Der Winter ist zwar schon vorbei, aber das Thema Cold Cream lässt mich nicht los ...
Ich hab das ganze Forum durchforstet, zwei Fragen sind trotzdem offen geblieben:
1.) die Rührtechnik: ich geh davon aus, dass ich eine Cold Cream wie eine "normale" W/O-Emulsion rühre? Ganz sicher bin ich mir deshalb nicht, weil es sich ja um eine Quasiemulsion handelt, und möglicherweise möchte die eine andere Behandlung ...
2.) Konservierung ja oder nein? In dieser Zutatenliste steht nichts davon, die Tendenz im Forum geht aber zu ja - wenn ja, kann ich die Menge ganz normal mit dem Konservierungsrechner bestimmen?
Zwei Fragen zur Cold Cream
Moderator: Helga
- bibib
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Zwei Fragen zur Cold Cream
Liebe Grüße,
bibib
bibib
Die Rührtechnik, hm, mir ist so in Erinnerung, dass man Wasser tröpfchen- schlückchenweise zugibt, damit die Masse nicht gerinnt.
Konservierung ist bei den "alten" Rezepten nicht ersichtlich, aber Du kannst es selber berechnen
Konservierung ist bei den "alten" Rezepten nicht ersichtlich, aber Du kannst es selber berechnen

Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)
Helga
Helga
- Heike
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Wie Helga schrieb, ist es oft sinnvoll, das Wasser sehr langsam einzuarbeiten.
Konservierungstechnisch ist die Wasserphase bei W/O-Emulsionen theoretisch gut geschützt, da sie innerhalb des Gerüsts aus Fetten eingelagert ist. Theoretisch betone ich deshalb, weil Selbstrührer gerne mal Substanzen einrühren, die die Phasenlage beeinflussen, und plötzlich haben wir keine reinen W/O-Emulsionen mehr, sodass Wasser frei und seiner Verkeimung Tür und Tor geöffnet wird. Da reichen schon sehr geringe Mengen z. B. an Lysolecithin.
Bei Cold Creams ist die innere Struktur sehr fragil. Temperaturunterschiede belasten sie, es kann zur Trennung oder auch nur zum »Schwitzen« führen. Dann schlägt sich Wasser auf der Oberfläche nieder – und unkonserviert ist es völlig ungeschützt.
Auf der sicheren Seite ist man immer mit einer Konservierung.
Konservierungstechnisch ist die Wasserphase bei W/O-Emulsionen theoretisch gut geschützt, da sie innerhalb des Gerüsts aus Fetten eingelagert ist. Theoretisch betone ich deshalb, weil Selbstrührer gerne mal Substanzen einrühren, die die Phasenlage beeinflussen, und plötzlich haben wir keine reinen W/O-Emulsionen mehr, sodass Wasser frei und seiner Verkeimung Tür und Tor geöffnet wird. Da reichen schon sehr geringe Mengen z. B. an Lysolecithin.
Bei Cold Creams ist die innere Struktur sehr fragil. Temperaturunterschiede belasten sie, es kann zur Trennung oder auch nur zum »Schwitzen« führen. Dann schlägt sich Wasser auf der Oberfläche nieder – und unkonserviert ist es völlig ungeschützt.
Auf der sicheren Seite ist man immer mit einer Konservierung.
Liebe Grüße
Heike
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- bibib
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So, die Cold Cream ist geschafft, ich rieche aber nach Wok-Bude. Habe die Creme mit Mandel- und Erdnussöl (im Verhältnis 2:1) gemacht und dazu normales Speise-Erdnussöl genommen. Schmecken tut mir das ja, aber hier war es ein Fehlgriff
Auch das Rose absolu konnte geruchsmäßig nichts mehr retten. Von der Konsistenz her ist die Creme aber super 
Noch eine Frage dazu:
Laut dem Deutschen Arzneimittelbuch wird für die Cold Cream nur Erdnussöl verwendet. Ich hab jetzt gegoogelt und im Pharmawiki gelesen, dass raffiniertes bzw. hydriertes Erdnussöl zum Einsatz kommt. Das wird geruchlos sein, nehme ich an. Weiß zufällig jemand, ob es einen bestimmten Grund gibt, warum hier Erdnussöl eingesetzt wird? Ist es besonders pflegend oder besonders günstig? Im Rohstoffbuch steht leider nichts darüber.
________________________________________
Edit:
Okay, Antwort schon gefunden. Auf ***** steht: Dieses Öl ist gut für trockene Haut, da es eine dünne, schützende Fettschicht hinterläßt.



Noch eine Frage dazu:
Laut dem Deutschen Arzneimittelbuch wird für die Cold Cream nur Erdnussöl verwendet. Ich hab jetzt gegoogelt und im Pharmawiki gelesen, dass raffiniertes bzw. hydriertes Erdnussöl zum Einsatz kommt. Das wird geruchlos sein, nehme ich an. Weiß zufällig jemand, ob es einen bestimmten Grund gibt, warum hier Erdnussöl eingesetzt wird? Ist es besonders pflegend oder besonders günstig? Im Rohstoffbuch steht leider nichts darüber.
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Edit:
Okay, Antwort schon gefunden. Auf ***** steht: Dieses Öl ist gut für trockene Haut, da es eine dünne, schützende Fettschicht hinterläßt.

Liebe Grüße,
bibib
bibib
igitt - schön, dass Du Humor hastich rieche aber nach Wok-Bude
Du kannst auch Mandelöl verwenden, - die Coldcream von Weleda wird mit Mandelöl hergestellt und im Wiki habe ich auch ein Rezept mit Mandelöl gefunden: klick Einem neuen Versuch steht also nichts im Wege

(...und ich versuche jetzt mal Bild und Geruch aus dem Kopf zu bekommen

Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)
Helga
Helga
- bibib
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Hihi, sorry 
(Für die Lippen ist es aber perfekt)
Ja, danke, ich notier mir das gleich. Mit Rosenöl ist wahrscheinlich das ätherische Öl gemeint, nicht das Wildrosenöl?

(Für die Lippen ist es aber perfekt)
Ja, danke, ich notier mir das gleich. Mit Rosenöl ist wahrscheinlich das ätherische Öl gemeint, nicht das Wildrosenöl?
Liebe Grüße,
bibib
bibib
Ich nehme an das ätherische Öl
, habe noch keine Coldcream gemacht

Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)
Helga
Helga
-
- Rührküken
- Beiträge: 60
- Registriert: Donnerstag, 9. April 2015, 09:04
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Moin,
Cold Creams interessieren mich nun auch schon eine Weile und heute hatte ich mal Zeit, ein Bisschen damit zu experimentieren. Hoffe, das ist hier der richtige Platz um euch davon zu berichten, ansonsten verschiebt meinen Beitrag bitte dahin, wo er passt.
Ich habe zwei Chargen von 20g gerührt, beide mit einer FP von 60%. Bei der Herstellung habe ich mich an die von W/O Cremes gehalten. Hier die erste:
6% Bienenwachs
6% Cupuacubutter
15% Jojobaöl
10% Olivenöl
10% Traubenkernöl, raff.
14% Sesamöl
39% Wasser
1% Geogard
2 Tr. Tonka-Extrakt
Bei der zweiten Version wollte ich testen,ob ich den kühlenden Effekt noch verstärken kann, denn manchmal habe ich vor dem Einschlafen ganz unangenehm heiße, trockene Füße, mal schauen ob das hilft. Das Kokosöl hat ja eine leicht kühlende Wirkung, Pfefferminzöl auch...
6% Wachs
29% Jojobaöl
25% Kokosöl
39% Wasser
1% Geogard
4 Tr. Pfefferminzöl
Der pH-Wert lag bei beiden um die 5,ich brauchte also keine Milchsäure.
Beide Cremes sind sehr schön geworden, die zweite erwartungsgemäß etwas fluider. Ich vermute, sie werden noch nachdicken.
Die erste finde ich klasse für die Hände, auf ganz leicht feuchter Haut macht sie diese ganz zart und weich
Jetzt müssen sie nur noch stabil bleiben!
Liebe Grüße von der kleinen My
Cold Creams interessieren mich nun auch schon eine Weile und heute hatte ich mal Zeit, ein Bisschen damit zu experimentieren. Hoffe, das ist hier der richtige Platz um euch davon zu berichten, ansonsten verschiebt meinen Beitrag bitte dahin, wo er passt.

Ich habe zwei Chargen von 20g gerührt, beide mit einer FP von 60%. Bei der Herstellung habe ich mich an die von W/O Cremes gehalten. Hier die erste:
6% Bienenwachs
6% Cupuacubutter
15% Jojobaöl
10% Olivenöl
10% Traubenkernöl, raff.
14% Sesamöl
39% Wasser
1% Geogard
2 Tr. Tonka-Extrakt
Bei der zweiten Version wollte ich testen,ob ich den kühlenden Effekt noch verstärken kann, denn manchmal habe ich vor dem Einschlafen ganz unangenehm heiße, trockene Füße, mal schauen ob das hilft. Das Kokosöl hat ja eine leicht kühlende Wirkung, Pfefferminzöl auch...
6% Wachs
29% Jojobaöl
25% Kokosöl
39% Wasser
1% Geogard
4 Tr. Pfefferminzöl
Der pH-Wert lag bei beiden um die 5,ich brauchte also keine Milchsäure.
Beide Cremes sind sehr schön geworden, die zweite erwartungsgemäß etwas fluider. Ich vermute, sie werden noch nachdicken.
Die erste finde ich klasse für die Hände, auf ganz leicht feuchter Haut macht sie diese ganz zart und weich

Jetzt müssen sie nur noch stabil bleiben!
Liebe Grüße von der kleinen My
Liebe Grüße von der kleinen My