Rezept für trockene reife Haut

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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Nataliya
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Rezept für trockene reife Haut

Ungelesener Beitrag von Nataliya »

Hallo Ihr Lieben, ich habe gerade für meine Mama und meine Tante ein Rezept geschrieben, würdet Ihr einen Blick drauf werfen , ob alles stimmig ist?

TTagescrem für trockene Haut (70 g)

Die Rezeptur besteht aus folgenden Ingredienzien:
19.6 % Fettphase (13.72 g)

Öle, Buttern und Wachse (11.2 g | 16 %):
1.4 g Jojobaöl (2 %)
5.6 g Arganöl (8 %)
1.4 g Squalan (2 %)
2.1 g Shea Butter (3 %)
0.7 g Avocadin (1 %)

Emulgatoren/Konsistenzgeber (2.52 g | 3.6 % | 18.4 % der Fettphase¹)
1.12 g phospholipon 80 H (1.6 %)
1.4 g sucrosestearat (2 %)

80.4 % Wasserphase (56.28 g)

Wirkstoffe (3.85 g | 5.5 %):
0.21 g Allantoin (0.3 %)
0.7 g glycinbetain (1 %)
0.7 g Sodium PCA (1 %)
1.4 g Glycerin (2 %)
0.7 g Tocopherol (1 %)
0.14 g Gamma-Oryzanol (0.2 %)

Hilfs- und Zusatzstoffe (1.12 g | 1.6 %):
0.14 g xanthan (0.2 %)
0.7 g Rokonsal BSB-N (1 %)
0.28 g Rosengeranie/Rosenholz (0.4 %, das sind ca. 6 Tr.)

51.31 g Wasser (73.3 %)

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Bellis
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Ungelesener Beitrag von Bellis »

Hallo Natalyia,
auf den ersten Blick erscheint die Emulgatorkonzentration sehr niedrig. Hast Du das Rezept mal durch den Emulgatorrechner auf Olionatura laufen lassen?
"Wer auf einen Baum klettern will, fängt unten an, nicht oben." (afrikanisches Sprichwort)

Nataliya
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Ungelesener Beitrag von Nataliya »

Bellis hat geschrieben:
Freitag, 13. Juli 2018, 22:34
Hallo Natalyia,
auf den ersten Blick erscheint die Emulgatorkonzentration sehr niedrig. Hast Du das Rezept mal durch den Emulgatorrechner auf Olionatura laufen lassen?
Ach, vielen Dank. Hab es tatsächlich nicht gemacht. Habe gerade das Rezept modifiziert, da auch Phytostyrol zum Phospholipon empfohlen wird. Das Rezept hab ich gerade modifiziert.

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Kunstblume
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Ungelesener Beitrag von Kunstblume »

Tocopherol und Gamma Oryzanol sind lipophil und zählen technisch gesehen zur Fettphase, wodurch sich diese noch leicht erhöht. PH-Wert messen und ggf. einstellen nicht vergessen. Eine schöne und runde Rezeptur ansonsten. :gut:
Liebe Grüße, Nina

Nataliya
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Ungelesener Beitrag von Nataliya »

Es ist eine eher Lotion geworden und leider bringe ich immer so viele Luftblasen durch den Kai rein , dass das Volumen sich nun auf 3 30ml Glas Fläschchen erhöht hat . Ich hoffe die emulsion fällt mir nun nicht zusammen, und bricht ganz durch .
Hab ich in letzter Zeit öfters , vor allem mit phospholipon...

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Bellis
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Ungelesener Beitrag von Bellis »

Nataliya hat geschrieben:
Samstag, 14. Juli 2018, 12:58
Es ist eine eher Lotion geworden und leider bringe ich immer so viele Luftblasen durch den Kai rein , dass das Volumen sich nun auf 3 30ml Glas Fläschchen erhöht hat . Ich hoffe die emulsion fällt mir nun nicht zusammen, und bricht ganz durch .
Hab ich in letzter Zeit öfters , vor allem mit phospholipon...
Hallo Nataliya,
Lotion ist in Ordnung, das ist bei der Emulgatorkombination nicht anders zu erwarten. Der Kai Blendia ergibt wunderbare, fast bläschenfreie Emulsionen, wenn der Aufsatz ganz eingetaucht ist, d.h. das Rührgefäß muss hoch genug sein und schmal. Und nicht hoch und runter bewegen, sondern im Gefäß belassen und eher mal in Richtung Gefäßwand hin und her bewegen.

Die Emulgatorkonzentration passt jetzt :ja:, bei hochtourigem Rühren könntest Du auch auf 3 % runter gehen plus die 0,2 % Gelbildner, s. auch Heikes Rohstoffporträt.
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Nataliya
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Ungelesener Beitrag von Nataliya »

Nun ist das eingetroffen , was ich befürchtet habe . Die emulsion ist zusammengebrochen . Die Luftblasen haben sich aufgelöst , die Lotion ist um die Hälfte geschrumpft und hat sich sogar separiert ...
Was hab ich wohl falsch gemacht . Kann es an zu langem , hochtourigem rühren sein ? Sucrosestearat scheint davon nicht zu profitieren ...:(

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Nine
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Ungelesener Beitrag von Nine »

Liebe Nataliya,

auf die Gefahr hin, dass Ferndiagnosen auch immer daneben liegen können, vermute ich mal, dass du "schlecht" gerührt hast: Du hast offenbar den ganzen Leistungseintrag, also die Weitergabe der Energie vom sich drehenden Rührer in das Mischgut dazu verwendet, Luftblasen feinst in der Flüssigkeit zu verteilen. Da blieb schlicht keine Energie mehr übrig, die zur Zer- und Verteilung der Fetttröpfchen und damit zum Bilden einer stabilen Emulsion hätte führen können!

Abhilfe: Wie oben schon geschrieben, das Rührorgan tief genug in die Flüssigkeit eintauchen lassen, gfls. ein schlankeres Gefäß nehmen oder bei sehr kleinen Mengen auf Milchaufschäumer o.ä. (auch Handrühren) ausweichen. Dann würde ich den Emulgator eher etwas höher dosieren, dann bist du eher auf der sicheren Seite, d.h. der Emulgator kann dann noch etwas wettmachen, was du mit dem Rühren nicht schaffst. Warum verwendest du nur zwei Co- und keinen Hauptemulgator?

Ich wünsche schonmal gutes Gelingen beim nächsten Mal!
Grüße
Nine

Nataliya
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Ungelesener Beitrag von Nataliya »

Nine hat geschrieben:
Montag, 16. Juli 2018, 18:34
Liebe Nataliya,

auf die Gefahr hin, dass Ferndiagnosen auch immer daneben liegen können, vermute ich mal, dass du "schlecht" gerührt hast: Du hast offenbar den ganzen Leistungseintrag, also die Weitergabe der Energie vom sich drehenden Rührer in das Mischgut dazu verwendet, Luftblasen feinst in der Flüssigkeit zu verteilen. Da blieb schlicht keine Energie mehr übrig, die zur Zer- und Verteilung der Fetttröpfchen und damit zum Bilden einer stabilen Emulsion hätte führen können!
Danke für deine Ferndiagnose :)
Ich verwende immer schmale Gläser , damit die homogenisierungseinheit komplett eintauchen kann . Ich habe die Wasser Phase zur Fettphase ( wird bei sucrosestearat empfohlen ) schluckweise zugegeben und dabei hochtourig emulgieren . Anschließend etwa 1 Minute lang ununterbrochen . Danach mit milchaufschäumer kalt gerührt .
Ich habe mich an die Rahmenrezeptur der H.K. Orientiert . Phospholipon kann als alleiniger Emulgator lt. H.K eingesetzt werden . In Heikes Buch gibt es eine Creme mit phospholipon /imwitor . Imwitor kann durch sucrosestearat ersetzt werden . So schreibt zumindest Heike auf olionatura . Deshalb wollte ich die Kombi ausprobieren .
Zuletzt geändert von Helga am Dienstag, 17. Juli 2018, 01:15, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat wegen besserer Lesbarkeit eingekürzt :-)

Lotti
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Ungelesener Beitrag von Lotti »

Ich würder eher zu niedrige Verarbeitungstemperatur vermuten. Sowohl die Emulgator-Kombi als auch die EK scheinen mir o.k. Bin da aber kein Experte, da ich Sucrosestearat noch nicht verwendet habe. Ansonsten hört sich das doch alles ganz gut an, aber der Milchaufschäumer ist zum Creme rühren in meinen Augen nicht geeignet, da er ja VIEL Luft einrühren SOLL, aber genau das wollen wir in einer Creme ja vermeiden. Bevor ich die IKA bekam, habe ich mit der Intervallmethode gerührt, nur mit Blendia. Das geht auch sehr gut. Zum Schluß noch mal mit einem Spatel die letzte Luft rausgerührt.
Liebe Grüße
Lotti

Nataliya
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Ungelesener Beitrag von Nataliya »

Lotti hat geschrieben:
Montag, 16. Juli 2018, 20:48
Ich würder eher zu niedrige Verarbeitungstemperatur vermuten.
Hm , also ich habe gama orizanol bei 105 Grad im Wasser gelöst , dann ölphase und wasserphase bei 80 Grad mit Kai emulgieren . Also eigentlich so wie es auf Olionatura Empfohlen wird .
Meinst du ich soll noch weiter runter mit der Temperatur gehen ?
Zuletzt geändert von Helga am Dienstag, 17. Juli 2018, 01:22, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat wegen besserer Lesbarkeit eingekürzt :-)

Lotti
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Ungelesener Beitrag von Lotti »

Nein, nein, nicht darunter. 80 °C ist o.k. Auch nicht darüber, das verträgt das Phospholipon nicht. Gamma Oryzanol ist, wie Kunstblume schrieb, fettlöslich, muss also in Öl geschmolzen werden und benötigt diese hohen Temperaturen. Danach das Öl auf 75-80°C wieder abkühlen lassen, und dann die anderen Fette und Phospholipon dazu. Muss Sucrosestearat nicht in Wasser gelöst werden?
Liebe Grüße
Lotti

Nataliya
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Ungelesener Beitrag von Nataliya »

Ups, da hab ich natürlich quatsch geschrieben. Sucrosestearat hab ich im Wasser bei 80 °C quellen lassen und kurz emulgiert, dann in stabilen Ölen das Gamma Orizanol bei 105°C gelöst, restliche Öle und Fett rein, phospholipon aufgeschmolzen, bede Phasen auf 80°C abgekühlt und Wasserphase zur Fettphase schluckweise reingegeben und dabei hochturig gerührt. Am Schluss noch etwa 1 Minute hochturig emulgiert. Bis zur Handwärme mit milchaufschämer gerührt und die restlichen Wirkstoffe rein. Dann ÄÖ, Rokonsal, nochmal gerührt und pH eingestellt. Die Lotion war so fluffig, dass ich statt wie am anfang berechnet 2x 30 ml eben 3x 30 ml Fläschchen gebraucht habe. Nun ist in den Fläschchen die Luft aus der Emulsion entweicht , die Masse ist 1/3 zusammengefallen und die Emulsion hat sich nun teilweise getrennt.... das Wasser setzt sich unten ab.... hab es kurz aufgeschüttelt, scheint wieder homogen zu sein..... aber wahrscheinlich nicht dauerhaft. Irgend wie schade und ich weiß nicht wirklich woran es gelegen hat. Ob die Luftblasen tatsächlich die Emulsionsbildung verhindert haben...
Zuletzt geändert von Annika am Sonntag, 22. Juli 2018, 09:47, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat gelöscht, bitte nicht komplett zitieren

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