Liebe Helga,
Helga hat geschrieben: ↑Sonntag, 2. Mai 2021, 12:40
Vielleicht kann uns GartenEden

was dazu sagen

, sie hat noch vor dem Lockdown Versuche betreffend UV-Filter mit Ihren Schülern gemacht.
wenn ich gleich
zweimal gerufen werde, eile ich natürlich schnellstmöglich herbei

.
Also, soweit mir bekannt, aus allen Versuchen und Informationen, die ich zwecks meiner Schüler*Innenversuche und der Vorbereitung des Unterrichts bekommen konnte, darf ein Sonnenschutzprodukt NUR einen einen Lichtschutzfaktor (SPF oder LSF) ausloben, wenn es ihn denn wirklich gibt. Das erreicht man nicht durch angebliche Sonnenschutzöle, sondern AUSSCHLIESSLICH durch UV Filter.
Da gibt es chemische und physikalische. Einfach gesagt: Die physikalischen Filter reflektieren das Sonnenlicht (wirken daher sofort nach Auftragen) und die chemischen wandeln die Strahlung in Wärme um (müssen mindestens 20min vor dem Sonnen aufgetragen werden).
Hier scheinen es ausschließlich chemische zu sein. Ich habe mal die UV Filter eingefärbt:
Isoamyl Laurate, Caprylic/Capric Triglyceride, Squalane,
Bis-Ethylhexyloxyphenol Methoxyphenyl Triazine (UV-Filter), Diethylamino Hydroxybenzoyl Hexyl Benzoate (UV-Filter), Butyl Methoxydibenzoylmethane (UV-Filter), Ethylhexyl Triazone (UV-Filter), Elaeis Guineensis Oil, Haematococcus Pluvialis Extract (Rotalgen Extrakt), Tocotrienols (Vitamin E), Tocopherol (Vitamin E), Astaxanthin, Helianthus, Annuus Seed Oil, Ceramide NP
Nun zu den Filtern, soweit die Auswertung meiner Informationen:
- Bis-Ethylhexyloxyphenol Methoxyphenyl Triazine (=Tinosorb S): Schützt vor UVA- und UVB-Strahlung, ist stabil, dringt nicht in die Haut ein, besitzt keine hormonelle Wirkung, hat ein geringes Hautreizungsrisiko, bildet keine freien Radikale und verfügt über antiinflammatorische Eigenschaften.
- Diethylamino Hydroxybenzoyl Hexyl Benzoate, ein UVA-Filter. Uvinul A plus ist ein sehr stabiler UV-Filter, wird nicht von der Haut aufgenommen und das Risiko auf Hautreizungen scheint gering. Zu einer möglichen endokrinen Wirkung sowie der Bildung von freien Radikalen lassen sich keine Daten finden.
- Butyl Methoxydibenzoylmethane(eher bedenklich): Dieser UV-Filter bietet sehr guten UVA-Schutz. Avobenzon ist jedoch sehr instabil. Die Stabilität von Avobenzon lässt sich durch die Kombination mit anderen UV-Filtern korrigieren, die dafür sorgen, dass der Filter unter der Einwirkung von Sonnenlicht nicht abgebaut wird und weiterhin wirkt. Jedoch wird dafür fast ausschließlich Octocrylene zur Stabilisierung verwendet!
Avobenzon darf übrigens nicht mit Octinoxat (Ethylhexyl Methoxycinnamate) kombiniert werden, denn dieser UV-Filter sorgt erst recht dafür, dass Avobenzon schneller abgebaut wird. Besitzt angeblich außerdem allergisches Potential.
- Ethylhexyl Triazone (=Octyltriazon): Ein guter, sicherer UVB-Filter. Er ist stabil und wird nicht von der Haut aufgenommen, wirkt nicht endokrinschädigend und hat ein geringes Hautreizungsrisiko.
Das heißt, auch wenn es sowas wie ein Oleogel oder so zu sein scheint, enthält es wohl genügend chemische UV Filter, die machen, was auf der Flasche steht.
Es gibt leider auch Firmen und Rohstoffhändler, die einzelne Öle als angebliche Sonnenschutzöle verkaufen. Ich behaupte nach meinen Versuchen: Das kann kein Öl der Welt alleine. In keinem meiner Versuche zeigte ein reines (als Sonnenschutz) ausgelobten Pflanzenöl irgendeinen messbaren LSF über 10. Und da mussten wir dieses jeweils schon millimeterdick auf die Versuchsplatten auftragen, um irgendeine Art von Messwert zu bekommen.
Ich habe jetzt Mal den Tester für die Schule bestellt. Mal schauen, was die Messwerte sagen.
Bei der Herstellung der Sonnencreme durch SuS können wir nur leider physikalische Filter verwenden, haben also keine du Vergleichswerte für chemische Filter.