Hallo Sensitive,
das klingt jetzt vielleicht albern, aber versuche dich doch zunächst mit Ölen, die du auch im Essen verträgst: Sonnenblumen-, Raps-, Oliven-, Sesam-, Argan-, Walnuss-, Kürbiskernöl? Irgendwas musst du ja essen... und diese Öle haben durchaus auch auf der Haut eine tolle Wirkung. Außerdem gibt es einige Öle, die bekannt dafür sind, besonders reizarm zu sein, Mandel- und Aprikosenöl zum Beispiel, da wissen die erfahrenen Rührer hier aber bestimmt noch mehr. (Wobei Kokosnüsse botanisch gesehen Steinfrüchte sind, genau wie Mandeln und Aprikosen, also vielleicht doch nicht ausgerechnet die beiden.)
Bezüglich der Emulgatoren empfehlen sich solche, die "per Definition" aus einem bestimmten Stoff bestehen, bei solchen, deren Grundstoff und Zusammensetzung je nach Hersteller variieren, wäre es ein Glücksspiel. Spontan fallen mir da Wollwachsalkohol, Lanolin, Olivem 900 und Olivem 1000 ein, aber gerade bei Emulgatoren ist mein Wissen noch recht bescheiden.
Tja, und die Wasserphase ist natürlich mit reinem, destillierten Wasser am reizärmsten... Zum Hydrieren gibt es dann zahlreiche Wirkstoffe, von denen viele auch reizmindernd wirken oder von denen zumindest keine Unverträglichkeiten bekannt sind. Ich selbst habe mit meiner sensiblen Haut gute Erfahrungen mit D-Panthenol und Allantoin. Xanthan setzte ich zwar eigentlich als Gelbildner ein, da es aber das Wasser bindet und verhindert, dass es einfach verdunstet, wirkt es auch gleichzeitig befeuchtend.
Fehlt noch ein Konservierer. Ich nehme dafür Alkohol, bin darauf aber auch nur zufällig gestoßen und dachte ursprünglich, ich vertrage ihn nicht. Hatte dann aber nichts anderes zum Konservieren da und habe entschieden, besser das als nichts und siehe da: kein Problem. Eventuell geht es dir da mit einigen Rohstoffen ähnlich: Glycerin ist zwar in sehr vielen Kaufprodukten enthalten, wenn du also alle nimmst, die du nicht verträgst und schaust, was der eine gemeinsame Stoff ist, kann es gut sein, dass das Glycerin ist... ist aber möglicherweise trotzdem ein Fehlschluss. Ganz so einfach ist es dann leider doch nicht.
Für den Anfang ist es aber ohnehin besser, mit ganz wenig anzufangen, das erleichtert dir sowohl die Komposition, als auch das Ausschlussverfahren bei Unverträglichkeiten. Anfangs mag das dazu führen, dass deine Haut zu wenig dies und jenes bekommt und zu fettarm oder dehydriert ist, aber nur durch konsequentes Weglassen wirst du herausfinden, was genau du wirklich nicht verträgst und manchmal wirkt schon das Weglassen dieser chemischen Überreizung Wunder.
