Gesichtsfluid für sensible Haut (mit Tendenz zur Akne)

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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petitigre
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Gesichtsfluid für sensible Haut (mit Tendenz zur Akne)

Ungelesener Beitrag von petitigre »

Hallo meine Lieben! :hallihallo:

Nach langer, langer Zeit melde ich mich auch mal wieder mit einem Rezeptentwurf zu Wort und möchte euch freundlich bitten, drüber zu schauen und mir zu schreiben, was euch dazu einfällt.

Eine kurze Erläuterung vorab:
Das Fluid ist für meine sensible, wahrscheinlich feuchtigkeitsarme und barrieregestörte Haut, die auf äußeren und inneren Stress gerne mit Akne-Pickeln reagiert. In der Pubertät hatte ich viele davon, dann habe ich Medikamente genommen und war eine ganze Zeit lang symptomfrei (soweit ich mich erinnere). Die NK-Kaufprodukte für sensible Haut habe ich i.d.R. gut vertragen, aber seitdem ich selber rühre, ist meine Haut des öfteren entzündet und unruhig. Woran das liegt kann ich nur vermuten (zu hohe/niedrige Fettphase, zu abdichtend, zu wenig schützend...). :nixweiss: Typische Produkte für unreine und fettende Haut vertrage ich nicht so gut, ich empfinde sie als "scharf" und reagiere mit noch mehr Pickeln. Wahrscheinlich verstärken sie die Barrierestörung - auf diesen Gedanken bin ich neulich erst gekommen. :idee:

Nach langer Recherche, viel Ausprobieren und einigen Überlegungen schlussfolgere ich fürs Erste, dass mein Fluid
1. antientzündlich
2. feuchtigkeitsspendend und -bindend
3. barriereschützend
4. sebumregulierend
5. reizarm
sein soll.

Anhand dieser Kriterien habe ich versucht, ein Rezept zu erstellen, dass ich nun schon zwei Mal genau so nachgerührt habe - wobei ich beim 2. Mal nachträglich noch Nicotinamid (2 %), Hyaluronsäure hochmolekular (1 Msp.) und Zinc PCA (0,2 %) hinzugegeben habe (soll man eigentlich nicht machen, ich weiß :popohauen: aber es war wirklich nur zum Testen). Ich scheine soweit alles gut zu vertragen, aber die Fettphase kommt mir tendenziell noch etwas zu hoch vor. Vielleicht muss ich auch einfach nur weniger von dem Fluid nehmen? Ich möchte aber ausreichend Schutz haben (mehr Gelbildner?).

Im Folgenden findet ihr das Rezept, wie ich es bisher gerührt habe. Die roten Anmerkungen beziehen sich auf die jeweils gelb gekennzeichneten Elemente und sollen meine Überlegungen für eventuelle Abwandlungen darstellen.

Gesichtsfluid Kamille-Lavendel
Menge: 50 g | Fettphase: 18 % auf 16 % reduzieren?
Phase A
1,5 g Jojobaöl (3 %) etwas weniger? 1,5 % sind schon in der Phospholipidbasis vorhanden
1,0 g Squalan (2 %)
2,5 g Phospholipidbasis (5 %) alternativ: 2 % Lysogel oder Sucrosestearat (HLB 15) + 1 % Phospholipon + 0,5- 1 % Phytosteryl Macadamiate; dann ggf. Gelbildner weglassen
2,5 g Mohnöl (5 %) (anteilig) durch Argan- oder raffiniertes Traubenkernöl ersetzen?
1,5 g Kameliensamen-, Baobab- oder Reiskeimöl (3 %) interessantes Profil, aber wahrscheinlich zu abdichtend
Phase B
29,0 g Wasser (58 %)
5,0 g Kamillenhydrolat (10 %) oder Lavendel, Schafgarbe...
Phase C
0,2 g Xanthan (oder Solagum® AX) (0,4 %) ergibt eine glattere Konsistenz; evtl. mehr?
1 Msp. Hyaluronsäure hochmolekular nachträglich ergänzt
1,2 g Glycerin (2,4 %) evtl. etwas weniger?
Phase D
1,0 g Nicotinamid (2 %) nachträglich ergänzt
0,1 g Zinc PCA (0,2 %) nachträglich ergänzt
0,5 g Tocopherol (1 %)
0,5 g Glycinbetain (1 %) ggf. weglassen oder ersetzen, z.B. durch je 1-2 % Natriumlaktat und Urea
0,5 g Sodium PCA (1 %) wie Glycinbetain
0,5 g Bisabolol (1 %)
0,5 g Panthenol (1 %)
1,5 g wässrig-alkoholischer Kamillenextrakt (70 Vol.-%) (3 %) oder Lavendel, Schafgarbe...
Phase E
0,5 g Rokonsal™ BSB-N (1 %) alternativ mit Dermosoft® 1388 eco (3,5 %) + Dermosoft® GMCY (0,5 %) konservieren; sehr reizvoll finde ich auch den Magnolia Extract 98 (0,2 %), den es seit kurzem bei aliacura zu kaufen gibt - dann in Kombination mit Pentylene Glycol (1-2 %) und Dermosoft® GMCY (0,5 %)
Milchsäure (q. s.)
2-3 Tr. ätherisches Lavendelöl oder Kamille, Palmarosa...

Herstellung
1. Phase A: Alle Lipide bei ca. 70 °C aufschmelzen.
2. Phase B: Wasser auf 80 °C erhitzen, Hydrolat hinzufügen, unter Rühren zu Phase A geben und 1–4 Minuten hochtourig emulgieren. Die Emulsion moderat handwarm rühren.
3. Phase C: Gelbildner in Glycerin dispergieren, zu Phase A/B geben und in Intervallen kalt rühren.
4. Phase D: Wirkstoffe nach und nach hinzufügen und hochtourig homogenisieren.
5. Phase E: Emulsion konservieren, den pH-Wert auf pH 5-5,4 korrigieren und auf Wunsch beduften.

Danke fürs Lesen! :daisy:
Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe.

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Ungelesener Beitrag von Fragolinchen »

Du hast scheint's ein ähnliches Problem wie ich :veilchen: : zuviel Fett bzw. zuviel Produkt gibt Pickel, andererseits schuppt die Haut, nach Reinigung nur mit Wasser und ohne nachfolgende Pflege spannt sie.
Als Jugendliche hatte ich mit fettiger Haut (aber vielleicht war sie auch damals schon barrieregestört?) und Pickeln zu kämpfen, die sich bis ins Erwachesenenalter zogen, mit Einnahme der Pille verschwanden und derer ich mich nun (seit mehreren Jahren ohne Hormonpräparate) wieder "erfreue". Auch meine Überlegungen gehen nun verstärkt in Richtung Rosacea/ barrieregestörter Haut, nachdem mich Kunstblume mit ihrem Beitrag in diesem Thread in diese Richtung gestupst hat.
Dem Fröhlichen ist jedes Unkraut eine Blume, dem Betrübten jede Blume ein Unkraut.
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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Petitgre hat geschrieben: Die NK-Kaufprodukte für sensible Haut habe ich i.d.R. gut vertragen, aber seitdem ich selber rühre, ist meine Haut des öfteren entzündet und unruhig. Woran das liegt kann ich nur vermuten (zu hohe/niedrige Fettphase, zu abdichtend, zu wenig schützend...).
Lieber Tobias, gleich vorweg :) - hattest Du in irgendeiner Charge Lipodermin im Rezept und ist es dadurch besser geworden? Eigentlich sollte dann der Talg besser abfließen und keine Entzündung aufkommen; Heike hat mal in einem Beitrag Lipodermin in einem Spray empfohlen (nur wo?) und neulich hat jemand geschrieben, dass man Lipodermin auch in die Reinigung rühren kann.

Versuch mal die FP zu reduzieren so Wie Du selbst überlegst, kann ja nichts schief gehen, ein Tröpfchen Öl darüber bei Bedarf und fertig :)
Mir persönlich wären Deine vielen Wirkstoffe zu viel und würde jedem raten nur 2-3 zu verwenden, dafür kann man sie in höherer Konzentration einsetzen (10% Regel) und den Rest der geliebten Wirkstoffe in eine eigens dafür kreierte Nachtpflege auslagern.

Außerdem sollte man vielleicht auch Dein Reinigungsprodukt in die Überlegung miteinbeziehen, reinigt es zu sehr, ist es austrocknend (und fettet zu sehr nach) oder bleibt ein Film zurück.
Gesichtswasser (kann auch ein Hydrolat pur sein, z. B. Rosenhydrolat) nach der Reinigung würde ich in jedem Fall empfehlen auch für gesunde Häute :wink:

Vielleicht findest Du hier auch noch ein paar Info's: klick
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Kunstblume »

Ich antworte dir Rot jetzt auf all deine roten Anmerkungen (jetzt in Schwarz), weil ich deine Haut kenne, sie meiner und der meines Schatzes nicht unähnlich ist, ich meine eigenen Erfahrungen einfließen lasse:

Gesichtsfluid Kamille-Lavendel
Menge: 50 g | Fettphase: 18 % auf 16 % reduzieren? Ja, dafür aber ein Sterol einplanen.
Phase A
1,5 g Jojobaöl (3 %) etwas weniger? Ja, und keine Phospholipidbasis als Emu-System 1,5 % sind schon in der Phospholipidbasis vorhanden
1,0 g Squalan (2 %)
2,5 g Phospholipidbasis (5 %) alternativ: 2 % Lysogel oder Sucrosestearat (HLB 15) + 1 % Phospholipon + 0,5- 1 % Phytosteryl Macadamiate; dann ggf. Gelbildner weglassen Ja, und mal testen, ob sogar PHP in FPH aufgeschmolzen werden kann zwecks Barrierestärkung
2,5 g Mohnöl (5 %) (anteilig) durch Argan- oder raffiniertes Traubenkernöl ersetzen? Ja, Mohnöl weg, Traube rein > 3%
1,5 g Kameliensamen-, Baobab- oder Reiskeimöl (3 %) interessantes Profil, aber wahrscheinlich zu abdichtend
Phase B nein, hier Arganöl mit 5% einsetzen
29,0 g Wasser (58 %)
5,0 g Kamillenhydrolat (10 %) oder Lavendel, Schafgarbe... Wenn Hydrolat, dann eines, das nicht so viel ÄÖ enthält wie Lavendel oder Kamille
Phase C
0,2 g Xanthan (oder Solagum® AX) (0,4 %) ergibt eine glattere Konsistenz; evtl. mehr? keinen zusätzlichen Gelbildner, da Lysogel
1 Msp. Hyaluronsäure hochmolekular nachträglich ergänzt Idee: je 0,1% hoch- und niedermolekulare Hya
1,2 g Glycerin (2,4 %) evtl. etwas weniger?
Phase D
1,0 g Nicotinamid (2 %) nachträglich ergänzt Ja, falls verträglich
0,1 g Zinc PCA (0,2 %) nachträglich ergänzt Sebumregulation würde ich nicht in den Vordergrund stellen, ggf. durch Allantoin ersetzen
0,5 g Tocopherol (1 %)
0,5 g Glycinbetain (1 %) ggf. weglassen oder ersetzen, z.B. durch je 1-2 % Natriumlaktat und Urea Glycinbetain weglassen, auf ein Hydratisierer-System setzen, das synergetisch wirkt, evtl Salze > Sodium PCA oder Na-Laktat. Insgesamt reichen m.E. 3% Hydratisierer
0,5 g Sodium PCA (1 %) wie Glycinbetain
0,5 g Bisabolol (1 %) raus
0,5 g Panthenol (1 %) gut
1,5 g wässrig-alkoholischer Kamillenextrakt (70 Vol.-%) (3 %) oder Lavendel, Schafgarbe... raus
Phase E
0,5 g Rokonsal™ BSB-N (1 %) alternativ mit Dermosoft® 1388 eco (3,5 %) + Dermosoft® GMCY (0,5 %) konservieren; sehr reizvoll finde ich auch den Magnolia Extract 98 (0,2 %), den es seit kurzem bei aliacura zu kaufen gibt - dann in Kombination mit Pentylene Glycol (1-2 %) und Dermosoft® GMCY (0,5 %) Rokonsal gut, auf Konservierungssysteme würde ich jetzt noch nicht setzen, zu viele Unbekannte.
Milchsäure (q. s.)
2-3 Tr. ätherisches Lavendelöl oder Kamille, Palmarosa... keine ÄÖ's!!
Liebe Grüße, Nina

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Ungelesener Beitrag von Helga »

Hab ich zuerst vergessen:
Bei Akne ist ein zuviel an Hydratisierer nicht angebracht, bietet Bakterien Futter :)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

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Ungelesener Beitrag von Kunstblume »

Ein ergänzender Satz: Stärkung der Hautbarriere sehr gut, Beruhigung der Haut sehr gute Idee, aber nicht durch aktiven Einsatz antientzündlicher Wirkstoffe, sondern durch deren Reduktion - und da fallen mir sofort die ÄÖ's und Hydrolate ein, die zwar wunderbare Wirkungsspektren besitzen, aber eine Haut auf jeden Fall zusätzlich stressen können. Lass die rigoros erstmal raus, so schwer es fällt. Glycerin kann man versuchsweise ganz auslagern zu Gunsten anderer Hydratisierungssysteme. Und auf das Systematische musst du dabei achten, erst das fein abgestimmte Gesamtkonzept wird die Haut unterstützen. Jetzt wurden es doch 4 Sätze. ;D
Liebe Grüße, Nina

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Ungelesener Beitrag von Kunstblume »

Helga hat geschrieben:
Dienstag, 20. März 2018, 17:43
...Außerdem sollte man vielleicht auch Dein Reinigungsprodukt in die Überlegung miteinbeziehen, reinigt es zu sehr, ist es austrocknend (und fettet zu sehr nach) oder bleibt ein Film zurück.
Gesichtswasser (kann auch ein Hydrolat pur sein, z. B. Rosenhydrolat) nach der Reinigung würde ich in jedem Fall empfehlen auch für gesunde Häute :wink:
Sehr guter Hinweis, auf die Reinigung einzugehen. Von einem werkstoffbeladenen GW rate ich dringend ab und stimme Helga zu, pures Rosenhydrolat nach der Reinigung zu verwenden.
Liebe Grüße, Nina

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Ungelesener Beitrag von Fragolinchen »

Helga hat geschrieben:
Dienstag, 20. März 2018, 17:43
Petitgre hat geschrieben: Die NK-Kaufprodukte für sensible Haut habe ich i.d.R. gut vertragen, aber seitdem ich selber rühre, ist meine Haut des öfteren entzündet und unruhig. Woran das liegt kann ich nur vermuten (zu hohe/niedrige Fettphase, zu abdichtend, zu wenig schützend...).
Lieber Tobias, gleich vorweg :) - hattest Du in irgendeiner Charge Lipodermin im Rezept und ist es dadurch besser geworden? Eigentlich sollte dann der Talg besser abfließen und keine Entzündung aufkommen; Heike hat mal in einem Beitrag Lipodermin in einem Spray empfohlen (nur wo?) und neulich hat jemand geschrieben, dass man Lipodermin auch in die Reinigung rühren kann.
Das war Kunstblume in dem oben von mir verlinkten Thread :wink: . Sie verwendet kein Lipodermin mehr mit Ausnahme im Reinigungsprodukt.
Und ich sag' gleich mal Danke für Eure vielen Tips :bussi: .
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Ungelesener Beitrag von petitigre »

Ihr habt ja mein gesamtes Rezept umgeschrieben! :fuchsschwanz:

Scherz beiseite, vielen lieben Dank für eure Mühe, die Anmerkungen und Vorschläge! :knutscher:
Ich muss zugeben, mir schwirrt noch ein bisschen der Kopf von den ganzen Infos - ich hoffe, ich krieg das irgendwie verknüpft. :ohnmacht:

Vorab zur Info, falls es irgendwie untergegangen sein sollte: tendenziell vertrage ich das vorliegende Fluid schon recht gut, meine Haut ist deutlich entspannter und besser versorgt. Daher gehe ich davon aus, dass ich auf dem richtigen Weg bin und vielleicht nicht allzu viel ändern muss? ;)

Ich werde mir eure Antworten jetzt aber erst einmal schrittweise vornehmen und auf die Anmerkungen Bezug nehmen. Bis gleich!
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Ungelesener Beitrag von petitigre »

Fragolinchen hat geschrieben:
Dienstag, 20. März 2018, 17:32
nachdem mich Kunstblume mit ihrem Beitrag in diesem Thread in diese Richtung gestupst hat.
Interessanter Thread, danke!
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Ungelesener Beitrag von petitigre »

Helga hat geschrieben:
Dienstag, 20. März 2018, 17:43
Lieber Tobias, gleich vorweg :) - hattest Du in irgendeiner Charge Lipodermin im Rezept und ist es dadurch besser geworden? Eigentlich sollte dann der Talg besser abfließen und keine Entzündung aufkommen; Heike hat mal in einem Beitrag Lipodermin in einem Spray empfohlen (nur wo?) und neulich hat jemand geschrieben, dass man Lipodermin auch in die Reinigung rühren kann.
Ich habe so ein gemischtes Gefühl, was das Lipodermin angeht. Im vorliegenden Rezept ist es ja über die Phospholipidbasis mit 1,25 % enthalten. Ich hatte es auch schon mal in einer Ölmischung. Im Gesichtswasser, das Heike schon mal vorgeschlagen hatte, möchte ich es nicht - wobei ich auch nicht mehr sagen kann, was da noch alles drin war...
Und das mit der Reinigung war Nina, die es wiederum bei Dr. Lautenschläger gelesen hatte. ;)


Versuch mal die FP zu reduzieren so Wie Du selbst überlegst, kann ja nichts schief gehen, ein Tröpfchen Öl darüber bei Bedarf und fertig :)
Guter Einwand. :ja:
Mir persönlich wären Deine vielen Wirkstoffe zu viel und würde jedem raten nur 2-3 zu verwenden, dafür kann man sie in höherer Konzentration einsetzen (10% Regel) und den Rest der geliebten Wirkstoffe in eine eigens dafür kreierte Nachtpflege auslagern.
Mit dem Gedanken habe ich auch schon gespielt... Ich gebe zu, dass ich die beschriebenen Wirkungen aller genannten Wirkstoffe sehr reizvoll finde und deshalb auf keinen Verzichten wollte. Ich habe mir gedacht, dass jeweils eine geringere EK... Na ja, ich werde noch einmal in mich gehen. ;)

Außerdem sollte man vielleicht auch Dein Reinigungsprodukt in die Überlegung miteinbeziehen, reinigt es zu sehr, ist es austrocknend (und fettet zu sehr nach) oder bleibt ein Film zurück.
Gesichtswasser (kann auch ein Hydrolat pur sein, z. B. Rosenhydrolat) nach der Reinigung würde ich in jedem Fall empfehlen auch für gesunde Häute :wink:
Nachdem ich eine zeitlang auf die Reinigung verzichtet und nur warmes Wasser verwendet hatte, weil ich dachte, ein Reinigungsprodukt würde die Barriereschicht wieder stören, merke ich nun, dass ich ohne Reinigung nach wenigen Tagen so eine Art "Schicht" auf meiner Haut spüre (liegen geblieben Fettsäuren?).
Also habe ich mal die Tonerde-Reinigunscreme aus Heikes E-Book, mit 17 % Fettphase, Sesamöl, 2 % Sheabutter, Montanov™ 202, grüner Tonerde und Sanfteen. Ich finde sie ein bisschen zu filmbildend, was m.E. an der Sheabutter liegt. Ich würde sie beim nächsten Mal rauslassen und das Sanfteen erhöhen (oder ersetzen?). Grundsätzlich mag ich die Reinigung mit Tonerde und meine Haut fühlt sich nach dem Waschen auf jeden Fall deutlich besser an! Sie spannt auch nicht, sondern ist schon glatt und "geklärt". Danach kommt das Fluid drauf, abends manchmal noch mit 1-2 Tr. Hanföl.
Gesichtswasser habe ich zwischendurch auch ausprobiert, aber mein Verstand sagt mir, dass das zu viel des Guten ist. Pures Hydrolat wäre eine Idee - ich habe noch selbst destillierte Melisse da (duftet nur schwach, wird also arm an ätherischen Ölen sein... ;)


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Ungelesener Beitrag von Kunstblume »

petitigre hat geschrieben:
Mittwoch, 21. März 2018, 08:23
Und das mit der Reinigung war Nina, die es wiederum bei Dr. Lautenschläger gelesen hatte. ;)...
Da hab ich ja was angerichtet, dass sich alle nun darauf berufen, dass ich das mit Lipodermin bei Dr. Lautenschläger gelesen hätte, und ich kann die Quelle nicht mehr lokalisieren oder habe sogar falsch interpretiert... :fahne: Ich kann nur sagen, Lipo in Reinigung ausgelagert schadet mir gar nicht. Aus der Gesichtspflege habe ich es rausgenommen, es ist schon ein sehr potentes Stöffchen, muss ich sagen. Ich wollte so wenig Reaktives wie möglich. Und Reinigung nur mit warmem Wasser geht für meine Wangen. Aber die sebumreiche Stirn benötigt mehr, sonst bekomme ich auch diesen Film. Milde Reinigungsmilch, danach Rosenhydrolat pur, für T-Zone und Wangen mittlerweile verschiedene Präparate. Extrapflege bei Kälte und trockener Heizungsluft. Weniger ist mehr und systemisch arbeiten.
Liebe Grüße, Nina

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Ungelesener Beitrag von Fragolinchen »

petitigre hat geschrieben:
Mittwoch, 21. März 2018, 08:23
Ich habe so ein gemischtes Gefühl, was das Lipodermin angeht.
Phospholipidbasis als Emulgator hatte ich auch schon. Ging nur, wenn das Verhältnis PHP80H : Lipodermin zu ungusten des Lipodermins deutlich Richtung PHP80H verschoben war - lag, meine ich, bei 0,5 % EK. Inwieweit da überhaupt noch spürbare Wirkung von Lipodermin ausgeht, weiß ich nicht. Bei einer EK von 3 % Lipodermin - was ich danach wegen der nicht abnehmenden Unreinheiten versuchte - wurde meine Haut nur noch schlechter. Wie Nina schon sagte, ist Lipodermin sehr potent, schleust die Wirkstoffe tief in die Haut ein - für empfindliche Haut, evtl. noch mit Rosacea ein NoGo! Daher bin ich sehr dankbar, dass sie mich Richtung Hautbarriere stupste und mir jemand (ich müßte nachsehen, wer) Lysogel als Emulgator empfahl.

Helga hat geschrieben:
Dienstag, 20. März 2018, 17:43
Außerdem sollte man vielleicht auch Dein Reinigungsprodukt in die Überlegung miteinbeziehen, reinigt es zu sehr, ist es austrocknend (und fettet zu sehr nach) oder bleibt ein Film zurück.
Gesichtswasser (kann auch ein Hydrolat pur sein, z. B. Rosenhydrolat) nach der Reinigung würde ich in jedem Fall empfehlen auch für gesunde Häute :wink:
petitigre hat geschrieben:
Mittwoch, 21. März 2018, 08:23
Nachdem ich eine zeitlang auf die Reinigung verzichtet und nur warmes Wasser verwendet hatte, weil ich dachte, ein Reinigungsprodukt würde die Barriereschicht wieder stören, merke ich nun, dass ich ohne Reinigung nach wenigen Tagen so eine Art "Schicht" auf meiner Haut spüre (liegen geblieben Fettsäuren?).
Da lese ich mal sehr interessiert mit. Ich hab' das Gefühl, Du steckst in meiner Haut :schocker: ...
Momentan verwende ich ab und zu eine Reinigungsmilch, die Lila Blume für ihre Rosacea-Haut so ähnlich gerührt hat klick. Inzwischen rührt sie die Reinigungsmilch mit einer FP von 13 % - muss man vermutlich ausprobieren, ob weniger besser ist. Ich hab' für's erste mal 12 % FP drin.

petitigre hat geschrieben:
Mittwoch, 21. März 2018, 08:23
Gesichtswasser habe ich zwischendurch auch ausprobiert, aber mein Verstand sagt mir, dass das zu viel des Guten ist. Pures Hydrolat wäre eine Idee - ich habe noch selbst destillierte Melisse da (duftet nur schwach, wird also arm an ätherischen Ölen sein... ;)
Verwende ich nicht mehr. Egal ob Neroli- oder Rosenhydrolat pur, GW aus destilliertem Wasser und Panthenol, egal ob aufgesprüht oder mit Wattepad aufgetragen - die Wirkstoffe in einer Creme sind gut verträglich, bei GW tickt die Haut aus.
Tiramisurella stellt hier eine spannende Frage, ob Wirkstoffe nach Verdunstung des GW evtl. auf der Haut bleiben, nicht einziehen können - Stichwort Rosacea und osmotische Empfindlichkeit.
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Ungelesener Beitrag von Kunstblume »

Ich merke auch, dass meine Haut nur mit Rosenhydrolat nach Reinigung wirklich klarkommt. Aber bei unserem harten Wasser brauche ich das scheinbar, denn sonst ist meine Haut nach Reinigung (auch mit purem Wasser oder nach Dusche) sehr rauh. Rosenhydrolat glättet wieder, senkt den PH-Wert vermutlich, beruhigt. Andere Hydrolate mit mehr ÄÖ drin, aktivieren viel zu sehr. Ich lasse schon lange ÄÖ's aus der Gesichtspflege raus, sie brachten mehr Unruhe als Wirkung. Meine Reinigungsmilch liegt um die max. 20% FPH, LG+PHP80 als Emu-System, Lipodermin drin, SLMI für 1% WAS, "leichte" linolsäure betonte Öle, letztes Mal noch etwas Sojawachs oder auch mal Viscolid dabei. Kleine Mengen davon benutzen, gilt auch für Gesichtspflege - da reicht mir Erbsengroße für das gesamte Gesicht.
Liebe Grüße, Nina

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Kunstblume hat geschrieben:
Dienstag, 20. März 2018, 17:46
Ich antworte dir Rot jetzt auf all deine roten Anmerkungen (jetzt in Schwarz), weil ich deine Haut kenne, sie meiner und der meines Schatzes nicht unähnlich ist, ich meine eigenen Erfahrungen einfließen lasse:

Gesichtsfluid Kamille-Lavendel
Menge: 50 g | Fettphase: 18 % auf 16 % reduzieren? Ja, dafür aber ein Sterol einplanen.
Phase A
1,5 g Jojobaöl (3 %) etwas weniger? Ja, und keine Phospholipidbasis als Emu-System 1,5 % sind schon in der Phospholipidbasis vorhanden
1,0 g Squalan (2 %)
2,5 g Phospholipidbasis (5 %) alternativ: 2 % Lysogel oder Sucrosestearat (HLB 15) + 1 % Phospholipon + 0,5- 1 % Phytosteryl Macadamiate; dann ggf. Gelbildner weglassen Ja, und mal testen, ob sogar PHP in FPH aufgeschmolzen werden kann zwecks Barrierestärkung
2,5 g Mohnöl (5 %) (anteilig) durch Argan- oder raffiniertes Traubenkernöl ersetzen? Ja, Mohnöl weg, Traube rein > 3%
1,5 g Kameliensamen-, Baobab- oder Reiskeimöl (3 %) interessantes Profil, aber wahrscheinlich zu abdichtend
Phase B nein, hier Arganöl mit 5% einsetzen
29,0 g Wasser (58 %)
5,0 g Kamillenhydrolat (10 %) oder Lavendel, Schafgarbe... Wenn Hydrolat, dann eines, das nicht so viel ÄÖ enthält wie Lavendel oder Kamille
Phase C
0,2 g Xanthan (oder Solagum® AX) (0,4 %) ergibt eine glattere Konsistenz; evtl. mehr? keinen zusätzlichen Gelbildner, da Lysogel
1 Msp. Hyaluronsäure hochmolekular nachträglich ergänzt Idee: je 0,1% hoch- und niedermolekulare Hya
1,2 g Glycerin (2,4 %) evtl. etwas weniger?
Phase D
1,0 g Nicotinamid (2 %) nachträglich ergänzt Ja, falls verträglich
0,1 g Zinc PCA (0,2 %) nachträglich ergänzt Sebumregulation würde ich nicht in den Vordergrund stellen, ggf. durch Allantoin ersetzen
0,5 g Tocopherol (1 %)
0,5 g Glycinbetain (1 %) ggf. weglassen oder ersetzen, z.B. durch je 1-2 % Natriumlaktat und Urea Glycinbetain weglassen, auf ein Hydratisierer-System setzen, das synergetisch wirkt, evtl Salze > Sodium PCA oder Na-Laktat. Insgesamt reichen m.E. 3% Hydratisierer
0,5 g Sodium PCA (1 %) wie Glycinbetain
0,5 g Bisabolol (1 %) raus
0,5 g Panthenol (1 %) gut
1,5 g wässrig-alkoholischer Kamillenextrakt (70 Vol.-%) (3 %) oder Lavendel, Schafgarbe... raus
Phase E
0,5 g Rokonsal™ BSB-N (1 %) alternativ mit Dermosoft® 1388 eco (3,5 %) + Dermosoft® GMCY (0,5 %) konservieren; sehr reizvoll finde ich auch den Magnolia Extract 98 (0,2 %), den es seit kurzem bei aliacura zu kaufen gibt - dann in Kombination mit Pentylene Glycol (1-2 %) und Dermosoft® GMCY (0,5 %) Rokonsal gut, auf Konservierungssysteme würde ich jetzt noch nicht setzen, zu viele Unbekannte.
Milchsäure (q. s.)
2-3 Tr. ätherisches Lavendelöl oder Kamille, Palmarosa... keine ÄÖ's!!
Liebe Nina, danke für Deine ausführliche Betrachtung meines Rezepts. Über manche Anmerkungen bin ich gestolpert, dazu ein paar Fragen bzw. Antworten:
1. Warum nicht die Phospholipidbasis als Emulgator? Hattest Du sie nicht neulich am Telefon erwähnt? :gruebel: Sie enthält ja schon Phospholipon® 80 H und Phytosteryl Macadamiate - außerdem ein bisschen Lipodermin. Eine Idee wäre nun, sie nur mit 4 % einzusetzen (= je 1 % Phospholipon® 80 H und Lipodermin sowie 0,8 % Phytosteryl Macadamiate und 1,2 % Jojobaöl) und mit Sucrosestearat oder Lysogel zu ergänzen.
2. Ich schmelze das Phospholipon® 80 H der Einfachheit halber immer in der Fettphase auf - ich hatte es früher aber auch schon mal in der Wasserphase versucht. An den Unterschied erinnere ich mich nun leider nicht mehr...
3. Bei der Ölmischung hatte ich überwiegend auf reizarme und irritationsmildernde Öle gesetzt. Raffiniertes Traubenkernöl habe ich derzeit nicht...
4. Die Hydrolate, Extrakte und ätherischen Öle habe ich ja aufgrund ihrer entzündungshemmenden Wirkung eingesetzt. Ich werde sie aber beim nächsten Mal raus lassen. ;)
5. Niedermolekulare Hyaluronsäure habe ich (noch) nicht und mir ist auch immer noch nicht ganz klar, ob diese kosmetisch sinnvoll ist? Ich habe verschiedene Infos gelesen und bin verwirrt... Merkt ihr einen Unterschied??
6. Ich habe übrigens jetzt Aquaxyl zu Hause, das vergaß ich zu erwähnen!
7. Ich weiß, Du liebst Allantoin, aber mich schreckt die angebliche stark keratolytische Wirkung ab. :uh: Ist das nicht das Gegenteil von barrierestärkend?
8. Warum ausgerechnet das beruhigende Bisabolol raus? :augenwisch:

Insgesamt finde ich es sehr, sehr schwierig zu ermitteln, was wo wie wann wirkt oder nicht. Es gibt so viele verschiedene Variablen, Reinigung eingeschlossen. Wenn ich an einem Schräubchen drehe, weiß ich nie, ob nicht vielleicht das Gesamtkonzept nicht stimmt. Es ist ermüdend... :seufz:

Ehrlich gesagt wurmt es mich gerade ein bisschen, mein ganzes Konzept über den Haufen zu werfen... Aber ich werde mal meinen Stolz zurückstellen und mich auf eure Vorschläge einlassen. :unknown:
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petitigre
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Ungelesener Beitrag von petitigre »

Kunstblume hat geschrieben:
Dienstag, 20. März 2018, 17:46
weil ich deine Haut kenne, sie meiner und der meines Schatzes nicht unähnlich ist, ich meine eigenen Erfahrungen einfließen lasse
Ihr hattet aber früher keine Akne und Entzündungen, oder? Meine Haut ist ja nicht per se fettig (anders als bei meinem Mann, der hat auch diese T-Zone, wie Du), sondern einfach feuchtigkeitsarm - wahrscheinlich weil barrieregestört. Und dazu noch sehr sensibel, reagiert mit Sicherheit auch auf seelischen Stress, Schlaf, Ernährung...
Absurderweise schien meiner Haut das "Pflegelipid-Konzentrat" aus Heikes Buch, über Nacht aufgetragen, sehr gut zu bekommen. Und das obgleich der enthaltenen Shea- und Kakaobutter. So viel zum Thema Komedogenität - meine Haut scheint allen Regeln zu widersprechen, ich bin zwischendurch völlig am Ende mit meinem Latein. :cry:
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Ungelesener Beitrag von Fragolinchen »

petitigre hat geschrieben:
Mittwoch, 21. März 2018, 10:02
Insgesamt finde ich es sehr, sehr schwierig zu ermitteln, was wo wie wann wirkt oder nicht. Es gibt so viele verschiedene Variablen, Reinigung eingeschlossen. Wenn ich an einem Schräubchen drehe, weiß ich nie, ob nicht vielleicht das Gesamtkonzept nicht stimmt. Es ist ermüdend... :seufz:
Ich fühle mit Dir :knuddel: .
petitigre hat geschrieben:
Mittwoch, 21. März 2018, 10:02
1. Warum nicht die Phospholipidbasis als Emulgator? Hattest Du sie nicht neulich am Telefon erwähnt? :gruebel: Sie enthält ja schon Phospholipon® 80 H und Phytosteryl Macadamiate - außerdem ein bisschen Lipodermin.
PHP 80H: Lipodermin im Verhältnis 1:1. Es gab doch hier im Forum mal die Diskussion, in welchem Verhältnis für welche Haut die beiden stehen sollten - Stichwort Fluidisieren vs. Barrierestärken? Muss mal suchen gehen...
petitigre hat geschrieben:
Mittwoch, 21. März 2018, 10:02
6. Ich habe übrigens jetzt Aquaxyl zu Hause, das vergaß ich zu erwähnen!
Hihi, ich auch - hab' mich aber noch nicht getraut, es zu testen.
petitigre hat geschrieben:
Mittwoch, 21. März 2018, 10:02
7. Ich weiß, Du liebst Allantoin, aber mich schreckt die angebliche stark keratolytische Wirkung ab. :uh: Ist das nicht das Gegenteil von barrierestärkend?
Daneben hat es jedoch auch noch andere Wirkungen. Zitat aus unsrem Rührküchen-Wiki: "Allantoin wirkt wundheilend, keratoplastisch, entzündungshemmend und zellregenerierend."
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Ungelesener Beitrag von Rosemarie »

Off-Topic
Kunstblume hat geschrieben:
Dienstag, 20. März 2018, 17:46
....2,5 g Mohnöl (5 %) (anteilig) durch Argan- oder raffiniertes Traubenkernöl ersetzen? Ja, Mohnöl weg, Traube rein > 3%...
Hallo Nina, Verständnisfrage: warum kein Mohnöl und dafür lieber Traubenkernöl?
:easteregg: :easteregg: :easteregg: :easteregg:
viele Grüße
Rosemarie

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Sunsmile
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Ungelesener Beitrag von Sunsmile »

Nun möchte ich mich auch zu Wort melden.. Wie du deine Haut beschreibst, das könnte auch meine sein.. von allem etwas :D Daher meine Erfahrung: zuviel anregendes tut meiner Haut nicht gut (besonders: Cranberrysamenöl, Nicotinamid, ätherische Öle..) und wie ich gerade gelernt habe: Lipodermin! Es ist wirklich potent und kombiniert mit einem zuviel an Hydratisierern (ich nutze übrigens Aquaxyl kombiniert mit Panthenol im Gesichtsfluid bereits und liebe es, gerade im Winter hält es wunderbar die Haut feucht trotz Heizungsluft,Wind und Kälte) verursacht es auch vermehrt Unreinheiten. Am schlimmsten war es, gemörsertes Urea + Allantoin in meine Mineralfoundation zu geben - es lief förmlich vom Gesicht, regt den Talgfluss dann doch sehr an (nein danke liebes Urea!). Also die Balance zu finden ist schon tricky. Und da stimme ich meinen Vorrednerinnen zu: ätherische Öle weglassen, Hydrolat rausnehmen und ggf. einzeln nach dem Waschen verwenden - also deine Formulierung ganz stark reduzieren und dann Charge für Charge einen neuen Wirkstoff hinzunehmen. Ich weiß, es ist sooooo verlockend was dort draußen alles an Rohstoffen existiert, ich musste mich auch regelrecht festketten um nicht noch zwei, drei tolle Wirkstoffe in mein Fluid zu werfen (habe ich gemacht, ging nicht gut -- Lehrgeld!). Belohnung ist aber: du "fühlst", was der einzelne Rohstoff für dich tut (oder eben auch nicht!) und das macht das zukünftige kombinieren auch leichter. Nur Mut! :sunny: :kleinehexe:
Herzliche Grüße,

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Ungelesener Beitrag von Bellis »

petitigre hat geschrieben:Ehrlich gesagt wurmt es mich gerade ein bisschen, mein ganzes Konzept über den Haufen zu werfen...
Hallo Tobias,
Du schreibst, dass Deine Haut deutlich entspannter und besser versorgt ist und Du Dein Fluid gut verträgst. Warum dann alles gleich über den Haufen schmeißen und nicht erstmal entspannt zurücklehnen und abwarten, was die Haut in zwei Wochen dazu sagt? :nixweiss:
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Ungelesener Beitrag von Kunstblume »

Rosemarie hat geschrieben:
Mittwoch, 21. März 2018, 14:49
Off-Topic
Kunstblume hat geschrieben:
Dienstag, 20. März 2018, 17:46
....2,5 g Mohnöl (5 %) (anteilig) durch Argan- oder raffiniertes Traubenkernöl ersetzen? Ja, Mohnöl weg, Traube rein > 3%...
Hallo Nina, Verständnisfrage: warum kein Mohnöl und dafür lieber Traubenkernöl?
:easteregg: :easteregg: :easteregg: :easteregg:
Weil ich im Direktvergleich Mohnöl zwar als weichmachend, aber aufliegender denn Traubenkernöl (nativ, Bio) fand.
Liebe Grüße, Nina

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Ungelesener Beitrag von Rosemarie »

Kunstblume hat geschrieben:
Mittwoch, 21. März 2018, 19:42
Weil ich im Direktvergleich Mohnöl zwar als weichmachend, aber aufliegender denn Traubenkernöl (nativ, Bio) fand.
Danke :easteregg:
viele Grüße
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Ungelesener Beitrag von petitigre »

Danke für eure weiteren Antworten und Erfahrungswerte, da hab ich nochmal was zum Nachdenken! :blumenfuerdich:
Bellis hat geschrieben:
Mittwoch, 21. März 2018, 16:52
petitigre hat geschrieben:Ehrlich gesagt wurmt es mich gerade ein bisschen, mein ganzes Konzept über den Haufen zu werfen...
Hallo Tobias,
Du schreibst, dass Deine Haut deutlich entspannter und besser versorgt ist und Du Dein Fluid gut verträgst. Warum dann alles gleich über den Haufen schmeißen und nicht erstmal entspannt zurücklehnen und abwarten, was die Haut in zwei Wochen dazu sagt? :nixweiss:
Wahrscheinlich, weil ich meinem Urteilsvermögen so oft nicht traue, mich von den Antworten der anderen beeindrucken lasse und mehr auf fremde Meinungen gebe...? :nixweiss: Du hast recht, danke für den Impuls. Derzeit benutze ich noch das Fluid in vorliegender Rezeptur, empfinde es aber als geringfügig zu fettig. Seit ein paar Tagen randaliert die Haut wieder - warum, weiß ich nicht so genau. Leider fang ich dann auch immer an zu drücken und zu kratzen, was das Ganze noch verschlimmert... :wall: :popohauen:

Gestern ist mir noch eingefallen, dass ich relativ zu Anfang meiner Rühr-Karriere ein recht simples Rezept entwickelt habe, das dem Vorschlag von Nina stark ähnelt. Ich habe es in den Untiefen meines PCs gefunden, optisch aufpoliert und liebevoll "Tagesfluid No. 1" getauft. :klimper:
Ich werde es nächste Woche mal posten - gleich verschwinde ich erstmal nach Berlin (in Richtung Stammtisch). ;)
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Ungelesener Beitrag von Fragolinchen »

petitigre hat geschrieben:
Donnerstag, 22. März 2018, 09:39
Derzeit benutze ich noch das Fluid in vorliegender Rezeptur, empfinde es aber als geringfügig zu fettig. Seit ein paar Tagen randaliert die Haut wieder - warum, weiß ich nicht so genau.
Das kenn' ich auch :troest: - kaum meint man, man hat jetzt endlich DIE Pflege gefunden, lacht einen die Haut dreckig aus. Das war auch der Grund für mich wieder von vorne anzufangen. Den Link zum Thread hatte ich Dir ja schon geschickt.
petitigre hat geschrieben:
Donnerstag, 22. März 2018, 09:39
Gestern ist mir noch eingefallen, dass ich relativ zu Anfang meiner Rühr-Karriere ein recht simples Rezept entwickelt habe, das dem Vorschlag von Nina stark ähnelt.
Dann würde ich das einfach nochmal versuchen. Mittlerweile bist Du ja um einiges Wissen und Erfahrung reicher als zu Beginn Deiner Rühkarriere, so dass Du anhand dieser Grundrezeptur jetzt gezielter dran feilen kannst.
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:bunny: Hallo Tobias,
ich weiß, das macht dich jetzt auch nicht glücklicher, aber ich wollte noch einwerfen, dass auch die Bedürfnisse der Haut sich ändern können. :superirre:
Ich habe Niacin lange gut vertragen (auch mit 4%) und jetzt muckt meine Haut schon bei 2%. Also Niacin erst mal nach ganz hinten in den Rohstoffschrank verbannen und weiter an den vielen kleinen Schrauben und Schräubchen drehen. :easteregg: Sonst würde es doch auch langweilig.
Grüße Berlin und den Stammtisch von mir
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petitigre hat geschrieben:Du hast recht, danke für den Impuls. Derzeit benutze ich noch das Fluid in vorliegender Rezeptur, empfinde es aber als geringfügig zu fettig. Seit ein paar Tagen randaliert die Haut wieder - warum, weiß ich nicht so genau. Leider fang ich dann auch immer an zu drücken und zu kratzen, was das Ganze noch verschlimmert... :wall: :popohauen:
Hallo Tobias :troest:,
ich kenne das auch. Als erste Hilfe bei Entzündungen haben sich bei mir Kompressen mit Kamillentee (richtig warm) bewährt. Nicht zu scharfe Reinigungen, lieber mal ein Dampfbad machen mit Kamille, Lavendel oder Ringelblume.
Und vielleicht wirklich nochmal mit Deiner einfachen Anfangsrezeptur beginnen und langsam aufbauen. Ich habe Anfang letzten Jahres auch mit viel zuviel Wirkstoffen und Lipodermin experimentiert, das hat meine Haut wahnsinnig unruhig gemacht, so dass ich wieder zu meinen einfachen Rezepturen zurück gekommen bin. Arganöl, Traubenkernöl sind gute Begleiter für meine Mischhaut, die ebenfalls zu Entzündungen neigt. Extrakte aus Ringelblume, Gänseblümchen und Stiefmütterchen wirken synergistisch und haben sich bewährt, aber nicht mehr als 5 % auf die Gesamtrezeptur.

Mit Nicotinamid wäre ich auch erstmal vorsichtig, das vertragen viele nicht im Gesicht.
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Ach ihr Lieben, das macht mir Mut, vielen Dank! :knuddler:
An Kompressen und Dampfbäder habe ich nicht gedacht, das mach ich nächste Woche mal. Pflanzenextrakte habe ich verschiedene (Gänseblümchen, Ringelblume, Malve...), aber die baue ich erst später in die Rezeptur ein. Nächste Woche probiere ich mal „Tagesfluid No. 1“ aus. :)
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Ungelesener Beitrag von Blüten »

Lieber Tobias,
Du verrätst uns so oft Deine guten Gedanken. Die Bodylotion für Ältere schätze ich auch von Dir.
Deshalb: Hast Du mal an das Rohstoffportrait von Squalan gedacht? :bunny:
Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.

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Ungelesener Beitrag von petitigre »

Danke, Birgit. Ich geh gleich mal bei ON nachschauen (aber Squalan habe ich ja ohnehin im Rezept...). ;)
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Ungelesener Beitrag von petitigre »

Fragolinchen hat geschrieben:
Donnerstag, 22. März 2018, 10:36
kaum meint man, man hat jetzt endlich DIE Pflege gefunden, lacht einen die Haut dreckig aus.
Genau so! :huhu:
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