Urea in Oleogel?

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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Baumhummel
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Urea in Oleogel?

Ungelesener Beitrag von Baumhummel »

Hallo,

Ich würde gerne 2-3% Urea in einem Oleogel (mit 3% Ceralan) verwenden, bin mir aber nicht sicher wie ich es am besten einarbeiten kann. Heike schlägt bei Verwendung in fettbasierten Produkten Lösung des Urea in Lipodermin vor, aber das enthält natürlich einen geringen Anteil Wasser.

Ich denke, dann müßte ich wohl vorsichtshalber konservieren und auch puffern um den Ph-Wert zu stabilisieren. Hat jemand Erfahrung damit, Urea direkt in ein Oleogel (ohne vorherige Lösung in Wasser oder Alkohol) einzuarbeiten? Stundenlanges Mörsern ist nun auch nicht so mein Ding.

Tut mir leid wenn ich hier etwas auf dem Schlauch stehe, bin noch ein Newbie!

Danke im Voraus,

Baumhummel

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Andrea-
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Ungelesener Beitrag von Andrea- »

Heike schreibt schon, dass Urea, feinst zerrieben, in ein Ölgel eingearbeitet werden kann; einfach gut einrühren. Urea zu zerreiben dauert nicht stundenlang :); bevor ich Harnstoff kristallin gekauft habe, habe ich es auch im Mörser zerrieben.
Dass ein Konservierung bei Verwendung von Lipodermin notwendig ist, glaube ich eher nicht. Unsere Produkte sollten sowieso zügig verwendet werden.
Aber warte mal ab, was die "alten Rührhasen" meinen :)
Liebe Grüße, Andrea-

Baumhummel
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Ungelesener Beitrag von Baumhummel »

Hallo Andrea,
Vielen lieben Dank für die Antwort. Ich probier's am Wochenende einfach mal (gerieben, ohne Lipoderm) mit einer kleinen Menge, mal sehen was dabei herauskommt! :kleinehexe:
Liebe Grüße,
Baumhummel

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Alraune
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Ungelesener Beitrag von Alraune »

So winzige Mengen Wasseranteil wie bei der Zugabe von Lipodermin machen nichts aus. Dafür brauchst Du nicht extra konservieren. Das funktioniert wie bei einer Coldcreme.

LG
Alraune
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Andrea-
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Ungelesener Beitrag von Andrea- »

Ich bin auch neugierig was dabei raus kommt :) - berichte bitte !
Liebe Grüße, Andrea-

Baumhummel
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Ungelesener Beitrag von Baumhummel »

Liebe Alraune und Andrea,

Ich werde einfach mal beides ausprobieren (Urea in Lipoderm gelöst/zerrieben beigefügt) und dann Bericht erstatten.

Vielen Dank für Hilfe.
LG,
Baumhummel

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Alraune
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Ungelesener Beitrag von Alraune »

Gute Idee, dann weißt Du auch gleich was besser wirkt, oder zumindest was sich besser anfühlt.

LG
Alraune
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Rosemarie
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Ungelesener Beitrag von Rosemarie »

Hallo,
ich hole mal diesen älteren thread wieder ans Tageslicht.
Die Haut an meinen Händen und Füßen war (ziemlich plötzlich) trocken und rau. Sie hat an Sandpapier erinnert - sehr feines Sandpapier zwar - aber eben Sandpapier.
:brille: Und dann habe ich mich an diesen thread erinnert und einfach ausprobiert. Ein genaues Rezept kann ich nicht geben (es war ein bißchen nach dem Motto: alles was weg muss), aber pi mal Daumen habe ich Öl (Mandelöl, Marulaöl und Hanföl) mit ca. 6% Viscolid und ca. 6% Urea vermischt. Das Oleogel habe ich anfangs 2x und dann 1x täglich auf die feuchte aufgetragen und gut einmassiert. Das Oleogel zieht erstaunlich schnell ein, es bleibt kein fettiges Gefühl - und wenn ich dann noch Urea als Pulver (von AromaZone) habe ...
Und es hat geholfen :love:
Nächste Woche, wenn meine Vorräte wieder aufgefüllt sind, werden ich das Ganze noch mal sorgfältig mischen, um es für solche Notfälle griffbereit zu haben.
viele Grüße
Rosemarie

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Andrea-
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Ungelesener Beitrag von Andrea- »

Interessant, danke :rosefuerdich: Rosmarie für diesen Bericht. Ich verwende Viscolid gerne für ein Massegel, allerdings ohne Urea :). Ich hätte wahrscheinlich an einer neuen Rezeptur für eine Creme getüftelt und das wäre sicher aufwendiger gewesen.
Liebe Grüße, Andrea-

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Ungelesener Beitrag von Alraune »

Das hört sich doch gut an. bei mir macht sich auch grade "Sandpapier" breit. Für ein einfaches Rezept bin ich auch immer zuhaben.

LG
Alraune
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Ungelesener Beitrag von Rosemarie »

Alraune hat geschrieben:
Montag, 11. Februar 2019, 08:22
...bei mir macht sich auch grade "Sandpapier" breit. Für ein einfaches Rezept bin ich auch immer zuhaben...
Hallo Alraune,
wichtig ist, das Oleogel auf feuchte Haut aufzutragen. Es wirkt, lässt sich schnell herstellen und man kann die gewohnte Handcreme (Fußcreme) problemlos weiter verwenden. (und man hat keine Probleme mit Urea ... Pufferung)
viele Grüße
Rosemarie

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Ungelesener Beitrag von Nelli »

Hallo Rosemarie,
ich hätte mal eine Frage: Vor ein paar Wochen hab ich auch mal ein Oleogel mit Urea gerührt, aber das Urea hat sich komplett am Boden abgesetzt. Musste es dann jedes Mal aufrühren. Auf feuchter Haut hat es sich dann erst aufgelöst. War das bei Dir nicht so?
Liegt vielleicht an der Konsistenz!? Meine war recht flüssig...

LG Nelli
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Ungelesener Beitrag von Rosemarie »

Nelli hat geschrieben:
Montag, 11. Februar 2019, 15:54
.... Urea hat sich komplett am Boden abgesetzt. Musste es dann jedes Mal aufrühren. Auf feuchter Haut hat es sich dann erst aufgelöst....
Hallo Nelli,
wie hast du dein Oleogel hergestellt? Ich nehme dazu Viscolid. Es verdickt nicht nur, sondern hält auch die nichtlöslichen Bestandteile in der Schwebe, so das sie sich nicht am Boden absetzen können.
Urea löst sich in Öl (im Gegensatz zu OW-Emulsionen) nicht auf, es lässt sich nur - möglichst fein gemörsert - gleichmäßig in dem Oleogel verteilen.
viele Grüße
Rosemarie

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Ungelesener Beitrag von Alraune »

Lieben dank für Deine Erläuterung. Viscolid habe ich leider nicht. Reichen Lecithin, oder Lanolin nicht aus?

LG
Alraune
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Ungelesener Beitrag von Rosemarie »

Alraune hat geschrieben:
Dienstag, 12. Februar 2019, 08:29
Lieben dank für Deine Erläuterung. Viscolid habe ich leider nicht. Reichen Lecithin, oder Lanolin nicht aus?..
:fahne: Da habe ich leider keine Erfahrungen
viele Grüße
Rosemarie

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Ungelesener Beitrag von Nelli »

@ Rosemarie
Ich habe [url= https://olionatura.de
/kosmetikrezepturen/gesichtspflege/cranberry-balm-night]dieses[/url] Rezept genommen, aber die Öle komplett getauscht. Mh, können da die Öle den Unterschied machen ? :gruebel:
LG Nelli

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Ungelesener Beitrag von Rosemarie »

Nelli hat geschrieben:
Dienstag, 12. Februar 2019, 13:57
...Ich habe [url= https://olionatura.de
/kosmetikrezepturen/gesichtspflege/cranberry-balm-night]dieses[/url] Rezept genommen, aber die Öle komplett getauscht. Mh, können da die Öle den Unterschied machen ? :gruebel:
Das kann schon sein - aber ohne zu wissen, welche Öle du benutzt hast, kann dir hier keiner weiterhelfen (ich schon gar nicht, vielleicht findet sich ja noch eine Oleogelexpertin :lupe: )
viele Grüße
Rosemarie

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Ungelesener Beitrag von Alraune »

Ich werde am Wochenende mal eine Version mit Ceralan und ein wenig Kieselsäure testen. Viscolid steht aber schon auf meinem Wunschzettel für die nächste Bestellung.
Vermutlich wird es nicht an den Ölen liegen sondern einfach dass die Komponente fehlt welche Urea in der Schwebe hält, oder das Dosierungsverhältnis passt nicht.

LG
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Nelli hat geschrieben:
Montag, 11. Februar 2019, 15:54
Liegt vielleicht an der Konsistenz!? Meine war recht flüssig...
Ja, daran liegt es, die Urea-Partikel sind zu schwer und sedimentieren (setzen sich unten ab). In meinen Produkten (als es noch kein Viscolid für uns Endverbraucher gab), habe ich Buttern eingeplant, die das Ganze etwas dickflüssiger machten. Viscolid ist hier aber viel effektiver und macht schönere Oleogele. :-)
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Tueftlerin »

Kann man denn so sagen, dass man Viscolid im Vergleich zur Oleogelherstellung mit Olivem 900, Ceralan oder Beerenwachs heutzutage immer den Vorzug geben würde?
Liebe Grüße von Tueftlerin

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Tueftlerin hat geschrieben:
Mittwoch, 13. Februar 2019, 11:50
Kann man denn so sagen, dass man Viscolid im Vergleich zur Oleogelherstellung mit Olivem 900, Ceralan oder Beerenwachs heutzutage immer den Vorzug geben würde?
Ich persönlich mag, dass es haptisch die Öle dominieren lässt, das Oleogel wirkt nicht wachsig. Olivem 900 war kompakter und lipophiler (so meine Wahrnehmung), und Japan-/Beerenwachs wirken wachsiger, auch wenn es keine Wachse sind (Ceralan sowieso).
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Tueftlerin »

Vielen Dank für diese Auskünfte Heike!
Für mich als Neuling ist es manchmal gar nicht so einfach, zu unterscheiden, was von den Rohstoffen aktuell immer noch attraktiv ist und was längst von besseren Alternativen überholt wurde...
Liebe Grüße von Tueftlerin

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Ungelesener Beitrag von LeaMarie »

Rosemarie hat geschrieben:
Mittwoch, 6. Februar 2019, 09:33

pi mal Daumen habe ich Öl (Mandelöl, Marulaöl und Hanföl) mit ca. 6% Viscolid und ca. 6% Urea vermischt.

Das Oleogel habe ich anfangs 2x und dann 1x täglich auf die feuchte aufgetragen und gut einmassiert. Das Oleogel zieht erstaunlich schnell ein, es bleibt kein fettiges Gefühl
Das ist genau das Richtige, für die Sandalenzeit, danke! :)
Liebe Grüße, LeaMarie

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marie
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Ungelesener Beitrag von marie »

Moin :)
Urea lässt sich ggf auch in Wollfett (Lanolin anhydrid) oder PhytoMac ins Oleogel einarbeiten.
Liebe Grüße, marie

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