Ich werde ganz traurig, wenn jemand meine geliebten Mandel- und Aprikosenöle als langweilig bezeichnet.
Die beiden sind für mich die idealen Basisöle in der Gesichtspflege.
Die ganzen Wunderöle habe ich nur kurz probiert.
1. habe ich trotz niedriger Dosierung im letzten Jahr ein paar Pigmentflecken bekommen. Auch noch, als ich sie aus der Tagespflege verbannt hatte und nur in der Nachtpflege einsetzte.
2. fängt meine an sich normale Haut an zu fetten, wenn ich linolsäurebetonte Öle nicht sehr gering halte.
Eigentlich dachte ich, die Probleme mit den Luxusölchen haben nur wir fettproduktionsfreudigen Fe(ä)lle.
Seit ich Emulgatoren und Fettalkohole als Feind Nr. 1 erkannt hatte, habe ich plötzlich reine Haut, egal, wie hoch die Fettphase meiner Gesichtslotionen ist.
Über den Fettanteil bin ich mir immer noch nicht ganz schlüssig. Zuviel Fett zieht nicht weg, zu wenig Fett regt die Haut zur Überproduktion an. 30-35 % scheinen ganz gut für mich zu sein.
Mit fettfreier Pflege sah meine Haut nach sechs Wochen aus wie eine ausrangierte Aktentasche.
Bis vor einem halben Jahr hatte ich noch bis zu 10 % Luxusölchen in der Tagespflege, etwa 8% Preiselbeersamenöl und 2 % andere.
Jetzt gebe ich die nur noch tropfenweise bis 2 % dazu. Das auch nur, weil ich denke, dass meine reife Haut das nötig hat.
Ich habe mich da auch an vielen INCI-Angaben von Kaufkosmetik orientiert, obwohl ich da ja immer sehr misstrauisch bin.
Diese potenten Öle sind meistens ganz weit hinten aufgeführt, teilweise hinter den Duftstoffen.
Squalan habe ich etwa 5 % auf gesamt drin.
Neutralöl ist für mich ein guter alter Bekannter. Als meine Haut völlig zerstört war und der Arzt Nulldiät verschrieben hatte, habe ich mit Eibischgel, Rosenwasser und Neutralöl geschummelt, was meiner Haut sehr gut tat. Später habe ich mit raffiniertem Mandelöl weiter gemacht.
Jetzt habe ich Neutralöl wieder in der Pflege, da ich damit Ölauszüge hergestellt habe um den Gammelfaktor niedrig zu halten.
Auf die Idee kam ich, da ich bei einigen Händlern z.B. Parakresse-Extrakt in Neutralöl gesehen habe.
Etwas Jojoba (am liebsten mit Kurkuma, Weihrauch und Vanille) nehme ich auch gerne, da ich die stabilitäts- und konsistenzverbessernde Wirkung für Emulsionen sehr schätze.
Als Erfahrung kann ich nur sagen, die Mischung aus Mandel- oder Aprikosenöl, Squalan, Neutralöl, Jojoba, 0,5-1 % Butter (meist Cupuacu oder Shea) und 0,5-1 % Luxusölchen hält nicht nur meine Talgdrüsen im Gleichgewicht, sonder bildet ein wunderbare MF_Unterlage.
Das war mir ganz besonders wichtig, da ich tagsüber kaum zum Spiegel komme und auch noch am späten Nachmittag gut aussehen muss. Vor allem Squalan scheint mir da gute Dienste zu leisten, weil sich bei höherer Dosierung die MF spielend leicht und schnell auftragen ließ.
Die Creme wirkt insgesamt leichter und die Haut sieht bis abends gut versorgt und frisch aus.
Bei den falschen Fetten hatte ich manchmal so einen Grauschleier-Maskeneffekt.
Ansonsten sind in der Tagespflege immer Reinlecithin, Wachs (Beeren-, Bienen-, Mimosen,- Rosenwachs), Phytosterole, Ectoin (neuerdings), Eibischgel und ein gutes Hydrolat und alkoholische Extrakte (12 % Alkohol auf die WP, ich vertrage das sehr gut)
Wenn meine Haut etwas schwächelt kommt kurweise ein Hyalurongel mit Niacin, Phantenol und Vitaminen drunter.
Die Luxusölchen, wie Grantapfel, Amaranth oder die Beerensamenöle machen sich, wie ich finde, wunderbar in Masken, z. B. mit Traubenkernöl und Perlenpulver. Die wende ich gerne abends an, da ich kaum Nachtpflege verwende und die Haut so schön entspannt aussieht am morgen.
In meiner Körperpflege sieht das anders aus. Da profitiere ich sehr von Wildrosenöl und Co in höheren Dosierungen, hab mich aber jetzt im Sommer auch lieber an raffiniertem Reiskeimöl, Jojobaöl, Sheabutter, Babassu und nur wenig Preiselbeersamenöl gehalten.
In meiner letzten BL (Reinlecithinlotion, 30 % FP) habe ich versuchsweise etwa 5 % Neutralöl eingearbeitet.
Sowohl Hautgefühl als auch Einziehverhalten gefallen mir noch besser.