Layern (verschiedene Kosmetikprodukte übereinander

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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Kiki
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Layern (verschiedene Kosmetikprodukte übereinander

Ungelesener Beitrag von Kiki »

Hallo Ihr Lieben,

ach ich komme schon wieder mit einer komischen Frage: ich layere ja gern, heißt ich probiere verschiedene Wirkstoffe in einem Serum aus und packe anschließend meine Gesichtslotion drüber.

So weit, so gut.

Nun mache ich in meine Seren gern auch ein hochmolekulares Hyaluron (0,3%) mit rein, ferner Cosphaderm (0,5%). Beides zusammen bildet ja einen Schutzfilm. Prima :sunny: .

Wenn ich nun meine Gesichtslotion darüber gebe, haben die Ölwirkstoffe (z.B. Sepilift, Q10, Bakuchiol) überhaupt eine Chance durch den Schutzfilm zu schlüpfen?
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Herzliche Grüße
Kiki

Beme
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Ungelesener Beitrag von Beme »

Ich denke schon.
Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass so ein Serum abdichtend wirkt.
Du vermischt dann auf der Haut ja die beiden Produkte, als hättest du sie vorher schon zusammengemischt.
Liebe Grüße,
Birgit

Kiki
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Ungelesener Beitrag von Kiki »

Hallo Birgit,

das Serum lasse ich erst ein paar Minuten einwirken und dann gebe ich die Lotion drüber., ob sich dann die Oberfläche vermischt oder durch das Einreiben der Lotion, der Schutzfilm quasi wieder "zerkleinert" wird möchte ich gern wissen. Vielleicht können ja unsere Experten hier mit guten Rat beistehen
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Herzliche Grüße
Kiki

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Kiki hat geschrieben:
Samstag, 2. November 2024, 17:29
[…] ferner Cosphaderm (0,5%) […]
Welcher Rohstoff ist exakt gemeint? »Cosphaderm« ist nur ein Handelsname, der exakte Rohstoff benötigt die Zeichen danach oder die INCI-Angabe. :-)
Liebe Grüße
Heike

Kiki
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Ungelesener Beitrag von Kiki »

Hallo Heike,
Cosphaderm X34 INCI Xanthan.
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Herzliche Grüße
Kiki

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Kiki hat geschrieben:
Sonntag, 3. November 2024, 21:26
Hallo Heike,
Cosphaderm X34 INCI Xanthan.
Gut. :-) Der Gelbildner.

Meine Erfahrung ist, dass Wirkstoffe in der Regel optimal in einer wasserbetonten Emulsion aufgenommen werden, weil die Emulgatoren die Grenzflächenspannung mindern und gerade einige der naturkosmetischen (Lecithine, Imwitor® 375) für eine gute Penetration sorgen. Auch Emulsion und danach ein Öl aufgetragen empfinde ich nie als so effektiv wie das Öl in der Emulsion vorgemischt (in der Handfläche). Daher layere ich nicht. Wo es geht, sorge ich dafür, dass alles in einem Produkt vorhanden ist, um optimal aufgenommen zu werden. Die gesunde Haut macht es vor und erzeugt selbst eine Emulsion, mit hauteigenen Emulgatoren.

Wenn eine dünne Schicht mit Gelbildner auf der Haut liegt, trifft die darauf aufgetragene Emulsion eben auf einen Film, den es anzulösen gilt (?) … oder mit dem man sich irgendwie »arrangiert« (?). Was da genau passiert, müsste man im Labor testen. Alles andere ist Spekulation.

Aus meiner Sicht ist Layern eine Erfindung der Kosmetikindustrie. :-) Man verkauft halt das Doppelte oder Dreifache an Produkten, wenn eine Kundin Creme plus Serum plus Toner nachkauft.
Liebe Grüße
Heike

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Pialina
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Ungelesener Beitrag von Pialina »

Kiki hat geschrieben:
Samstag, 2. November 2024, 17:29
ich layere ja gern, heißt ich probiere verschiedene Wirkstoffe in einem Serum aus und packe anschließend meine Gesichtslotion drüber.
Hallo Kiki, gibt es einen konkreten Grund, warum Serum und Gesichtslotion getrennt aufgetragen werden sollen? Man kann doch genausogut Serum und Gesichtslotion in der Hand mischen - so mache ich es, wenn ich verschiedene Wirkstoffe ausprobieren will. Meine Gesichtslotion ist die Basis, die packe ich auch nicht mit 10% Wirkstoffen voll, damit ich noch Luft habe für Wirkstoffe im Serum/Hydrogel etc. - beides wird in der Hand gemischt und dann aufgetragen... so kann ich auch gut variieren bei wechselnden Außentemperaturen, bzw. wenn es plötzlich deutlich kälter ist, kommen noch ein, zwei Tröpfchen mit in die Handfläche.
Liebe Grüße,
Pialina

Curiosa
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Ungelesener Beitrag von Curiosa »

Meine Nachtpflege trage ich auch gerne in Layern auf. Zuerst ein Hydrodisperionsgel auf die noch leicht feuchte Haut, während das Gel noch nass auf der Haut liegt ein paar Tropfen einer Wirkstofföl-Mischung darüber und beides gemeinsam verteilen. Hintergrund ist, unnötige Emulgatoren zu vermeiden. Meine bisherigen Erfahrungen damit sind durchaus positiv.
Allerdings gibt mir das von Heike "gesagte" zu denken und ich überlege :gruebel: , ob ich es tatsächlich mal mit Imwitor oder Lecithinen in der Nachtpflege versuche und schaue ob es sich unterschiedlich anfühlt.

Vielen Dank für den Denkanstoß.

Viele Grüße curiosa

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Curiosa hat geschrieben:
Dienstag, 31. Dezember 2024, 11:26
Allerdings gibt mir das von Heike "gesagte" zu denken und ich überlege :gruebel: , ob ich es tatsächlich mal mit Imwitor oder Lecithinen in der Nachtpflege versuche und schaue ob es sich unterschiedlich anfühlt.
Wenn dieses Konzept bisher gut funktioniert, bedeutet dies, dass Deine Haut genügend hauteigene Emulgatoren erzeugt. :-) Du musst nichts zwingend ändern.

Meistens führt die Zeit (bzw. die damit verbundenen Änderungen in der Haut) irgendwann dazu, dass man mit Emulsionen besser klar kommt. Unterm Strich entscheidet die eigene Haut, welche Lösung optimal ist.
Liebe Grüße
Heike

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Fidibus
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Ungelesener Beitrag von Fidibus »

Liebe Kiki,

mit dem Layern habe ich zur Zeit mein optimales Hautpflegesystem gefunden.

Meine reife Haut benötigt viel Feuchtigkeit und viel Fett. Mit einem einzigen Produkt konnte ich diese Bedürfnisse meiner Haut bisher nicht erreichen.

Zuerst trage ich ein Feuchtigkeitsserum auf. Enthalten ist u. a. nur niedrigmolekularer HL. Das bildet nicht so einen Film, wie das hochmolekulare HL.
Anschließend benutze ich einen Balm mit fettlöslichen Wirkstoffen. Die 10 % Gesamtwirkstoffe behalte ich dabei im Auge.

Lieben Gruß von Fidibus

Curiosa
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Ungelesener Beitrag von Curiosa »

@Heike, vielen Dank für Deine Zusatzinfo.

Aufgrund Deiner Bemerkung reizt mich dennoch, mal einen anderen Ansatz zu testen. Ganz auf eine Emulsion möchte ich nicht umsteigen. So kann ich die Ölmenge nach Bedarf dazu geben.
Aber ich überlege, eine kleine Menge Imwitor oder Lecithine (Phospholipn bzw. Lysolecithin) in das Hydrodisperionsgel mit einzubauen, aber dennoch die Wirkstofföle separat darüber zu geben. Sozusagen als zusätzliche Emulgierhilfe...

Und dann mal schauen, was meine Haut lieber mag. Vielleicht auch eine Winter- und eine Sommerversion... :gruebel:

Viele Grüße
curiosa

Curiosa
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Ungelesener Beitrag von Curiosa »

Hallo,
so nun habe ich getestet, meine Hydrogel gerührt wie immer, allerdings dieses mal mit Imwitor. Das Öl wird nach wie vor im Anschluß darüber gegeben, so kann ich variieren. Phospholipon steht noch aus, vermutlich aber eher erst in der nächsten kalten Jahreszeit. Bei der nächste Charge würde ich den Gelbildner etwas reduzieren, wenn ich einen Emulgator mit verwende. Es trocknet zu schnell weg bevor ich das Öl darüber geben kann und ich muss immer nochmals mit etwas Wasser nacharbeiten, vielleicht reduzieren ich auch den Emulgator noch etwas, aktuell 0,75%.
Das Ergebnis fühlt sich sehr gut an. Es zieht ruck zuck weg, vorher ging das nicht ganz so schnell, es blieb eine leicht ölige Schicht auf der Haut. Das Hautgefühl ist sehr gut, ebenso wie das Gefühl am nächsten morgen. Ich werde also bei dieser Variante bleiben.

Vielen Dank nochmals an Heike für den Denkanstoß. Das beweist, dass auch etwas Gutes noch weiter verbessert werden kann.

Viele Grüße
curiosa

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