Cremerettung

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

Antworten
Wasserfloh

Cremerettung

Ungelesener Beitrag von Wasserfloh »

Hallo Ihr Lieben! :D
Nun rühr ich doch schon eine Weile und dann passiert das: Ich habe eine tolle Creme (wie ich glaubte) gerührt und ließ sie etwas stehen.
Als sie ausgekühlt war, war sie wieder flüssig.
Hier das Rezept: Vielleicht weiß jemand Rat oder was ich übersehen habe :(
2g Glycerinstearat
3g Walratersatz
1g Cetylalk.
6g Papayaöl
6g Wassermelonenöl
30g Wasser

Hoffentlich habt ihr Rat
Lg Wasserfloh :lol:

Benutzeravatar
Heike
Administrator
Administrator
Beiträge: 34908
Registriert: Sonntag, 10. Juni 2007, 20:37
18
Wohnort: Leverkusen
Kontaktdaten:

Ungelesener Beitrag von Heike »

Du hast einen für Selbstrührer ungewöhnlich hohen Anteil an Koemulgatoren wie Cetylalkohol und Cetypalmitat (Walratersatz) im Verhältnis zum Öl- und Emulgatoranteil. Cetylalkohol und Cetylpalmitat geben auf eine ganz bestimmte Weise Konsistenz: zusammen mit dem Emulgator bilden sie ein flüssig-kristallines Netzwerk, ein Mischkristallisat, in der Wasserphase aus, lagern dort Wasser ein und dicken diese dadurch an. Bei einer zu hohen Einsatzkonzentration kommt es bisweilen zu einem seltsamen Effekt:

Interessant ist der Effekt, dass Cetylalakohol ab einer gewissen Einsatzkonzentration plötzlich zu flüssigeren Emulsionen mit verringerter Konsistenz führen kann. Dieses Phänomen tritt auf, wenn das flüssig-kristalline Gelnetzwerk ausgebildet ist. Gibt man nun weiter Cetylalkohol hinzu, werden seine Moleküle ab einem bestimmten Punkt nicht mehr in das Mischkristallisat aufgenommen und liegen frei vor – diese »flutschen« dann an einander vorbei und verringern mit diesem Gleiteffekt wieder die Viskosität, die das Mischkristallisat vorher aufgebaut hat. Bei weiterer Erhöhung der Cetylalkohol-Konzentration kristallisiert dieser selbst aus und bildet die weiter oben bereits genannte eigene lipophile Gelphase, die dann stark viskositätserhöhend wirkt. Genau hier muss man dann den richtigen Punkt abpassen, damit die Emulsion nicht stoppend oder grisselig wirkt.
(Quelle: Olionatura)
Liebe Grüße
Heike

pelzi

Ungelesener Beitrag von pelzi »

sorry, muss mich nur kurz einmischen
Wassermelonenöl, das ist ja mal was gaanz neues für mich, hab grad nachgelesen, das ist ja ein super super öl
aber
wo kriegt man das her, hab bissal gegoogelt aber nix gefunden, gibts da einen lieferanten oder kriegt man das in der apo?
glg. tina :mrgreen:

Katharina
Master of Emulsifying
Master of Emulsifying
Beiträge: 10106
Registriert: Montag, 22. Oktober 2007, 12:06
17
Wohnort: Köln

Ungelesener Beitrag von Katharina »

Da Wassermelone aus der Familie der Kürbispflanzen stammt, dürfte sich das Öl in den Regionen bewegen. Ich habe aber auch nur herausgefunden, dass es ein halbstrockenes Öl ist. :)
Freundlich grüßt
Katharina

pelzi

Ungelesener Beitrag von pelzi »

danke katherina
na vl. weiss wasserfloh ja einige rezepte mit melonenöl, ich finds echt super das öl :lol:

Katharina
Master of Emulsifying
Master of Emulsifying
Beiträge: 10106
Registriert: Montag, 22. Oktober 2007, 12:06
17
Wohnort: Köln

Ungelesener Beitrag von Katharina »

pelzi hat geschrieben:danke katherina
na vl. weiss wasserfloh ja einige rezepte mit melonenöl, ich finds echt super das öl :lol:
Was machte es denn so super? :)
Freundlich grüßt
Katharina

pelzi

Ungelesener Beitrag von pelzi »

hab ich grad bei petzi gefunden, juhhhuuuu



Melonensamen Öl wird aus den getrockneten Kernen der Wassermelone gepresst. Dieses interessante Öl, wird in der Kosmetik zunehmend wichtiger gehandelt. Es enthält eine hohe Konzentration an Omega 6 & 9 Säuren. Es ist ein ganz leichtes, nicht fettendes Öl, das schnell einzieht ohne zu glänzen! Es ist so sanft, dass es auch in der Babykosmetik Verwendung findet. Bei empfindlicher, sensibler oder normaler Haut entwickelt es seine speziellen pflegenden und weichmachenden Eigenschaften

Wasserfloh

Ungelesener Beitrag von Wasserfloh »

:D Hallo !
ich habe leider nur das Eine und das ist mir wie ihr seht nicht wirklich gelungen !!!
Sorry! Mein Öl hab ich leider auch vergeudet, :cry: hatte nur 20ml von einer Freundin bekommen und es gibt es anscheinend fast nirgendwo! Frag mal nach ob ich es wo bekommen kann. :ja:
Lg Wasserfloh

Wasserfloh

Ungelesener Beitrag von Wasserfloh »

Weiß Heike vielleicht Rettung für meine Creme???
:lol:
Mir ist leid wenn ich es wegtun soll!
Ich denke wenn ich noch etwas Öl hinzugebe( muss ein anderes sein, denn das Wassermelonenöl ist alle)
oder doch Emulgator! Hilfe!!!! :D :D
Lg Wasserfloh

pelzi

Ungelesener Beitrag von pelzi »

sorry das ich dir da nicht helfen kann, aber
das melonensamenöl gibts bei kosmetikmacherei in Ö
glg. tina

Katharina
Master of Emulsifying
Master of Emulsifying
Beiträge: 10106
Registriert: Montag, 22. Oktober 2007, 12:06
17
Wohnort: Köln

Ungelesener Beitrag von Katharina »

pelzi hat geschrieben:Dieses interessante Öl, wird in der Kosmetik zunehmend wichtiger gehandelt. Es enthält eine hohe Konzentration an Omega 6 & 9 Säuren.
Das sagt nur aus, dass es einfach und zweifach ungesättigte Fettsäuren, also Ölsäure und Linolsäure aufweist. Nicht mehr und nicht weniger :/ Und das trifft auf extrem viele Öle zu. 8)
pelzi hat geschrieben:Es ist ein ganz leichtes, nicht fettendes Öl, das schnell einzieht ohne zu glänzen!
Das kenne ich auch von vielen allen Ölen.
pelzi hat geschrieben:Es ist so sanft, dass es auch in der Babykosmetik Verwendung findet. Bei empfindlicher, sensibler oder normaler Haut entwickelt es seine speziellen pflegenden und weichmachenden Eigenschaften
Das sind Eigenschaften, die ich den meisten Ölen zuschreibe. :/
Freundlich grüßt
Katharina

Katharina
Master of Emulsifying
Master of Emulsifying
Beiträge: 10106
Registriert: Montag, 22. Oktober 2007, 12:06
17
Wohnort: Köln

Ungelesener Beitrag von Katharina »

Wasserfloh hat geschrieben:Weiß Heike vielleicht Rettung für meine Creme???
:lol:
Sie hat dir deine Frage doch schon beantwortet und dich umfassend informiert. :)

Mir ist leid wenn ich es wegtun soll!
Vor Gebrauch kräftig schütteln und dann verwenden. ;)
Freundlich grüßt
Katharina

Schnabulinchen
Bachelor of Creams
Bachelor of Creams
Beiträge: 2623
Registriert: Sonntag, 12. April 2009, 21:59
16

Ungelesener Beitrag von Schnabulinchen »

Hallo,
ich habe es auch beim Seifenparadies gesehen
Liebe Grüße
Schnabulinchen
Liebe Grüße
vom Schnabulinchen

Katharina
Master of Emulsifying
Master of Emulsifying
Beiträge: 10106
Registriert: Montag, 22. Oktober 2007, 12:06
17
Wohnort: Köln

Ungelesener Beitrag von Katharina »

Linolsäuregehalt: 71,3%
Quelle: Lexikon diätetische Indikation; Heepe, Wiegand; Seite 45.

In dieser Quelle hier geht es dann schon etwas genauer zu. :D
Das Öl enthält, Lecithine und Phospolipide. Aber das macht es immer noch nicht besonders, in meinen Augen.
71,3% zweifach gesättige FS (18:2 n-6) und der Rest einfach sättige FS (18:1 n-9). Dort wird auch zwischen zwei Sorten unterschieden ;) die unterschiedliche Spektren aufweisen.

Das ist auch schon alles. Wenn ich mir die Fettsäuremuster der einzelnen Öle in der Übersicht aufrufe, finde ich doch einige interessantere Öle. :)
Freundlich grüßt
Katharina

Benutzeravatar
Heike
Administrator
Administrator
Beiträge: 34908
Registriert: Sonntag, 10. Juni 2007, 20:37
18
Wohnort: Leverkusen
Kontaktdaten:

Ungelesener Beitrag von Heike »

Solange sie nur flüssig ist, ist die Emulsion intakt und alle Stoffe liegen in Verteilung vor; Du kannst sie ohne Weiteres verwenden. Ich würde da gar nicht mehr rumwerkeln und die nächste anders konzipieren. :-)
Liebe Grüße
Heike

Benutzeravatar
Heike
Administrator
Administrator
Beiträge: 34908
Registriert: Sonntag, 10. Juni 2007, 20:37
18
Wohnort: Leverkusen
Kontaktdaten:

Ungelesener Beitrag von Heike »

Katharina hat geschrieben:Linolsäuregehalt: 71,3%
Quelle: Lexikon diätetische Indikation; Heepe, Wiegand; Seite 45.

In dieser Quelle hier geht es dann schon etwas genauer zu. :D
Danke, Katharina, das sind Quellen, die ich schätze (und die ich selbst immer suche, wenn es gilt, einem neuen Öl auf die Spur zu kommen). :knutsch:
Liebe Grüße
Heike

Katharina
Master of Emulsifying
Master of Emulsifying
Beiträge: 10106
Registriert: Montag, 22. Oktober 2007, 12:06
17
Wohnort: Köln

Ungelesener Beitrag von Katharina »

Heike hat geschrieben:
Katharina hat geschrieben:Linolsäuregehalt: 71,3%
Quelle: Lexikon diätetische Indikation; Heepe, Wiegand; Seite 45.

In dieser Quelle hier geht es dann schon etwas genauer zu. :D
Danke, Katharina, das sind Quellen, die ich schätze (und die ich selbst immer suche, wenn es gilt, einem neuen Öl auf die Spur zu kommen). :knutsch:
Keine Ursache. :hearts:

Das Öl ist auch nicht wirklich neu. Die oben genannte Quelle ist immerhin von 1991 oder 92. Also schon nahezu antik :kicher:. Meine Recherche hat auch ergeben, dass es 2006 im Beautykosmos kurze Erwähnung fand. Da aber auch nur recht ungenau unter »tolles Öl« oder so ähnlich geführt wurde.
In einem anderen Forum habe ich von Lavendelhexe diese Aussage von 11/2007 gefunden. »Recht nett aber nicht nachkaufenswert« ist der Tenor.
Freundlich grüßt
Katharina

TaraFairy
Rohstoffqueen
Rohstoffqueen
Beiträge: 977
Registriert: Sonntag, 6. April 2008, 12:14
17

Ungelesener Beitrag von TaraFairy »

Katharina hat gesagt:
In einem anderen Forum habe ich von Lavendelhexe diese Aussage von 11/2007 gefunden. »Recht nett aber nicht nachkaufenswert« ist der Tenor.
Danke für diesen Hinweis, Katharina! Glücklicherweise lernt man mit der Zeit, nicht auf jeden Zug aufzuspringen. ;D
Mittlerweile muss ich nicht mehr alles ausprobiert haben, da sich auch schon vieles als nicht notwendig erwiesen hat.
Liebe Grüße,
TaraFairy :blume:
----------------------------------------------------------------------------------

The future belongs to those who believe in the beauty of their dreams.
Eleanor Roosevelt

Katharina
Master of Emulsifying
Master of Emulsifying
Beiträge: 10106
Registriert: Montag, 22. Oktober 2007, 12:06
17
Wohnort: Köln

Ungelesener Beitrag von Katharina »

TaraFairy hat geschrieben:Mittlerweile muss ich nicht mehr alles ausprobiert haben, da sich auch schon vieles als nicht notwendig erwiesen hat.
Das ist eine enorm platzsparende Art, mit den Dingen umzugehen. :D Aber ich habe es auch immer gerne so. :)
Freundlich grüßt
Katharina

Katharina
Master of Emulsifying
Master of Emulsifying
Beiträge: 10106
Registriert: Montag, 22. Oktober 2007, 12:06
17
Wohnort: Köln

Ungelesener Beitrag von Katharina »

Für alle, die es noch genauer haben möchten, habe ich diesen Link, er ist recht aktuell, über die Fettsäurespektren von Melonensamenöl gefunden. Genauer, es handelt sich hier bei um das der egusi Melone. Es ist die Tabelle 2.

Das Öl entstammt den Samen der Stammpflanze Citrullus lanatus.
Das ist in dem Fall erwähnenswert, da in dem Link in meinem vorangegangen Posting wurde das Öl der Stammpflanze Citrullus colocynthis mit dem der Citrullus lanatus verglichen wurde. :irre:

Kurz und knapp fürs Fettsäurespektrum:
Linolsäure (56,9%)
Ölsäure (14,5%)
Stearinsäure (13,7%)
Palmitinsäure (13,5%)

:nail:
Freundlich grüßt
Katharina

Benutzeravatar
Heike
Administrator
Administrator
Beiträge: 34908
Registriert: Sonntag, 10. Juni 2007, 20:37
18
Wohnort: Leverkusen
Kontaktdaten:

Ungelesener Beitrag von Heike »

Katharina hat geschrieben:Für alle, die es noch genauer haben möchten, habe ich diesen Link, er ist recht aktuell, über die Fettsäurespektren von Melonensamenöl gefunden. Genauer, es handelt sich hier bei um das der egusi Melone. Es ist die Tabelle 2.
*Marinekäfer-Fanclub-gründ* :flehan:
Liebe Grüße
Heike

Antworten