Haltbarkeit von Zutaten

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Moderator: Helga

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  • Beschreibe bitte genau, wie Du bei der Herstellung vorgegangen bist. Dazu gehört auch, welches Rührgerät Du verwendet hast, bei welcher Temperatur gearbeitet wurde, wie lange welche Phase dauerte. Alle diese Details helfen bei der Einschätzung des Ergebnisses.
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Hippieschaf
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Haltbarkeit von Zutaten

Ungelesener Beitrag von Hippieschaf »

Hallo,

ich habe eine Frage zur Haltbarkeit von Inhaltsstoffen.
Auf den Packungen steht: Mindestens haltbar bis...

Bei Lebensmitteln würde das bedeuten: Wahrscheinlich länger haltbar, Nase, Augen und Geschmackssinn vertrauen. Wenn es komisch aussieht, riecht oder schmeckt weg damit, abnsonsten konsumieren.

Und bei Kosmetik?
Bei Ölen oder flüssigen Stoffen kann man es ggf noch einschätzen, weil es ranzig, komisch oder irgendwie anders riecht. Dann bin ich vorsichtig.
Aber bei festen Stoffen?
Ich habe z.B. 1-2 Monate abgelaufenen Cetylalkohol und Kurquat (Behentrimonium Chloride). Sieht aus wie neu, riecht nacht nichts. Wie kann ich einschätzen, ob sowas nach Ablauf den MHD noch verwendet werden darf? Wird sowas überhaupt schlecht?

Was tut ihr mit abgelaufenen Pellets und Pulvern?

Viele Grüße
Hippieschaf

varney
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Ungelesener Beitrag von varney »

Liebes Hippieschaf,

das wird wahrscheinlich von jedem ein bisschen anders gehandhabt. Wie du schon schreibst, bei Ölen kann man es ja riechen, wenn sie ranzig sind. Sobald man es dann riechen kann, sind sie aber auch wirklich schlecht. Wir riechen die oxidativen Abbauprodukte erst ab einer bestimmten Konzentration, sie existieren in geringerer Menge schon vorher im Öl.
Bei Ölen schreibe ich mir tatsächlich das Öffnungsdatum auf die Flasche, das ist mir zu heikel. Hydrolate sind auch so eine empfindliche Zutat. Da gibt es auch schon einige Threads.

Bei den übrigen Zutaten wäge ich ab. Die in Pellets oder Flakes vorliegenden Emulgatoren oder Konsistenzgeber, aber auch Wachse, Lanolin, Pflanzenbutter verwende ich weiter. Bei Emulgatoren in Pulverform bin ich schon vorsichtiger. Pulverförmiges hat eine größere Oberfläche und kann schneller verderben.
Hygroskopische Pulver entsorge ich mit MHD-Datum oder wenn sie Wasser gezogen haben, da gehe ich keine Kompromisse ein. Urea lagere ich mittlerweile über Kieselgel, das geht ganz gut.

Liebe Grüße
varney

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Birgit Rita
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Ungelesener Beitrag von Birgit Rita »

Ja - auch ich entscheide nach Bauchgefuehl und gesundem Menschenverstand.
Werde nichts verschenken oder weitergeben wo ich abgelaufene Rohstoffe verarbeitet habe.
Und überlege vorher ob ich teure Rohstoffe mit älteren mixen möchte.
Speziell cetylalkohol habe ich schon weit über das Verfalldatum verwendet in einem Rinseoffprodukt und danach im Deostick, das gab keine Probleme.
Lieben Gruß
Birgit Rita :-)

Hippieschaf
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Ungelesener Beitrag von Hippieschaf »

Danke für eure Antworten!
Werde nichts verschenken oder weitergeben wo ich abgelaufene Rohstoffe verarbeitet habe.

Ja, so mache ich es auch bei Lebensmitteln. Was abgelaufen ist, nehme ich nur noch für mich selbst und biete es niemandem mehr an.

Aber gerade von den beiden Sachen, die ich genannt habe, habe ich fast noch die ganze Packung, weil ich für mein Rezept jedes Mal nur minimale Mengen entnehmen muss. Auch wenn ich das jetzt nachkaufe, werde ich hinterher wieder 80% der Packung wegwerfen müssen.
Öle und die flüssigen Zutaten verbrauchen sich auch sehr viel schneller, weil direkt größere Mengen verwendet werden. Da ist mir bisher auch erst einmal was abgelaufen, und das hat dann wirklich seltsam gerochen.

Woran könnte ich denn merken (notfalls auch bei der Produktion oder am fertigen Produkt), dass es wirklich schlecht geworden ist?

Es gibt ja auch Lebensmittel, die eigentlich gar kein MHD bräuchten, bei denen aber aus rechtlichen Gründen eins draufstehen muss, wie z.B. Honig. Ich könnte mir vorstellen, dass es auch bei solchen Stoffen oft so ist. Ein richtiges Verfallsdatum, wie bei Medikamenten, würde dann ggf mehr helfen, weil es eindeutiger ist.

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Melody
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Ungelesener Beitrag von Melody »

Hippieschaf hat geschrieben:
Freitag, 1. Januar 2021, 22:14
Bei Lebensmitteln würde das bedeuten: Wahrscheinlich länger haltbar, Nase, Augen und Geschmackssinn vertrauen. Wenn es komisch aussieht, riecht oder schmeckt weg damit, abnsonsten konsumieren.
Das habe ich früher auch so gemacht, aber seit ich vegan lebe (ca 5 Jahre) bin ich da viel vorsichtiger.
Pflanzenmilch und Cremes sollen ja innerhalb 4 bzw 5 Tagen verbraucht werden, diese Sachen verderben bevor man es riecht wegen der Verdickungsmittel. Pflanzliche Eiweise in Hülsenfrüchten ebenso.
Es sind hauptsächlich tierische Lebensmittel die schnell müffeln.
"May the forces of evil become confused on the way to your house" ~George Carlin

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Melody
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Ungelesener Beitrag von Melody »

Hippieschaf hat geschrieben:
Samstag, 2. Januar 2021, 11:34
Es gibt ja auch Lebensmittel, die eigentlich gar kein MHD bräuchten, bei denen aber aus rechtlichen Gründen eins draufstehen muss, wie z.B. Honig. Ich könnte mir vorstellen, dass es auch bei solchen Stoffen oft so ist.
Das könnten evtl. Pigmente, Erden, Kaolin, Calciumcarbonat, etc sein. Vorausgesetzt sie werden staubfrei und ordentlich gelagert. Aber sicher bin ich mir da nicht, weil wir ja nicht wissen, wie keimfrei solche Stoffe abgefüllt werden. So weit ich weiss, sind Lebensmittelgesetze viel strenger. (Hab lange in der Gastronomie gearbeitet.) :wink:
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marie
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Ungelesener Beitrag von marie »

Liebe Hippieschaf,
die beiden oben genannten Rohstoffe können eigentlich kaum "verderben"/sich zersetzen/unerwünschte Nebenprodukte bilden. Persönlich hab ich beide nicht in meiner Rührküche; wenn ich sie besäße würde ich sie über das MHD verwenden.
Liebe Grüße, marie

Hippieschaf
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Ungelesener Beitrag von Hippieschaf »

Danke für deinen Hinweis! :rosefuerdich:

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