Reinlecithinverarbeitung auf Basis eines Emulgator-Gels

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

margit

Ungelesener Beitrag von margit »

Einen schönen Sonntag Morgen Heike.

Schön, du experimentierst mit Emulmetik.

Ich war jetzt auch von den letzten Lecithinlotionen mit Reinlecithin so begeistert,
dass ich heute einfach dem Emulgator beibehalten habe und nur
Rosenwasser und den Pilzextrakt als neue Stoffe genommen habe. .
Ich muss ja so langsam meine vielen Versuche auch vernunftig überprüfen können.

Mit Emulmetik werde ich erst wieder im Herbst rühren. Evtl. vorher eine Augencreme.

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Ungelesener Beitrag von Heike »

margit hat geschrieben:Schön, du experimentierst mit Emulmetik.
Eigentlich mit all meinen Lecithinen … wobei Emulmetik sich, mit gleicher Menge Wasser zum Quellen angesetzt, nicht gut verarbeiten lässt, da dieses bei den hohen Temperaturen verdampft. Ich denke, hier sollte ich mehr Wasser nehmen, das Becherglas mit Folie abdichten und später mit Öl die Emuba herstellen. Ich habe immer wieder etwas Wasser nachgetröpfelt, damit Emik ein Gel bleibt. Hier muss ich eine andere Lösung ausprobieren. Gut, dafür sind Tests da.
Ich war jetzt auch von den letzten Lecithinlotionen mit Reinlecithin so begeistert,
dass ich heute einfach dem Emulgator beibehalten habe und nur mein
Rosenwasser und den Pilzextrakt verändert habe.
Ja, ich bin auch begeistert – da freut sich sogar das Auge. :-D
Liebe Grüße
Heike

margit

Ungelesener Beitrag von margit »

Bild


Hier ist noch was fürs Auge.

Leider habe ich keinen Olivenbaum.

Da muss eben das Feigenblatt die Präsentation übernehmen.


Übrigens , was ich noch erwähnen wollte ich arbeite nicht mit Emuba als
Vorratsgel, sondern ich übernehme einfach die im Patent erwähnte
Kaltverarbeitung des Lecithin. Desgleichen die tropfenweise Verarbeitung von Fett- und Wasserphase.
Das finde ich für mich das Neue und entscheidende Eine bessere Verarbeitungsmethode von Reinlecithin mit immer noch bei mir jetzt geringerem
Emulgator als wir früher hatten .
Und dieses puddingähnliche Gemisch gehört auch in die Jean Pütz Kiste.

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Ungelesener Beitrag von Heike »

margit hat geschrieben:Übrigens , was ich noch erwähnen wollte ich arbeite nicht mit Emuba als Vorratsgel, sondern ich übernehme einfach die im Patent erwähnte
Kaltverarbeitung des Lecithin.
Ich auch nicht, Margit, ich übernehme für die Rezepte nur die Verarbeitungsweise – das Vorquellen und Anmischen des Emulgatorgels, bevor die restlichen Ingredienzen dazukommen. LL und das Greencitihin habe ich auch gerade bei Zimmertemperatur weiter verarbeitet (das Quellen erfolgte im Kühlschrank). Mir scheint, die Kraffttemperatur steigt mit sinkender Jodzahl, daher braucht das hydrierte Lecithin hohe Temperaturen und unsere normalen Lecithine nicht.

Das Vorratsgel hatte den Vorteil, dass ich schnell eine ganze Testreihe rühren konnte, in dem ich die Emuba mit verschiedenen Anteilen Wasser gemischt habe und so mit Phasenverhältnissen und Einsatzkonzentrationen spielen konnte. Das ist für Tests zeitsparender als das jeweils einzelne Abwiegen minimaler Mengen Cetylalkohol, UdA, Shea und Bienenwachs.

Dein Arrangement mit dem Feigenblatt sieht wundervoll aus!
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Heike hat geschrieben:LL und das Greencitihin habe ich auch gerade bei Zimmertemperatur weiter verarbeitet (das Quellen erfolgte im Kühlschrank).
Beide ließen sich problemlos verarbeiten. Die geschmolzene Phase mit den härteren Fetten kam einfach in die Lecithin-Wasser-Öl-Mischung, dann habe ich das Wasser (mit 0,2 % Xanthan angedickt) bei Zimmertemperatur dazugegeben. Nun stehen dort zwei Proben, die stabil erscheinen und gelartig. :lupe: Die Probe mit Reinlecithin war bei gleicher Xanthandosierung »lotioniger«.

Morgen werde ich sehen, was die beiden über Nacht veranstaltet haben. :-)

Emik hat so etwas Grießartiges erzeugt – das erwähnte Problem mit dem verdunstenden Wasser. Hier ist also die bisherige Strategie besser.
Liebe Grüße
Heike

margit

Ungelesener Beitrag von margit »

Das Vorratsgel hatte den Vorteil, dass ich schnell eine ganze Testreihe rühren konnte, in dem ich die Emuba mit verschiedenen Anteilen Wasser gemischt habe und so mit Phasenverhältnissen und Einsatzkonzentrationen spielen konnte. Das ist für Tests zeitsparender als das jeweils einzelne Abwiegen minimaler Mengen Cetylalkohol, UdA, Shea und Bienenwachs.
Ja genau ich verstehe, hier ist es sehr hilfreich mit einer vorbereiteten Grundlage zu arbeiten.

Dann ist das Experimentieren mit den anderen Emulgatoren ja mit viel weniger Aufwand. verbunden.

Manchmal habe ich eine wirklich lange Leitung.

Ute

Ungelesener Beitrag von Ute »

margit hat geschrieben:
Das finde ich für mich das Neue und entscheidende: Eine bessere Verarbeitungsmethode von Reinlecithin mit immer noch bei mir jetzt geringerem
Emulgator als wir früher hatten .
Und dieses puddingähnliche Gemisch gehört auch in die Jean Pütz Kiste.
Und das scheint wirklich der Schlüssel zu sein: Die Verarbeitungsmethode, im Besonderen die Verarbeitungstemperatur.

Ich hatte identische Rezepte mit Emuba gerührt, mal kalt, mal warm; die mit Wärme gerührten trennten sich oder benötigten nachträglich viel Gelbildner um stabil zu bleiben, die bei Zimmertemperatur verarbeiteten stehen auch nach 2 Wochen noch wie eine eins, und das bei teilweise nur knapp 1% RL und FP von unter 20%.

Mir ist außerdem noch aufgefallen, das die Emulsionen mit einem Anteil von Kokosfett ( 10 % auf die Emuba ) besonders stabil und schön werden ( stand da im Patent nicht auch extra irgendwas von Neutralöl bzw. Caprylsäure und Caprinsäure ? ).

Meine letzte Emuba habe ich ähnlich wie Margit gerührt:
RL in Wasser quellen gelassen, dann Öl und Alk dazu.

Das Ganze in ein kleines verschließbares Döschen gefüllt und im Kühlschrank aufbewahrt.

So sollte sie sich eine Weile halten.

Eine schöne, cremige Bodylotion habe ich hergestellt aus 10g Emuba, 50 g Shea-Sahne und 1 g LL , welches ich zusammen kalt " aufgeschlagen " habe; dann auf ca. 40°C abgekühltes Wasser dazu -> fertig ist die " Konserven-Lotion".
War wie kochen mit Maggi-Fix :D .

Solch ein schönes, ästhetisches Foto wie Margit kann ich leider nicht liefern - mir gehen langsam die Tiegel aus :) .

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Ute hat geschrieben:Und das scheint wirklich der Schlüssel zu sein: Die Verarbeitungsmethode, im Besonderen die Verarbeitungstemperatur.
Ersteres war mir nach letztem jahr klar, aber dass die Verarbeitungstemperatur bei unseren »Normallecithinen« (also den mit höherer Jodzahl) im Zimmertemperaturbereich besser funktioniert – und nicht nur »auch funktioniert« – ist für mich ein Novum. Ich freue mich richtig!
Mir ist außerdem noch aufgefallen, das die Emulsionen mit einem Anteil von Kokosfett ( 10 % auf die Emuba ) besonders stabil und schön werden ( stand da im Patent nicht auch extra irgendwas von Neutralöl bzw. Caprylsäure und Caprinsäure ? ).
Ja, die mittelkettigen Fettsäuren spielen offenbar eine Rolle, und mit Kokos bringen wir sie ins Spiel. Kokos und Babassu …
Meine letzte Emuba habe ich ähnlich wie Margit gerührt:
RL in Wasser quellen gelassen, dann Öl und Alk dazu.
Exakt. Das scheint optimal zu funktionieren. Ich quelle allerdings grundsätzlich erst mit Wasser, dann kommt Öl dazu. Hast Du Unterschiede bemerkt, Ute, wenn das Öl direkt dazu kommt?
Liebe Grüße
Heike

margit

Ungelesener Beitrag von margit »

Ich lase gerade quellen. Emulmetik quillt im Topf zwischen 70 und 80 °C, LL und flüssiges Sojalecithin (von Sony/Aromazone; es ist wohl das Greencithin) im Kühlschrank. Meine
Heike, die beschreibst deinen Versuch bestimmt noch näher.
Ich verstehe noch nicht ganz :)
Wieso läßt du LL und ´Greencithin quellen?




Eine schöne, cremige Bodylotion habe ich hergestellt aus 10g Emuba, 50 g Shea-Sahne und 1 g LL , welches ich zusammen kalt " aufgeschlagen " habe; dann auf ca. 40°C abgekühltes Wasser dazu -> fertig ist die " Konserven-Lotion".
War wie kochen mit Maggi-Fix .
:lach:

Ute, das hört sich auch sehr vielversprechend an.
Wobei mit zuviel Shea Butter einfach nicht so klar komme.
Mag sein, dass es an der hohen Stearinsäure liegt.

margit

Ungelesener Beitrag von margit »

Ja, die mittelkettigen Fettsäuren spielen offenbar eine Rolle, und mit Kokos bringen wir sie ins Spiel. Kokos und Babassu …
Für mich ist es das Palmöl.

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Ungelesener Beitrag von Heike »

margit hat geschrieben:
Ich lase gerade quellen. Emulmetik quillt im Topf zwischen 70 und 80 °C, LL und flüssiges Sojalecithin (von Sony/Aromazone; es ist wohl das Greencithin) im Kühlschrank. Meine
Heike, die beschreibst deinen Versuch bestimmt noch näher.
Ich verstehe noch nicht ganz :)
Ich beginne mit LL und Greencithin: hier habe ich das jeweilige Lecithin 1:1 mit Wasser (kalt) gemischt und zum Quellen in den Kühlschrank gestellt. Anschließend, nach der Quelleziet (heute waren es ca. 45 Minuten) kam Öl dazu, bis alles ein homogenes Gel war. Derweil habe ich die festeren Lipide (bei mir diesmal Shea, Cetylalkohol und Bienenwachs) aufgeshcmolzen, dazugegeben und alles homogen verrührt. Erst dann kam die mit Xanthan angedickte Wasserphase dazu.

Emulmetik® 320 habe ich bisher immer in der ganzen Wasserphase bei ca. 78 °C im Wasserbad quellen lassen. Auch hier verdunstete Wasser, aber es bleib genug zum Emulgieren. Diesmal wollte ich es wie die anderen Lecithine 1:1 vormischen – funktioniert nicht, das Wasser verdunstet und Emik »backt an«. ;-)
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Heike »

margit hat geschrieben:Für mich ist es das Palmöl.
Da zeigt sich die vielseitige Siederin – ich habe es noch nie gekauft.

Ich habe das rote … doch, das ist Palmöl, oder?
Liebe Grüße
Heike

Ute

Ungelesener Beitrag von Ute »

Heike hat geschrieben: Das Vorratsgel hatte den Vorteil, dass ich schnell eine ganze Testreihe rühren konnte, in dem ich die Emuba mit verschiedenen Anteilen Wasser gemischt habe und so mit Phasenverhältnissen und Einsatzkonzentrationen spielen konnte. Das ist für Tests zeitsparender als das jeweils einzelne Abwiegen minimaler Mengen Cetylalkohol, UdA, Shea und Bienenwachs.
Und es entspricht sicher auch eher unserem Ansatz der Herstellung von Frischekosmetik, wenn man keine Emubas oder Fettbasen à la Hobbythek verwendet :) .

Aber ich muß zugeben , das mich oberfaulen Menschen der Gedanke an eine mit wenig Aufwand von Zeit und Geräten herzustellende Lotion auch reizt :) .

Allerdings weniger für das Gesicht; meine RL-Versuchsreihen suchen derzeit eher nach einer leichten Alternative für eine Shea-Sahne, die nach wie vor für mich das Angenehmste für meinen Luxus-Körper ist, wenn die Außentemperaturen nicht gerade 30°C betragen .

Und wo ich dann auch Feuchtigkeitsspender wie Urea unterbringen kann.

margit

Ungelesener Beitrag von margit »

Ich beginne mit LL und Greencithin: hier habe ich das jeweilige Lecithin 1:1 mit Wasser (kalt) gemischt und zum Quellen in den Kühlschrank gestellt
Das war es. Du stellst LL und Greencithin in den Kühlschrank zum Quellen,
das habe ich nicht verstanden, dass diese beiden Stoffe quellen müssen.

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Ute hat geschrieben:Und es entspricht sicher auch eher unserem Ansatz der Herstellung von Frischekosmetik, wenn man keine Emubas oder Fettbasen à la Hobbythek verwendet :) .
Das Emulgatorgel, die Emuba, ist für mich die Vormischung an gequollenem Lecithin und Öl, nicht die Vorratsmenge. Für meine individuellen Rezepte werde ich auch alles lieber frisch rühren, wie gehabt.

Für Tests ist die Vorratslösung allerdings genial. Das sollte ich auch mit anderen Emulgatoren so machen, wenn ich sie ausprobiere. :gruebel:
Liebe Grüße
Heike

margit

Ungelesener Beitrag von margit »

Diesmal wollte ich es wie die anderen Lecithine 1:1 vormischen – funktioniert nicht
Ja, 1:1 ist bei der Wasserverdunstung zu wenig.
Wieviel braucht es mind.? Hast du es herausgefunden?

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Ungelesener Beitrag von Heike »

margit hat geschrieben:Das war es. Du stellst LL und Greencithin in den Kühlschrank zum Quellen,
das habe ich nicht verstanden, dass diese beiden Stoffe quellen müssen.
Das ist der neue Ansatz – den auch Du übrigens auch schon angewandt hast. Ich fand letztens einen Beitrag von Dir von letztem Jahr, da hast Du mit Vorquellung gearbeitet. Nun wissen wir, warum das funktioniert: durch das Quellen in Wasser bildet das Lecithin seine inversen hexagonalen Phasen. Zusammen mit dem Öl lässt es sich dann in einem breiten Toleranzbereich mit Wasser und Fetten verdünnen. Das und die Erkenntnis, dass jedes Lecithin seinen spezifischen Verarbeitungstemperatur-Bereich hat, die Krafft-Temperatur (hydrierte brauchen höhere), könnten in Zukunft mehr Sicherheit bei der Verarbeitung von Lecithinen geben. Es hat ja auch vorher bei dem ein oder anderen geklappt – mit dem Wissen um die Prozesse lassen sich Ergebnisse jedoch sicherer reproduzieren und bleiben keine Zufallsergebnisse.
Liebe Grüße
Heike

margit

Ungelesener Beitrag von margit »

Da zeigt sich die vielseitige Siederin – ich habe es noch nie gekauft.

Heike ich verwende Bio Palm auch mal zum Braten.
Für Seife habe ich es allerdings auch schon verwendet.

Es besteht zu 100 % aus ungehärtetem und nicht umgeesterten Palmfett
Und ist für mich bei der eingesetzten Menge nicht komodogen.

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Ungelesener Beitrag von Heike »

margit hat geschrieben:
Diesmal wollte ich es wie die anderen Lecithine 1:1 vormischen – funktioniert nicht
Ja, 1:1 ist bei der Wasserverdunstung zu wenig.
Wieviel braucht es mind.? Hast du es herausgefunden?
Ich habe bestimmt die dreifache oder vierfache Ursprungsmenge nachgetröpfelt, also 1:4. Man könnte das Becherglas mit Folie abdecken …

Mir sind auch schon Emulsionen gebrochen, wie Anja es beschreibt; ich weiß nicht, warum. Emik müsste ich auch noch systematischer testen, das habe ich noch nicht getan. Das wäre für unser Lipoid (sollten wir mal 1 kg zusammen bestellen) eventuell eine gute Vorarbeit …
Liebe Grüße
Heike

Ute

Ungelesener Beitrag von Ute »

Heike hat geschrieben:Ich quelle allerdings grundsätzlich erst mit Wasser, dann kommt Öl dazu. Hast Du Unterschiede bemerkt, Ute, wenn das Öl direkt dazu kommt?
Der Hauptunterschied ist, das sich das RL einfach in Wasser schneller und besser löst :) .
Heike hat geschrieben:
Ute hat geschrieben:Und es entspricht sicher auch eher unserem Ansatz der Herstellung von Frischekosmetik, wenn man keine Emubas oder Fettbasen à la Hobbythek verwendet :) .
Das Emulgatorgel, die Emuba, ist für mich die Vormischung an gequollenem Lecithin und Öl, nicht die Vorratsmenge. Für meine individuellen Rezepte werde ich auch alles lieber frisch rühren, wie gehabt.
Richtig, ich habe mich unklar ausgedrückt: ich meinte eine auf Vorrat hergestellte und dann portionsweise verwendete Emuba entspricht nicht gerade dem Konzept der Frischekosmetik :) .

margit

Ungelesener Beitrag von margit »

Das ist der neue Ansatz – den auch Du übrigens auch schon angewandt hast
Jetzt mach mich nicht schwach. Sollte ich schon so
:irre: sein?
Das Quellen kenne ich nur von dem Lecithingranulat, aber LL und Greencithin habe ich zur besseren Löslichkeit immer nur erwärmt.
Zumindest ist das mein jetztiger Erinnerungsstand ;D

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Ungelesener Beitrag von Heike »

margit hat geschrieben:Jetzt mach mich nicht schwach. Sollte ich schon so
:irre: sein?
Das Quellen kenne ich nur von dem Lecithingranulat, aber LL und Greencithin habe ich zur besseren Löslichkeit immer nur erwärmt.
Zumindest ist das mein jetztiger Erinnerungsstand ;D
Ja, Du hast Reinlecithin gequollen. :ja: Hach, wo war das denn? :gruebel:

LL und Greencithin quelle ich heute auch das erste mal bewusst. Gehört zum Versuch. :-D
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Ich muss noch mal wegen der Verarbeitungstemperatur nachhaken.

Bei allen meinen Tests habe ich die Emuba mit kaltem Wasser und kaltem Öl hergestellt. Die festen Lipide wurden aufgeschmolzen und in die Emuba gerührt, dann habe ich bei meinen bisherigen frisch abgekochtes Wasser nach und nach eingerührt.

Meine LL- und Greenctihin-Tests heute morgen klappten mit kaltem statt frisch abgekochtem (heißem) Wasser; dort war allerdings Cetylalkohol dabei statt UdA.

Eben habe ich meine erfolgreiche Probe, die seit über einer Woche stabil ist, nachrühren wollen, sie ist mit UdA statt Cetyl konzipiert – und mit kaltem Wasser. Sie ist leicht inhomogen geworden; vermutlich ist das UdA auskristallisiert. Bei manchen Lipiden doch lieber heißes Wasser, scheint mir?

Ute, kannst Du genau beschreiben, wo Du die Temperatur als instabilisierend empfunden hast? Ging es um die Wasser-, die Fettphase oder um beide? Ich stecke in einem Dilemma. ;-)
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Tja, Lysolecithin ist die einzige Probe, die sich wacker geglättet hat, das Sojalecithin ist kristallisiert und Reinlecithin auch. Für Lipide mit hohem Schmelzpunkt gebe ich wieder heißes Wasser dazu … hat ja bisher gut geklappt.

Am Wochenende mache ich die Probe. ;-)
Liebe Grüße
Heike

Ute

Ungelesener Beitrag von Ute »

Heike hat geschrieben:
Ute, kannst Du genau beschreiben, wo Du die Temperatur als instabilisierend empfunden hast? Ging es um die Wasser-, die Fettphase oder um beide? Ich stecke in einem Dilemma. ;-)
Entschuldige, ich lese Deine Frage erst jetzt.

Inhomogen wurde es bei mir, wenn ein Teil - egal ob Wasser- oder Fettphase - eine Temperatur über 45°C hatte.

War beides relativ kühl, klappte es wunderbar.

Also Öl / Butter/ Cetyl erwärmt bzw. geschmolzen , abkühlen lassen, dann zu der Kühlschrank-kalten Emuba und abgekühlte Wasserphase dazu.

Bienenwachs und Avocadin hatte ich bisher nicht dabei, kann also nicht sagen inwieweit es dann zur Auskristallation kommt.

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Ute hat geschrieben:Bienenwachs und Avocadin hatte ich bisher nicht dabei, kann also nicht sagen inwieweit es dann zur Auskristallation kommt.
Ich glaube, die beiden sind etwas problematischer. Ich teste nochmal am Wochende … :-)
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Heike hat geschrieben:Ich glaube, die beiden sind etwas problematischer. Ich teste nochmal am Wochende … :-)
Ich habe leider erst heute noch einmal -> mit verschiedenen LLs gerührt und jeweils ein Emulgatorgel als Basis genommen. Die Lecithine quollen bei Zimmertemperatur, das Wasser war handwarm, die Ölmischung mit Wachs und Cetyl frisch aus dem Wasserbad. Kurz: es klappte alles. Man braucht definitiv keine bestimmte hohe Temperatur, aber die geschmolzene Fettphase (musste sein wegen der Fette mit höheren Schmelzpunkten) wurde auch willig emulgiert. Wesentlich scheint mir die Ausbildung des Emulgatorgels zu sein, also die Vormischung des Lecithins in Wasser und das anschließende Herstellen des Emulgatorgels mit Öl. Danach scheinen sich Fette und Wasser in einem breiten Toleranzbereich emulgieren zu lassen.
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Das Emulgatorgel fasziniert mich, es funktioniert tatsächlich. Ich habe nun gestern zum wiederholten Male und rein aus Testzwecken 2 Rezepturen nachgerührt, die erste »Milch« von Probe 1, die schon damals wunderbar homogen, bläschenfrei und einfach perfekt war, und die Probe 3, diesmal mit 1 % Cetylalkohol und 0,4 % Wachs. Die Herstellungsweise ist ja bereits mehrfach dargestellt, daher beschränke ich mich auf die reinen Mengenverhältnisse.

Die Rezepte im Klartext (40:60 % Fett-/Wasserphase):

Milch
18,2 gr Öl
___________
1,8 gr Reinlecithin (3,6 % auf gesamt, 9 % an der Fettphase)
___________
30,0 gr Wasser (26,0 gr Wasser und 4,0 gr Weingeist 70 %Vol. zum Konservieren)

Creme
9,0 gr Öle
8,5 gr Sheabutter
0,5 gr Cetylalkohol
0,2 gr Bienenwachs
___________
1,8 gr Reinlecithin
___________
30,0 gr Wasser (26,0 gr Wasser und 4,0 gr Weingeist 70 %Vol. zum Konservieren)

Die Milch ist auch heute wieder unfassbar homogen. Wie Milch, nur etwas höher viskos. Das könnte eine wunderbare Basisrezeptur für ein ultraleichtes Körperfluid mit linolsäurehaltigen Ölen für trockene Körperhaut im Winter geben. Ich habe gestern Mandelöl und mein Rosenhydrolat aus meiner schwach duftenden Gartenrose :kicher: genommen – das riecht ganz zart und lecker. Oder eine leichte nächtliche Augencreme mit Wildrose, Granatapfel, Chiasamenöl … supersparsam, rückfettend, leicht einzuklopfen. Ich schwöre: ich hatte noch nie eine so homogene Milch. Da ich sie nun 3mal reproduzieren konnte, ist sie für mich nun »reif« für ein ernstes Rezept. Mmmh … oder ein Haarspitzenfluid? Mit Panthenol? Aber sehr sparsam anzuwenden!

Die Creme dickt am nächsten Tag an, fettet gut zurück; im Auftragsverhalten spürt man, dass es eine Spreitlücke gibt. 50 % Shea, dann direkt Öle wird mit 60 % Wasser nicht geschmeidig genug. Zum Emulgieren reicht das Lecithin vollkommen; ich denke, hier werden mittelkettige Öle (Babassu, Kokos) das Gefühl abrunden. Es reicht auch weniger Butter; ich habe sie eher aus Testzwecken so hoch dosiert. Dennoch: cremig und in keiner Weise Pudding. Daraus lässt sich mehr entwickeln. (Es ist übrigens die Rezeptur, die ich für die neurodermitische Haut empfohlen habe).
Liebe Grüße
Heike

Petra

Ungelesener Beitrag von Petra »

Ich habe Heikes Milchrezept mal auf meine Handcreme umgerechnet, die habe ich schon so oft gemacht und dementsprechend viel Erfahrung damit. Ich kopier euch die Berechnung mal mit hier rein.

Berechnung
20 g Öle
2,5 g Shea
22,5 g Fett = 40%
100% = 56,25 g
56,25-22,5= 33,75 g Wasser
33,75 g Wasser - 4g Weingeist 98%=29,75 g Hydrolat

Wie viel Reinlecithin?
2,03 g Reinlecithin (9% von 22,5 g Fett)

Durchführung
2,04 g Reinlecithin mit 5 g Rosenhydrolat quellen lassen (1:2,5)
6 g Mandelöl langsam zugerührt
2,5 g Shea mit 0,34 g UvA aufgeschmolzen und ebenfalls zugegeben
6 g Avocadoöl und 6 g Mandelöl zugerührt

Es entstand ein Gel mit leichten Trennungstendenzen (weiße Flöckchen in wenig grünem Avocadoöl).
24,75 g Rosenhydrolat mit 4 g Weingeist 96,5% und je 2 g Urea und Sorbit gemischt langsam zugegeben und kräftig untergemischt.

Beobachtung: Die Masse wurde plötzlich zum Pudding, :eek: der sich um den Rührstab windet. Nach nur einigen Tropfen mehr Wasserphase wurde es dann ganz flüssig. :lupe:

Bis jetzt ist es Plörre, mal abwarten. Die Creme mache ich normalerweise mit Emulsan und Lamecreme.

Petra

margit

Ungelesener Beitrag von margit »

Ich schwöre: ich hatte noch nie eine so homogene Milch.

Und durch den Pumpspender oder Airlessspender gedrückt wird sie noch mal homogenisiert und wir haben schon fast Profiqualität.

Heute Morgen habe ich so eine Creme im Anfangsstadium in den Airless
gefüllt. Sie ist jetzt schön nachgedickt und kommt wunderbar zusätzlich homogenisiert aus dem Spender.

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