hier letzter Beitrag). Ich denke, Na-Laktat hat einen zu wenig hohen pH-Wert, um als "Korrektur-Faktor" mit geringer Einsatzkonzentration genutzt zu werden.
Herzlich,
Iris
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Den Mutigen gehört die Welt!
Iris
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Den Mutigen gehört die Welt!
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Ah, ok. Das ist ein super Tip für mich!! Arginin habe ich sogar im Haus, wenn auch zu anderen Zwecken (soll, als Pulver eingenommen, potenzsteigernde Wirkung haben als Eiweißpfeifferische hat geschrieben: ↑Freitag, 24. Januar 2025, 20:12Hey Manu,
pH-Wert-Korrektur nach oben geht gut mit L-Arginin oder mit einer Lösung von NaOH (ersteres ist hautphysiologisch besser, siehe hier letzter Beitrag). Ich denke, Na-Laktat hat einen zu wenig hohen pH-Wert, um als "Korrektur-Faktor" mit geringer Einsatzkonzentration genutzt zu werden.

Ganz liebe Grüße,
Manu
L-Arginin kannst Du verdünnen: 1 Teil Arginin + 9 Wasser. Davon in etwa 0,2% in eine Emulsion geben und messen
.

Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)
Helga
Helga
Jetzt lese ich gerade, dass der Ph-Wert bei 4,8 liegt - das ist noch ein noch annehmbarer Wert, da würde ich nicht viel herumdoktern

Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)
Helga
Helga