Karen hat geschrieben: ↑Dienstag, 9. März 2021, 09:38
Ich hatte es eben von einer erfahrenen Rührerin so übernommen. Rötungen hatte ich nicht und die Sache mit dem brennen und stechen war ja vorher, als ich das Vitamingel + Gesichtsöl benutzt habe....Alles in allem komme ich mit dem neuen Fluid gut zurecht, muss aber weiter testen. Vor kurzem war ich bei einer Hautärztin und die sagte, ich hätte zwar dicke und leicht fettende Haut, aber die sei auch feuchtigkeitsarm/trocken. ( + Sonnenschäden aus früheren Sünden). Eigentlich würde ich das Vitamingel von Heike gern noch mal versuchen. Ich mag einfach nicht glauben, dass es für mich nicht richtig ist. Alles was ich dazu lese (Sebum regulierend etc) klingt für mich absolut überzeugend und wenn ich durch das Lipodermin die hydralisierenden Wirkstoffe tiefer in die Haut bekommen, müsste es doch perfekt sein... Liebe Grüße Karen
Liebe Karen,
Ich hoffe du nimmst mir meine folgenden Gedanken nicht krumm, denn ich möchte dich wirklich nicht angreifen oder verletzen. Ich finde es schwierig, wenn du eine Formulierung hier aus dem Forum nimmst und diese Formulierung dann ohne Angabe der Urheber*in zur Diskussion stellst. Zum einen empfinde ich es als respektlos, da sich der oder diejenige sicher viele Gedanken zu der Formulierung gemacht hat. Ohne den Thread zu kennen, aus welchem die Formulierung stammt, ist es daher schwierig, die Gedankengänge nachzuvollziehen. Das Ziel vieler Mitglieder hier ist es, eine für
sie passende Pflege zu finden. Das ist eine, meiner Meinung nach, sehr persönliche Angelegenheit. Was für die/den einen passt, muss nicht gut für dich sein, auch wenn es ein erfahrenes Mitglied ist.
Dies führt mich zu meiner zweiten Beobachtung: Das Forum lebt davon und bietet die Möglichkeit im Austausch voneinander und miteinander zu lernen. Es ist klar, dass man "als Neue*r" meist noch nicht so viel weiß, wie Mitglieder die hier seit Jahren aktiv sind und sich, meiner Meinung nach, auf einem sehr hohen Niveau um Information, Erfahrung und Wissen bemühen. Meiner Erfahrung nach erwartet hier in der Rührküche niemand von dir, dass du direkt als Expertin einsteigst. Ich habe aber den Eindruck, dass du "rennen willst, bevor du laufen kannst". Das kann ich sehr gut verstehen und es geht mir selbst auch manchmal noch so. Besonders in den letzten Jahren legt die Kosmetikwerbung zunehmend einen Fokus auf irgendwelche tollen Inhaltsstoffe; Stichwort Cosmeceuticals. Dadurch entsteht vielleicht der Eindruck, dass eine gut formulierte, passende aber einfache Tagescreme nicht genug ist, sondern man unbedingt 5 verschiedene Vitamine in 3 Seren usw. benötigt.
Das Problem was ich nun im Kontext des Selbermachens sehe ist, dass komplexe Formulierungen viel Wissen und Erfahrung benötigen, sowohl über die einzelnen Rohstoffe als auch über Herstellungsprozesse usw. und nicht zuletzt auch über die eigene Haut und deren Bedürfnisse. Dieses Wissen und diese Erfahrung kann man sich erarbeiten aber es braucht Zeit und Engagement und die Bereitschaft bei den Basics anzufangen.
Ich möchte dich daher ermuntern, dich auf den Lernprozess einzulassen, neugierig zu sein auch dort, wo du vielleicht nichts "besonderes" siehst. Eine Tagespflege mit passend ausgewählten, auf dich abgestimmten Ölen, der richtigen Fettphasenhöhe, dem richtigen Emulgator(system) und bewährten Hydratisieren ist bereits ein toller Erfolg besonders dann, wenn du auch den Prozess dorthin verstehst.
Die Bücher von Heike Käser sind Gold wert und eine lohnende Investition. Oftmals kann man sie auch zum Ausleihen in Bibliotheken finden. Auch die Mutterseite des Forums bietet dir bereits viele Informationen und Grundlagenwissen:
Rührkurs Olionatura
Basisrezepte Olionatura
Basisrezepte nutzen Olionatura
Emulsionen herstellen Olionatura
Konservierung selbstgemachter Kosmetik Olionatura
Ich möchte dir daher raten, mit den bewährten Basisrezepturen zu beginnen. Du gewinnst Sicherheit und Erfahrung in Bezug auf den praktischen Arbeitsprozess und Wissen über die Grundlagen der Kosmetikherstellung. Du wirst deine Haut besser kennenlernen und einen Eindruck dafür entwickeln, welche Fettphasenhöhe, welche Emulgatoren, welche Öl(kombinationen) deiner Haut gut tun. Dies wird der "Stamm" deiner ganz persönlichen Pflege. Nach und nach kannst du dann deine "Basisformulierung" ausbauen, Wirkstoffe tauschen und neue Wirkstoffe testen. Die Möglichkeit, einen Vergleich zu ziehen zwischen "Basisformulierung" und "Basisformulierung + Wirkstoff A" ist meiner Meinung nach die Voraussetzung, um sich Erfahrungswissen anzueignen.
Liebe Karen, ich hoffe meine Worte und Gedanken haben dich nicht verletzt oder abgeschreckt. Das Herstellen von Kosmetik ist ein wunderschönes Hobby und ich wünsche dir weiterhin ganz viel Freude und Neugier beim Ausprobieren, beim Lernen, beim gesellig sein hier im Forum und beim deine Haut kennenlernen.
Liebe Grüße
Miri